Wenn die Feder 10mm vorgespannt ist, dann sind dazu 870N nötig. Die Feder ist dauerhaft 10mm und damit auch mit den 870N vorgespannt. Wenn die Feder einfedern muss, dann muss die Kraft nicht mehr überwunden werden.
Doch.
Es ist egal ob ich eine eine Feder von 10mm auf 20mm einfedern will oder von 20mm auf 30mm - Die Kraft ist identisch.
Nein. Genau die Kraft der Vorspannung muss zusätzlich überwunden werden, bevor die Feder weiter komprimiert wird.
Beispiel: Federkonstante 100N/mm.
Situation 1: Du hast keine Vorspannung auf der Feder und fährst über einen Wurzelteppich. Davor ist dein Dämpfer genau im Sag von 20mm.
Kraft der Feder im Ruhezustand = 20mm * 100N/mm = 2000N
1. Wurzel: Der Aufprall verursacht eine Kraft von 3000N auf den Dämpfer. Effektive Kraft auf die Feder: 3000N - 2000N = 1000N. Der Dämpfer gibt also 10mm nach. Und landet bei 30mm genutztem Hub.
2. Nach der Wurzel wird das Hinterrad entlastet und ist in der Luft. Der Dämpfer federt aus. Jetzt ist er auf 0mm
3. Das Hinterrad trifft das nächste Hindernis mit einer kraft von nur noch 1000N, da es durch die Aufwärtsbewegung welche von der vorherigen Wurzel verursacht wurde immer noch entlastet ist. -> Der Dämpfer federt 10mm ein.
Situation 2. Die selbe Stelle, dieses mal aber mit 10mm vorgespannter Feder, damit der Sag von 20mm erreicht wird.
Kraft der Feder im Ruhezustand = 30mm * 100N/mm = 3000N
1. Erster Aufprall mit 3000N. Effektive Kraft auf den Dämpfer: 3000N - 3000N = 0N. Der Dämpfer gibt also nicht nach. Das Bike verhält sich praktisch wie ein Hardtail.
2. Nach der Wurzel wird das Hinterrad entlastet und ist in der Luft. Der Dämpfer federt aus. Jetzt ist er auf 0mm
3. Das Hinterrad trifft wieder ein Hindernis mit 1000N.
Effektive Kraft: 1000N Vorspannung - 1000N vom Aufschlag = 0N. Der Dämpfer bewegt sich wieder kein Stück. Das Bike verhält sich immer noch wie ein Hardtail.