[ESK&Freunde] Veranstaltungshinweis Nr.II

Blut, Schweiss und Tränen

Nach der Ankündigung hier im Forum entschloss ich mich an der Tour, durch für mich unerforschte Landstriche in der NoGo Area teilzunehmen.

Gesagt getan, pünktlich um 07:19 Uhr rollt am Bahnhof Südkreuz der RE Express nach Schwedt ein. Im hinteren Fahrradabteil erwartet mich schon Tino ( der Name wurde während der Tour in Toni geändert ) zu meiner Freude mit einem schwarzen Luder, doch Schreck was sind das für Reifen: Schwalbe Super Moto, das kann ja heiter werden. :confused: Nun jut, am neuen Superhauptbahnhof und Gesundbrunnen wird der Rest der Truppe eingesammelt. Insgesamt sind 9 Bekloppte auf den Weg durch die Hölle: Jockel, J-Coop, PDA, Carl, Ackebua, Ritzelflitzer, Steppenwind, Toni und Icke. Die Stimmung ist von Anfang an richtig Dufte, die Streuselschnecken und Schrippen kreisen, eigentlich könnte man ja gleich in die Kneipe gehen und Bier trinken.:D Das nächste grosse Thema ist das Wetter, Sintflutartige Regenschauer, die wohl auch schon den ersten mit unbekannten Kaderrecken Staubi bei der Anfahrt zum Hauptbahnhof niedergestreckt hatten und nun gegen die Scheiben unseres Zuges prasselten zeigten Ihre Wirkung.Sämtliche Hobbymetrologische Register über Satelittenbilder, praktsiceh Wetterkenntnisse und Kunst der Deutung von Internetwetterseiten wurden gezogen. Mein Fazit, lieber im Regen als bei 35 Grad über die Felder fahren. Nun jut, Rock'n Roll, Chorin.

In Chorin gibt es noch eine Pullerrunde und wir rollen los. Was jetzt kommt ist die ganz fette grosse Nummer. Im permanenten Wechsel knallen wir durch Wälder, über Felder, über Kopfsteinpflasterpisten, durch Siedlungen wo die Zeit schon lange stillsteht. Bei Kilometer 25 testet Toni das erste mal den SuperMoto und ein Kriterium der Tour ist geschafft: BLUT. Kurz danach verabschiedet sich Rifli in Richtung Angermünde, angeblich der Chinese am Vorabend.;)

Es rollt, bei Kilometer 50 gibt es eine erste Pause in einer alten zerfallenen Scheune mitten in der Walachei, GEIL.:daumen: Weiter geht es bei leicht kühlenden Nieselregen, durch Matsch und Dreck, durch Kurbelhohe Schlammlöcher, mit schmiergelnen Ketten und quietschende Bremsen durch die Heimat unserer Kanzlerin. Traumhafte Offroadtrails mit Brennneseln, Dornen und glitschigen Wurzeln, eine herrliche Sauerei. Wir ereichen Schloss Boizenburg und entschliessen uns nach 90 Kilometer eine kurze Pause einzulegen, da Jockel es wie immer eilig hat.:D Ein herrliches Festmahl auf der Terasse des Schlosses mit alkoholfreien Weizenbier, Poulardenbrust und lecker
Apfelkuchen versüssen uns die Zeit der Rast und Ruh. Ein Käffgen zum Abschied und weiter geht es zur Landesgrenze nach Mecklenburg.

Jockel ist noch lange nicht am Ende und Acke jammert jetzt schon über die ätzenden Trails die noch kommen. Was jetzt geht ist die Krönung der Tour. TRAIL an TRAIL reiht sich an den zahlreichen See die wir jetzt passieren. BRAVO, BRAVO wie im Rausch geht es weiter mit einer, meinen Empfinden nach galaktischen Geschwindigkeit durch Mecklenburg. Kilometer 130, Kilomter 135, was jetzt passiert hält keiner für möglich: Jockel kiekt in die Karte.:lol: Jetzt nur noch 15 bis zur Burg. Letzte Feldanstiege, eine unerklärich plötzlich mitten auf dem Feld auftauchende geile Schotterabfahrt, die Bahnstrecke nach Burg Stargard. Wir erreichen Riepke und der letzte Anstieg über offenes Feld bei Nachmittagssonne. Meine Reservelampe flackert und an Steppenwind seinen Hinterrad lasse ich mich über diesen letzten Acker ziehen. Was jetzt kommt ist Kindergeburtstag, die Vorfreude auf Wein, Weib, Schnaps und Gesang bringen uns verdammt schnell zum Ziel: BURG STARGARD.

Geschaftt, jetzt gibt es eine Runde Bier mit Erdbeertorte, wie immer schnell, den der Zug wartet nicht. Geiler Downhill von der Burg. In der Tanke wird noch zur Unterstützung der Mecklenburgischen Wirtschaft, Lübzer Biere geordert. Am Bahnhof ein letztes Beweisfoto für die NAchwelt und der Zug rollt ein. Bierselig rollen wir nach Hause und labbern über bestandene und folgende Abenteuer, Sorry im ESKslang: Feldzüge.

Mein Fazit: Eine dufte, hypergalatisch geile Tagestour, mit richtig duften Typen und jetzt schleime ick mal richtig: DER GUIDE ( ESK: der Oberst ) hat richtig Plan. :daumen: Hut ab, war richtig jut und ick hoffe dit war nicht die letzte Tour.

Kritik: Es war zu langsam, die avisierte Rückfahrt und 15:37 Uhr wurde nicht erreicht. :lol:

checkb:winken:

Achso, mein Tacho sagt: 155 Kilomter, 1575 Höhenmeter, Fahrzeit: 08:02 Std
 
Geweckt wurde ich zu dieser Tour nicht wie üblich von der Anlage, sondern von einem kräftigen Prasseln auf meinem Fenster, welches um 4:45 seinen Anfang nahm. Da das noch etwas früher war als geplant, hatte ich Zeit ausgiebig zu Frühstücken und schob noch eine Pizza für unterwegs in den Ofen. Das Wetterradar verriet, dass es im Osten Berlins trockener sein würde und ließ die Hoffnung zu, dass die Wolken im Zielgebiet bereits abgezogen sein würden, wenn wir dort ankämen.
Doch noch schüttete es wie aus Eimern. Also wurden die Schuhe vor Abfahrt schnell noch mit ein paar Lagen Frischhaltefolie für die ersten Kilometer bis zum Bahnhof präpariert. Doch die Wassermassen waren so enorm, dass ich in den 5 Minuten trotzdem nasse Füße bekam und dieser Zustand sollte bis etwa 22:40 anhalten.

Am Hauptbahnhof hatte ich noch genug Zeit mich mit einem Baguette und einer Cola für den Notfall einzudecken. Während ich das tat, tauchten auch Jockel und Staubi auf. Staubi hatte aber vergessen das Bügeleisen auszuschalten, so dass er schnell wieder nach Hause musste (oder so ähnlich).

Ein paar Meter tiefer fuhr dann bald der Zug ein, in dem Checkb und Bernitinotoni schon Platz genommen hatten. An den folgenden Stationen gesellten sich noch Steppenwind, Pda, Acke, Carl und Rifli dazu womit die Truppe komplett war. Es folgte das übliche tiefsinnige Gelaber über Wetter, Reifen und Rifli's bidirektionales Frühstückserlebnis. Kurz vor Chorin klarte der Blick durch verschwommene Scheiben dann tatsächlich auf und beim Ausstieg war es tatsächlich recht trocken und mit etwa 20°C angenehm temperiert. Nachdem noch etwas Wasser abgeschlagen wurde, ging es dann tatsächlich los auf die vermutlich längste und härteste, jemals von Menschen in Angriff genommene Geländeradtour. Im groben war es ein sichelförmiger Bogen von Chorin nach Burg Stargard und im genauen vermutlich nur von Jockel nachvollziehbar. Dieser hatte in langer Vorarbeit eine wirklich fantastische Tour zusammengestellt, die sowohl landschaftlich, als auch vom Untergrund her alles zu bieten hatte, was man sich wünscht.

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Mal ging es auf breiten Feldwegen durch vom Regen duftende, mit bunten Blumentupfern gespickte Getreidefelder, mal auf uralten Pflasterstraßen über Wiesen, mal auf groben Schotterwegen über die sanften Hügel der Uckermark, mal auf schmalen Pfaden an den Ufern der zahlreichen Seen vorbei, mal über videoüberwachte Autobahnwildbrücken und ganz selten wurde auch mal eine asphaltierte Straße touchiert um bei der nächsten Gelegenheit wieder im Wald zu verschwinden.

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Von den Hügeln boten sich immer wieder wunderbare Ausblicke über die goldenen Getreidefelder, die einen wunderbaren Kontrast zum anfangs meist blaugrau bedeckten Himmel boten. Im Wald, der hier im Norden eher aus Buchen und Fichten als aus Kiefern besteht, waren aufgrund des lehmigen Bodens noch des öfteren Pfützen anzutreffen, die dafür sorgten, dass sich in den Schuhen mit der Zeit ein beachtliches Mikroklima entwickelte. An einer Stelle waren die Wassergräben, die den Weg darstellen sollten, sogar mehr als achstief.
Zwischen zeitig holten wir auf die nordwärts abziehenden Wolken auf, so dass auch noch ein paar Tropfen von oben dazu kamen, doch das war bei knapp über 20°C gut zu ertragen. Auf der Terrasse von Schloss Boitzenburg wurden dann so gut es ging die Kohlebunker und Wassertanks für den Schlussabschnitt befüllt und der Regen ziehen gelassen.

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Von nun an zeigte sich immer öfter die Sonne und es wurde teilweise richtig schwül. Im aufsteigenden Dampf zeichneten sich die zwischen den Bäumen durchbrechenden Lichtstrahlen ab und auch die Schweißproduktion stieg merklich an.
Auf den Wegen um Feldberg kam dann auch die Fraktion der Singletrailliebhaber nochmal richtig auf ihre Kosten. Der legendäre Schwan von Pankow hat hier früher unter dem wachsamen Auge seiner Ziehmutter Witwe Bolte das fliegen auf höchstem erlernt, wie er selbst berichtete – damals allerdings noch mit dem Wanderstock.
Nach einer weiteren kleine Essenspause, wurde dann schließlich das Ziel Burg Stargard angesteuert.
Etwas unter Zeitdruck und mit der Drohung den Laden abzufackeln, wurden die Schenke befohlen die Hochzeitsgesellschaft zu ignorieren und uns schnell mit Bier und Kuchen zu versorgen. Dem wurde anstandslos Folge geleistet. Vermutlich auch deshalb, weil der ebenfalls legendäre Carl bei einem Ferienlager in seiner Jugend bereits einen Teil der Anlage in eine Ruine verwandelt hatte, nachdem sich das Burgfräulein zierte.
An der ortsansässigen Petroleumdestillatabgabestelle wurden noch ein paar Flaschen Gerstensaft für den Heimweg gekauft und anschließend eben jener mit der Eisenbahn angetreten. Dabei hatte wir immer ein Abteil für uns alleine, was vermutlich am Duft von Abenteuer lag, der über der Gruppe schwebte.

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Fazit: Es gab Blut und Schweiß, aber Tränen oder überflüssige Jammerlaute kann man sich auf einer solchen Tour nicht erlauben, wenn man sie überstehen will. Die einzigen zu vermeldenden Verluste waren somit Rifli der, nachdem er ein paar anverdaute Mohrrüben in die Landschaft platziert hatte, den Heimweg antrat und etwas Haut an diversen Körperteilen von Tino.
Ich möchte mich hiermit nochmal bei allen Teilnehmern, insbesondere Jockel, für diese einmalige Tour bedanken und freue mich schon auf die folgenden Abenteuer.

Ein paar mehr Bilder gibt es hier.
 
Geweckt durch einen lang anhaltenden Gasentladung, flüchtete ich mit grummelnden Magen und leichten Würgreflex aus der heimischen Bettstatt. In der Hoffnung durch die vollständige Darm- und Magenentleerung meine Lage zu verbessern, verweilte ich eine Weile kniend bzw. sitzend am Klo. In dieser Haltung machte ich mir Gedanken über meine Teilnahme bei diesem Großereignis. Der starke Regen regte in mir die Hoffnung, dass der große Führer die Tour noch absagen würde....

Da dies natürlich nicht eintreten würde und sich eher meine Magenverstimmung verbessern würde setzte ich mich auf den Bock und lies mich auf den ersten Kilometer zum Bahnhof Gesundbrunnen schon einmal komplett durchnässen. Auf dem Bahnsteig war natürlich noch niemand, da ich mich entsprechend der Bedienfreundlichkeit der DB-Fahrkartenautomaten auf ein frühes Erscheinen eingerichtet habe. Ich war unentschlossen die Fahrkarte ohne auch nur eine anwesende teilnehmende Seele zu kaufen, leider kamen dann nach ein paar Minuten auch schon die ersten Protagonisten und das Elend begann. Die Fahrt im Zug war für mich eine kleine Qual, da die herumgereichten Streuselschnecken einerseits meinen Hunger weckten aber auch gleichzeitig einen Würgreflex hervorriefen.

Die ersten Meter auf dem Rad ab Chorin liefen eigentlich nicht schlecht, da mich die Schönheit der morgendlichen Natur ablenkte. Auch die ersten zwei Stürze von Toni zeigten mir, es gibt schlimmeres - SuperMotto im falschen Gelände. Der Anblick seiner blutenden Wunden erzeugte in mir kurze Zeit später leichtes Würgen mit einem kurzen kräftigen Auswurf über den rechten Arm - geiles Gefühl und das während der Fahrt. Kurz den Arm abgespült und Jockel nach dem nächsten Notausgang erkundigt.

Leicht verwirrt, fragte er mich, ob ich wirklich nach Anklam will. In meinem Delirium hatte ich da etwas verwechselt, natürlich wollte ich den kürzeren Weg nach Angermünde. Da es mir kurzzeitig besser ging wählte ich erst den zweiten Notausgang nach Anklam ...äh Angermünde, der war dann auch bitter nötig. Langsam fehlten mir die Kräfte, wie ich auf den folgenden 14 Kilometer Straße bemerkte. Mit aschfahlem Gesicht erreichte ich den Bahnhof. Mit zitternden Händen zog ich mir den Heimfahrausweis aus dem Automaten und suchte mit müdem Blick den Bahnsteig 5. Leider musste der für meine momentanen Verhältnisse über eine unmenschlich hohe Fußgängerbrücke erklommen werden. Mich auf meinem Zweirad abstützend, schleppte ich mich zu diesen Stufen und verschnaufte davor erst einmal. Der Zug sollte erst in 15 min kommen. Ein altes Mütterlein im Rollstuhl fragte mich, ob sie mir helfen sollte. Ich lehnte dankend ab, da mir Vorstellung gestützt auf eine alte Frau die ihren Rollstuhl hinter sich herzieht, einfach nur absurd vorkam. Ich schleppte mich also alleine die Treppen hoch und erreichte den Zug rechtzeitig, da dieser 10 min Verspätung hatte. Im Zug konnte ich mich vor mitleidigen Blicken nicht mehr retten. Ich vergrub mein Gesicht in den Armen und versuchte zu schlafen, um meinen rumorenden Magen zu vergessen. Immer, wenn ich aufwachte, suchte ich die Besetztanzeige des WC's, um meine mögliche Fluchtrichtungen im Falle eines Falles abzuwägen - Fenster oder WC. Für meine mitfahrenden und mich mitleidig anguckenden Fahrgäste hoffte ich auf die Zugtoilette. Mir bleib zum Glück die Entscheidung erspart und erreichte Gesundbrunnen erschöpft aber ohne weitere Zwischenfälle.

Völlig verkrampft und mit Schüttelfrost stakste ich nach Hause. Die Temperaturen kamen mir vor wie am Nullpunkt, meine Arme waren weiß wie die Straßenmarkierung und ich erreichte den Hof mit Mühe und Not. Nach 5h Schlaf kam ich mir vor, als sei ich die Tour komplett gefahren, aber es fahren nur magere 40km - aber selbst die waren schon wunderschön. Danke Brandenburg, dass es dich gibt!

Ritzelflitzer

PS: es steht immer noch 1:1. Is dat langweilig - schei... Fußball
 
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