Du hast sicher mit Boris Laatsch, dem Kopf von FRM, telefoniert.
In einem Punkt hat er dich glatt angelogen, vor ca. 2Monaten schickte ich ihm nach seiner Aussage die erste gerissene XMD 333 mit Laserlogo, deine ist also mind. Nummer 2.
Und ja, Boris ist sich sicher, dass ich keine Laufräder bauen kann, bzw. keine XMD verbauen kann oder sollte.
Ich habe die besagten 30% (inzwischen, nach 2 Jahren sogar noch mehr) Rücklaufquote bei den
Felgen und das ganz sicher nicht, weil ich keine Räder bauen kann, sonst hätte ich ähnliche Probleme mit anderen Felgenherstellern.
Bei FRM meint man auch, ich würde die
Felgen falsch herum einspeichen. Zumindest sei dort ein Laufrad aufgetaucht, welches ich aufgebaut haben soll. Diesen zusammenhang kann ich ausschließen.
Was habe ich nicht schon mit Boris über nötige und Mögliche Speichenspannungen diskutiert.
Als die XMD 333 neu herauskam und ich einer der Ersten war, der sie bekam und sie natürlich auch promt für FRM hier im Forum vorstellte hieß es "1300N halten die schon ab".
Lieber etwas vorsichtig, baute ich die
Felgen "nur" mit 1000N auf. Viel mehr war auch dank des hervorragenden assymetrischen profils auch nicht nötig.
Als es dann zu einem deutlichen Rücklauf kam, hieß es, ich hätte die
Felgen nur bis 950N dürfen.
Wieviel der
Felgen wurden und werden noch komplett ohne Beachtung der Speichenspannung aufgebaut? Als die Reklas nicht abrissen, waren es nur noch 900N, die ich auf die Ösen bringen sollte.
Als ob die 50N den Unterscheid machen würde.
Wer mich aus meinen Anfängen hier kennt, erinnert sich sicher noch an meine deutliche Affinität zu den XMD333, speziell als leichte, günstige Alternative zur damaligen ZTR Olympic.
Gute Kontakte und gute Konditionen formten dieses Bild, als Händler ist man leider nicht immer ganz unabhängig.
Heute, gut 2 Jahre später, weiß ich dass ich nur bedingt recht hatte, wenn ich die XMD als bessere Alternative angepriesen habe.
Aber wie kommt es dass ein kleiner Laufradbauer so überproportional mehr (an den von FRM angegeben 3-4% zweifele ich keines Weg!) Defekte an den Hersteller meldet?
Frogmatic hat den ersten Punkt bereits angerissen. Meine Kunden hegen den gleichen hohen Anspruch an ihre Räder, wie ich vorab anpreise. Und das eben nicht bis zu Kauf sondern auch weit darüber hinaus.
Zur besseren Kundenbindung- und Betreuung biete ich verschiedene Service und Garantien an.
Dazu gehört auch der Service im ersten Jahr zur Kontrolle der Räder.
Weit über die Hälfte aller auf gleicher Weise eingerissener
Felgen habe ich beim Service und nicht der Kunde selbst entdeckt.
So konnte ich viele Felge bereist mit Anrissen austauschen, bevor die Räder massiv aus der Spur geraten sind. Ernsthaft verletzt wegen einer defekten Felge hat sich allerdings noch niemand, das gibt es auf jeden Fall anzumerken.
Damit sei zumindest erklärt, wieso ich in diesem Fall deutlich mehr Probleme finde.
Ein weiterer Punkt, welcher dafür sorgt, dass FRM nur einen Bruchteil der defekten
Felgen von anderen Händler bekommt ist ebenso leicht an einem Beispiel aus meiner Praxis zu erleutern.
Da FRM die Legierung der Felge änderte und mir bei eingerissenen Felge Garantie einräumte, tauschte ich meinen Kunden die
Felgen kostenlos aus (weder Material- noch Umbaukosten wurden berechnet).
Oft habe ich auch Räder anderer Händler zum Service bekommen und in diesem Fall davon angesehen, mir hier einen leichten Auftrag an Land zu ziehen, sondern den Fahrer darauf hingewiesen, dass sein Schaden ein Garantiefall ist, er von FRM sicher eine neue Felge bekommt und sein Händler sicher mind. aus Kulanz dem Umbau übernimmt. Ebenso, wie es FRM jetzt beim Singletrailer angeboten hat.
leider bekam ich aber allzuoft die Info, dass dem Kunden beim anderen Händler für den Felgendefekt kein garantiefall eingeräumt und ihm sowohl eine neue Felge als auch der Umbau berechnet wurde.
Da liegt die vermutung nahe, dass FRM in vielen Fällen nie einen Defektfall gemeldet, sondern nur eine neue Bestellung bekommen hat.
Mir wurde die i.g. "erste gelaserte XMD333" schon gar nicht mehr auf Garantie ersetzt, weil es laut FRM gar nicht sein kann, dass die Felge kaputt geht und somit der Grunde entweder meine Unfähigkeit beim Einspeichen oder der latante Überdruck meiner unwissenden Kunden von mehr als 3,5bar zu suchen ist.
Jeder kennt sie, die Papieraufkleber auf den alten XMD333, die bereits bei der ersten Bikewäsche herunterpellen. Ist dieser Aufkleber entfernt, so FRM, ist man nicht mehr im Stand einen Garantiefall zu akzeptieren, da wichtige Informationen zum Luftdruck entfernt wurden.
Ich muss nun leider in solchen Fällen auch meinen Kunden erklären, dass eine in der Mitte eingerissene Felge kein Garantiefall mehr ist und eine neue
Felgen (eher eine andere) berechnen -schade!
Da da endet auch scon wieder meine Unanhängigkeit. Mit der aktuelln XMD388 ist FRM ein großer Wurf geraten. Kunden, die ihrer 333 zu viele Dellen aufzwangen sind aktuell mit der 388 absolut problemlos unterwegs. Wenn ich aber einem Hersteller plötzlich mit einem Anspruch zu unbequem werde und sowohl im direkten Kontakt auch nach Aussen zum Sündenbock gemacht werde, der zu doof ist, Laufräder zu bauen, dann trifft mich das empfindlich und beeinflusst leider auch meine zukünftigen Emfehlungen. Also achtung, ich bin als Händler nicht unabhängig und irre mich auch manchmal.
Gruss, Felix