Eine 3-Draht Scheibenbremse

soll hinten noch das rad stärker bremsen als nur mit der Rekuperation und das auch nur elektrisch mit der im controller eingebauten Bremse.
Was ist damit gemeint? Elektrisch Bremsen bedeutet Leistungsumkehr (hier bei positiver Drehzahl - also immer noch vorwärts fahrend - negatives Drehmoment) und Rückspeisung in den Akku (Rekuperation). Geht das nicht mehr oder will man das nicht, bleibt noch stattdessen Verheizen auf einen sogenannten Bremswiderstand über einen Chopper aus dem Zwischenkreis (welches Pedelec macht das?). Dann gibt es noch Kurzschlußbremsen, d.h. die Motorklemmen werden kurzgeschlossen und die Leistung in der Motorwicklung verheizt (nicht sinnvoll beim Pedelec).
 
@Mario8 Der Controller kann noch zu der Rekuperation, die die Batterie läd den motor anstatt vorwärts zu laufen rückwärts laufen lassen, d.h. der Motor versucht das Fahrrad rückwarts fahren zu lassen, was das ganze Fahrrad abbremst.
 
Das ist das gleiche. Wirklich rückwärts laufen muss die Elektronik verhindern, weil das beim Zweirad gefährlich ist. Mit "rückwärts" laufen ist hier wahrscheinlich negatives Drehmoment gemeint (also bremsen), d.h. Drehmomentumkehr NICHT Drehrichtungsumkehr.
 
Ja genau, aber Rekuperation und das Bremsen ist etwas anderes, da bei der Rekuperation Strom gewonnen wird und beim Bremsen Strom verbraucht.
Nein, definitiv nicht. Rekuperation heißt üblich auch "Motorbremse" und ist bei E-Motoren immer mit Rückgewinnung der Energie in Akkuladung möglich. Das können alle modernen geregelten, Drehstrom- und auch Gleichstrommotoren (Reihenschlußmotoren sind anders) per Prinzip. Es kommt nur darauf an, ob die Elektronik das nutzt oder nicht. Wenn sie es nicht nutzt, kann der Motor kein negatives Drehmoment erzeugen und trudelt einfach aus. Wenn eine "Primitivversion" wie Kurzschlußbremse benutzt wird, dann wird diese Energie in der Motorwicklung selbst "verheizt". Da das ziemlich ungesteuert verläuft, kann ich mir das nicht bei einem Fahrantrieb vorstellen. Beim Pedelec bremst der vorwärts "geschobene " Motor mit seinem negativen, geregelten Drehmoment und schiebt Energie in den Akku (oder auch einen Bremschopper). Bei erreichtem Stillstand wird das Drehmoment auf Null gesetzt, sonst würde das Pedelec mit dem negativen Drehmoment rückwärts anrollen und jetzt wieder Energie aus dem Akku ziehen (negative Drehzahl und negatives Moment ergeben wieder positive Leistung).
 
@Mario8 Ich glaube das was ich meine ist die Gleichstrombremse. Damit wird gebremst. Sorry hab das falsch im Gedächtnis gehabt. Dadurch wird aber auch Strom benötigt.
 
@Mario8 Ich glaube das was ich meine ist die Gleichstrombremse. Damit wird gebremst. Sorry hab das falsch im Gedächtnis gehabt. Dadurch wird aber auch Strom benötigt.
Merkwürdig, was Du da für Teile hast. Gleichstrombremsen macht als Begriff bei Gleichstrommaschinen keinen Sinn, weil sie eben immer mit Gleichstrom betrieben werden. Aber es gibt den Begriff bei (magnetlosen) Asynchronmotoren, dem am häufigsten gebauten Motortyp in der Industrie. Diese Motoren hat auch der Tesla und die meisten Elektroloks/ICEs als Fahrmotoren. Aber als Pedelecmotor noch nicht gesehen. Bei diesen Motoren ist eine Primitivform des elektrischen Bremsens die "Gleichstrombremse". Der Akku muss etwas Energie für die Erzeugung des Gleichstroms abgeben (nicht viel), die eigentliche Bremsleistung wird im Rotorkäfig verheizt. Zurückgespeist wird nichts, alles wird im Motor verheizt.
Unabhängig, was dieses 5V-Signal macht und ob es sinnvoll ist: Man könnte sich ein Linearpotentiometer an den Bremsgriff montieren, welches mit dem Bremshebel betätigt wird. Oder einen separaten, analogen Drucksensor, den man zuerst drückt und wenn auch voller Druck (entspricht dann 5V) nicht reicht, wird die mechanische Bremse zusätzlich betätigt.
 
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@Mario8 Ja, ich hab nen Brushless Motor mit 5kW am Hinterrad.
Das mit dem analogen Drucksensor an der Bremsleitung gefällt mir eigenlich ganz gut.
Hast du zufällig einen Drucksensor im sinn der 0-5V ausgibt, den ich dann an mein Controller schließen kann?
 
Als Brushless-Motor werden meist Permanentmagnet-Synchronmotoren eingesetzt PMSM (missverständlich als "brushless DC" BLDC bezeichnet). Asynchronmotoren sind zwar schon immer "brushless" - also ohne Kohlebürsten, aber da es so selbstverständlich ist, wird dort "brushless" nicht verwendet. BLDC oder PMSM kenne ich nicht mit Gleichstrombremsung, sondern nur mit der ganz "normalen" Drehmomentumkehr. Hat der Controller eine Betriebsanleitung?
Drucksensor musst Du bei z.B. Analog-Devices oder generell über Google suchen.
 
Ne hat leider keine so wirkliche Bedienungsanleitung. Ist von Sabvoton der SVMC72150. Kennst du zufällig eine Website die sowas relativ günstig verkauft? (Ca. 30€)
 
Ok, Website kurz gesichtet, etwas Doku kann man downloaden. Mit 5kW und DC72V-Versorgung ein dickes Teil und fernab vom Geltungsbereich von Pedelecs. Es ist für Motoren des Typs BLDC/PMSM, sogar mit Hallsensoren zur Erfassung der Rotorposition. Den Motor muss man sich wohl von einer anderen Firma beschaffen. Das Regelungskonzept ist FOC (field oriented control oder space vector control: das inzwischen klassische und sehr gute Verfahren zu Regelung von solchen Drehstrommotoren), sogar mit field weaking. Es sind einige Control-Pins, die das Fahr- und Bremsverhalten von außen beeinflußen. Die werden von der internen Regelung als "Fahrerwünsche" aufgenommen und zu Sollwerten für die FOC verarbeitet. Mit etwas suchen, wird die Detailfunktion ermittelbar sein, aber das geht nicht in ein paar Minuten. So ein Ding kann bei Fehlmontage und Fehlbedienung schon eine Menge Schaden anrichten. Das ist kein Kleinmotor mehr.
 
Das ist mir schon bewusst, hab schon viel Erfahrung mit meinem ersten e-Bike mit 3kW Motor gesammelt.
Den Motor bekomme ich von der gleichen Firma wie bei meinem ersten e-Bike, nur halt etwas stärker.
Das eBike wird auch keine Straßenzulassung bekommen fahre mit ihm nur auf unsrem abgesperrten Waldgrundstück.
Meinst du sowas?
http://ebay.eu/2ylfms1
Mit wie viel Bar arbeitet eigentlich so eine hydraulische Scheibenbremse?
 
Bei einer Druckmessung wäre noch der Messbereich zu klären. Keine Ahnung, bis 50bar und mehr?
Dürfte schwer werden da was passendes (kleines) zu finden.
Edit, der Drucksensor von Ebay geht bis ca. 12bar.

Ich würde es "einfach" mit einem Schalter am Bremshebel machen, dazu eine kleine Elektronik die dir zeitabhängig 0-5V liefert.
Je länger du den Bremshebel betätigst desto höher wird die Spannung für die Motorbremsung, desto stärker bremst der Motor mit.
Oder eben mit dem schon genannten Lineargeber, ist eleganter.
 
Ich dachte nicht an einen Sensor zur Messung von Flüssigkeitsdruck, sondern mehr um einen druckempfindlichen Betätigkeitssensor. Das wäre das Bedienelement für die elektrische Bremse. Ob das aber zum Controller passt, der einige Signaleingänge zur Verfügung stellt, über die man sein Fahr- und Regelungskonzept realisieren kann. Dazu muss man sich aber selbst einen Plan machen, wie sich das Gesamtgebilde verhalten soll. Bei käuflichen Pedelecs ist das alles durch den Hersteller vorgedacht und implementiert.
 
Das mit dem Zeitabhängigen hat halt nur ein kleines Problem: Wenn man gemütlich einen Berg herunterfahren will muss man ständig den Bremshebel ziehen, dann loslassen, damit nicht zu stark gebremst wird, und dann wieder anziehen und das immer so weiter...
Das mit dem Linearpoti überleg ich mir mal und mache eine Zeichnung wo ich das am Besten hinpacken könnte, dass das auch immer funktioniert.
@Mario8 Achso, ich dachte ich setze den Drucksensor parallel zur Bremsleitung und messe einfach den Druck der Bremsflüssigkeit.
 
Ok, verstehe, es soll parallel vom Bremsmoment abgeleitet werden. Das könnte mit dem Bremsdruck funktionieren, kenne aber keine Werte in den üblichen Fahrrad-Scheibenbremsen.
 
Oh man, bau dir doch einfach eine ordentliche Scheibenbremse für den Gravity Bereich mit 203mm Scheibe hinten dran und mit der Rekuperation hast du ja alles was du willst, wieso dem Akku mit dem Bremsen noch um Energie berauben? Ich verstehe nicht, wieso man das machen sollte, zumal man am Hinterrad eh kaum Bremskräfte auf den Boden übertragen kann. Und abgesehen davon ist ein Bike mit einem 5kw Motor kein MTB im eigentlichen Sinne mehr und gehört hier nicht ins Forum. Schau doch mal in ein MX oder Motorrad Forum^^ Hier wird sich ja schon darum gestritten, ob Pedelecs mit 250w Motoren und 25 kmh Begrenzung hier überhaupt ins Forum gehören.
 
Ein 5kw-Antrieb ist schon eine Ansage - deutlich mehr als die meisten Kettensägen :D. Aber mal egal: Das Gerät hat einige Signale.
- Hall Meter (Geschwindigkeitssensor?)
- Throttle Signal (Drehmoment-Sollwert?)
- High-Speed/Boost
- Low Speed/Boost
- Reverse (Drehrichtungsumkehr)
- H-Brake
- Ignition (Impulssperre?)
- Anti-Theft
Hast Du eine genaue Funktionsbeschreibung und aus den vorherigen Projekten Erfahrung, wie man diese Signale nutzt, um eine sinnvolle Fahr- und Steuerstrategie umzusetzen? Nicht das wirklich Bäume umfallen :D.
 
@Mario8 Klar, ich hab im letzten Projekt den Baugleichen Controller benutzt nur, dass der neue mehr Power besitzt. :D
Ich benutze eigentlich nur:
-Hall Meter= Beutzt eigentlich nur der Controller um mehr Daten vom Motor zu haben, das hilft dem Controller den Motor bei langsamer Drehzahl zu steuern und zudem kann man mit denen die Geschwindigkeit auslesen
-Throttle Signal= Da habe ich mir einen Daumengashebel zugelegt den ich einfach links vom rechten Griff montiere, über den ich dann das Gas steuern kann
-Ignition= Ist halt mit der normalen Zündung vom Auto zu vergleichen. Erst wenn der Schlüssel umgedreht ist kann man mit dem E-Bike Fahren.
Möglicherweise noch:
-High/Low Speed= Da kann ich im Controller hinterlegen wie viel Strom der Motor maximal zur Verfügung bekommt. Bei Low halt weniger als bei High logischerweise
 
Alles klar, dann weiter viel Erfolg. Statt Linear-Poti außen am Bremsgriff ginge auch ein Dreh-Poti, was man irgendwie mit dem Drehpunkt des Bremshebels fluchten lässt. Ist billiger und dürfte mehr Auswahl geben. Die Betriebsspannung dafür kann ja am Controller abgegriffen werden. Außerdem wasserdicht ausführen. Wenn Drucksensor an der Bremse, noch darauf achten, dass der keine Luftblase festhält, die man beim Entlüften der Bremse nicht weg bekommt.
 
Wie stark bremst denn der Motor? Bis zum blockieren des HR?

Ich würde aus Gründen der Dosierbarkeit - ohne ABS https://www.bosch-ebike.com/de/produkte/abs/ - die beiden Funktionen separieren. Hydraulische Bremse und „Retarder“. Die Motorbremse würde ich über einen Drehgriff stufenlos aktivieren. Praktisch bei längerer bergabfahrt, bremsen ohne Betätigungskraft. Bei Bedarf, wenn Dosierbarkeit im Gelände gefragt ist, dann nur mit der Handbremse.

Du wirst wahrscheinlich keine Geländetaugliche Dosierung hinbekommen, speziell meine ich hier die Modulation der Bremskraft im Verbund Hydraulik und Motorbremse. Bei Losem Untergrund, Bergab (entlastetes HR) wirst Du mit Sicherheit mit einem blockierendem Rad kämpfen müssen, es sei denn die Motorbremskraft ist sehr gering.

Was ist eigentlich das Ziel? Motorbremse mit Ziel die Betriebsbremse zu entlasten oder Reichweitenverlängerung durch Rückspeisung?
Letzteres wird sich nicht lohnen, Realistisch bei einem e-Bike 2-5%. Wobei 5% hoch angesetzt sind. Man muß nur Fahrzeit bei einer Tour mit der Gesamtdauer des Bremseingriff vergleichen. Ist ja kein Briefträgerrad?
 
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Letzteres wird sich nicht lohnen, Realistisch bei einem e-Bike 2-5%. Wobei 5% hoch angesetzt sind. Man muß nur Fahrzeit bei einer Tour mit der Gesamtdauer des Bremseingriff vergleichen. Ist ja kein Briefträgerrad?

Wie kommst du zu den Werten, wenn du nicht mal die mögliche "Bremsleistung" des Nabenmotors kennst?

Mal unabhängig von den tatsächlichen Gegebenheiten, ist das sicher eine Frage der Nutzung. Wenn ich so ein System auf einem Trekkingrad montieren könnte und damit 1000hm auf Asphalt hoch und dann wieder runter fahre, dann könnte ich mir durchaus vorstellen, dass ein relativ großer Anteil der Energie wieder im Akku landen könnte. An einem MTB das artgerecht bewegt wird kann ich mir nur schwer vorstellen, dass die "Motorbremse" die Dosierbarkeit und Leistung einer modernen Scheibenbremse liefern kann und dann wäre so ein System einfach unkomfortabel...

Ich habe ja eher den Eindruck, dass es dem TE allein ums Basteln geht und da ist die Idee mit dem zusätzlichen "Bremsgriff" doch ziemlich gut...
 
Wie kommst du zu den Werten, wenn du nicht mal die mögliche "Bremsleistung" des Nabenmotors kennst?

Mal unabhängig von den tatsächlichen Gegebenheiten, ist das sicher eine Frage der Nutzung. Wenn ich so ein System auf einem Trekkingrad montieren könnte und damit 1000hm auf Asphalt hoch und dann wieder runter fahre, dann könnte ich mir durchaus vorstellen, dass ein relativ großer Anteil der Energie wieder im Akku landen könnte. An einem MTB das artgerecht bewegt wird kann ich mir nur schwer vorstellen, dass die "Motorbremse" die Dosierbarkeit und Leistung einer modernen Scheibenbremse liefern kann und dann wäre so ein System einfach unkomfortabel...

Ich habe ja eher den Eindruck, dass es dem TE allein ums Basteln geht und da ist die Idee mit dem zusätzlichen "Bremsgriff" doch ziemlich gut...


Klar, wen man das Stilfser Joch hochtourt und runter schön Elektrobremst, dann lohnt sich die Rückspeisung. Auch beim Briefträgerrad oder Lastenrad und der Stadt. Diverse Hersteller geben auch 10-15% an. Das ist halt der Idealfall. Wenn man aber viel Strecke fährt, dann paßt das nicht mehr.

Man kann mit der Motorbremse keine, der Scheibenbremse vergleichbare, Bremsleistung erreichen. Es sei den man hat einen echten Retarder. Da muß man aber elektrische Energie reinstechen - also hier eher ungewünscht - oder?

Hier ein bisschen Papier
http://edoc.sub.uni-hamburg.de/haw/volltexte/2017/3924/pdf/Bachelor_Thesis_Pawel_Kozlowski.pdf
 
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