'E'/'analog' mal anders betrachtet

Deckt sich zu großen Teilen mit meinen Erfahrungen. Bis auf "Physische Anstrengung? Fehlanzeige." und "Und irgendwann ist der Akku leer, aber eben nur der vom Bike und nicht meiner."

Der zweite Punkt war allerdings mit dem 540er Akku noch ein Thema, weil so die Runden nach guten 1,5h zu Ende waren. Ich kann und mag auf Feierabendrunden einfach eher so ca. 3h - ob mit oder ohne E.

Der erste Punkt ist von der Topographie, von den Fahrkünsten und von der Motivation abhängig. Ich habe hier das Glück, mich in der Umgebung auch mit dem E-Bike auspowern zu können.

Trotzdem fahr ich gerne noch meine Bikes ohne Motor. Das ermöglicht Fahrten mit anderen Kumpels, man hat mehr von der Natur und man kann auch an kleinen Features abziehen.

Also nochmal ja - ich teile aus eigener Erfahrung diese zwiespältige Haltung des Autors zum Thema E-Bike in so gut wie allen Details.
 
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Hier mal im Klartext der Titel und die Quelle, eine tatsächliche Vorstellung vom Thema zu erhalten:
Auf Turbo-Trip oder Analog-Nostalgie – Was der Umstieg auf ein E-MTB ändert | ENDURO Mountainbike Magazine

Es ist schwer, seine Meinung zu ändern, die man gepflegt hat wie seine Lieblingspflanze. E-Mountainbikes?
Für mich waren sie die SUVs des Walds: groß, laut, völlig überflüssig.
Doch dann kam ein Test-Bike und drei Monate später war alles … anders.
Zudem geht es in dem Artikel ausschließlich um Trails, also keinerlei Alltagsgebrauch.
 
Im Nachbarforum derzeit kontrovers diskutiert.

Wo ich hier mehr 'echte' MTBler verorte: Wie seht ihr das?
Ich für meinen Teil kann den Darlegungen des Autors gut folgen ... 🤔
Das klingt für mich recht universell, am Anfang ist man fasziniert, erlebt ein High nach dem anderen bis es sich wieder normalisiert und sich in den Alltag integriert

Beim ersten Rad wars ja ähnlich oder die erste Spielekonsole, Instrument... für ne Zeit lang hat es den eigenen Alltag komplett auf dem Kopf gestellt
 
Das ist alles Einstellungssache und je nach Anwender völlig individuell.

Das was da steht, zu viel Text, ich gebe es zu ich habe es nur überflogen, spiegelt die Wahrnehmung des Schreibers wieder, die sich mit Sicherheit mit der Wahrnehmung vieler andere deckt und wiederum nichts mit der Wahrnehmung vieler anderer zu tun hat.

Das eMTB ist es MTB mit einer einstellbaren Motorunterstützung, die man völlig nach eigenem Gusto nutzen kann.
Das ist kein fester Wert und somit die Art der Nutzung je nach Nutzer unterschiedlich.

Fahre ich in einer Gruppe MTB´s kann ich entweder in der kleinsten Unterstützung locker mitfahren oder im Turbo auf die schnelle Entschwinden. Wo ist also das Problem gemeinsam hoch zu fahren.

Wir praktizieren immer wieder gemischte Gruppen, wo ich sowohl mit dem e als auch ohne unterwegs war und beides stellt kein Problem dar um Touren gemeinsam zu erleben und Spaß zu haben.

Was ich tatsächlich nicht haben werde, ist das Gefühl aus eigener Kraft hochzukommen und das mit anderen zu teilen, in meinen Augen einer der größten emotionalen Nachteile des eMTB´s.

Dies könnte man durch Ausschalten des Motors zwar erreichen, aber zum einen würde man sich da deutlich schwerer mit dem eMTB als mit dem MTB tun und zum andern worin liegt der Sinn, es sei den ich hab kein MTB und selbst dann ist das eMTB dazu völlig ungeeignet, abgesehen von ein paar Ausnahmen wie z.B. Fazua.

Reines Verausgaben im Uphill in nicht gemischten Gruppen wiederum ist problemlos möglich und man kommt, wenn man will völlig ausgepumpt oben an, aber zumindest für mich ist es trotzdem nicht dasselbe wie ohne Motor, da man zwar Anstrengung erbracht hat, aber eben nicht aus eigener Kraft am Gipfel steht.
Ist aber möglicherweise eher mein Problem als ein Allgemeines.

In einem Teil stimme ich mit dem Autor überein, ich nutze es noch wenn ich das MTB stehen lassen würde.
Bei miesem Wetter, wenig Zeit, Gesundheit angeschlagen und Verletzung ist das eMTB einfach das Rad, was man schnell mal benutzt, wo man das MTB stehen lassen würde.

Umgekehrt, wenn Zeit keine Rolle spielt, die körperlichen Voraussetzungen stimmen, wozu das eMTB nehmen.
Ich persönlich verbringe meine Zeit lieber auf dem MTB als auf dem eMTB, wobei ich beide schätze und je nach Einsatzzweck mal das eine oder das andere die bessere Wahl darstellt.

Ein weiteres großes Plus vom eMTB ist, dass ich es deutlich häufiger als Transportgerät zum Einkaufen, Sport oder zur Arbeit nutze als ich das mit einem Rad ohne Unterstützung machen würde.
 
In einer idealen Welt würden alle ihre Elektromofas so benutzen, wie der Autor das darstellt.
Da dem Menschen allerdings eine gute Portion Faulheit innewohnt, gilt seine Darstellung für mindestens 90 Prozent derer, die so ein Ding fahren, gar nicht.
 
Für viele ist es ja schon Sport, wenn sie an der frischen Luft sind.

Mir machen diese eMTBler in Gruppe oder paarweise auf dem asphaltierten Radweg jedenfalls Angst, wenn wie jetzt mal wieder viele Touristen im Ort sind.

In Finale neulich hätte ich gerne ein eMTB dabei gehabt. Macht Sinn dort.
Aber es ging auch so - auch wenn ich oft kurz vor der Verzweiflung im Uphill war, so ist das doch schnell wieder vergessen :).
 
nur weil sie im sportmodus bewegt werden weil man keine bock hat zu treten sind das noch keine sportgeräte
Da muss ich entschieden widersprechen.
Im richtigen Umfeld artgerecht bewegt, sind das auf jeden Fall auch Sportgeräte. Halt für die Physis nicht so effizient wie A-Bikes.
Und Lights bewegen sich dann auch noch zwischen den Welten.
Bikers haben heutzutage die Wahl ...
 
Meine ehemalige Gruppe ist nach und nach komplett auf E-Bike umgesattelt. Da wurde dann regelmässig im Turbomodus berg auf gefahren um die Trails frisch zu befahren. Das hat auch den Charakter der Touren vollständig verändert. Von 40-60km / 600-800hm wurden es auf einmal 20-30km mit 1200-1500hm.
Es wird zwar immer gesagt "gemischte Touren", aber ausgelegt sind sie jetzt grundsätzlich auf E-Bike und "Ballern". Akku Leer ist der angestrebte Status. Als Biobiker hat man da keinen Spaß mehr, darum bin ich bei der Wintertour 2023 das letzte mal mit der Gruppe gefahren.

Andersherum, meine Frau hat ein E-Bike, das dafür angeschafft wurde, das sie mit mir Touren fahren kann, da wir grundverschiedene Fitness haben, was das Radeln angeht. Leider konnte sie das Rad bisher nicht wirklich fahren, da sie nach einem Arbeitsunfall die Hände kaputt hat.

Für meinen Stiefvater ist ein E-Bike Hauptverkehrsmittel. COPD, Nierentransplantiert und noch einige andere erkrankungen, dazu fast 70 Jahre Jung, fährt er mit dem E-Bike noch seine 40km Touren und das nahezu täglich.

Für mich ist ein E-Bike keine Option. Ich habe kaputte Venenklappen, muss kompression tragen, nehme Gerinnungshemmer und habe nur 70% Lungenkapazität durch eine überlebte Lungenembolie. Ich fahre seit 5 Jahren regelmässig Rad, war am Anfang nach 10km schon kaputt und habe vor 2 Jahren meinen PR mit 232km an einem Tag aufgestellt. Alles ohne Motor.
 
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