Erfahrungsbericht Bontrager Pro IsoCore Lenker

Frostfalke

Querwaldexplorer
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Nachdem ich eine zeitlang recht unzufrieden mit meinem Schmolke-Lenker rumgedümpelt bin, habe ich mich entschlossen, dass ein neuer Lenker her muss. Der Schmolke war zwar richtig leicht und steif, aber Fahrkomfort stand ganz eindeutig nicht im Lastenheft von Schmolke. Das Ding gibt keinen Millimeter nach. Nun komme ich langsam ins Alter und die Straßen werden schlechter – kurz ein wenig Fahrkomfort sollte es sein. Erst wollte ich wie beim MTB auf Syntace setzen, dann viel mein Blick aber auf den Bontrager Pro IsocCore. 20% mehr Dämpfung ohne Steifigkeitsverlust sollen es laut Hersteller sein. Klang für mich nach einer guten Ergänzung zu den 28 mm Tublessreifen von Specialized. Gesagt – gekauft.

Ausgepackt und angebaut wurde vorgestern. Der Lenker hat zeitgemäß ordentliche Kabelführungskanäle. Dazu ist er leicht „verformt“ damit er nach dem Aufkleben der EPS-Polster einen runden Lenker ergibt. Leider misst Trek nicht wie Schmolke außen, sondern in der Mitte der Rohre, sodass der bestellte Lenker 2 cm breiter war als bei mir üblich. (Ist aber nicht so tragisch und hat sich beim Fahren dann sogar etwas sicherer und richtig gut angefühlt.)

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Die EPS-Patches super gepasst und nach dem Wickeln des Bandes hatte man einen runden Lenker. Sah gut aus.

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Auf der Hausrunde musste der Lenker dann zeigen was er kann. Wurzelerhebungen im Asphalt, gutes und schlechtes Kopfsteinpflaster und Schotter. Alles dabei. Los gings auf Asphalt. Der Lenker greift sich durch den etwas längeren Reach zu Schmolke oben sehr gut und angenehmem. In der Unterlenkerposition ist die „Rundung“ deutlich spürbar, etwas altmodisch aber nicht unbequem.

Als ich dann versucht habe, das Ding zu flexen, dachte ich schon: Fehlkauf. Der Knüppel gibt nicht nach. Der Gedanke verschwand dann sehr schnell auf den ersten Unebenheiten. Schnell wurde klar, die eingearbeitete Schicht holt die Dämpfung durch Unterdrückung der Vibration und nicht durch Flex. Ist irgendwie nicht das was ich erwartet hatte, funktioniert aber erstaunlicherweise tadellos. Am Ende der Strecke bin ich mit frischen Handgelenken vom Rad gestiegen. Nichts tat weh. Echt cool.

Bleibt abschließend zu sagen, der Bontrager macht das was er soll. Unglücklicherweise wiegt er auch etwas mehr, sodass mein Rad nun abfahrtsbereit statt 5,9 kg leider 6,05 kg wiegt. Kann ich aber sicher verschmerzen, wenn mir am Ende der Runde weniger weh tut.

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Unglücklicherweise wiegt er auch etwas mehr, sodass mein Rad nun abfahrtsbereit statt 5,9 kg leider 6,05 kg wiegt. Kann ich aber sicher verschmerzen, wenn mir am Ende der Runde weniger weh tut.

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Kannst du das ggf durch die Pedale wieder rausholen? Du bist immer noch ein knappes Kilo (!) unter dem Mindestgewicht der Tour de France Räder :)
 
Kannst du das ggf durch die Pedale wieder rausholen? Du bist immer noch ein knappes Kilo (!) unter dem Mindestgewicht der Tour de France Räder :)

Ja nur gut, dass die mich nie da zulassen werden ;o). Man darf da nämlich nicht gemütlich mit 25 km/h hinter dem Kehrwagen zuckeln :D:D:D Und wenn die mein Rad dann auch noch aufbleien würden... . Nene Du weißt ja, wie das ist: Schicke Shorts und Carbon ersetzen fehlende Kondition :bier:
 
Im Frühjahr hab ich auch oft Rücken und Genick. Das gibt sich mit den Kilometern. Auch ohne Zeugs unterm Lenkradband. Ich bin grad am überlegen ob so ein MadOne Not tut. Aber sicher nicht wegen dem IsoFix Gedöns.:bier:
 
Im Frühjahr hab ich auch oft Rücken und Genick. Das gibt sich mit den Kilometern. Auch ohne Zeugs unterm Lenkradband. Ich bin grad am überlegen ob so ein MadOne Not tut. Aber sicher nicht wegen dem IsoFix Gedöns.:bier:

Also das Rahmenset hier ist das Trek Emonda in Race Shop Limited. Ich würde es wahrscheinlich nicht wieder kaufen. Positiv ist, das Bike hat eine erstklassische Geo in H1. Es fährt sich spritzig und wendig ohne Nervös zu sein. Allerdings stören mich zwei technische Details. 1. Die Sattelstütze ist ein Verbrechen. Für große Fahrer reicht sie nicht und von Flex her gibts Bessere. 2. Das Innenlager ist absolter Fasching. Das ist so ein kleines Maß, dass keine 30 mm Welle reinpasst. Auch DUB wird nicht passen. Damit fallen die guten, leichten und steifen Kurbeln alle weg. Ich wäre so gern eine 420g Easton Carbon drin gefahren. Nichts zu machen. Insofern würde ich sicher derzeit eher zu einem anderen Hersteller tendieren, denn für 3.500 € hat ein Rahmenset nicht solche Fehler zu haben... .
 
Ich bin grad am überlegen ob so ein MadOne Not tut. Aber sicher nicht wegen dem IsoFix Gedöns.:bier:
Ich habe mal für ne Woche ein Trek Domane SL6 Disc von meinem Händler bekommen. Ich war nicht sehr angetan von den IsoFix-Dämpfern. Das Fahrgefühl liess für mich zu wünschen übrig und es fühlte sich mit 28 mm Reifen nicht komfortabler an als mein Cube Attain GTC SL Disc mit 25ern. Und trotz des deutlichen Preisunterschieds (inklusive Carbonfelgen, etc.) war es auch nur einen halben Kilo leichter.

Selbst das Cannondale SuperSix, mit dem ich auf einer Fahrradmesse eine Runde drehen durfte, fühlte sich ähnlich komfortabel an.
 
Ich habe mal für ne Woche ein Trek Domane SL6 Disc von meinem Händler bekommen. Ich war nicht sehr angetan von den IsoFix-Dämpfern. Das Fahrgefühl liess für mich zu wünschen übrig und es fühlte sich mit 28 mm Reifen nicht komfortabler an als mein Cube Attain GTC SL Disc mit 25ern. Und trotz des deutlichen Preisunterschieds (inklusive Carbonfelgen, etc.) war es auch nur einen halben Kilo leichter.

Selbst das Cannondale SuperSix, mit dem ich auf einer Fahrradmesse eine Runde drehen durfte, fühlte sich ähnlich komfortabel an.

Naja, das sind 1 cm Federweg oder so, da darf man nicht zu viel erwarten ;o). Aber was mich wundert: Der Unterschied zwischen 25mm mit 7 Bar und 28mm mit 4,5 Bar, den merkt man aber gaaaaaanz deutlich. Da hast Du ggf. einfach zu viel Luft drin gehabt oder unnötigerweise einen (dicken) Schlauch. 28mm Tubless oder Latexschlauch bügelt nämlich viel glatt. Schau mal hier das Hackvideo von Kate Bontrager an:
Ab Zeitlinie 1,52 min kommt eine Slowmo von 23 VS 27 mm Reifen mit angepassten Luftdruck auf Kopfsteinpflaster. Da siehst Du, was ich meine.
 
Der Unterschied zwischen 25mm mit 7 Bar und 28mm mit 4,5 Bar, den merkt man aber gaaaaaanz deutlich.
Ich merke den Komfortunterschied zwischen 5,5 und 7 bar auch bei 25 mm ganz deutlich. Das war aber gar nicht mein Punkt.
Da hast Du ggf. einfach zu viel Luft drin gehabt oder unnötigerweise einen (dicken) Schlauch. 28mm Tubless oder Latexschlauch bügelt nämlich viel glatt. Schau mal hier das Hackvideo von Kate Bontrager an:
Ab Zeitlinie 1,52 min kommt eine Slowmo von 23 VS 27 mm Reifen mit angepassten Luftdruck auf Kopfsteinpflaster. Da siehst Du, was ich meine.
Das war gar nicht mein Argument: ich habe vom Fahrgefühl und vom Fahrkomfort gesprochen. Das Domane hat sich tot angefühlt (das Radl hat mir für meinen Geschmack zu wenig Rückkopplung gegeben, was die Reifen gerade machen) ohne auf Langstrecken komfortabler zu sein als Räder, dessen Fahrgefühl mir wesentlich besser gefallen haben. Und besonders leicht war es auch nicht — trotz des recht stattlichen Preises.
 
Ich merke den Komfortunterschied zwischen 5,5 und 7 bar auch bei 25 mm ganz deutlich. Das war aber gar nicht mein Punkt.

Das war gar nicht mein Argument: ich habe vom Fahrgefühl und vom Fahrkomfort gesprochen. Das Domane hat sich tot angefühlt (das Radl hat mir für meinen Geschmack zu wenig Rückkopplung gegeben, was die Reifen gerade machen) ohne auf Langstrecken komfortabler zu sein als Räder, dessen Fahrgefühl mir wesentlich besser gefallen haben. Und besonders leicht war es auch nicht — trotz des recht stattlichen Preises.

Ah okay. Na ein "totes" Fahrrad für den Preis ist krass. Da muss ich mein Emonda in Schutz nehmen, das gibt mir das direkteste Feedback, was ich je hatte. Aber gut, ich habe ja auch nur das Rahmenset genommen und dann bewährte DT-Swiss Laufräder rein. Das ist schon was anderes als die Bontragerlaufräder die sind auch nicht besonders... .
 
Ah okay. Na ein "totes" Fahrrad für den Preis ist krass. Da muss ich mein Emonda in Schutz nehmen, das gibt mir das direkteste Feedback, was ich je hatte. Aber gut, ich habe ja auch nur das Rahmenset genommen und dann bewährte DT-Swiss Laufräder rein. Das ist schon was anderes als die Bontragerlaufräder die sind auch nicht besonders... .
Was die Laufräder angeht, stimme ich Dir zu. Die haben sensibel auf Seitenwind reagiert, was ich nicht gewohnt war und bin, und ein sehr viel besseres Fahrgefühl haben die mir auch nicht vermittelt. Das Emonda bin ich noch nie gefahren, wäre aber natürlich interessiert. Hast Du das mit dem Domane oder dem Madone vergleichen können?
 
Ich bin vorher mal ein älteres Madone gefahren. Sind zwei völlig verschiedene Räder. Das Emonda ist ein reines, altmodisches Berg- und Sprintrad. Leicht, Leicht, Leicht, Leicht und Leicht. Aerodynamik war den Konstrukeuren völlig egal ;o). Rauskam das leichteste Serienrahmenset der Welt. Wenn wir abends mit dem Kanzleiteam fahren, bin ich zwar der Älteste und konditionsschwächste, aber im Antritt hält da keiner mit. Das Ding beschleunigt besser als jedes andere Rad das ich kenne. Inzwischen habe ich hinten von Dura Ace noch auf Red Etap WiFly umgestellt, gibt noch einmal einen cleaneren Look. Und das Gewicht mit Flaschenhaltern, DT Swiss Alu Laufrädern (PR 1400 Oxic Dicut) und Pedalen von 6 kg spricht ja für sich ;o). Da ich keine Rennen fahre, kann ich das auch so leicht bauen. Aber und das muss man sagen, für nur 76g beim Rahmenset mehr gibts bei Rose das X-Lite Six, dass sich auch top fährt (ist ein paar Mal Testsieger geworden) Das kam später raus, sonst hätte ich sicher dort etwas gekauft... https://www.rosebikes.de/bikemodel/x-lite-six/54 Das Bike mit Red-Gruppe wiegt mit Pedalen und Flaschenhaltern dann so um die 6,3 kg und das für 4.400 €. Ohne Umwerfer ist man dann bei ca. 6,15 kg... . Ich habe fast das Doppelte investiert in meinen Eigenbau... . Das war schon etwas ärgerlich hinterher ;o).
 
Manche möchten halt ein Custom-Bike statt eins von der Stange. Bei uns hier hat sich einer ein maßgeschneidertes Rennrad mit Stahlrahmen zugelegt. Er hat sich genau alles ausgesucht, von der Farbe aller Teile (sein Rahmen ist weiß lackiert und seine Chris King-Hubs pink) bis zu den Enve-Laufrädern und der SRAM Red eTap-Schaltung. Er hätte wahrscheinlich “mehr” bekommen, wenn er sich ein Komplettrad gekauft hätte. Aber das ist ja nicht immer das Ziel!
 
Manche möchten halt ein Custom-Bike statt eins von der Stange. Bei uns hier hat sich einer ein maßgeschneidertes Rennrad mit Stahlrahmen zugelegt. Er hat sich genau alles ausgesucht, von der Farbe aller Teile (sein Rahmen ist weiß lackiert und seine Chris King-Hubs pink) bis zu den Enve-Laufrädern und der SRAM Red eTap-Schaltung. Er hätte wahrscheinlich “mehr” bekommen, wenn er sich ein Komplettrad gekauft hätte. Aber das ist ja nicht immer das Ziel!

Na ich habs ja auch Custom gebaut ;o). Mache ich eigentlich immer. Aber Rose hätte mit dem Baukasten die Möglichkeit gegeben, meine DT-Swiss Laufräder, Red ETap und Rahmenset zu einem Preis zu kaufen, der es erlaubt hätte, alle anderen Teile noch zu tauschen und trotzdem noch 3000 € zu sparen ;o).
 
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