Fat Albert für uphill-orientierte Fahrer?

Attitudus

MTB-Fahrer seit 1986
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im Süden von Augsburg
Hallo,

noch eine Frage zum Fat Albert: Der hat ja nun vorne die TrailStar-Mischung und hinten die PaceStar-Mischung. Erstere gript besser und rollt schwerer, letztere umgekehrt.

Deshalb die Frage: Wäre der Fat Albert für mich als uphill-lastigen Fahrer überhaupt geeignet (lassen wir den Rollwiderstand einmal außer acht). Ich bin z.B. im letzten Jahr beim Anstieg auf den Breitenberg von der Nordnord-Ost-Seite (also von Haslach) her gescheitert (will heißen: konnte nicht ohne Absetzen des Fußes durchfahren), weil an der einen oder anderen steilen, schottrigen Stelle trotz entsprechender Fahrtechnik das Hinterrad durchging; wer dort schon einmal war, wird wissen, was ich meine.

Das hat mich gewaltig geärgert, und so bin ich nun auf der Suche nach einem Reifen, der uphill optimalen Grip bietet. Ich führe mein Scheitern nämlich auf den Nobby Nic Evo 2.25 zurück, den ich damals fuhr.

Bei den Threads in diesem Forum, die ich zu diesem Thema studiert habe, ist meist vom Grip die Rede, aber darunter kann man vieles verstehen. Mir scheint, daß es dabei meistens um die Downhill-Eigenschaften geht (Kurvenhalt bei hohen Geschwindigkeiten etc.). Könnt Ihr mir einen Reifen mit optimalen Uphill-Eigenschaften empfehlen? Nicht zu schwer, Pannensicherheit sowie Verhalten bei Sprüngen oder High-Speed-Kurven nicht oberste Priorität?

Ich habe mir auch auf der Website des Mountainbike-Magazins die Reifentests aus Ende 2010 angesehen (also derjenigen Reifen, die zur Zeit im Handel sind) und bin nun komplett verwirrt. Sie haben Tour-Reifen und AM-Reifen getestet und die Bewertungen für jede Kategorie einzeln auf 100% normiert.

Das ist nun wirklich blöd: Mich hätte z.B. der Grip-Unterschied eines Nobby Nic Evo SnakeSkin 2.25 gegen einen Fat Albert Evo SnakeSkin 2.4 interessiert. Dieser Unterschied ist aus dem Test nicht ersichtlich, weil der eine in die Kategorie Tour, der andere in die Kategorie AM einsortiert wurde, und beide beim Grip entsprechend mit fast 100% bewertet wurden.

Was meint Ihr dazu? Lohnt sich ein Fat Albert rear für Touren, die typischerweise so aussehen wie die oben beschriebene Fahrt auf den Breitenberg (aber insgesamt dann doch mal 3000 hm umfassen können)?

Und noch eine Frage: Ist beim Nobby Nic 2.25 in puncto Grip ein Fortschritt zu erkennen beim Vergleich des 2010er Modells mit dem 2011er?

Viele Grüße,

Attitudus
 
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welchen Luftdruck bist Du denn mit dem Fat Albert gefahren?
Der FA kommt bei uns nur rauf, wenn wir Alpen/Provence/Pyr nach Frankreich fahren da der deutlich stabiler und gegen Dornen resistenter ist, als der RoRo (TL - ready mit Milch)

Hier selbst in den Alpen uns teils steilen Rampen (laut Moser bis 26%) gehts ohne Fußabsetzen hoch. Fairerweise muß ich sagen, dass ich einen kleinen 15.5" Rahmen fahre und dieser deutlich später steigt als ein größerer Rahmen. Der RoRo wird mit 1.8 bar gefahren und mit dem Grip bin ich zufrieden. Allerdings wird bald wieder ein neuer fällig sein, der hält nicht mal eine Saison.

Alles 2.25 breite Reifen nur der Vollständigkeit halber.
 
Grip ergibt sich ja aus 2 Faktoren: Gummimischung (= wie rutschig auf Wurzeln, glatten Steinen) und Profil, und da noch zu unterscheiden im Kurvengrip und im normalen Antritt. Letzteres wird beim Testen kaum ne Rolle spielen, da es meist um den Kurvengrip geht. Daher sind ja auch die xfach-Compound-Reifen immer nur an den Schulterstollen weich. Sie nutzen sich beim einfachen gradeaus Fahren dann auch weniger ab.

Für dein spezielles Schotterproblem wäre relevant, was unter dem Schotter ist. Bei tiefem Schotter käme es auf möglichst fette Stollen an, besser hart, bei glattem Untergrund unter dünnem Schotter wäre eine weiche Mischung besser.

Der Fat Albert ist in Sachen Profil und Gesamtaufbau schon grippiger, dafür etwas schwerer ...

Am meisten Grip bietet sicher ein Reifen wie der Maxxis Highroller in SuperTacky, aber der wiegt 750 g und SuperTacky hinten nutzt sich schnell ab. Dafür ist der super grippig wenn's grob wird und das SuperTacky auf der ganzen Reifenfläche greift überall wenn es glatt wird.
 
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Luftdruck ist wichtig, klar

Das Profil lässt sich recht simpel hinsichtlich Brems- und Bergauftraktion einschätzen:

- breite Querstollen bzw. entsprechend angeordnete Einzelstollen?
- genug Abstand zwischen den Stollen (damit so die 6/13mm Steinchen reinpassen)?
- ausreichend Profiltiefe und scharfe Kanten?

Je weicher der Untergund, desto weiter sollten die Stollen auseinander sein - zB ich fahre hinten daher Muddymary 2.35 3C.

Zusätzlich bei Feuchtigkeit (Wurzeln usw.) wäre ne weiche Mischung auch hinten sinnvoll.

Wenn man die übrigen Eigenschaften aussen vor lässt, ist zB FA ok wenns mehr schottrig ist, oder MM bei weichen Böden.

Letzten Endes ist es aber eine Frage von Kraftausdauer und rundem Tritt, ich hab da so einen Hardtailfahrer mit 24/28 und NN gesehen an einer unmöglichen Steigung... oder einen mit Crossrad und 34-34 wo ich ein rutschendes Hinterrad mit 22/34 hatte!
 
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ich find es ja immer wieder interessant, worauf man zurückführt, warum man wo nicht durchgekommen ist. ich wage zu behaupten, die unterschiede zwischen reifen, die keine welten außeinander liegen, sind nicht groß genug, um das zu verhindern. anders ausgedrückt stell ich einfach mal in den raum, dass du auch mit einem FA, identische bedingungen vorausgesetzt, an der stelle gescheitert wärst. grade wegen des thema schotter: wie soll sich ein reifen da festkrallen?
 
welchen Luftdruck bist Du denn mit dem Fat Albert gefahren?
Ich bin den Nobby Nic gefahren, das war ja vermutlich das Problem. Auf den Fat Albert möchte ich eventuell umsteigen, aber eben nur, wenn es uphill in der Mehrzahl der Situationen etwas bringt.
cxfahrer schrieb:
Luftdruck ist wichtig, klar

Sorry, daß ich bei meiner Problembeschreibung die wichtige Angabe des Luftdrucks vergessen habe. Er betrug zwischen 1.9 und 2.0 bar, Reifen war wie gesagt ein Nobby Nic Evo SnakeSkin 2.25, Modell 2010 oder 2009 (das weiß ich nicht mehr genau).

Viele Grüße,

Attitudus
 
ich find es ja immer wieder interessant, worauf man zurückführt, warum man wo nicht durchgekommen ist. ich wage zu behaupten, die unterschiede zwischen reifen, die keine welten außeinander liegen, sind nicht groß genug, um das zu verhindern. anders ausgedrückt stell ich einfach mal in den raum, dass du auch mit einem FA, identische bedingungen vorausgesetzt, an der stelle gescheitert wärst. grade wegen des thema schotter: wie soll sich ein reifen da festkrallen?
Das glaube ich nicht unbedingt. Wenn dem so wäre, gäbe es nicht so viele verschiedene Reifen in unterschiedlichsten Preis- und Verschleißklassen für unterschiedliche Einsatz-Arten. Naja, und Bestandteil der Frage war ja, ob Nobby Nic und Fat Albert vielleicht Welten auseinanderliegen. Und wenn sich Reifen, wie in vielen Threads hier nachzulesen, bei schnellen Kurven auf Schotter signifikant unterscheiden, so könnte ich mir sehr gut vorstellen, daß dies auch für die Traktion beim Uphill gilt.

Das Beispiel Breitenberg habe ich übrigens nur genannt, weil jemand mitlesen könnte, der die Stellen kennt, die ich meine (die Auffahrt ist Teil des Pfrontener MTB-Marathon, deshalb nahm ich an, daß sie der eine oder andere kennt). Um es genauer zu beschreiben: Der Weg war damals eher Richtung feucht - lehmig (was mir keine Schwierigkeiten bereitete), aber gelegentlich kamen Stellen mit einem Schotter-Kies-Sand-Gemisch vor, mal tiefgründig, mal dünnlagig auf dem Untergrund aufliegend, und dort traten die Probleme auf.

Wenn ich an diesen Stellen keine Chance gehabt hätte, dann würde ich nicht weiter darüber nachdenken. Aber das ist die menschliche Psychologie: Je näher man dran ist, desto unangenehmer wird der Mißerfolg. De facto bin ich nämlich alles hochgefahren, ich mußte nicht schieben, aber eben einige Male absetzen, wegen des durchdrehenden Hinterreifens; sogar das Anfahren gelang jeweils wieder. Ich hatte es also wirklich fast geschafft und denke deshalb, daß ein anderer Reifen für den entscheidenden Unterschied gesorgt hätte.

Ich weiß definitiv, daß ich diese Stellen packen hätte können (es gibt genügend andere Stellen, bei denen dies nicht der Fall ist, aber dann denke ich nicht darüber nach und ärgere mich nicht über den Reifen :-)); die Reifen sind zumindest der wahrscheinlichste Grund für den Mißerfolg. Ähnliches ist mir übrigens oft genug auch bei anderen Touren widerfahren.

Viele Grüße,

Attitudus
 
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ich habe die erfahrung gemacht, dass der fa schon mehr grip bietet wie der nn. lässt sich auch besser mit wenig luft fahren, da ist das fahrgefühl nicht so schwammig.

zur zeit bin ich mit muddy marry unterwegs, fahre auch touren mit 80km/ > 2000hm, klar ist der rollwiedersrand höher, aber der hat nochmal deutlich mehr grip.
 
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