Moinsen alle miteinander,
bin ebenfalls auf der Suche nach Abhilfe für ein nun auftretendes Knacksen an meiner K-Type Kurbel und wollte nun auch meine Erfahrungen zu den von Euch gemachten beitragen:
Ich fahre die Kurbeln seit gut einem Jahr und musste vor ein paar Monaten feststellen, dass die Aufnahme der linken Kurbel sich geweitet hatte. Sie ließ sich bis Anschlag (Achse stößt an den Bund der Kurbel) aufschieben.
Die Kurbel hatte wohl schon länger Spiel, was ich aber erst sehr spät durch ein geräuschlose 'Nachrücken' beim Stehen mit abwechselnder Kurbelstellung in horizontaler Stellung gemerkt habe. Die Kurbelschrauben waren wohl so fest, dass sich die Kurbel nicht wirklich locker anfühlte. Es trat derweil KEIN Knarzen o. Knacken auf!!!
Ich habe dann die Achse genaustens inspiziert (ohne sichtbaren Schaden) und eine neue Kurbel gekauft.
Was auffiel, war dass die Aufnahme in der alten Kurben von einer Sicke unterbrochen war, sprich es gab einen vorderen und einen hinteren Aufnahmeteil.
An der neuen (im übrigen um 35g leichteren) Kurbel ist die Aufnahme durchgehend.
DIe neue Kurbel ließ sich von Hand nur bis ca. 4mm vor besagten Bund aufschieben und wurde dann mit den vorgegebenen Nm angezogen.
Soweit so gut. Hielt alles geräuschfrei bis vor ein paar Tagen. Nun knackt es und es lässt sich nur noch für ein paar Kilometer beseitigen, wenn ich die Kurbel demontiere und gefettet wieder montiere.
Heute werde ich mir mal in Ruhe anschauen, wie weit ich die Kurbel nun von Hand aufschieben kann, um evtl. festzustellen, ob sich die Aufnahme ebenfalls geweitet hat.
Eine Vermutung wäre aber bis hierhin schon mal, dass die Aufnahmen evtl.mit einer zu großen Passungstoleranz gefertigt werden, was auch für die recht unterschiedlichen Erfahrungswerte der einzelnen Fahrer sprechen würde.
Auch wenn ich nicht vom Fach bin, aber ich vermute, dass sich Stahlachsen genauer fertigen lassen als eben Aluachsen, die ja auch noch chemisch eine Oberfläche verpasst bekommen. Diese Oberfläche (Nitrierung?) schwanken in ihrer Schichtdicke evtl., was für eine derartige Passung vielleicht ein nicht unwesentlicher Faktor für gut oder schlecht darstellen mag.
Hier noch ein paar Shortcuts
- beim Ausdistanzieren der Lagercups Zeit nehmen und beide Kurbeln erst mal ohne Lagerabdeckscheiben und Lockring (rot) montieren, um genau messen zu können (Messschieber) wie viel Platz für o.g. Scheiben und den Lockring noch zur Verfügung steht
- 50Nm sind für die Schraubverbindung nicht zu hoch. Ich habe unterwegs beim Nachziehen diesen Wert sicherlich überschritten und es die Teile haben keinen Schaden genommen.
- die Montageanleitung ist derart schlecht (um nicht zu sagen irreführend), dass man sie sofort entsorgen sollte
- die Hülse zwischen den Lagern und der O-Ring sind aus meiner Sicht völlig unsinnig und können getrost entfernt werden
- Abdrückkappen (-Schrauben) lassen sich sehr gut mit einem Stirnlochschlüssel ein- und ausschrauben und sollten möglichst weit eingeschraubt werden, um nicht mit den Schuhen in Berührung zu kommen (arbeitet sonst schnell das Material der Schuhe auf)
- Wenn Geräusche auftreten, auch einfach mal die Achse drehen und schauen ob sich das Geräusch 'verlagert'