Entwicklung Radkoffer

Bin Neuling und auch noch nie mit Radkoffer gereist, allerdings hab ich beruflich mit tausend Dingen zu tun die immer sicher verpackt werden müssen.

Ich denke da beispielsweise an eine universal Hülle mit einem individuellen Innenausbau.
Dieser kann beispielsweise mit Schaumstoff (vorgestanzt - heißt glaube ich Würfelschaumstoff) realisiert werden. Zum Koffer gibt es eine Innenausstattung dazu. Ändert sich das Fahrrad, gibts für 30Euro einen neuen Schaumstoffklotz. Das hatt den Vorteil dass die Aussenhaut relativ weich sein kann weil alle Belastung gleichmäßig auf den vollflächigen Schaumstoff innen abgeleitet wird. Abstandshalter in die Ausfallenden und dazu noch stabile Laufradfächer außen und fertig...
Wichtig - der Koffer muss mittig geteilt sein zum klappen - Rollhardware, Schlösser und Griffe... Sollte nicht teurer sein als die angegebenen B&W Boxen...
 
Delgado: Aber wie hart willst Du eine Luftstruktur in der Tasche aufpusten, damit die in irgendeiner Weise die Tasche starr macht? Oder willst Du Dein Rad nur in eine große Luftmatratze einwickeln? Das schützt nämlich nicht besonders gut bei punktuellen Belastungen, und selbst bei flächigen Belastungen muß das Rad diese komplett tragen. Für richtigen Kompressionsschutz muß schon eine harte Schale her.
 
Luftmatratze ist auch nicht so doof.... Eine Hartschale für die punktuellen Belastungen und darin ein Luftpolster welches die großflächig auftretenden Belastungen ableitet. Dafür muss es nicht soooooo hart aufgepumpt sein. Nur die Zonen um Schaltwerk und so muss irgendwie ausgespart werden denke ich.
 
Aber nur so kann ich den Schaum mittig teilen und um das Rad herum basteln...
Oder wo hab ich den Denkfehler?

Der Schaum muß nicht zwangsweise mittig geteilt werden. Das ist vor allem bei mehr oder weniger konstant breiten Gegenständen wie Fahrrädern nicht unbedingt nötig. Natürlich wird die Anpassung besser, wenn der Schaum in der Mitte geteilt ist. Das hängt aber auch noch von der Würfelgröße des Schaums ab.

Eine Hartschale für die punktuellen Belastungen und darin ein Luftpolster

Das ist nur dann nötig, wenn das Rad nicht im Koffer "schwebt". Wenn man das Rad nur an den Ausfallenden befestigt, sollte die Wand des Koffers, wenn sie stabil genug ist, das Rad niemals berühren. Der erwähnte Koffer von OZM war so ausgelegt, daß das Rad die Wände nicht berührt. Leider ist solch stabiles Material auch gleich bleischwer.

Was spricht gegen einen leichten Faserkunststoff mit Verstärkungsrippen und durchsteckbaren Stützen, um die Kofferseiten auf Distanz zu halten?
 
Delgado: Aber wie hart willst Du eine Luftstruktur in der Tasche aufpusten, damit die in irgendeiner Weise die Tasche starr macht? Oder willst Du Dein Rad nur in eine große Luftmatratze einwickeln? Das schützt nämlich nicht besonders gut bei punktuellen Belastungen, und selbst bei flächigen Belastungen muß das Rad diese komplett tragen. Für richtigen Kompressionsschutz muß schon eine harte Schale her.

Das Prinzip Luftpolsterfolie. Nur mit Aufblasfunktion.
Außen eine reißfeste Nylonhaut und das auf einer Sperrholzplatte.

Könnte im Urlaub dann auch als Luftmatratze dienen .... :D
 
Das Prinzip Luftpolsterfolie. Nur mit Aufblasfunktion.

Willst Du jede Blase einzeln aufpusten? Wenn die nämlich verbunden sind, kann man sich die Blasen auch gleich sparen. Und auch Luftpolsterfolie schützt nicht vor Verformung des Rahmens durch Druckbelastung, es sei denn, das Rad ist komplett und dicht davon umgeben. Deshalb schlug ich Verpackungsflocken vor.
 
@dubbel, du kennst die zulässigen Abmasse für Handgepäck und das Gewichtlimit?

Es als Kinderwagen zu deklarieren könnte evt. gehen.
Oder noch besser als Golfgepäck, die dürfen meist 30 kg kostenfrei mitnehmen :mad:

@tobsn und @aju, die OZM-Kiste wiegt 15 kg, also definitiv zu schwer.


Ray
 
@snoopz

Mein Gedanke war schon das Rad an keiner Stelle mit der Aussenhülle zu verbinden.
Idee - verhältnismäßig große semistabile Aussenhülle aus zwei Halbschalen. Darin beidseitig eine Luftmatratze. Eine Seite halb aufpumpen - Rad mit Abstandshaltern in den Ausfallenden drauf - Deckel zu - andere Seite aufpumpen bis zu einem definierten Druck.
Schaltwerk und weitere empfindliche Teile müssen in der Luftblase etwas ausgespart sein um dort den Druck gezielt zu verringern.
Aussen gibt es dann echte Hartschalen-Klappen hinter denen die Laufräder verstaut werden.
Die Idee mit dem Würfelschaumstoff war im Grunde ähnlich, man tausche nur Luftblase gegen Schaumstoff. - Alternativ könnte man das auch mit in passgenau (für den Koffer) genähten Säcken welche mit Verpackungsflocken gefüllt sind erreichen.
Aus meinen wenigen Technische Mechanik Vorlesungen finde ich die Kraftverteilung bei einem "hohlen" Koffer mit Verstärkungsrippen und Abstandshaltern nicht sooooo optimal... Bei den Abstandshaltern wird es zu Kraftspitzen bei der Nutzung kommen welche die Aussenhülle erstmal ableiten können muss. Zudem bleibt die Frage wie das Rad innen befestigt ist!?
 
Darin beidseitig eine Luftmatratze.

Das Problem hierbei ist, daß diese Luftmatratze exakt auf das Bike passen muß - inklusive dem Lenker, der ja irgendwo lose rumfliegen muß etc. Das dürfte diese Idee versenken, weil sich niemand einen Koffer "für genau dieses Bike" kaufen wird. Da finde ich den Schaumstoff noch besser, zumal man dort den Lenker auch vernünftig unterbringen kann.

Kraftverteilung bei einem "hohlen" Koffer mit Verstärkungsrippen und Abstandshaltern nicht sooooo optimal...

Das Problem sehe ich auch. Ich habe nur keine Idee, wie man das umgehen kann, wenn man echte Druckstabilität haben möchte. Denn auch bei Schaumstoff wird man vmtl. lieber eine oder zwei stabilisierende Stützen einbauen wollen, wenn der Koffer wirklich ein Panzer sein soll.

Zudem bleibt die Frage wie das Rad innen befestigt ist!?

So wie bei OZM - nur an den Ausfallenden.
 
an eine aufblasbare innenhaut habe ich auch schon mal gedacht. super schwer umzusetzen. die idee war: bike in tüte (klar, kein einkaufstütenmaterial), tüte aufpumpen und ab in einen hartschalenkoffer.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ snoopz

Warum muss die Luftblase 100%ig passen aufs Rad?
Das passt sich doch durch den Luftdruck entsprechend an!?
Wenn Du einen Luftballon in eine Radflasche hinein aufpumpst passt der Sich ringsrum an. Ausserhalb der Flasche hat er eine andere Form und wenn Du nun einen Stift (o.Ä) vor dem Aufblasen in die Flasche steckst passt sich der Ballon hervorragend um den Stift herum an. Warum soll das mit dem Rad nicht funktionieren?
Ich persönlich glaube die Stützen sind ja dann nicht nötig weil die Luftblase/Schaumstoff/Flockensack die aussen auf den Koffer wirkende Kraft gleichmäßig über eine große Fläche ableitet.
Mir gefällt auch die Idee nicht das Rad auf einen festen Rahmen zu schrauben mit den Ausfallenden. Dieser Rahmen muss ja dann auch wieder irgendwie vor krassen Stößen/Kräften durch Transport geschützt werden, oder?
 
Warum muss die Luftblase 100%ig passen aufs Rad?

An einem Rad gibt es viele Teile, an denen sich ein Luftsack aufstechen kann, seien das nun scharfe kanten, vorstehende Schrauben etc. Entsprechend müsste dieser Sack aus sehr festem Material sein, und damit paßt er sich leider kaum noch an.

Ich persönlich glaube die Stützen sind ja dann nicht nötig weil die Luftblase/Schaumstoff/Flockensack die aussen auf den Koffer wirkende Kraft gleichmäßig über eine große Fläche ableitet.

Dafür wäre eher die Kofferschale zuständig -- die Luftblase verteilt gar nichts, weil Luft überhaupt nicht viskos ist. Die Luft verhindert nur, daß sich das Koffervolumen zu sehr verkleinert. Dafür müsste aber schon etwas Druck drauf sein.

Außerdem dürfte es schwierig werden, den Luftsack so zu schneidern, daß er auch zwischen den Gabelholmen, im Rahmendreieck und im Hinterbau vernünftig aufgeht. Nur dann hast Du gewährleistet, daß sich diese Teile nicht verformen. Das ließe sich mit einer Durchgesteckten Abstützung besser vermeiden.

Wenn Du keine Blase zwischen den Gabelholmen und im Hinterbau hast, läufst Du Gefahr, schon allein durch das Aufpumpen diese Teile zu verformen, je nach Druck natürlich.

Mir gefällt auch die Idee nicht das Rad auf einen festen Rahmen zu schrauben mit den Ausfallenden. Dieser Rahmen muss ja dann auch wieder irgendwie vor krassen Stößen/Kräften durch Transport geschützt werden, oder?

Naja, also wenn Du da draufsitzt und irgendwo runterbretterst über Stock und Stein, sind die Kräfte sicher wesentlich größer, als wenn jemand den Koffer aus dem Flieger schmeißt. Der Rahmen sollte sogar eher dazu beitragen, daß sich das Rad nicht verformen kann -- Der Abstand zwischen den Gabelholmen und im Hinterbau sowie der Abstand der Achsen untereinander wird konstant gehalten.
 
@powderJO

Die Einkaufstütenidee versteh ich nicht...
Dann ist eine Luftblase um das Bike herum - aber was hilft das? Das Rad kann darin ungeschützt hin- und herpurzeln und die Gefahr ist riesig das die Tüte von Ausfallenden, Griffen, Lenker etc. durchstoßen wird.
Ich will die Luftblase nutzen um das Rad in seiner Position zu fixieren und gleichzeitig Stöße von aussen zu dämpfen.

@bungalo
An welcher Uni läuft das Projekt?
Ich bin in Berlin und wenn ich Prototypen testen soll - gerne. ;)
 
Ich hatte gerade so einen Gedanken ... einen Koffer für zwei Räder. Evtl. ginge das preislich als ein einzelnes Gepäckstück durch, und wenn das Gewicht noch passt ....
Ich habe für mein Rad hin und rück Mallorca je 40€ gezahlt. Mit 2 in 1 wären schon 80€ gespart. Das könnte die Mehrkosten schnell amortisieren. Speziell bei leichten RR könnte das gehen.
Nur mal so als Anregung.
 
@ snoopz

Gegen das Verformen des Hinterbaus und der Gabel würde ich dort Transportachsen einsetzen wollen - wie gesagt.
Aber mir fällt gerade ein Riesen-Denkfehler auf.... Wir fliegen ja oft mit so einem Koffer.... Dabei wird es Schwankungen des Umgebungsdrucks geben. Daher fällt die Luftmatratze aus.
Was spricht gegen die Schaumstoff-/Verpackungsflockensack-Idee?????
 
Aber mir fällt gerade ein Riesen-Denkfehler auf.... Wir fliegen ja oft mit so einem Koffer.... Dabei wird es Schwankungen des Umgebungsdrucks geben.

Naja, so extrem sind diese Schwankungen zumindest bei nicht-Interkontinentalflügen nicht. Da das Material eh sehr fest sein müsste, würde das das schon überleben. Ansonsten kann man ja auch ein Überdruckventil einbauen.
 
hellgee: Nicht, daß wir uns falsch verstehen - ich finde Deine Idee mit dem Schaum zum ausschneiden bisher am besten. Ich würde halt nur noch Abstützungen mit reinbauen.

Kein Ding...
Ich steiger mich da nur gerade selbst rein weil ich auf fachmännisch ausgeführte Verpackungslösungen stehe. ;)
Wahrscheinlich beruflich bedingt.... :D

Der Schaumstoff den ich meinte heißt Rasterschaumstoff, nicht Würfelschaumstoff....
 
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