Die Unterkunft - Tarps, Tarptents, Zelte und Co.

Anzeige

Re: Die Unterkunft - Tarps, Tarptents, Zelte und Co.
Bevor ich viel Geld für ne hängematte ausgeben würde ohne zu wissen ob man darin überhaupt gut schlafen kann:
Decathlon 10 Euro.

Schlagt mich nicht, weil ich hier gepostet habe bitte. :anbet:
 
Ich hatte vor rund einem Jahr eine modulare Lösung mit einem Micro Tarp aus England und einem BW-Biwaksack vorgestellt, ergänzt um das Nano Mosquito Net von Sea2Summit. Das Tarp reichte, damit man im Biwaksack in aller Regel den Kopf draußen lassen konnte. Den Sack habe ich inzwischen allerdings mit einem Terra Nova Discovery ersetzt (viel leichter und vom Stoff her wohl atmungsaktiver, da Flo2 ungefähr dasselbe wie Event sein soll). Jetzt wurde auch das Tarp etwas vergrößert - ein Rab Siltarp 1 musste her. Damit ergibt sich nunmehr genügend Platz, um bei Regen auch ein bisschen zu hantieren/sitzen... und halbwegs bequem und trocken in den Biwi zu kriechen. Für den schnellen Aufbau, immer als Flying V und in stets gleicher Sequenz, habe ich das Tarp mit sehr leichten Schnüren und Spannern vorkonfiguriert - zwei davon mit Karabinern, damit immer zur gewünschten Seite gespannt werden kann. Außerdem ist an drei Stellen (am Lifter und an zwei mittleren Ösen) ein bisschen Shock Cord eingesetzt. Das sorgt für eine automatische Nachspannung, wenn das Silnylon kalt und nass wird. Die Hauptlinie, von Ecke zu Ecke, wird notfalls manuell nachgespannt (zum Glück mehr oder weniger 'von innen'). Zwei Carbon-Stangen komplettieren das System. Mehr als drei Minuten braucht der Aufbau nicht zu dauern.

Leider habe ich noch keine Fotos, weil ich die Nähte am Lifter zurzeit mit Silnet abdichte und somit auch verstärke. Aber vor allem den Platzbedarf finde ich interessant - ohne Tarp natürlich minimal, mit Tarp aber nicht gieriger als ein Wechsel Pathfinder, dafür wesentlich geräumiger. Das erleichtert die Platzsuche ungemein.

Bis hin zu stärkerem Nieselwetter kann ich als embryonaler Seitenschläfer (183 cm) mit dem Kopf zur Öffnung und ohne Biwi schlafen. Bei wirklichem Regen mit Wind wandern der Kopf nach innen und die biwi-bedeckten Füße/Unterschenkel nach außen. Nur unter äußerst widrigen Umständen muss der Biwaksack geschlossen werden. Das Gesamtgewicht beträgt rund 1,08 Kilo. Die Gesamtkosten mit guten Heringen, Kleinkram usw. betragen allerdings nicht viel weniger als € 500. :-(

Ja, es gibt gute Zelte, die ein bisschen weniger wiegen und dennoch spürbar weniger kosten. Ich habe auch eines. Bei stärkerem Regen ist es allemal bequemer. Aber gegen die Flexibilität des modularen Systems kommt es nicht an. Bei geringem Platz und/oder gutem Wetter kann ich einfach auf dem Biwi schlafen, das Tarp weglassen, ggf. aber das Mückennetz spannen... im Überraschungsfall hingegen in den Biwi kriechen. Bei Regenwahrscheinlichkeit und etwas mehr Platz kommt das Tarp dazu. Bei richtig fiesem Unwetter mit Sturmwinden, die auch kaum ein Zelt aushielte, kann ich immerhin im nackten Biwi schlafen (viel besser wäre es freilich, solche Situationen zu meiden... geschützter lagern, bzw. ein Hotel aufsuchen!).
 
Zum oben erwähnten Netz von S2S: Es wiegt nur 85 g. Kritisiert wird in Backpacker-Foren häufig die scheinbar vorgegebene Höhe, für viele Tarps zu hoch. Allerdings scheint keiner drauf zu kommen, dass man das Netz einfach oben raffen und mit einem Stück Schnur abbinden kann (siehe Foto). Dadurch lässt sich auch eine seitliche Asymmetrie herstellen... sinnvoll etwa beim Flying V. Weil das Netz übrigens keinen Boden hat, kann man den großzügig bemessenen Rand einfach unter die Bodenplane stopfen. Wem das gegen Zecken nicht reicht, besprüht es vor der Tour halt noch mit Permethrin. Und noch ein Tipp: Zum Abspannen möglichst nur drei Eckheringe und einen großen Stein verwenden. Den Stein kann man dann einfach anheben, wenn man mal raus muss.
2017-09-15 13-25-57 +0200.jpg
 

Anhänge

  • 2017-09-15 13-25-57 +0200.jpg
    2017-09-15 13-25-57 +0200.jpg
    393,3 KB · Aufrufe: 415
Was haltet ihr von einem solchen tarp?
YUEDGE Tragbare Leichte wasserdichte Markise,Zeltplanen,Tent Tarp(L Armee Grün) https://www.amazon.de/dp/B01LWX9A2I/ref=cm_sw_r_cp_apa_cGM6zbQDNS5CV

Das wäre für mich zu schwer...

Größe:
M: L300 * W210cm
L: L300 * W300cm
Farbe: Armee Grün
Gewicht:
M: 610 g
L: 820 g

Ist halt günstig... Aber wenn du gerade knapp bei Kasse bist dann mach dir lieber eines selber. Dann hast du etwas leichtes und die Qualität könnte noch dazu besser sein. Google myog tarp.
Meine Meinung: du wirst dich später nur darüber ärgern ;)
 
@SteffenZ

Klingt ein bisschen nach Google-übersetztem Chinesisch... aber wer weiß? Wenn du schon bereit bist, ein Qualitätsrisiko einzugehen, kannst du dich auch bei bei Aliexpress umsehen. Viele sind mit den Zelten und Tarps von dort zufrieden... und manche wiederum nicht. Generell sind aber Lifter in der Mitte eines Tarps wirklich sinnvoll, wenn man einige der besten Aufstellvarianten ausprobieren möchte. Es lohnt sich m.E. eher, auf ein Sonderangebot einer bekannteren Marke zu warten oder sich nach (wenig) gebrauchten Tarps umzusehen, wenn das Budget begrenzt ist. Andererseits: Wenn du überhaupt mal testen willst, ob Tarps dir zusagen, ist ein billiges Modell vielleicht genau richtig. Vielleicht kommst du ja zu dem Schluss, dass dir ein 'shaped tarp' oder gleich ein Zelt viel besser gefallen würde. Dann wäre es zum Beispiel ärgerlich, ein paar hundert Euro für ein Rechtseckstarp aus Cuben ausgegeben zu haben. ;-)

@rootsflyer

Ja, 'zu schwer' sind sie... weil es eben leichtere und sicher auch bessere gibt. Bei der Behausung relativiere ich aber gerade meine Einstellung zum Gewicht. Richtig gut finde ich nach wie vor Tarptents (generisch, nicht unbedingt nur von der gleichnamigen Firma) und dann auch die leichteren Exemplare der Gattung. Auch 'shaped tarps' wie der Trailstar machen sicher Sinn. Daneben gibt es aber Situationen für ziemlich schweres Zeugs... insbesondere, wenn man heftige Winde mit und ohne Regen erwarten muss. Die Gewichtsklasse, mit der ich nach wie vor 'Probleme habe', liegt dazwischen: etwa beim MSR Hubba und ähnlichen Zelten. Sie schützen m.E. keinen Deut besser als Tarptents, sind teilweise sogar flimsiger und dann auch noch schwerer, schlechter belüftet und beengt sowieso. Der gramm- und komfortmäßige Aufpreis für ein solches Zelt stellt für mich - begeisterte Besitzer mögen mir verziehen - gewissermaßen totes Gewicht und auch tote Enge dar. Man hat sich dafür nichts erkauft, was ein Tarptent nicht könnte. Will sagen: Mir geht es nicht um absolutes UL, sondern darum, 'lohnendes Gewicht' zu erzielen. Das kann oft sehr leicht, aber auch mal schwerer sein.
 
Hier soll alles rund um das Thema Unterkunft rein!
Ähnlich umfangreich wie die Transportarten der Ausrüstung oder die Nahrungszubereitung sind die Möglichkeiten der Behausung.
Von puristisch bis luxuriös
Kürzlich hab ich eine pompöse Unterkunft ergattert: ein echtes Indianerzelt- ein Tipi. Nicht wirklich leicht, aber sowas von cool!

Hochschwarzwald. Der Tag geht zur Neige, es beginnt spürbar zu dunkeln. Am Ufer des Tipisees ist alles dicht mit Campingplätzen, Wohnmobilgeschwadern und Leuten, die ihren Hund spazieren führen. Richtung Bärental, hinter einer Hecke, leuchtet es weiss - ein spitziges Zelt.
Tipi Nähe Tipisee.jpg


Vorsichtig schleiche ich mich heran, die entsicherte Luftpumpe im Anschlag. Die überraschten Bewohner folgen nach kurzer Verhandlung der Aufforderung zur Herausgabe des Zeltschlüssels - das Quartier ist meins. Es ist wahrlich geräumig, auch mein Fahrzeu^H Reittier erhält einen angemessenen und trockenen Platz.
TipiNight.jpg

Der nächtliche Bodenfrost kommt nicht ins Innere, die LKW-Planen schirmen prima ab. Für gute Belüftung sorgt der ausreichend dimensionierte Bodenabstand sowie eine Abzugsöffung an oberster Stelle. Das stabile Gestänge sorgt für verlässliche Standfestigkeit bei allen zu erwartenden Stürmen; die wohldurchdachte Zeltform wird selbst bei viel Schnee nicht kapitulieren.
Nie war so viel Zelt für so wenig Aufwand zu haben.
 

Anhänge

  • Tipi Nähe Tipisee.jpg
    Tipi Nähe Tipisee.jpg
    2 MB · Aufrufe: 473
  • TipiNight.jpg
    TipiNight.jpg
    1 MB · Aufrufe: 427
Zuletzt bearbeitet:
Nichts hindert den gemeinen Naturschnüffler, weiterhin damit unterwegs zu sein, also sehe ich wenig Hinterhältigkeit in Tarptents Tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
bin hier grad eher zufällig reingestolpert und da ist mir wieder eingefallen dass ich so ein mosquito netz fürs kommende jahr u.a. für nächte an der mücken verseuchten elbe gut gebrauchen könnte.
da es sich da ja jetzt nicht um raketentechnologie handelt, wollte ich mal fragen, ob jemand eine empfehlung für was gut&günstiges hat oder muss/sollte man die nächsten 30€ raushauen?
danke!
 
Wenn man im Netz nach günstigen Alternativen zu den teuren Einmannzelten sucht, dann stolpert man unweigerlich über das Gelert Solo. Ich habe mir das Zelt mal zugelegt, da ich den Bericht auf bpp-germany dazu gelesen habe. Auch diverse weitere Berichte haben mich dazu gebracht mir das Zelt mal näher anzuschauen. Ich will noch nicht all zu viel in das Thema bikepacking investieren, da ich noch im Anfangsstadium bin und noch nicht weiß, ob mir das auf Dauer zusagt. Optimieren kommt ja von ganz alleine.

P1050638.JPG

Nicht gerade ultraleicht, aber mehr habe ich nicht auch nicht erwartet.

2014-06-18%252017.04.03.jpg

Der erste Probe-Aufbau im Garten ging schnell und leicht von der Hand. Eine Aufbauanleitung ist nicht wirklich notwendig.

2014-06-18%252017.03.53.jpg

Den Seiteneinstieg finde ich groß genug. Das Innenzelt kann auch ohne Außenzelt aufgebaut werden. So könnte man an trockenen Tagen noch ein paar Gramm sparen.


Das Zelt (Gelert Solo/Track 1) gibt es ja anscheinend nicht mehr? Gibt es was vergleichbares in der Größe/Preisklasse das was taugt?

Ok, hab gesehen das Track 1 gibt es doch noch. Benutzt das jemand, kann man das immer noch empfehlen?
 
Zurück
Oben Unten