"Downhill für Olympia" - Der richtige Weg? Eine Meinung von Uwe Buchholz

Keine Frage: Mediale Aufmerksamkeit hilft einer Sportart dabei, populär und einer breiten Masse zugänglich zu werden. Im Umkehrschluss hilft aber auch Popularität dabei, mediale Aufmerksamkeit zu erlangen. Wie das in Perfektion funktioniert, sehen wir in der allumfassenden Mediendominanz des Fußballs. Hier sprudelt das Geld, denn mit der Medienpräsenz kommen auch die Sponsoren zum Sport. Im Downhill liegen die fetten Jahre des großen Interesses mit Sponsoren wie Grundig und Reebok jedoch schon Jahrzehnte zurück und auch das Engagement von Nissan ist verjährt. Eine verblichene goldene Ära?


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Ich möchte nicht das mit DH die nächste Disziplin die ich mag mit diesem Raubbau in Verbindung gebracht wird...

Um es noch mal klar zu schreiben: das, wohin sich das IOC mit seinen Methoden und die Olympischen Spiele mit ihrem Größenwahn entwickelt haben, gefällt mir in keinster Weise. Aber darum geht es hier m.E. überhaupt nicht oder höchstens sekundär.
In Deutschland hängt die Sportförderung, das Standing eines Sports und seiner Sportler in der Gesellschaft und damit auch bei den Sponsoren (!) sehr stark am Status "olympisch" oder "nicht olympisch". Ich weiß jetzt nicht, ob du ein Profi bist und davon lebst, aber wenn nicht, finde ich es nicht angemessen, das wir Hobbybiker unseren Besten hier Perspektiven verbauen wollen.
Wie in jedem Sport, der in der Breite von Amateuren und gleichzeitig professionell ausgeübt wird, muss man zwischen beiden Ebenen stark unterscheiden. Zwar strahlt der Profibereich mit Werbung und eventuell als Ansporn und Motivation mit seinen Stars in den Amateurbereich hinein, aber fahrerisch und im Hinblick auf die Ausübung des Sports schweben die Cracks doch weit oben drüber.
Daran ändert sich nach meiner Meinung für dich/uns als Hobbyfahrer mal rein gar nichts, weil der Sport nun auch bei Olympia stattfindet. Es ist natürlich zu erwarten, das mehr Leute dann mit DH anfangen, aber ich persönlich finde es absolut vermessen und unverständlich, wie man damit ein Problem haben kann. Das ist für mich purer Egoismus!

Die letzten Spiele....London, oder? Ich kann mich nur an ein, zwei zusammengestammelte Kommentare zu mehreren kurzen Live-Schaltungen erinnern, die während zweier anderer Wettkämpfe gemacht worden sind...

Dann ging es irgendwie an dir vorbei... ;)
XC hatte recht viel Sendezeit und der Reporter auf dem Hauptsender war gut. Nur das Problem mit dem Sattel bei Kulhavi (?) hat er nicht gecheckt...
Der Reporter auf dem Zweitkanal war Kacke.

...
2. Der obere Teil ist sowas von kaputt, dass macht niemandem mehr Spaß. Das
Wiesenstück mittendrin sieht ungefähr so aus wie das in Hafjell nach dem WC
Wochenende.
3. Ich rede davon, dass Leute meinen mit Halbschale auf Baumarkrädern oder
teilweise Tourenfullys Milka- und Blueline fahren zu müssen, weils ja Anfängerstrecken
sind...

Das ist doch aber nicht die Schuld der Fahrer, sondern des Betreibers!
Wenn dir nun mal als totalem MTB-Frischling ohne jegliche Vorkenntnisse, was der Sport fordert und kostet, vom Baumarkt deines Vertrauens ein DH-MTB samt Helm für 200 EUR verkauft wird, dann gehst du halt auf die DH-Strecke. Und wenn das Ding dann auch noch "Milkaline" heißt...
Versuch es mal aus der Sicht dieser Leute zu sehen.
 
Das ist doch aber nicht die Schuld der Fahrer, sondern des Betreibers!
Wenn dir nun mal als totalem MTB-Frischling ohne jegliche Vorkenntnisse, was der Sport fordert und kostet, vom Baumarkt deines Vertrauens ein DH-MTB samt Helm für 200 EUR verkauft wird, dann gehst du halt auf die DH-Strecke. Und wenn das Ding dann auch noch "Milkaline" heißt...
Versuch es mal aus der Sicht dieser Leute zu sehen.

Dass die Strecken kaputt sind ist Sache des Betreibers, richtig. Aber den
gesunden Menschenverstand auszuschalten ist auch nicht richtig.
Überall stehen Schilder, auf denen ein Biker in voller Montour neben nem Downhillbike
steht, auf denen steht fett: Protect yourself!
Dazu die Blicke/Kommentare von Leuten mit gescheiten Bikes und dem Liftpersonal,
an sich sollte es reichen, dass da Leute in kompletter Montour stehen... Spätestens
wenn man sagt, dass der obere Teil total kaputtgefahren ist und man den Leuten ans
Herz legt nicht da hoch zu fahren sollten die Leute umschalten.
Aber nein man muss es ja probieren!

Das ist wie die wenn man zum Boxen geht und sich wundert, dass man erstmal aufs Maul kriegt.
 
Dann ging es irgendwie an dir vorbei... ;)
XC hatte recht viel Sendezeit und der Reporter auf dem Hauptsender war gut. Nur das Problem mit dem Sattel bei Kulhavi (?) hat er nicht gecheckt...
Der Reporter auf dem Zweitkanal war Kacke.
...dann übertragen die ÖR wohl den Schund ins Netz. Habs damals online angeschaut, ebenso wie ausschnittweise die Leichtathletik-WM letztens. Bei letzterem hatte ich zeitgleich jemanden im Chat, der am regulären TV saß. Er hatte gänzlich andere Bilder als ich.
 
Ich sehe die Hauptverantwortung trotzdem noch beim Betreiber, leider ist das mit dem gesunden Menschenverstand so eine Sache...:D
Deinen Ärger kann ich trotzdem verstehen, aber wie viele Leute glauben, sie können Auto fahren, weil sie den Führerschein haben...;)
 
...dann übertragen die ÖR wohl den Schund ins Netz. Habs damals online angeschaut, ebenso wie ausschnittweise die Leichtathletik-WM letztens. Bei letzterem hatte ich zeitgleich jemanden im Chat, der am regulären TV saß. Er hatte gänzlich andere Bilder als ich.

Ja, war so. Online war ein anderer Reporter, der war Mist. B-Ware...;)
 
Downhill für Olympia +1
Potenziell mehr Aufmerksamkeit und "Status" ist gut.
Ob Veränderungen im Format gemacht werden müssten ist fraglich. Ob diese Veränderungen dann überhaupt negativ für den Sport wären ist fraglich. Ob die UCI überhaupt etwas ändern will ist fraglich.
 
Was das angeht - da bin ich seit einer guten Weile Fan von Buschi.TV ;) Seine Basketball-Moderationen (nur als Beispiel) finde ich meistens gut - Ahnung von der Thematik, ordentlich Emotionen...

/offtopic

das stimmt Mani Winters und Buschi waren bei den NBA Finals immer der hammer.. auch um 4:30 morgens.

Rob W. in allen Ehren, hat sicher Unterhaltungswert nur Inhaltlich passt ein WC auf ein Postit. Insofern is da auch Luft nach oben.

Generell steht doch der WC auf wackligen Beinen. Was wäre ohne RB passiert? DH1 war ja auch mehr ein FB flop wie alles andere.

insofern birgt das festhalten am Status Quo auch Risiken..

sehr erfrischen die Diskussion auch wenn es leicht unnötig persönlich wird.
die MAGs sträuben sich ja vor investigativen berichten.
 
Ich bin da komplett anderer Ansicht als Uwe muss ich sagen, auch wenn ich seine Kritik vollkommen nachvollziehen kann. Ich würde von Olympia weder bessere Strecken, noch spannendere Rennen erwarten. Und das manche Austragungsorte die geografischen Voraussetzungen nicht haben lasse ich mal aussen vor.

Mir geht es um mehr Akzeptanz in der Bevölkerung, sowie bessere Chancen für Nachwuchsfahrer. Uwe bittet immer die Industrie um Hilfe, die Fahrer zu unterstützen und "heran zu züchten", was aber leider in den seltensten Fällen funktioniert. In der Realität sieht es doch so aus, das man als Nachwuchsfahrer keine finanzstarken Sponsoren findet, die einem die Teilnahme an einer WC-Saison finanzieren können. Geht man auf die Vertriebe zu, verweisen die einen an den Hersteller, da der Vertrieb nur für das Nationale Marketing zuständig ist, und ihm der WC am Ar*** vorbei geht. Bei den Herstellern fällt man aber als Nachwuchsler sofort durchs Raster, da man sich gegen bekannte WC-Gesichter schlagen muss, und ein 70ter Platz beim WC nicht sonderlich prestige-trächtig ist.

Worauf ich hinaus will:
In der heutigen (engstirnigen) deutschen Gesellschaft, kann kaum ein Jugendlicher den Schritt gehen Downhill Profi zu werden, da es einfach an Akzeptanz mangelt. Seine Ausbildung hat erst mal Vorrang, und bis die Abgeschlossen ist, ist er im Schnitt 19-20 und hat kaum noch eine Möglichkeit im WC Anschluss zu finden. Durch einen "DHo" Status besteht die Möglichkeit finanzielle Förderungen durch den Verband zu erhalten und evtl. bei der Bundeswehr als Sportsoldat in Verbindung mit den Olympiastützpunkten gezielt trainieren zu können, so wie es bei anderen Olympischen Sportrten(auch BMX) bereits der Fall ist. Durch die Sportförderung und das Soldatengehalt hätte der Sportler schon eine Lebensgrundlage, wodurch die Industrie "nur" noch die Material/Reisekosten tragen müsste. Es ist auch möglich parallel dazu bei der Bundeswehr eine Lehre zu absolvieren, um nach dem Rennen fahren noch eine Perspektive zu haben. Desweiteren wären Sie auch über den Verband/die Bundeswehr bei Ausübung ihrer Sportarten versichert(Extremportarten werden bei den meisten Versicherungen ausgeschlossen, und eine passende kostet um die 1200€ pro Jahr)

Zur Zeit hat die Bundeswehr über 800 Sportsoldaten, Bei der Polizei und Feuerwehr sind es dann noch einmal 1000 Sportler, die vom Staat finanziell unterstützt werden und somit bis zu 70% ihrer Dienstzeit mit Training verbringen können. Nicht umsonst sind diese Sportler bei Wettkämpfen in nahezu allen Sportarten Weltklasse! Ein 40 Stunden Job und dann mal noch eben in seiner Urlaubszeit und am Wochenende auf Weltklase Niveau Downhill fahren funktioniert einfch nicht!!!


Wie es in anderen(erfolgreicheren) Ländern wie GBR, FRA, USA, AUS und NZL mit Förderung aussieht weiß ich aber ehrlich gesagt nicht.


Dann hast du wohl zu spät angefangen und dir selbst den falschen Job ausgesucht.und von jetzt auf sofort WC fahren geht auch nicht ,du brauchst ja Punkte usw.
 
Dann hast du wohl zu spät angefangen und dir selbst den falschen Job ausgesucht.und von jetzt auf sofort WC fahren geht auch nicht ,du brauchst ja Punkte usw.

Was möchtest du uns mit diesem Post sagen? Wenn man die personen nicht kennt, sollte man sich mit solchen Äußerungen etwas zurücknehmen!

Es hat rein gar nichts mit dem "aussuchen" des falschen Jobs zu tun! Ich habe eine Lehre nach der Schule gemacht, um überleben zu können und mir meinen Sport finanzieren zu können. Wenn DH zu der Zeit Olympisch gewesen wäre, hätte ich als damaliger Landesmeister(Hessen) durchaus die möglichkeiten einer Förderung durch die Bundeswehr haben können. Soweit ich mich erinnere war genau das damals eine der Aufnahmekriterien. Es gab diese Möglichkeit aber schlicht und ergreifend nicht. Also habe ich die Lehre gemacht, um mich 1 Jahr später selbstständig zu machen, und eine Semi-Professionelle Saison fahren zu können. Alles in allem lief das auch gut, obwohl ich die meiste Zeit mit gebrochenen Knochen gefahren bin(2 Rippen, zur gleichen Zeit, mit einer Woche Abstand gebrochen, 1links & 1rechts, dann noch ein ziemlich lädiertes Knie). Am Ende stand ich da, mit einem Top10 Platz bei der DM und meinen 25WC-Punkten. Meine ersten 2 World Cups bin ich auch schon gefahren, wenn auch unter "ferner liefen"! Ist eben doch was anderes gegen die Pros an den Start zu gehen!
Auch vom Marketing her lief es prima! Ich hatte innerhalb kurzer Zeit 3 Cover auf Magazinen und Katalogen sowie einige Bilder und Rennberichte in Magazinen. Also ging es mit einer guten Ausgangssituation in die Sponsorenverhandlungen. Und genau an der Stelle tritt das in meinem ersten Post genannte Problem auf! Mein Fokus war, weg von Deutschland, hin zu SDC, EDC und WC Rennen zu gehen, da man auf deutschen Rennen(Strecken) mit der hier startenden Konkurrenz wenig Entwicklungsmöglichkeiten hat. Nur blöderweise bist du genau auf dieser Stufe für beide Seiten völlig uninteressant! Die Nationalen Vertriebe sagen dir du sollst lieber zu den Herstellern, die aber wiederum nehmen lieber einen den Sie regelmäßig im WC vorne sehen. Nachdem ich dann für 2011 einen halbwegs passenden Deal mit meinen Sponsoren ausgehandelt hatte, brach ich mir aber beim zweiten Rennen der Saison das Schlüsselbein(zum dritten mal) und habe mich danach mehr auf meine Firma konzentriert, was für mich ja auch völlig in Ordnung ist!

Alles in allem weiß ich aber an welchen Stellen es mir am Ende gefehlt hat, um weiter zu kommen. Ein großer Teil dabei ist leider nun mal die Förderung, denn die Kosten kann man nur zu einem gewissen Teil selbst stemmen. Ich habe 2010 21 Rennen gefahren und 25Tkm auf mein Auto gespult. Ich habe in dem Jahr so ziemlich alles andere aufgegeben, und aus meinem Kofferraum gelebt! Inkl. Verpflegung, Startgeld und andere dinge kommen da nun mal ein paar € zussammen die du brauchst. Und selbst nach der Saison gehst du im Winter 60std-80std/Woche Arbeiten, um die nächste Finanzieren zu können, und kannst eben nicht wie ein Vollprofi einfach auf einen anderen Kontinent fliegen um dort weiter zu trainieren und zu Racen. Alles in allem mangelte es mir natürlich auch an anderen Dingen als an Geld. Ich würde nicht behaupten das ich mit genug Geld in die Top30 des WC reinfahren kann, aber es ist definitiv ein riesen Unterschied ob man die Möglichkeit hat es vollzeit zu betreiben, oder nicht!
 
4XRacerPB und Tuete, seid nett zueinander. Tuete hat sehr ausführlich und nachvollziehbar seine Meinung dargelegt, 4XRacerPB hat es auch gelesen und vielleicht den ersten Post anders interpretiert. Fertig. Jetzt bitte keine Rechtfertigungsduelle.
 
Wir sind nett zueinander, haben ja auch schon per PN geschrieben ;) nur möchte ich das sein Post auch für euch nachvollziehbar ist und nicht nur für mich ;)
 
@Tuete
Großen Respekt an dich. Das ganze kenne ich vom bekannten. Er hat's auch versucht. Aber nach paar schweren Verletzungen aufgeben müssen weil mal gar keine kohle rein kam.
Sponsoren ranzukriegen war fast unmöglich.
 
Für alle, die den Artikeln nicht ganz lesen wollen: Downhillerin Rachel Atherton gibt ein Interview. Ihre Meinung:
“It would be fantastic if downhill was in the Olympics, not least because the Brits are amazing at it, but the industry is huge and we make a brilliant living from this.”
Und weiter im Artikel:
"At 25, Atherton has not ruled out a switch to an Olympic discipline. Her power output is similar to that of BMX or track cyclists, her training regime and her support Olympic-class. “I’d hate to be an old lady and have just done mountain biking,” she says. “So why not try to broaden my horizons?” "
The Sunday Times (Andrew Longmore): "Sportswomen of the year-Downhill to the top", 29 September 2013
 
ah, hab grad überlegt wo der zusammenhang olympia - downhill herkommt.

so klingt der threadtitel nach: "Soll der TdF-Sieger automatisch deutscher Bundeskanzler werden?"
 
Viele scheinen sich ja zu wünschen, dass der DH-Sport wächst und mehr öffentliche Aufmerksamkeit bekommt.

Was genau verspricht man sich denn letzten Endes eigentlich davon?
 
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