Einsteiger Hardtail um 1.000

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Moin zusammen,

ich bin auf der suche nach meinem ersten richtigen MTB.

  • Ich bin ca. 184 cm groß, ca. 88 kg schwer
  • Genutzt werden soll das Bike hauptsächlich für Trails
  • Kosten sollten sich um die 1.000 Euro belaufen
  • In diesem Kostenrahmen aus den bekannten Gründen ein Hardtail

Ich wohne im Norden (Hamburg), wo es mit den Hügeln eher Mau ist, komme aber auch immer mal Richtung Süden, wo es mit in die Berge soll.
In den lokalen Bikeshops sind MTBs eher selten und ich konnte ich leider nur Cube und Trek Probefahren. Die Fahrräder waren ok, aber hatten immer mal wieder Teile dabei , vor denen der gepinnte "MTB-Kaufberatungsthread für Einsteiger" gewarnt hat. Aufgrund der anderen Threads und Weisheiten des Internets liegt meine aktuelle Auswahl bei den folgenden Bikes.


Leider habe ich in der Nähe keinen Händler gefunden, bei welchem ich eins der Modelle Probe fahren könnte, weshalb ich mich an euch wende. Welches würdet ihr hier präferieren / was für andere Bikes sollte ich mir anschauen?

Vielen Dank für schonmal!
 
Hey.... es kommt immer etwas drauf an was du fahren willst. Bist du bei 29 oder 27,5 oder vllt sogar 27,5+ schon entschieden?

In den local Bike Shops findest du meistens auch CC / CX Hardtails, was bedeutet du hast meist 100mm Gabeln und ein eher Tour oder Race orientiertes Rad. Was sich anfangs auch spannend anhört und am Ende auch richtig spaßig im Wald sein kann. Aber sobald du mal richtig den Berg runter knattern willst, wünscht du dir etwas mehr Federweg und breitere Reifen, einen Dropper Post... usw.

Von den vorgeschlagenen Rädern würde ich ohne mit der Wimper zu zucken das Nukeproof nehmen und empfehlen.
Soll es local sein, würde ich das Trek Roscoe 7 empfehlen...ist ein 27,5+ mit OK Federweg, Boost, Dropperpost, etc.
https://www.trekbikes.com/de/de_DE/...ikes/roscoe/roscoe-7/p/28499/?colorCode=black
Solche Sachen sind wichtig für zukünftige Upgrades. Versteif dich nicht zuuu sehr darauf, dass zB ein Rad nicht so gute Bremsen hat... ne richtig gute Bremse bekommst du neu im Set für 150€ und wenn du wirklich viel Spaß findest am Shredden dann sind die schnell investiert und schnell getauscht.
 
Aber auch mit dem Rose und dem Ghost Nirvana machst nichts falsch .
Wobei das Nukeproof mit der 140mm Gabel schon eher für das grobe Gelände gemacht ist .
 
Bist du bei 29 oder 27,5 oder vllt sogar 27,5+ schon entschieden?
Nein habe in dem Bereich bin ich noch offen. Ich hatte bisher nur 26, es wird also alles ein Schritt in die richtige Richtung sein. Momentan tendiere ich eher zu den 27.5, mit der Möglichkeit auf 27.5+.

Versteif dich nicht zuuu sehr darauf, dass zB ein Rad nicht so gute Bremsen hat... ne richtig gute Bremse bekommst du neu im Set für 150€ und wenn du wirklich viel Spaß findest am Shredden dann sind die schnell investiert und schnell getauscht.
Sehr guter Tipp! An was für Teilen hat Nukeproof evtl. gespart / bei welchen Teilen sollte ich in der Zukunft an Upgrades denken?


Wobei das Nukeproof mit der 140mm Gabel schon eher für das grobe Gelände gemacht ist
Genau das war auch der Grund für die Aufnahme. In welchen Bereichen fällt das Rad schlechter aus, als die Kontrahenten?
 
Du hast einen Denkfehler drin in deiner Auswahl.
Obwohl alles HTs sind, sind alle eigentlich unterschiedlich ausgerichtet.

Das Rose ist ein XC/CC (?) HT. Effektiv zum Kilometerabspulen, Schotter, Straße, ab und an Trail. Typische Kennzeichen für solche Bikes, eher leichter, kürzerer Hauptrahmen, langes Sattelrohr, langer Vorbau 70-90mm (nicht immer), schmaler Lenker 720-740, steiler Lenkwinkel von ca. 69°, 100mm Gabel, griparme Bereifung auf eher schmalen und leichten Felgen.

Das Nirvana ist ein Mittelding wo es bisher nicht so viele in diese Richtung gibt. Tour, Trail, eher etwas universeller. Die Geo ist etwas abfahrtslastiger ohne extrem zu sein. Längerer Hauptrahmen, kurzes Sattelrohr wegen möglicher Dropper, Vorbau mittellang 50/60-70mm, 120mm Gabel, Lenker 740-760, flacherer Lenkwinkel 66,5-67,5°. Reifen meist breiter, komfortabler dadurch und etwas mehr Grip.
Geht nicht so gut wie ein XC HT, aber bergab mehr Reserven und Sicherheitsgefühl.

Das Nukeproof ist ein reinrassiges Trail-/Enduro-HT. Schwer, langer Hauptrahmen, (sehr) kurzes Sattelrohr, Vorbau kurz 35-50mm, 140 Gabel oder mehr, Lenker 780-820, breite Reifen auf Grip ausgelegt auf breiten Felgen um mit wenig Druck fahren zu können. Auf Schotter und Straße halt spürbar langsamer, bergauf natürlich auch deutlich, dafür bergab eine ganz andere Kategorie als die anderen zwei hier.
Eigentlich ist das ein Trail-/Enduro-Fully ohne Dämpfer hinten.

Ich fahre ein Trail-HT ähnlich dem Nukeproof. Meine Hometrails bin ich bisher mit meinem Enduro gefahren, jetzt fahre ich sie alle mit dem Trail-HT. Das Enduro ist einfach zu viel Bike für "normal technische Hometrails". Du kannst mit so einer Geo draufhalten, darfst halt nicht die fehlende Federung vergessen. Mir taugt es voll. Aber ich drücke mich um die Runden mit meinen Kumpels und ihren 10kg HTs die Kilometer abspulen wollen.

Falls du wirklich ein Trail-HT willst würde ich dir ganz klar nur zu 29 raten. Das bessere Überollverhalten macht Sinn an einem Trail-HT. War auch mal die Meinung hier . Darf aber jeder für sich entscheiden.
 
Danke für den Link! Da werde ich nochmal vorbei schauen.

Super Aufklärung Orby!
Auf Schotter und Straße halt spürbar langsamer, bergauf natürlich auch deutlich
Macht sich der Unterschied hier doch so deutlich bemerkbar? Es gibt das Nukeproof auch in einer 29er Ausstattung, dann hat man aber statt der 32 Zähne nur noch 30. Wie deutlich ist hier der Unterschied?

Anscheinend habe ich doch einen Rose Shop in HH übersehen, aber danke für den Tipp!
 
Nein habe in dem Bereich bin ich noch offen. Ich hatte bisher nur 26, es wird also alles ein Schritt in die richtige Richtung sein. Momentan tendiere ich eher zu den 27.5, mit der Möglichkeit auf 27.5+.

Sehr guter Tipp! An was für Teilen hat Nukeproof evtl. gespart / bei welchen Teilen sollte ich in der Zukunft an Upgrades denken?

Genau das war auch der Grund für die Aufnahme. In welchen Bereichen fällt das Rad schlechter aus, als die Kontrahenten?

Hi @_root .... 27 und 27+ kannst du nur allerseltenst im gleichen Rad fahren, dafür können einige 29er auf 27+ umgerüstet werden. Der Abrollumfang ist ähnlich, es kommt dann nur auf die Reifenbreite an. Aber ich bin ehrlich: Fahr mal 29 und 27+ dann wirst du schon wissen was du gern magst und wie es so schön heißt: Das Auge fährt mit, sprich das Bike muss dir ja auch gefallen!

Das Nukeproof ist generell nicht schlecht, auch nicht wirklich an etwas gespart. Es ist solide ausgestattet, wenn überhaupt würde ich sagen die 10Fach Schaltung, jedoch haben sie auch hier eine recht fahrbare Kassette (sprich mit guten Übersetzungen) gewählt. Ich hätte da absolut keine Skrupel es zu empfehlen. Es gibt NATÜRLICH bessere Bikes aber die kosten auch mehr. Die Komponenten werden dann leichter, haben mehr Einstellmöglichkeiten etc.

Hier
https://www.chainreactioncycles.com...mountainbike-29-zoll-deore-2020/rp-prod183330Gibt es das übrigens auch noch in 29 was auch attraktiv ist.

Bei beiden würde ich als erstes Upgrade 50€ für gute Pedalen (zB OneUp Comp) empfehlen, dann kannst du damit schon verdammt viel Spaß haben. Und als zweites dann noch so 150-200 Eur für einen Dropper Post!

Zu deiner Frage oben, ob du 30 zu 32 Zähnen merkst: Meine Meinung ist nein. Ich hatte ein 29er HT mit 30 zu 11 Übersetzung und das ließ sich immer noch so bis 30-35kmh ausfahren wenns denn sein musste. Und im Zweifel ist ein Kettenblatt ja auch mal zu tauschen aber ich denke wenn du nicht asphalttouren fahren möchtest dann wirds dir egal sein. Da wirst du das 30er bergauf vielleicht etwas besser finden aber wenn dus 32er nicht probierst dann hast du ja auch keinen Vergleich ;)

Es hilft definitiv am meisten, wenn du dir entweder sehr klar wirst, was du gern fährst, oder dir eine eierlegende Wollmilchsau kaufst und das wäre für mich eher ein Trail HT wie das Scout oder ein anderes mit 130 oder 140mm Federung vorn.
 
Macht sich der Unterschied hier doch so deutlich bemerkbar? Es gibt das Nukeproof auch in einer 29er Ausstattung, dann hat man aber statt der 32 Zähne nur noch 30. Wie deutlich ist hier der Unterschied?
Das bessere Überrollverhalten kommt durch eine "schwerere Masse" die in Bewegung ist, wird weniger gebremst. Dafür braucht man halt auch etwas mehr Kraft beim beschleunigen.
Ich finde das kleinere 30 Kettenblatt (KB) am 29 Bike sinnvoll. Ich hatte am 27.5 Enduro die Eagle mit 32 KB (ca. 13kg). Am kurzzeitigen 29 Enduro ein 30 KB (ca. 13,8kg). Fand es hat an steilen Rampen auf den Hometrails schon etwas mehr gebrannt in den Oberschenkeln als davor. Hatten beide die gleiche Bereifung (Marry/Hans).

Ist aber alles eine persönliche Sache der Fitness und Vorlieben. Aktuell habe ich am Fully ein 30KB und am Trail-HT ein 32KB. Beides 29, das HT ist ca. 1,3kg leichter, der Hinterreifen alleine 0,5kg leichter und in harter Mischung. Unterschied wie Tag und Nacht. Das Fully musst bergab treten. Mein Mädel 26kg leichter und auf 27.5 unterwegs, rollt nach einem kleinen Gefälle noch weiter, während ich gefühlt 30-50m schon trete. Dafür Grip ohne Ende. Als extremes Beispiel ohne Zahlen jetzt mit Rollwiderstand zu ziehen.
Lese mal diesen Beitrag hier sowie den darunter nach dem Reifentausch.

Darauf war eigentlich das Thema schlechter rollen bezogen. Wobei das jetzt etwas extreme Beispiele sind, aber die Reifenwahl ist wirklich ein Thema.
Du kannst eher aus einem Trail-HT was leichter rollendes machen für den Alltag, als aus einem XC HT durch massive Reifen was für den Trail. Da fehlt die Geo am XC HT.
 
Das von @Orby unterschreibe ich so: Aus einem Trail HT kannst du vieles bauen und besonders der Reifen ist da entscheidend. Aus einem XC HT kannst du wegen der Geo nur bedingt etwas spaßiges Bergab bauen (selbst probiert, siehe meine Alben...schließlich aber verkauft)

Hier übrigens nochmal ein gutes Video zum Thema Upgrade (obs jetzt das Scout ist oder nicht...)
 
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Das bessere Überrollverhalten kommt durch eine "schwerere Masse" die in Bewegung ist, wird weniger gebremst. Dafür braucht man halt auch etwas mehr Kraft beim beschleunigen.
Sicher? Das würde ja heißen, dass ein schwerer 26 Radsatz besser wäre als ein leichter 29 Zoll. Der Umfang bei einenm 29 Zoll ist größer, damit der Winkel mit dem das Rad auf ein Hinderniss trifft ist, ist flacher. Ebenfalls ist dann der Teil des Umfangs, der auf einer Rille etc. trifft größer. Ich denke eher, darin liegt der große Vorteil. Natürlich spielt auch das Trägheitsmoment eine Rolle, aber ich denke, der gravierende Vorteil ist der größere Umfang, welcher sich natürlich auch auf den Drehimpuls auswirkt (größere Radius).
 
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Ähnlich wie das Ghost Nirvana, nur mit 66 Grad Lenkwinkel noch mehr in Richtung Abfahrt ist das Ghost Kato X. Es hat eine für den Preis sehr ordentliche Ausstattung bei Schaltung, Bremsen, Laufrädern und auch die Gabel funktioniert gut. Bergauf und auf der Ebene ist OK, bergab geht es sehr gut.
Ich bin auch 184 cm und habe es mir im November in L gekauft. Passt sehr gut. Reduziert ist es für 1150 Euro mit Versand zu haben. Dann noch für 100 Euro eine BrandX Vario rein und gut ist's.
https://www.sportsale24.com/de/bikes/hardtails/ghost-kato-x6-9-al-red-blk-wte-l-2019.html
 
Sicher? Das würde ja heißen, dass ein schwerer 26 Radsatz besser wäre als ein leichter 29 Zoll. Der Umfang bei einenm 29 Zoll ist größer, damit der Winkel mit dem das Rad auf ein Hinderniss trifft ist, ist flacher. Ebenfalls ist dann der Teil des Umfangs, der auf einer Rille etc. trifft größer. Ich denke eher, darin liegt der große Vorteil. Natürlich spielt auch das Trägheitsmoment eine Rolle, aber ich denke, der gravierende Vorteil ist der größere Umfang, welcher sich natürlich auch auf den Drehimpuls auswirkt (größere Radius).

Glaube du hast recht. Das mit dem Winkel etc. spielt eine wichtige Rolle mit ein und dürfte einen sehr großen Anteil daran haben. Vielleicht sogar mehr als das alleinige Gewicht.
Schwerer Laufradsatz ist immer sch...... ;)
 
Hackepeter hat hier recht.
Stell dir ein Traktorrad vor, das über einen dünnen Ast rollt. Und jetzt ein BMX-Rad, das über einen Baumstamm will.
Das gleiche bei Schlaglöchern und anderen Vertiefungen.
Ganz gut hier nachzulesen: https://www.mountainbike-magazin.de/mtb/29-bikes-marketing-finte-oder-sinnvoll/

Das Gewicht ist m.E. vernachlässigbar. Ein Rad mit hoher Masse und hoher Drehzahl wird bei einem Hindernis und ausreichendem Grip nur so davonfliegen, aber das ist ja auch nicht gewollt.

Wichtig ist hingegen wieder der Reifendruck, ist er niedrig wird der Reifen kleinere Hindernisse umschließen, ist er zu hoch wird er abprallen. Deshalb ist der Rollwiderstand bei wenig Druck im Gelände niedriger, nur auf glatter Straße hat man bei hohem Druck einen Vorteil.


Zum Ghost Nirvana kann ich noch beitragen, dass das im Laden echt besser besser aussieht als auf der Darstellung auf der Ghost-Seite (wirkt wie eine schlecht gemachte Grafik-Collage). Kommt zwar etwas grobschlächtig, brachial und kantig daher, meins wäre es daher nicht, aber steht sonst ganz gut da. Nur X-Fusion-Gabel, Rodi-Felgen, Samox-Kurbel...kennt das überhaupt jemand? Und MT200-Bremsen? :ka:
 
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