Direktvertrieb vs Einzelhandel - wer macht das Rennen?

Ein Händler kann sich ja auch nicht jedes Model in jeder Größe als Testrad in die Bude stellen. Zumal vielen Leuten auch die typische Runde über den Hof reicht, und gerade die würden sicherlich nicht den vollen Preis für ein Rad bezahlen, das schon von 10 anderen Kunden durch den Wald geprügelt wurde.
Proberäder sind von daher wirklich etwas problematisch.
 
Liteville zählt dabei nicht, die haben ja auch nur 4 Modelle, wovon das 901 eh nur im Bikepark wirklich getestet werden kann und das 101 hab ich ehrlich gesagt noch nie irgendwo gesehen.

Nehmen wir jetzt mal zb Ghost als anderes Beispiel, die haben ca 20 verschiedene Modelle von Racehardtail bis 200mm DH-Maschine. Sowas kann kein Händler wirklich abdecken.

Und wer bereit ist, 2300 Euro für nen Rahmen auszugeben, der guckt eh nicht mehr groß ob es beim Direktversender vielleicht auch was mit besserem Preis/Leistungsverhältnis gibt. ;)
 
auch wenn das jetzt nur als ein Beispiel zu sehen ist (kannte ich zufällig), muss man sich doch aber auch mal als Kunden fragen was besser ist ?
Ein kleines überschaubares Portfolio und Zeit für seine Kunden oder eine unüberschaubare "Vielfalt" bei den Modellen bei der man froh sein kann wenn der Markenhändler den "Exoten" aus der Auswahl überhaupt da hat. Ich habe jedenfalls noch keinen Ghost oder Cube Händler gesehen der tatsächlich alle Modelle der Marke da hat.

Es geht auch nicht darum jede Rahmengröße von jedem Modell als Testbike zu haben, sondern um die generelle Möglichkeit div. Bikes unter Realbedingungen Probe zu fahren. Das geht ja auch mal mit einer Nummer kleiner/größer.
Es muss ja auch nicht gleich eine 60km Tour im dicksten Matsch sein, bei der man dann gleich noch jeden Drop mit nimmt und den Rest vom Tag im Bikepark shreddern geht.

Eventuell sind bei den Großen Marken eben doch die Hersteller/Vertriebe gefragt. So könnten die z.B. in der Form einer Hausmessetour bei den (größeren) Händlern oder als Testivals eine Flotte von Testrädern anbieten, darunter eben auch Bikes die sich nicht jeder Händler hinstellen kann/will.


btw. das 101 und das 901 gibt es nicht mehr bzw werden nicht mehr produziert ;)
(nur noch vereinzelte Reststücke bei den Händlern)
LV hat z.Zt. nur das 301 und das 601, die dafür aber je in zwei Varianten
 
Ist das nicht alles Kaffesatzlesen hier?
Wir können uns doch wohl nur über die Vielfalt der Angebote, die das Internet gebracht hat, bedanken.
Oder war es toll, im Einzelhandel vor zwanzig Jahren auf Onza-Lenkerhörnchen zehn Wochen zu warten?
Die Vielfalt ist gewachsen. Und auch der "Entscheidungsdschungel". Aber: Wer glaubt, durch eine Monopolisierung zu vereinfachen, ist auf dem Holzweg. Der Wettbewerb ist eine der Grundlagen unseres kapitalistischen Systems. Wer damit nicht klarkommt verliert und verschiedene Vertriebswege gehören dazu.
 
Die Specialized Concept Stores sind auch vielleicht ein gutes Beispiel, wie man als Einzelhändler arbeiten sollte. Nicht tausend Marken in einem Laden und von jeder Marke nur ein paar ausgewählte Modelle, sondern nur eine Marke und dafür auch mal alles. Die Concept Stores haben meines Wissens wirklich alle Modelle der Marke mindestens einmal da stehen. Oft sogar in verschiedenen Ausführungen (Comp, Pro, Expert)

Da kann man sich wirklich gut informieren, wenn man sich zumindest schon mal auf eine Marke festgelegt hat.
 
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Es geht auch nicht darum jede Rahmengröße von jedem Modell als Testbike zu haben, sondern um die generelle Möglichkeit div. Bikes unter Realbedingungen Probe zu fahren. Das geht ja auch mal mit einer Nummer kleiner/größer...

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass verschiedene Räder probegefahren werden, um den Unterschied zwischen verschiedenen Kategorien, Geometriephilosophien oder Ausstattungen vergleichen zu können.
Vergleicht man dabei nicht ein Race-Hardtail mit einem 230mm-Hobel, sind die Unterschiede durchaus recht fein. In meinem Fall ging es um den Direktvergleich eines Cube Fritzz zu einem Cube Stereo, also 150/140mm AM zu 160/160mm Enduro. Gleiches Rahmenkonzept, relativ ähnliche Geometrie.
Eine Probefahrt mit einem passenden Stereo und einem größeren/kleineren Fritzz hätte mich in diesem Fall nicht weitergebracht, da die nicht passende Sitzposition bei weitem den geometrischen Unterschied im Fahrverhalten auffrisst.
Wir bewegen uns hier ja durchaus schon in einem spezielleren Bereich und viele von uns haben schon einiges an Raderfahrung, um auch bei einem Umstieg zwischen Radkategorien recht gut zu wissen, was uns erwartet ./. was wir erwarten.
Ich habe es daher einfach gewagt, mein Fritzz online bei einem Händler zu bestellen. Die beiden Räder waren in meiner Nähe einfach nicht in meiner Größe bei einem Händler vorhanden und eine zehnminütige Hofrunde pro Bike an verschiedenen Tagen (Anfahrt 1h und zwischendurch muss ich leider noch arbeiten) hätte mich ebenfalls nicht weitergebracht. Service, Reparaturen und Umbauten mache ich ohnehin selbst, da ich in unserer Gegend u.a. noch keinen Radhändler gefunden habe, der ein adäquates Know-How bieten konnte (fürs Rennrad habe ich so jemanden, fürs Bike iwie noch nicht).

Ich würde klar einen lokalen Händler bevorzugen, finde bislang aber keinen, der mein Beuteschema an Rädern abdeckt.
Die größeren Händler in den umliegenden Städten sind zu massenmarktlastig (ZEG und Co. mit min. 70% Citybikes und nur sporadisch mal ein AM), die kleineren sind dafür wieder hochspezialisiert und liegen dann schon wieder am oberen Ende meines Bedarfs, mit Rädern in doppelter Höhe meines Budgets und recht "szenelastig", wo ich als ängstlicherer Fahrer eher belächelt werde :heul: ;)
 
Die Specialized Concept Stores sind auch vielleicht ein gutes Beispiel, wie man als Einzelhändler arbeiten sollte. Nicht tausend Marken in einem Laden und von jeder Marke nur ein paar ausgewählte Modelle, sondern nur eine Marke und dafür auch mal alles. Die Concept Stores haben meines Wissens wirklich alle Modelle der Marke mindestens einmal da stehen. Oft sogar in verschiedenen Ausführungen (Comp, Pro, Expert)

Da kann man sich wirklich gut informieren, wenn man sich zumindest schon mal auf eine Marke festgelegt hat.

Welcher Händler kann sich das schon leisten in einer kleinen oder mittelgroßen Stadt. Bei normaler Auswahl stehen warscheinlich schon einige 10.000 € im Laden.
 
Wieviele Händler haben denn überhaupt wirklich Ahnung von dem ganzen MTB kram?
Die breite Masse verkauft halt das, wo sie sich recht sicher sind und auskennen. Das sind dann leider halt keine Demos, BigHits, Ion oder sonstige Gravity-Bikes sondern Cityräder und günstigere XC-Bikes.
Das was die Masse halt kauft.

Die Concept Stores find ich vom ansatz her ganz gut, nur hat man aber selten genug Umsatz um sich einen entsprechend großen Verkaufsraum leisten zu können. Lobenswert wäre dann gleichzeitig auch noch eine kleine Teststrecke im Hof mit div. Wellen, Drops und Minikicker :D
 
wir hauen alle in die gleiche Kerbe !
eine realistische Probefahrt ist bei den meisten Händlern nicht möglich
das von mir o.g. Beispiel ist der österreichische LV Importeur, der sich eine Testflotte leistet und damit auch mal von Spot zu Spot fährt um zusammen mit seinen Händlern Testfahrten zu ermöglichen. Sprich nicht der kleine Händler muss die Testflotte bezahlen. Am Jahresende werden die Testbikes günstiger abgegeben.
Ich denke das ist ein Konzept, das Schule machen sollte.
Das Konzept der reinen Conzept Stores finde ich dagegen schaise !
Ich will in einem Laden nicht nur Zeug einer Marke kaufen können. Gerade die Vielfalt sollte doch Anreiz sein in einen Laden zu kommen.

Ist dann also der Direktvertrieb, bei dem man dank Fernabsatzgesetz 14 Tage Rückgaberecht hat, doch die bessere Alternative ?
Für manche bestimmt !

btw. ich habe meine Bikes bzw. die Rahmen auch alle "blind" gekauft, ohne groß eine Probefahrt zu machen. 1993 bin ich für einen auch mal mehrere hundert km rumgefahren (in der Pre-Internetzeit ;))
Seit 1993 waren 4 von 5 Bikes Eigenaufbauten. Das einzige Komplettbike war im 2002er Saison Ausverkauf einfach zu günstig um es im Laden stehen zu lassen. Am abrupten Ende seines Lebens (2009) waren aber bereits über 80% der Ausstattung individualisiert ;)

bei den letzten Drei kam zu dem "gesehen und haben will" aber noch etwas Neues ins Spiel !
Recherchen im Internet (Hauptsächlich hier im IBC) um z.B. Geometrien zu vergleichen, Meinungen & Erfahrungsberichte zu lesen, usw.
Das brachte mehr als mir jeder Händler erzählen kann und was man von den Testberichten der Magazine erfährt. Zumal bei manchem Test Zweifel über das Ergebnis ja durchaus angebracht sind.


Um das vom TO genannte Preisbeispiel aufzugreifen
Das Bike mir dem Ihr liebäugelt kostet 4000,- €. Weil Ihr den Chef so gut kennt, gibt es das Bike für 3600,- EUR. Ein vergleichbares Model von einem Direktanbieter kostet 2500,- EUR plus 30,- EUR Versand.
das absolut gleiche Model (!) würde ich beim Direktvertrieb kaufen, aber nur das !
Und nur wenn es mir auch gefällt !!

Aber es ist ja oft so, dass man dann langweilige 08/15 Bikes bekommt, die meist nur aufgrund der Top Ausstattung interessant sind aber nicht weil das Rahmenkonzept was neues/eigenes ist.
Die Konstruktionen stammen entweder von externen Entwicklern, die ihre Entwürfe aber durchaus auch an mehrere Hersteller verkaufen, oder kommen gleich aus dem Bausatzkatalog der asiatischen Rahmenbauer.
Wirkliche Innovationen beim Rahmen, Fahrwerk, Geometrie, usw. findet man meist nicht bei den Direktversendern, einmal eingeführte Konstruktionen werden über Jahre hinweg fast unverändert gebaut, solange sie eben jemand haben will.
Eigene Entwicklungen in dem Bereich kosten Geld und treiben letztendlich den Preis hoch.
Und schon sind selbst entwickelte Bikes vom Direktvertrieb auch keine Superschnäppchen mehr und heben sich meist nur über eine etwas bessere Ausstattung noch vom vergleichbaren Markenmodel beim Händler ab.

Und zu guter Letzt gibt es eben auch noch die, die sich ein individuelles Bike aufbauen wollen und die auf technische Details stehen die sie so nicht beim Händler oder Direktversender bekommen.
Die kaufen nur einen Rahmen und bauen den nach eigenem Gusto auf. Da kostet dann ein vergleichbares Bike gleich noch mal ein Tausender mehr und trotzdem freut man sich darüber :daumen: ;)

Letztendlich ist es ein Hobby. Da ist erlaubt was Spaß macht und es muss nicht immer eine rationale ökonomische Entscheidung sein ;)
Es lebe der irrationale Spontankauf !!:daumen::lol:
 
So, jetzt mein Senf. Als damaliger Anfänger habe ich beim Händler gekauft. So hatte/habe ich einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort. Aber selbst den letzten Rahmen habe ich beim LBS gekauft, weil ich ihn damals sehr günstig bekommen habe. Den Umbau habe ich damals eher aus Zeitmangel und Faulheit machen lassen :D. Heute würde ich das allerdings auch selbst machen wollen, weil es eben auch Spass macht, selbst zu schrauben. Werkzeug und Kenntnisse sind ja schon länger vorhanden.

Ich denke für Anfänger und sehr vielen anderen Leuten (die 70-jährige Omi eingeschlossen), die entweder keine Zeit und auch nicht die Kenntnisse haben, viel selbst zu machen, ist und bleibt ein Gang zum Händler vor Ort unabdingbar. Für unsereins gibt's dann eben auch die Variante des Online-Einkaufs.

Heute würde ich mir lieber ein Bike selbst und individuell aufbauen. Darf dann auch etwas kosten. Die Teile würde ich überwiegend Online kaufen. Wenn mir aber ein Rahmen gefällt und dieser nur über den LBS bezogen werden kann, würde ich ihn auch dort kaufen.
 
Wir lassen uns nicht über einen Kamm scheren!
Wir sind viel zu sehr Indivdualisten, um uns vorschreiben zu lassen, wie das bike aussieht, das wir fahren!
Und nochmals: Es lebe die Vielfalt!
 
Viele die hier Ihre Meinung zum Onlinehandel kund tun, sollten vielleich erst einmal die Fragestellung des Threaderstellers lesen. Da speziell seinen Post #9.

Es ging ihm nicht um den allgemeinen Onlinehandel, sondern um die Direktversender. Also das Vertriebsmodell von Canyon, Votec, Poison, Radon etc., bei dem sich der Verkäufer die ganze sonst über die Großhandels- und Händlerkette verteilte Marge selber einsteckt oder auch Teile davon in bessere Auststattung investiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum Dacia fahren wenn man sich einen Porsche leisten kann?

Wer auf das beste P/L Verhältniss steht, wird nachwievor im Internet bei Canyon & Co seine Bikes kaufen.
Wer wert auf Markennamen legt und etwas selteneres Fahren will, wird halt nachwievor um den Einzelhandel nicht rumkommen..
 
Viele die hier Ihre Meinung zum Onlinehandel kund tun, sollten vielleich erst einmal die Fragestellung des Threaderstellers lesen. Da speziell sein Post #9.

Es ging ihm nicht um den allgemeinen Onlinehandel, sondern Direktversender. Also das Vetriebsmodell von Canyon, Votec, Poison, Radon etc., bei dem sich der Verkäufer die ganz sonst über die Großhandels- und Händlerkette verteilte Marge selber einstecken können oder auch Teile davon in bessere Auststattung investieren.

Im Gegensatz zum Online-Händler muss der Händler vor Ort neben dem Verkauf von Rädern eben auch noch zusätzlich Service bieten. Und wenn's der Platten von Omi's Rad ist, wird die sicherlich ihr Radel nicht per Post verschicken wollen, geschweige wüsste sie wohin. Ich denke das ist ein Fakt, wo der lokale Bikeshop einfach mal sehr gut punkten kann. Das die Kapazität der Werkstatt während der Saison auch mal ausgeschöpft sein kann, muss man einkalkulieren. Die Versender bieten auch nen gewissen Service, aber man muss halt selbst versenden und es dauert sicher etwas, bis man das Bike wieder zurück hat, gerade in der Saison.
 
[quoteWer auf das beste P/L Verhältniss steht, wird nachwievor im Internet bei Canyon & Co seine Bikes kaufen.
Wer wert auf Markennamen legt und etwas selteneres Fahren will, wird halt nachwievor um den Einzelhandel nicht rumkommen.. ][/quote]
Das betrifft vielleicht die Leute, die sich nicht im Internet umschauen. Oder ein bike nicht selber aufbauen wollen.
Der Direktversand krankt für mich schlicht am Aussehen der Räder. Sind doch die reinsten Litfassäulen!
Natürlich werden in den großen Zentren der Einzelhandel, der sich auf seine Geldklientel verlassen kann, einen schönen Schnitt machen. Schickes Ambiente, wühlen in erlesenen Rädern, Cappucino dabei und über die beste (teuerste?!) Aussstattung quatschen. Geld spielt keine Rolle.
Gehört doch auch zur Vielfalt!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich kaufe meine Räder nur noch beim Fachhändler. Habe das Experiment "Kauf im Internet" früher gemacht als es noch nicht rahmengrössen Rechner gab und ahnungslos wie ich war, auch voll damit auf die Schnauze gefallen. Mehrere Bikes im Netz bestellt und mit großen Verlust wieder per eBay verklopft. Ich habe nun ein lokalen händler wo ich meine 2 Rotwilds kaufte und die Bikes passen mir wie auf den Leib geschneidert, sind sehr exotisch wie ich finde u echte Hingucker. Wenn ich ein Problem habe dann fahre ich vorbei und kleinere Sachen werden sofort erledigt ohne das ich was dafür bezahlen muss.
Das war mir bei einen Bikepreis von ~3000€ gut u gerne ein Mehrwert von 500€ wert.

Probefahrt runde auf dem Hof reicht mir meist, wobei ich mein jetziges Rotwild auch nicht Probe Gefahren bin, es war Winter u es war ein neu Aufbau da nur der Rahmen vorrätig war. Aber ich habe den lokalen Händler mit fragen gelöchert u genervt u teilweise lud er mich zu Plätzchen u Kaffe ein und ich bin mit dem Bike Mega glücklich.

Aktuell bin ich auf der suche nach einen Rennrad und ich stelle fest das dort die Geschichte schon spezieller ist.
Wo beim MTB der blick auf die Körpergröße langt um die RH abzuschätzen ist beim Rennrad doch alles spezieller und die Unterschiede in den verschiedenen geos zu krass.
Auch da verlasse ich mich auf den Fachhändler. Da ich hier zumindest im Vorfeld mal drauf setzen möchte um abzuchecken wie es sich anfühlt.
 
Also ich gebs zu: Ich kaufe rein über den Preis - das bedeutet ich kaufe 95% über Internetversender. Habe bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Insbesondere das bestens geregelte Rücktrittsrecht lässt einen genügend Zeit und Möglichkeit, den Kauf nochmals zu überdenken (bzw. Fehlkäufe zu revidieren).

Habe mit Händlern durchwegs schlechte Erfahrung gemacht: Die Läden sind zu klein, nur auf ein- zwei Marken spezialisiert und bieten KEINE Auswahl an Material (außer den obligatorischen BBB Regal mit Krims-Krams).

Wenn man Glück hat, dann kann man einen Ritchey Comp Vorbau mit 100mm Länge fürs CC Bike kaufen. Will ich aber einen Vorbau für Oversized Lenker fürs Enduro haben mit 50mm Länge, dann schaut man mich blöd an...

Die Bikehändler sind auf Kunden ausgelegt, welche entweder keine Ahnung von Bikes haben oder welche keine Lust haben, sich mit irgendwas zu beschäftigen. Ich behaupte mal, dass mir kein kein Händler was erklären kann. Der Markt ist durchs Internet vollkommen transparent und es gibt nichts, was man nicht kennt. Bis jetzt war für mich jeder Besuch beim Händler eine Enttäuschung.

ABER es gibt auch genug Leute, die vollkommen mit einem Händler zufrieden sind. Die wollen ein Bike der Marke XY bzw. ein Bike jener Marke, welche vom jeweiligen Händler angeboten wird. Dass es andere, günstigere, bessere oder schönere gibt, ist ihnen egal - Hauptsache ein Bike. Die kaufen sich das, egal was es kostet und bringen es wegen jeder Kleinigkeit wieder in den Laden (mir würde nicht einfallen, mein Bike zum Händler zu bringen, nur weil die Schaltung ein klein wenig zickt....).

Das sind die Kunden, von denen jeder Händler lebt: Leute, die genug Geld haben und nicht darauf schauen müssen und die sich nicht mit der Technik der Bikes beschäftigen wollen. Und es ist gut, dass es solche Leute gibt und es ist gut, dass es dafür Händler gibt. Solchen Kunden würde nämlich nicht einfallen, was im Internet zu bestellen und sich mit Lenkerdurchmesser, Steuersatzmaßen und Bashguardmodellen zu beschäftigen.....


PS: Ich behaupte nicht, dass jeder Händler meiner Beschreibung entspricht. Auch behaupte ich nicht, dass ich jeden Händler kenne. Ich spreche hier nur von denjenigen, welche ich schon besucht habe.
 
Ich kaufe meine Räder nur noch beim Fachhändler. Habe das Experiment "Kauf im Internet" früher gemacht als es noch nicht rahmengrössen Rechner gab und ahnungslos wie ich war, auch voll damit auf die Schnauze gefallen ...
Bei mir genau umgekehrt. Ein als kompetent angesehener Händler, welcher überwiegend Sporträder anbietet und die Leute ausgiebigst vermißt, hat
- meiner kleinen Schwester ein MTB verkauft, welches Ihr viel zu groß war und ich jetzt damit fahre
- meiner noch kleineren Freundin ebenfalls ein viel zu grosses MTB verkauft
- mir ein viel zu kleines Rennrad und ein viel zu kleines MTB zu verkauft


Seit dem kaufen wir unsere Räder nur noch bei einem Händler/Hersteller im Inntal, welcher vor seinem Laden eine Dirtstrecke mit Alpenblick zu bieten hat. Meine Freundin hat eine Schrittlänge von 74 cm und ich eine von 96 cm. Jedes Jahr bleiben Räder in den passenden Grössen XXXXS und XXXXL für uns übrig und stehen dann mit 50% Rabatt da. Vor Bestellungen von Rädern dieser speziellen Größen, mit unbestimmten Lieferzeiten, bleiben wir verschont und machen nochdazu ein Schnapperl.
 
Was wäre denn die Alternative?
Mit Neuware klappt sowas nicht auf Dauer: erhöhtes Risiko für Defekte, verschlissene Teile, schmutzige Räder etc. Auch die Bereitstellung von Probemodellen (idealerweise jedes Modell) kostet Geld und Aufwand. Als Kunde möchtest du aber saubere, unverbrauchte Räder. Ziehst du als Händler solche Probefahrten groß auf, musst du damit rechnen, dass auch jeder Neukunde probieren möchte. Frei nach dem Motto: Was A nutzen darf, davon wollen auch B und X profitieren. Problem dabei: Es gibt Kunden, die gehen bei Probefahrten nicht gerade zimperlich mit den Sachen um, gerade nach mehrmaligen Ausfahrten. Der Aufwand für die Wiederherstellung in einen verkaufsfähigen Zustand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen, insbesondere nicht bei großer Modellvielfalt.
So zumindest meine Erfahrung aus Tätigkeiten in einem Radgeschäft.
das wird doch als DER vorteil des einzelhandels angepriesen - existiert aber wie du richtig beschreibst real nicht.
 
Nur kurz:

Für viele Leute (meist 40+) gehört die Beratung zum Kauf(preis) dazu!
Das sich durch das Internet eine selbstberatende Käuferschicht gebildet hat, werden viele Händler in den letzten Jahren gemerkt haben.

Wo es hin gehen wird ?

Keine Ahnung!

Schlimm wird es dann, wenn ich die (kostenlose) Beratung im Fachgeschäft nutze um zu wissen was ich online billiger kaufen möchte.

Zu viel Köche verderben den Brei und zu viel Konkurrenz das Geschäft.
Masse statt klasse bei (vielen) Händlern passt aber ganz gut zu Geiz ist geil!

Wo es hin gehen wird ?

Keine Ahnung!
 
Nur kurz:
Für viele Leute (meist 40+) gehört die Beratung zum Kauf(preis) dazu!
Das sich durch das Internet eine selbstberatende Käuferschicht gebildet hat, werden viele Händler in den letzten Jahren gemerkt haben.
40+ hat m.E. schon etwas erfahrung. Belügen und vera*****n lassen habe ich mich in meiner Jugend.
 
Es auch so zu bezeichnen wäre mal nen Ansatz.

Generell soll jeder machen was er meint. Im Übrigen sind die Herstellerforen hier im IBC doch ein gutes Beispiel für Kundenbindung durch gute Kommunikation...
 
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