Hinterradbremse bringt mich zur Verzweiflung!

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21. April 2010
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Habe im Juni 2010 ein Canyon AL 6.0 gekauft. Von Anfang an hatte ich Probleme mit der VR-Bremse und der HR-Bremse. Das ewige geschleife der VR Bremse habe ich durch Einbau einer 160er Scheibe gelöst. Bei meinem Gewicht von 67 kg auch kein Problem. Jedoch die HR Bremse war irgendwie nicht in den Griff zu bekommen. Beim Bremsen hörte es sich an, als ob ein Güterzug zum Stillstand kommt und dass ist wirklich nicht übertrieben! Hatte die Speichenspannung überprüfen lassen, die Felgen neu zentrieren lassen, die Scheibe aus und einbauen lassen, und und und, alles auf meine Kosten, doch alles hat nix geholfen.
Also startete ich vor zwei Monaten einen neuen Versuch indem ich die Juicy 3 gegen eine Avid Elixir R, Mod. 2011, austauschte. Leider hat sich an der Problematik mit der HR Bremse nichts geändert. Während der Fahrt löse ich immer wieder mal die Schrauben der Halterung für die Bremse um diese neu zu justieren. Dann ist für wenige Bremsungen Ruhe und nach kurzer Zeit fängt der Streß wieder von vorne an. Da ich mit meinem Rennrad von Canyon schon diverse Probleme hatte (mittlerweile verkauft) und die Werkstatt von Canyon in Koblenz mich auch schon enttäuscht hatte (hatte dort bei Abholung für dieses Mtb einen XT Ritzelkranz einbauen lassen, leider vergaß der Monteur beim Einbau den Distanzring, der wohl für Mavic Felgen obligatorisch ist,einzubauen, sodass der Ritzelkranz klapperte und ich dieses erst in Berlin merkte). Kann es sein, dass es an der Aufnahmehalterung für die Scheibe liegt, dass dieses Geräusch permanent auftritt? Da ich wenig freie Zeit habe bin ich mit diesem Rad bis jetzt max. 300 km gefahren und bin kurz davor, dieses zu verkaufen und dann nie wieder Canyon!!!!!!!!!!!!!
 
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- Bremsscheiben abschrauben und die Löcher von beiden Seiten entgraten (Dremel - Schleifkugel reinhalten), jede Schnittkante der Scheibe mit nem kleinen Fräser und Dremel brechen. Sprich eigentlich JEDE Kante an der Scheibe anfasen und die Kante brechen. Da darf nix mehr scharfes dran sein. Bremsscheibe montieren und über Kreuz mit richtigem Drehmoment anziehen.

- Bremsbeläge demontieren und da auch mit Fräser und Dremel die Kanten vom Belag brechen und abschrägen (ruhig was radikaler), Bremsbeläge mit dickflüssiger Kupferpaste (z.B. LiquiMoly) montieren, Querschraube auch Kupferpaste drauf. Achtung: Nur hinten auf die Trägerplatte!!! Keine Kupferpaste auf Belag oder Scheibe!

- Küchenalufolie mehrfach falten und über die Bremsscheibe legen, Sattel aufschieben. Ist dafür da, das sich der Sattel 100%parallel zur Scheibe ausrichtet (ich weiß, Avid hat das "Kugelunterlegscheibensystem", wo man es normal nicht braucht). Bremse ziehen, PM Schrauben leicht anziehen und Bremse lösen. Bremse ziehen und Schrauben mit Drehmoment anziehen. Rad drehen und die Alufolie wieder raus. Loctite blau für Schrauben benutzen.

- Das ganze mit äußerster Sauberkeit -> Einzelteile mit Bremsenreiniger reinigen

- Canyon ist sowieso an allem Schuld :D:D:D (Achtung Ironie :lol: )
 
@gremlino: Kannst Du bitte genauer erklären, was Du mit der Alufolie beim Ausrichten machst? Ich habs leider nicht ganz verstanden...
 
Er meint damit:

Du machst dir von dieser Alufolie zwei Streifen, meinetwegen 20x2cm, und faltest sie der Länge nach so oft, bis du das Stück bei 4x2cm hast, also 5mal falten und steckst das Teile über die Bremsscheibekante zwischen Bremsscheibe und Bremsbelag. Damit hast du automatisch einen Abstand zwischen diesen, der auch durch das anziehen der Bremssattelschrauben nicht unterschritten werden kann, weil etwas verdrehen tut sich dieser dabei ja immer.
Wenn der Abstand nicht reichen sollten, nimmst du einen längeren Alupapierstreifen usw.

Gruß Rolf
 
@nmk: genauso wie RolfK erklärt hat :daumen:

@Bikebmin: Also mir ist in den letzten 15Jahren noch kein Aluteil weggegammelt, was mit Kupferpaste in Berührung war ;) Wir sprechen hier ja auch nicht davon, das beides zusammen reagiert wie Sonne und Butter. Und wie auch im Text schon drin steht, es ist ja nicht reines Kupfer, Alu ist meist eloxiert und durch den Fettanteil und weitere Substanzen in der Kupferpaste hast du wieder Korrosionsschutz.
Behaupte jetzt mal, das ein Alubremskolben trocken mehr gammelt als mit Kupferpaste :D Zumindest war es beim Motorrad bei mir so, wo ich die gekauft habe. Wie gesagt, sehe ich äußerst unkritisch.
 
Er meint damit:

Du machst dir von dieser Alufolie zwei Streifen, meinetwegen 20x2cm, und faltest sie der Länge nach so oft, bis du das Stück bei 4x2cm hast, also 5mal falten und steckst das Teile über die Bremsscheibekante zwischen Bremsscheibe und Bremsbelag. Damit hast du automatisch einen Abstand zwischen diesen, der auch durch das anziehen der Bremssattelschrauben nicht unterschritten werden kann, weil etwas verdrehen tut sich dieser dabei ja immer.
Wenn der Abstand nicht reichen sollten, nimmst du einen längeren Alupapierstreifen usw.

Gruß Rolf

Das geht doch einfacher.
Die Schrauben des Bremssattels bei gezogener Bremse festziehen!
Dann ist er ausgerichtet und es verschiebt sich nichts mehr.
 
Das geht doch einfacher.
Die Schrauben des Bremssattels bei gezogener Bremse festziehen!
Dann ist er ausgerichtet und es verschiebt sich nichts mehr.

das geht aber nur, wenn beide Kolben gleich "reagieren", sonst hast du es wieder ungleichmäßig :daumen:. Bei meiner Avid Code habe ich es immer so gemacht, funzt da ohne Probleme. Bei der Formula RX gehts nur mit Alufolie.
 
Zunächst einmal vielen Dank an Gremlino für die ausführliche Information. Ehrlich gesagt, habe ich davon nichts verstanden. Wenn ich größere Probleme habe, bringe ich das Rad in die Werkstatt meines Vertrauens und meistens wirds danach auch gut. Nur in diesem, meinem speziellen Fall, der leider immer mehr vom eigentlichen Thema abgleitet, war eine Reparatur bisher nicht möglich.
Da muß ich zunächst die Frage los werden, ob alle Käufer eines Canyon Mtb erst dieses von Dir beschriebene Prozederé durchlaufen müssen? Kann ja irgendwie dann wohl nicht sein!
Es ist ja auch nicht so, dass ich mit dem Rad total unzufrieden bin, nur bremsen darf ich damit eben nicht! Ist irgendwie blöd, Mtb ohne bremsen ist wie Latte macchiato ohne Milchschaum.
Wenn Du Zeit und Lust haben solltest und Du der absoluten Überzeugung bist, dass danach alles wieder gut wird, biete ich Dir an, gegen Bezahlung natürlich, dieses an meinem Canyon durchzuführen.
 
@idomeneo
Du scheinst in Bezug auf die (normalen) Geräusche am Rad etwas übersensibel zu sein. Das hat dann nichts mit Canyon oder der Qualität eines Fahrradmechanikers zu tun. Guck mal im Forum, wieviel da über rasselnde, quietschende oder schleifende Bremsen geschrieben wird. Das ist wie mit Pickeln in der Pubertät. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
DAS sind keine normalen Geräusche, es klingt echt wie ne Schiffshupe und es vibriert so, daß es am ganzen Körper spürst.

Korrigiere mich wenn ich falsch liege idomeneo ;-)

Ist auch kein Canyon Problem, hatte dieses furchtbare-brems-gedröhne an einem meiner Räder auch.
 
Abend,
Das ewige Thema: "QWITSCHEN"
Und meistens hi..
Habe mir vor 3 Monaten 516 Spicy gekauft, mit original Formula RX, war erstmal begeistert(bin eigentlich sehr schwer zu begeistern!), dann fing Es an: QUITSCHEN!!!!
Erst leise später immer lauter, bis LÄCHERLICH und UNERTRÄGLICH! Habe alles mögliche versucht, auch mich "schlau" gelesen. Bis gestern, jetz habe ich Hope Tech X2 / Tech M4 / Mini X2 Pro Schwimmende Bremsscheibe hinten und Kool-Stop organisch, zwar noch nicht eingefahren aber Es fühlt sich schon viel besser an.
Da diese KAK-Scheiben "
Formula Bremsscheibe Disc 180mm Oro/Mega/One/RX ab 2010" noch zu kaufen sind, kann ich nur dafon abraten!

Zu Kupferpaste: Arbeite als KFZ-Mech. und benutze immer "Die von Würth" kann nur gutes berichten! Was allerdings dringend abzuraten ist die Paste auf sehr heiße Teile zu schmieren(z.b. Krümmerschrauben)

Über Qualität eines Fahrradmechanikers kann ich in meinem Fall nur lachen, habe in 3 Monaten nur Problemme!!!!!!!!! Gestern abend z.b. das Vorderrad festgelaufen(Radlager bombenfest), da die Kontermutter sich gelöst hat. Und das bei einem 3400€ teurem Bike. Übrigens: erst vor Paar wochen die Erstinsp. gehabt.

Mein zweiter Beitrag überhaupt, bitte um Verständniss.

P.S. Güße alle MTB-Fahrer
 
Ich habe mich anscheinend nicht sehr klar ausgedrückt! Wenn es nur ein Schleifen wäre, könnte ich damit leben, es sind aber Vibrationen, die sich auf den Rahmen übertragen und so stark, dass der gesamte Rahmen vibriert. Anders weiß ich es leider nicht darzustellen.
 
@idomeneo: ich weiß was du meinst, beim Bremsen ist es so eine Art "dröhnen" was in den Rahmen übergeht, nicht das klassische Quitschen. Und wenn es dich beruhigt, ich hatte es bei Canyon noch nicht, sondern nur beim Ghost Northshore (Avid) und beim Rose Crystal Stroke (Formula).

Mit viiiieeelll Glück reicht es schon, an die Beläge eine Fase zu schleifen/feilen (- Bremsbeläge demontieren und da auch mit Fräser und Dremel die Kanten vom Belag brechen und abschrägen (ruhig was radikaler)), das würde ich als erstes mal probieren.

Normalerweise hätte ich gesagt, klar komm vorbei ich bzw. wir machen das zusammen - den Strive-Tread liest du denke ich mal nicht mit, da hatte ich es schon gepostet - wurde diese Woche operiert und taumel im Moment zwischen Couch, Klo, Bett und Physio, leider auch die nächsten Wochen. Bin schon froh, wenn ich in 6 Wochen ohne Krücken laufen kann, da ist mit Bikeschrauben im Moment leider gar nichts.
 
Ich habe mich anscheinend nicht sehr klar ausgedrückt! Wenn es nur ein Schleifen wäre, könnte ich damit leben, es sind aber Vibrationen, die sich auf den Rahmen übertragen und so stark, dass der gesamte Rahmen vibriert. Anders weiß ich es leider nicht darzustellen.
Würde dir sehr gerne helfen, aber Ferndiagnose ist immer sehr schwer!
(Kenn/weiß aus meinem Beruf) Wenn Es aber Vibrationen, die sich auf den Rahmen übertragen sind, dann muss Es schon was gravierendes sein.
Meine Vermutungen:
Br.Schebe krumm/nicht gleichmässig dick
Etwas lose Br.scheibe, Sattel, Radachse, Gabel/Aufhängung
Beläge verölt
Einstellung Sattel zu Scheibe

Bei der Scheibenbremse muss halt alles pefekt sein.;)

Versuch mal: Hinten hoch=>Rad schnell drehen=>erst gucken=>dann Stück Pappier um die Scheibe legen(damit besser rutscht) und mit den Finger nahe Br.Sattel leicht zusammendrücken=>rad drehen und fühlen, ob die Scheibe gerade läuft.
Gruß
 
Ach ja, Lagerspiel ist auch sehr wichtig! Solte das Rad nur minimal Spiel haben/klappern, dann ist das Rubbeln der Bremse vorprogrammiert.
 
Das is ein Formula prob. die Scheiben sind recht zart aber auch leicht.
Das gekreische hab ich mit anderen Klötzen weg bekommen, hinten hab ich ne Hayes Scheibe die Stege zum Flansch der Nabe sind stärker und die Walkarbeit nicht so hoch weil die Kraft besser zur Nabe hin abfliesen kann.
 
- Küchenalufolie mehrfach falten und über die Bremsscheibe legen, Sattel aufschieben. Ist dafür da, das sich der Sattel 100%parallel zur Scheibe ausrichtet (ich weiß, Avid hat das "Kugelunterlegscheibensystem", wo man es normal nicht braucht). Bremse ziehen, PM Schrauben leicht anziehen und Bremse lösen. Bremse ziehen und Schrauben mit Drehmoment anziehen. Rad drehen und die Alufolie wieder raus. Loctite blau für Schrauben benutzen.

Danke mal wieder Gremlino für den super Tipp! :daumen:

Ich habe vor paar Tagen deinen Beitrag hier gesehen aber nicht mehr wieder gefunden. Alles nach deiner Anleitung wieder gemacht und den Sattel genau so ausgerichtet. Bis auf das ich statt Alufolie grobes Papier genommen habe da ich das besser zwischen Scheibe und Beläge bekommen habe.

Seit ich den Sattel vor paar Tagen so ausgerichtet habe laufen meine Räder nach dem Laufrad aus und wieder einbau komplett frei. Bremskraft ist jetzt auch ordentlich da. Beim starken ziehen der Vorderradbremse kommt endlich mein Hinterrad in die Luft. :cool:
Das quietschen ist auch komplett weg wie von Geisterhand! Schade das es bei der Inspektion nicht so eingestellt wurde. Jetzt brauch ich mir auch keine neue Bremse mehr zu suchen!

Bremse ziehen ohne Unterlage zwischen Belag und Scheibe war bei mir anscheinend immer zu ungenau und weißes Blatt Papier unterlegen und mit Auge schauen war auch nicht das wahre.
Nachtrag: Das Interessante ist, das ich die Sättel interessehalber ein zweites mal ohne das Papier ausgerichtet habe und es hat nicht so gut funktioniert wie mit Pappe/Alufolie. Wirklich komisch das ganze. Das ist sicherlich deswegen weil die Kolben unterschiedlich schnell zur Scheibe raus kommen ohne die Unterlegepappe/Folie...
 
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