Fahrrad Demo

Vielleicht kennt Ihrs ja schon :)

Baggersee_21.jpg
 
Langsam geht mir das Verhalten der Demonstranten tierisch auf den Keks und ich finde es mehr als lächerlich, was hier zur Zeit, besonders aber in den letzten Tagen, abgezogen wird.
Mit einer Demo hat das ganze nichts mehr zu tun. Vielmehr habe ich den Eindruck, ob die Demonstranten überhaupt wissen warum protestiert wird.

Das Projekt ist nun solange schon in Planung, man hätte viel früher reagieren müssen, jetzt, wo die Bauarbeiten beginnen, fällt es einigen Spätzündern ein, sich dagegen zu wehren.
Hauptsächlich sieht man unter der Menge eh nur Studenten, die die Gelegenheit gleich mitnutzt um gegen die Studiengebühren und bessere Bildung aufzufordern.
Ich muss sagen "Sind 500€ noch nicht genug?" Die sollen endlich mal studieren und sich dann eine gescheite Arbeit suchen. Stattdessen kosten sie den Staat noch mehr Geld, als dieses Projekt S21.
Zudem kommen noch diese "Berufsdemonstranten", die grundsätzlich bei jeder Demo dabei sind. Egal ob dafür oder dagegen, hauptsache krawall gemacht.

Als nächstes wird die Polizei für Ihr gewaltsames Verhalten kritisiert. Ich jedoch finde, dass die Polizei nicht ohne Grund Gewalt anwendet.
Und ich mache mich jetzt auch gerne unbeliebt und sage.
Wer den Forderungen der Polizei nicht folgeleistet muss mit solchen Reaktionen einfach rechnen. Die Leute wurden mehrmals Aufgefordert auf die Forderungen wurde nicht eingegangen und dann gibt es halt Verletzte.
Mit solchen Leuten habe ich keinerlei Mitleid, den gehört es nicht anders.

Was mich auch noch empört, dass Schulklassen mit samt ihren Lehrern an diesen Demos teilnehmen. Anstatt etwas fürs Leben zu lernen, werden diese Leute schon mit Demonstrationen konfrontiert und zu Demonstranten der Zukunft herangezogen. Bravo liebes Bildungssystem :daumen:

Ich frage mich gerade wer oder was Stuttgart unattraktiv macht, Das Projekt S21 oder die Demonstranten ?
 
wenn ich irgendwelche berufsdemonstranten bei S21 sehe, die dem staat, gegen den sie sind auf der tasche liegen und sich ihren unterhalt über diesen "verdienen" und die behaupten, das vorgehen sei nicht demokratisch, dann frag ich mich, was in deren kranken hirnen schief läuft. der beschluss, das ding zu bauen, war mehr als demokratisch. dagegen sind es deren aktiionen nicht! und die gleichen leute sind der meinung, man sollte das geld besser in einen ausbau der rheintaltrasse investieren. gegen die die selben leute auch demonstrieren... :kotz: :aufreg:
 
Sorry Sharky, aber in Gemeinschaftskunde hast Du offensichtlich eher vom biken geträumt. Wenn Politiker oder "Unternehmer" derartige Falschbehauptungen aufstellen, dann kann man das wenigstens ihrer Rolle anlasten.

Aber als mündiger Bürger alles nachplappern, was über die Röhre kommt...
 
Kann sharky nur recht geben!!

Welcher normale, arbeitende und netto steuerzahlender Bürger hat schon Zeit sich unter der Woche die ganze Nacht an Bäume zu ketten? Na leuchtet's ??

Gruß Martin
 
ganz ehrlich:
auf irgendwelche "repräsentativen" umfragen geb ich hier nix. denn wie viele derer, die abgestimmt haben, haben das thema mal zu ende gedacht. momentan ist es hip, dagegen zu sein. wird so in der presse schön aufgemacht. mal alle punkte durchdacht haben sicher die wenigsten und, ganz im trend der zeit, dagegen gestimmt. von daher...

sharky, du schreibst nur oberflächlich deine Gefühle hier nieder. Null Faktenwissen.
Aber im Fall von Stuttgart21 habe ich auch kein Faktenwissen, sondern (leider) nur ein Bauchgefühl!
Doch dieses Gefühl hat ein Fundament, denn ich bin Verkehrsingenieur. Lass dir von mir sagen, dass die wenigsten Planer ihr Wissen einbringen dürfen, sondern den politischen und wirtschaftlichen Wünschen entsprechend die gewünschten Fakten liefern sollen. Wenn Du einmal selbst z.B. die Zahlen für die zukünftigen Nutzer mit einer Arbeitsgruppe zusammen erhoben hast, wirst Du wissen, dass das Ergebnis in etwa dem Blick in eine Glaskugel gleich kommt. Egal, wie wissenschaftlich man diese Zahlen einkleidet!

Wer -wie heute- unser Bundesverkehrsminister davon redet, dass Stuttgart21 zur erheblichen Energie und Schadstoffeinsparung beiträgt, der zeigt (Verzeihung) seine vorhandene Dummheit oder täuscht vorsätzlich den Bürger. Wenn ich den Gesamtenergieeinsatz für die Erstellung des Projekte errechnen würde, inklusive aller Prozesse, bis hin zur Produktion der notwendigen Arbeitsgeräte und die Anreise aller Bauarbeiter, dann würde die verbrauchte Energiemenge alleine ein vielfaches der später (vielleicht) eingesparten Energie ausmachen. Ganzheitliches denken kennen nur wenige Politiker.

Und ja, das Thema gehört ganz sicher hier in dieses Forum. Denn letztlich ist die Bahn massiv schuld daran, dass der Verkehrsfluss auf die Straße verlegt wurde.
Wie oft könnte ich mein Auto stehen lassen, wenn endlich mal jemand an die ICEs Wagen hängen würde, die auch Fahrräder aufnehmen.
Evolution findet fast immer nur im Kleinen statt. Stuttgart21 ist Größenwahn.
 
...Wer -wie heute- unser Bundesverkehrsminister davon redet, dass Stuttgart21 zur erheblichen Energie und Schadstoffeinsparung beiträgt, der zeigt (Verzeihung) seine vorhandene Dummheit oder täuscht vorsätzlich den Bürger. Wenn ich den Gesamtenergieeinsatz für die Erstellung des Projekte errechnen würde, inklusive aller Prozesse, bis hin zur Produktion der notwendigen Arbeitsgeräte und die Anreise aller Bauarbeiter, dann würde die verbrauchte Energiemenge alleine ein vielfaches der später (vielleicht) eingesparten Energie ausmachen. Ganzheitliches denken kennen nur wenige Politiker...
...den Energieaufwand und den Landschaftsverbrauch für die Neubaustrecke brauchst Du gar nicht heranziehen.

Es genügt ein einfacher Blick auf die Tatsache dass die "Schnellbahn"trasse steiler sein wird als die Geislinger Steige (die allgemein als zu steil und daher als Nadelöhr gilt) und damit wird dann ca. 200 hm höher hinaufgeklettert als über die Filstalstrecke - wie man damit Energie sparen kann, soll mir bitte Hr. Ramsauer erklären. Schneller heißt selten energetisch günstiger! Es gibt zweifelsohne einige Argumente für die Neubaustrecke (wohlgemerkt für die Strecke, nicht für den Bahnhof) aber Energie wird damit gegenüber der alten Strecke sicherlich keine gespart.

Aber bitte nur mir, den damit hätte ich die Lösung aller Energieprobleme in der Hand...:cool:
 
@ cimgott : in keinem arbeitsvertrag steht ne klausel das man vor dem arbeiten zu hause gewesen sein muß, na leuchtets?

die fahrrad demo (um die es hier ja eigentlich geht startet schon um 17.45 Uhr am Feuersee) 18 Uhr ist erst die eigentliche Montagsdemo.
also
liebe s21 gegner : oben bleiben!!!
liebe s21 befürworter: bleibt woanders!!!
lieber rest: schönen tag noch!!!
 
...Welcher normale, arbeitende und netto steuerzahlender Bürger hat schon Zeit sich unter der Woche die ganze Nacht an Bäume zu ketten? Na leuchtet's ??...

@ cimgott : in keinem arbeitsvertrag steht ne klausel das man vor dem arbeiten zu hause gewesen sein muß, na leuchtets?...
...vielleicht bin ich ja nicht erleuchtet, aber das mit dem zu hause sein verstehe ich in dem Zusammenhang nicht - hat allerding auch rein gar nichts mit der Sache zu tun, zugegeben!
 
Jetzt will ich doch nochmal ein Sachargument auf den Tisch legen. Finde es sehr einsichtig, zumal es ohne "Bauchgefühl" oder anfechtbare Prognosen auskommt.

Für Bahnreisende in Stuttgart gibts drei Möglichkeiten:

1. Die Reise endet oder beginnt in Stuttgart. Diese Leute haben von einem Durchgangsbahnhof/S21 gar nix; im Gegenteil ermöglicht der Kopfbahnhof/K21, dass Züge 10-20 Minuten vor Abfahrt / nach Ankunft stehen und man so in Ruhe einsteigen und sich einen Platz suchen kann.

2. Stuttgart ist nur Zwischenhalt für einen durchgehenden Zug. Diese Leute haben mit dem Kopfbahnhof den Nachteil einer Standzeit von vier Minuten gegenüber zwei beim Durchgangsbahnhof. Allerdings betrifft dies derzeit nur 10 % der Reisenden, und auch sie profitieren statistisch von größerer Fahrplanstabilität des K21.

3. Den größten Unterschied merken Leute, die in Stuttgart umsteigen. Nur, wenn viele Züge gleichzeitig in Stuttgart einfahren und halten, kann man ohne große Wartezeiten von allen Richtungen in alle Richtungen umsteigen. Das ist entscheidend für kurze Reisezeiten in der Fläche.


Und jetzt erklär mir mal bitte einer von den S21-Befürwortern, wie dasselbe mit einem 8-gleisigen Durchgangsbahnhof funktionieren soll, in dem Regionalzüge nur eine und Fernverkehrszüge nur zwei Minuten halten dürfen. Freilich sollen durchverbundene Linien Umstiege in einzelnen Relationen ganz ersparen, aber dies geht auf Kosten der großen Mehrzahl der Relationen, in denen man dann bis zu einer Stunde auf den Anschluss warten muss.

Wenn die S21-Fraktion die Gegenseite bloß diffamieren kann (wahlweise als zu jung, zu alt, als arbeitsscheu, fehlinformiert, Spätzünder, gewalttätig, verantwortungslos, Berufsprotestler oder was auch immer), fehlen ihr nur die Sachargumente.
 
Jetzt will ich doch nochmal ein Sachargument auf den Tisch legen. Finde es sehr einsichtig, zumal es ohne "Bauchgefühl" oder anfechtbare Prognosen auskommt.

Nennst Du mir die Quelle?

Übrigens ist das Bauchgefühl immer dann richtig, wenn man mit Menschen diskutiert, die Demonstranten, als "zu jung, zu alt, als arbeitsscheu, fehlinformiert, Spätzünder, gewalttätig, verantwortungslos, Berufsprotestler oder was auch immer" bezeichnen.

Aber schön, dass Du dich auf die sachliche Ebene begibst.
 
Nennst Du mir die Quelle?
Quelle, gute Frage. Das Konzept "ITF" ist ja quasi Allgemeingut und wird in Stuttgart auf beiden Seiten zur Diskussion der Alternativen genauso herangezogen wie "Sicherheit" oder "Kostenrisiko". Mit dem "Drei-Löwen-Takt" gibt es einen ITF auch in BaWü zum Teil schon, und die Frage ist, ob ein Bahnknoten Stuttgart dazu passt.
 
Nennst Du mir die Quelle?...
...

http://www.kopfbahnhof-21.de/index.php?id=34

Es wäre, am Rande, nett wenn sich die zweifellos vorhandenen Befürworter auch auf Sachargumente beziehen würden, Quellen nennen und auf sachlicher Ebene zeigen könnten wo die Gegner einem Irrtum erliegen.

Meine Erfahrung bisher bei Diskussionen mit Leuten die eher positiv zu S21 eingestellt sind zeigen dass gerade das nicht stattfindet. Im Gegenteil letztendlich verlaufen solche Gespräche entweder im Sand oder der Gesprächspartner wird augenscheinlich nachdenklich.

Es ist eine große Leistung der K21-Unterstützer, des VCDs und des BUNDs dass (erstmals?) bei einem Großprojekt eine Unzahl fachlich begründeter Argumente auf dem Tisch liegen und ganz auf Ideologie und Emotionen verzichtet werden kann. Das begründet in meinen Augen auch die breite Beteiligung durch alle Bevölkerungsschichten an den Informationsveranstaltungen und Demonstrationen.

Und es ist das Versäumnis der Befürworter, genau das nicht zu tun. Bisher habe ich noch keinen getroffen, der mich mit einem Sachargument das über Politiksprech hinausgegangen wäre nachdenklich gemacht hat. Man investiert in ein Informationsbüro, stellt mehrere Sprecher an, versucht eine PR-Agentur zu beauftragen aber noch kein einziges Mal konnte in aller Öffentlichkeit ein Argument der Gegner von S21 dauerhaft widerlegt werden. Maximal Zweifel an dem einen oder anderen Argument konnten geweckt werden.

Man sollte sich diesen Umstand auch unter der Voraussetzung zu Gemüte führen, dass S21 und seine Unterstützer über einen riesigen Apperat an Zuarbeitern verfügt, über planerische Möglichkeiten und Zugriffe auf "Fachleute" und nicht zuletzt über sehr große finanzielle Mittel. Auf Seiten der Gegner das meiste ehrenamtlich erfolgt. Und trotzdem gelang es den Befürwortern und Unterstützern von S21 nicht die Argumentationshoheit zu erobern.

Das führt dann letztendlich zu den bekannten Diffamierungen der Gegner und in allerletzer Konzequenz zu den Szenen im Schlossgarten. Wenn die Worte ausgehen, dann folgt Gewalt - möglich wäre auch ein Rückzug. Aber im Sprachschatz eines Politikers ist diese Vokabal offensichtlich nicht vorgesehen.
 
...Ich wollte mit dem Bild mal die "Berufsdemonstranten" sichtbar machen, über die u.a. "Sharky" hier seine Hasstiraden ablässt.:confused:
...Vorsicht, für manchen eingesessenen Schwaben sind die Erwähnten durchaus mit nichtsnutzigen Berufsdemonstraten gleichzusetzen. :D

Sorry für den unsachlichen Kommentar!
 
Ich möchte hier auch mal meinen Senf dazugeben. Ich selber bin Befürworter des Projekts S21, jedoch nur soweit, dass man mit dem Geld auch etwas sinnvolleres anfangen könnte (Achtung Konjunktiv!). Jedoch hat die Politik in letzter Zeit nicht wirklich etwas Willen aufgezeigt das Geld anderweitig zu investieren und von daher finde ich einen schönen neuen Bahnhof (die Architektur ist um Meilen besser als die vom alten Kopfbahnhof, ich denke da werden mir auch einige Gegner zustimmen) besser, als dass das Geld wieder in irgendwelche sinnlosen "Konjunkturpaketen" oder "Steuergeschenken" investiert wird.
Auch stehe ich dem Vorschlag K21 mit Skepsis gegenüber, da ich bisher kein Gutachten gesehen habe, dass die Renovierung, bzw den Neubau von Gleisvorfeld und Bahnhof wirklich als günstiger aufzeigt (auch habe ich bisher keine Konzeptzeichnungen oder ähnliches gesehen).
Das einzige was ich für unnötig halte, ist der Neubau der Strecke Stuttgart-Ulm, das Geld sollte besser in den Ausbau des Regionalverkehrs investiert werden.
 
...dann gehst Du aber davon aus, das Geld wäre in irgendeiner Art und Weise übrig. Aber einerseits können Gelder nicht beliebig zwischen unterschiedlichen Ressorts verschoben werden. Und andererseits gibt es eine Menge konkurrierende Bahnprojekte die nun auf dem Trockenen sitzen. (Beim VCD gibt es ein entsprechendes PDF)

Klar gibt es keine Konzeptzeichnungen, die Befürworter von K21 könnten eine Planstudie auch gar nicht bezahlen.

Der momentane Bahnhof stellt weder einen Engpass noch einen besonders wenig leistungsfähigen Bahnknoten dar. Ursprünglich gab es durchaus Konzepte, die ohne unterirdischen Bahnhof ausgekommen wären. Beispielsweise Durchgangsbahnhof in Cannstatt für die Schnellzüge, ein Tiefbahnsteig mit zwei querliegenden Gleisen als Verbindung auf die Fildern, Anbindung des bestehenden Kopfbahnhofs über alternativen Filderaufstieg aus dem Nekartal, usw.

Leider wurden alle nicht weiter verfolgt, weil sich die Projektträger wahrscheinlich nur vom "revolutionären" Entwurf die entsprechende Durchschlagskraft versprochen haben.

Evt noch ein Zitat von K21:
Zwar müssen die bestehenden Anlagen saniert und erweitert werden, aber dafür entfällt der Neubau dreier Bahnhöfe – neben dem Tunnelbahnhof der S-Bahnhof Mittnachtstraße und die ICE-Filderbahnhof am Flughafen. Für K21 wird nur ein Drittel der Tunnelstrecken benötigt. Aus diesem Grund geht das Büro Vieregg&Rössler davon aus, dass K21 zu einem Viertel bis einem Drittel der Kosten von S21 gebaut werden kann.
 
I...daher finde ich einen schönen neuen Bahnhof (die Architektur ist um Meilen besser als die vom alten Kopfbahnhof, ich denke da werden mir auch einige Gegner zustimmen) besser...
...es ist auch weitgehend unstrittig, dass zumindest die Bahnsteighalle des alten Bahnhofs durchaus zu ändern wäre, Konzepte dafür wurden vorgelegt.

Und unschön ist vieles weil es gezielt vernachlässigt wurde, Gleisvorfeld, Signaltechnik und letztens auch das Bahnhofsgebäude selber.

Andererseits kann man ja ein altes Gebäude nicht einfach abreißen, nur weil die Architektur heute schönere Gebäude anbietet?
 
Die Neubaustrecke und der Bahnhof sind meiner Ansicht nach nicht die stechenden Argumente für Stuttgart21, eher im Gegenteil. Viel wichtiger für Stuttgart ist die Tatsache, daß Stuttgart die einmalige Chance hat, im flächenmäßig begrenzten Kessel das Stadtzentrum nahezu zu verdoppeln und dazu die Stadt noch näher an den Neckar zu rücken. Bei dem Kopfbahnhof Modell wäre das nicht möglich, zumindest nicht flächenmäßig.

Allerdings müßte hierzu nochmals die Vegabepolitik bei Grundstücksverkäufen im Stadtzentrum und damit die Baudichte und Maßstäblichkeit überdacht werden, vielmehr würde ich begrüßen, wenn die Flächen im S21 Gebiet als kleinteiligere Parzellen veräußert würden und so eine größere Vielfalt entstünde, ähnlich wie im Stuttgarter Westen, eines der dichtesten Wohngebiete in Europa. Das LBBW Gebäude neben dem Bahnhof ist ein mahnendes Beispiel für überdimensionierte Architektur.
 
Ich denke auch, dass es sich um ein Imobilienprojekt handelt und nicht um ein Infrastrukturprojekt.

Es stellt sich erstens die Frage, wie soll das Mehraufkommen an Verkehr dann bewältigt werden, falls ein Großteil der Fläche in Wohnbebauung umgewandelt werden soll? Bereits heute ist der innerstädtische Verkehr am Rande des Zusammenbruchs. Die Nekarstrasse soll von der Feinstaubbelastung her der dreckiste Flech im Lande sein. An die Illusion, dass die zukünftigen Einwohner der Flächen dann ausschließlich E-Autos fahren werden, wie sich das Frau Gönner vorstellt, glaube ich nicht.

Es ist dann im übrigen auch gleich angedacht, quer durch den Rosensteinpark einen Entlastungstunnel zu bauen um das Mehraufkommen zu schlucken. Die Bedenken, mit dem derzeitigen Straßennetz lässt sich dieses nicht bewältigen, habe ich also nicht alleine. Aber dann könnte man ja sicherlich die vielen alten Bäume dort im Rosensteinpark einfach wieder durch Neupflanzungen ersetzen, das soll ja sowieso viel ölologischer sein...

Auch beim K21-Konzept würden durch den Verzicht auf den Bereitstellungsbahnhof, der schon heute nicht mehr genutzt wird, Flächen für Siedlungsbau oder Parkerweiterungen frei. Ebenso wäre eine teilweise Überbauung der Gleisflächen denkbar falls tatsächlich ein so großer Bedarf an Wohnungsflächen bestünde.

Zumindest Gewerbe- oder Handelsflächen sollten nur sehr eingeschränkt geschaffen werden, denn da gibt es in Stuttgart eher ein Überangebot. Aber auch bei Wohnflächen stellt sich die Frage, ob Bedarf bestehen würde. Zumindest ist momentan Häussler mit einem großen Wohnbebauungsprojekt in Stuttgart insolvent.

Ketzerisch muss ich noch einwerfen, die Gleisflächen wären auch zumindest teilweise frei geworden, wenn der jetzigen Kopfbahnhof alleine für S-Bahn und Regionalverkehr genutzt würde und der Durchgangsbahnhof für den Schnellverkehr beispielsweise in Cannstatt gebaut würde. Dazu müssten nicht mindestens 8 Milliarden investiert werden.

Kleine Randbemerkung noch, immerhin hat die Stadt Stuttgart die Flächen des Gleisvorfeldes bereits "gekauft", zumindest bezahlt, mit der im optimistischten Fall Aussicht in frühestens 10 Jahren dort tatsächlich bauen zu können. Mal ganz abgesehen von den vermutlich nicht zu vernachlässigenden Kosten für die Bodensanierung im Bereich der alten Anlagen.
 
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