dunkel wars, der mond schien helle....

M

Menis

Guest
...als der nauti blitzeschnelle, langsam um die ecke bog.

die bedingungen waren perfekt! windig, kalt, glatt und trotzdem matschig! also richtiges wetter, um dem teufel ein ohr abzufahren. als nautilus schlag 1930 meinen wohlgetemperiertem wohnort erreichte, stellte ich ihm die (natürlich rein rethorische) frage, ob denn ein nettes bierchen und eine runde colin macray auf xbox den abend nicht auch versüssen könne.

sofort verfinsterte sich seine miene (ich wusste nicht, dass man mundwinkel bis zu den schuhspitzen hinab ziehen kann) und mir eine antwort schuldig bleibend, ja ohne überhaupt die frage gehört zu haben, sagte er: "du bist ja noch garnicht umgezogen!".

damit war nun alles geklärt und wir brachen wenige minuten später auf spiegelglatten strassen auf, um unsere angekündigte g-wood runde unter die stollen zu nehmen. die bodenbeschaffenheit zeichnete sich durch ehemals festgetretenen und festgefahrenen schnee, der nun zu purem eis geworden war, duch überfrohrene matschpfützen, die uns beim überfahren krachend bis zur nabe im matsch verschwinden liessen und durch schroffe schneereste, die dank ihrer beschaffenheit den einzig haltbaren untergrund boten, aus.

so zogen wir von schneefläche zu schneefläche eilend, abschüssige eisflächen meidend und immer wieder in matschpfützen versinkend durch den wald. einige teile der traditionsrunde mussten - ob der verhältnisse - umfahren werden, jedoch gönnten wir uns den blick vom teufelsberg über die stadt. ich kann sagen, dass mich dieser anblick jedesmal in seinen bann zieht - da liegt richtung nordost die beleuchtete stadt. der funkturm, der fernsehturm und das meer der lichter und in umgekehrter richtung starrt man in die dunkle, neblige unendlichkeit des dunklen waldes. wie eine welle spühlt sich ein teil der lichter noch in den wald hinein und spektakulär leuchtet das olympiastadion mit seiner beeindruckenden scheinwerferanlagen. was für ein traumhaftes revier!

wir brachen auf, um uns von der aura der stadt in die dunkle welt des g-woods zu begeben. wir gewöhnten uns zunehmend an die unberechenbaren bedingungen und durchstreifen den wald in allen richtungen. postfenn, havel, grundewaldturm, havelberge und am westlichen rand des waldes zurück. begleitet vom mystischhellem mondschein - ja, was für eine tolle nacht das war - verliess uns die technik etwa 200 meter vor der oase und zum ersten mal erreichte ich den schmetterlingsplatz - trotz lupine - ohne eigenes licht.

wir konnten die ordnung in unserem g-wood sicherstellen und somit erwartete uns die oase. nur ungläubig, mit weit aufgerissenen augen wurden wir emfangen, nahm die werte wirtin doch an, dass es den rest des esk im wald verschlagen hätte. nun ja, nauti zog sich einen sack kartoffeln rein und mir wurde ein strammer max kredenzt, der strammer nicht hätte sein können.

alles war schön, die kalte luft brannte noch auf der sich erwärmenden haut und die bilder des mondlichtdurchfluteten waldes tanzen noch jetzt auf meiner netzhaut. bis bald.... menis
 
hmmmm - wie immer ein Bericht der keiner Fotos bedarf, denn Bruderherz malt so schöne Wortbilder.

Unbestätigten Gerüchten zufolge soll ich auch bald wieder im Besitz eines generalüberholten Akkumulators sein, welches zwar dem nächtlichen Radfahren auf vereisten Wegen etwas den Nervenkitzel nimmt, auf Dauer jedoch der Gesundheit zu gute kommt.

bis denn
 
Sehr sehr schöner bericht gevatter Menis... da kann mann ja richtig neidisch werden nicht dabei gewesen zu sein und stattdessen für Frieden Freiheit und Brüderlichkeit im tiefsten Osten der Stadt gekämpft zu haben.Aber nächste woche gehts wieder geschlossen und in erhöhter gruppenstärke in den finsteren tann :)
erreichte ich den schmetterlingsplatz - trotz lupine - ohne eigenes licht
Sage er mir was war geschehen??? Hatte er sich wie gevatter Husten beim laden des Minicastors ein spartacuselektron eingefangen ,welches durch rebellion alle anderen elektronen auf seine seite ziehent und somit jeglichen elektronenverkehr richtung beleuchtungsendgerät verhinderte!!?? Oder war die strecke gar soo lang das der akkumulator völlig ausgebrannt mit müh und not den heimischen hof erreichte.Sprechet wielang verweiltet ihr im finsteren tann und konnte knappe Nautilus euch noch heimleuchten oder irrtet ihr gemeinsam ,nur durch das licht des mondes erhellt ,zur schutzgebenden oase??!!

ein nettes bierchen und eine runde colin macray auf xbox den abend
Menis sowas macht man nach dem Nachtritt.. obwohl an der xbox zoggn nach ein :bier: schon äußerst :eek: ist

bis dann
 
danke menis, deine worte sind wie immer edel wie lindt-zartbitter-sckokolade, sie zergehen so cremig wie feinstes französisches mousse auf der zuge und sind dabei jedoch so prägnant und voller fülle wie ein gutes deutsches eisbein.
und resepkt nicht nur vor eurem nächtilichen ritt, sondern auch vor nautilus` standhaftigkeit, der menis` test in der warmen stube, während draußen der kalte wind um die hasuecken pfiff, eisern abblockte.


das gestrige treffen im krüger, welche neben dem saufen für den weltfrieden auch der herstellung eines geeigneten 2-wochen-rhythmus` diente, war gen vorschreitenden abend doch nicht so überschaulich wie anfangs vermutet. als ich 10 minuten nach der zeit das krüger betrat, trat mir ein, ob der bis zu diesem zeitpunkt herrschenden eisamkeit gänzlich verwirrter g. entgegen. ich konnte ihn sofort beruhigen und der erste gerstensaft spühlte die kehlen frei.
so nach und nach trafen weitere kader ein, sodass der tisch alsbald voll besetzt war und der lautstärkepegel anstieg. die mit ihren optischen reizen gleichsam gegenzsätzlich geizenden bardamen hatten doch redlich mühe die leeren gläser gegen volle zu tauschen. demnach saßen um den tisch vereint: staubi, arthur dent, trilli, s-punkt, pda, rifli, meine wenigkeit, g-punkt, el und jockel. es wurden etliche themenpunkte angeschnitten, von allgemeinem interesse dürften sein: malle (treffen heute bei pda?), sswm (am besten komplett inoffiziell ohne anmeldung und verein) und der erwerb eines esk-quartieres in der mark oder gar in polen.


und nächste woche, so spreche ich einmal für alle anderen, würden wir uns freuen hinter den g-wood-guides nen heißen reifen zu ziehen.*

rob

*ein bald folgender test auf der fensterbank (d.h. bei außentemperaturen) wird zeigen, ob meine lupine wenigstens noch die hälfte einer angepeilten fahrzeit von 2h durchhält und somit mein mitfahren ermöglicht.
 
Original geschrieben von rob
malle (treffen heute bei pda?)

vielleicht auch bei mir......?!


Original geschrieben von rob
ein bald folgender test auf der fensterbank (d.h. bei außentemperaturen) wird zeigen, ob meine lupine wenigstens noch die hälfte einer angepeilten fahrzeit von 2h durchhält und somit mein mitfahren ermöglicht

nautilus und ich waren gestern recht lang unterwegs und da ich durchgehend die lampe auf vollgas habe brennen lassen, war sie dann etwa 300 meter vor der oase am ende- nautilus`lampe hatte schon kurz vorher die segel gestrichen. dank des hellen mondscheins war der kurze rest der strecke jedoch kaum problematisch... menis
 
Vielen Dank Menis, welch Meisterleistung des geschriebenen Wortes. Da halt ich mich doch mal gepflegt zurück und verwässere diese herrliche Schilderung nicht durch ellenlange, langweilige Ergänzungen.

Ein besonderes Erlebnis muß ich allerdings los werden:

Mehrfach erblickte ich aus dem Augenwinkel hinter mir einen extrem hellen Schein. Mein erster Gedanke war: Wer ist hier in unserem Revier mit Lupine unterwegs und läßt sich so gar nicht abschütteln. Es roch nach Inbesitznahme des Grunewalds durch fremde Mächte. Wo sonst sollte eine derartige Leuchtkraft in mitten des Waldes denn auch herkommen, wenn nicht von einer Lupine. Erst genaueres Hinsehen brachte die Wahrheit ans Licht (im wahrsten Sinne des Wortes): Es war der Mond, welcher noch relativ niedrig am Horizont strahlte und dessen Schein sich seinen Weg durchs dunkle Geäst suchte.

Beweisfotos folgen...


Original geschrieben von Menis


nautilus und ich waren gestern recht lang unterwegs...

Ich gebs’ ja zu, ich hatte bei diesen Verhältnissen und dem nicht so ergiebigen Licht meiner Smart Campingleuchte einfach Schiss. Schließlich hatte ich extreme Problem die immer wieder auftretenden Eisflächen rechtzeitig auch als solche zu erkennen und habe so die relativ rationale Entscheidung gefällt doch besser kein Risiko einzugehen. Dementsprechend übernehme ich die volle Verantwortung dafür, dass dies wohl der langsamste Nightride seit ESK gedenken war. Traumhaft schön war es trotzdem.
 
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