Mal wieder ein kleiner Schwank aus der großen Kiste: "Alter schützt vor Torheit nicht

!"
Seit 2014 mache ich mit meinem Bruder zusammen bei der RTF Lüttich-Bastogne-Lüttich, die genau einen Tag vor dem Profirennen stattfindet mit.
2014 sind wir bei bestem Radwetter (Sonne, kaum Wind) die kleine Runde mit 150 km gefahren, und weil es uns so gut gefallen hat, haben wir uns im folgenden Jahr besser vorbereitet und sind 2015 die Originalrennstrecke mit 270km und 3900 Höhenmeter geradelt. Wetter war da katastrophal, von Anfang an kalt und Dauerregen bis etwa zur Hälfte der Distanz.
Deswegen wollten wir dieses Jahr klüger sein und haben erst ganz kurzfristig gebucht, nachdem abzusehen war, dass kein Regenwetter kommt. Gemeldet habe ich mich für die kurze Strecke, weil ich zur Zeit auch nicht viel trainiert habe (3-4x Strecken von knapp über 100km, ansonsten nur nach Lust und Laune).
Als wir am Freitagabend unsere Startunterlagen abgeholt haben, habe ich mich von der ganzen Atmosphäre anstecken lassen und habe umdisponiert: Langstrecke auf Ankommen fahren.
Wetter hat dann auch umdisponiert. Morgens um 6 waren es noch knapp 12 Grad, heiter bis wolkig. Pünktlich zum Rennstart hat es dann angefangen zu regen und die Temperatur ist runter auf knapp über 2 Grad.
Am Wendepunkt in Bastogne nach knapp 100km, habe ich dann kurz gedacht ich schaffe es nicht. Dort fährt man auf einer kerzengeraden Nationalstraße etwa 2-3km lang leicht wellig immer berghoch. Dazu kam dann noch ein heftiger Gegenwind und keine Gruppe in Sicht an die ich mich dranhängen konnte.
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Zum Glück hat sich der Wind dann aber wieder gelegt und der Regen hat auch irgendwann aufgehört. Die Strecke geht die ganze Zeit hoch und runter, die einzigen Stellen, wo es mal flach wird sind die Brücken, wenn man über einen der Flüsse drüber fährt. Dazu kommen dann immer wieder heftig Anstiege, 1-2km lang mit durchschnittlich 10% Steigung die Steilstücke bis zu 20% haben. Da habe ich dann stellweise hoch geschoben, weil ich ja irgendwie ins Ziel kommen wollte. Und nach knapp 12,5 Stunden hatte ich es dann geschafft, obwohl die Veranstalter durch eine geänderte Streckenführung meine „Renntaktik“ über den Haufen geworfen haben. Diesmal waren es über 280km mit fast 4.500 Höhenmetern ….
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Die rote Linie ist die Temperaturkurve.
Aber zum Schluss war alles gut und die Regenerationsbiere haben hervorragend geschmeckt
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