Interpretation Leistungsdiagnostik - Trainingsbereiche zu hoch?

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Frischling
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Hallo,
aktuell spiele ich mal wieder mit dem Gedanken mein Training etwas strukturierster anzugehen.
Habe aber Probleme bei der Interpretation meiner Leistungsdiagnostik und würde mich freuen, wenn mir jemand einen Rat dazu geben könnte.

Ich habe im Oktober zum dritten Mal eine Leistungsdiagnostik gemacht:
  • ich: ambitionierter Hobbysportler, 31 Jahre, Maximalpuls ca. 190 bpm, > 600 Trainingsstunden/ Jahr
  • der Test: Radergometer, 4 Minuten Stufentest mit 30 Watt Schritten, Start 150 Watt, Ende 390 Watt mit Laktatbestimmung
  • die Testenden: Sportmedizinisches Zentrum an der Uniklinik --> ich gehe davon aus dass die wissen was Sie tun
  • LD Nummer 1 war im März 2017, bevor ich das aktuelle Trainingspensum angefangen habe
  • LD Nummer 2 im Oktober 2018 zum Saisonende

Diagramm zum Stufentest 2019

Diagramm 2019.JPG

Entwicklung seit 2017
Diagramm Entwicklung.JPG

Beim ersten Mal im März 2017 passten die Trainingsbereiche nach Puls gut mit Literaturwerten zusammen.
Bei den folgenden beiden Malen kann ich die ermittelten Trainingsbereichen nicht nachvollziehen.
Der KB/RB geht demnach bis 157 bpm / 290 W. Was sich aber nicht mehr unbedingt regenerativ anfühlt.
Dementsprechend bleibt wenig Platz für die folgenden Trainingsbereiche und es ist schwer überhaupt in diese vorzudringen.
Trainingsbereiche:
Trainingsbereiche 2019.JPG

Beurteilung und Trainingshinweise
Beurteilung Trainingshinweise.JPG

Frage:
Woran kann das liegen? Zu hoher Puls an der Schwelle währenden der Diagnostik?
Wie würdet ihr damit umgehen? Trainingsbereiche ignorieren und anhand der IANS neu bestimmen? Das würde ja dann nur für die Trainingsbereiche nach Watt funktionieren oder sehe ich das falsch?

Vielen Dank
 
Ganz einfach, der Puls ist zur Leistungsbeurteilung nicht geeignet. Man kann sich nur Leistungsbereiche definieren nach denen man dann fährt.

Die Profis trainieren nur so, der Puls spielt dort keine Rolle mehr.

Kaufe Dir einen Leistungsmesser am Bike wenn Du noch keinen hast und trainiere gezielt danach. Den Puls würde ich nur noch mitlaufen lassen um Infekte / Überlastungen, ... schnell zu erkennen.

Du kannst morgen den gleichen Test noch mal wiederholen und bekommst garantiert die gleichen Leistungsdaten, der Puls kann sich aber komplett anders verhalten. (Aufregung, Kaffee, Alkohol, Schlaf,-...)
 
denke auch da wurde was vertauscht beim Erstellen der Prosa... Die Bereiche sind ja auch unterschiedlich ausgeführt auf den angehängten Ausschnitten, z.B. GA1 "Trainingsbereiche" (290-310W) und "Beurteilung/Hinweise" (220-307W).

Würde da auch nochmal nachhaken ob sie das korrigieren können... Bereiche sind so nicht plausibel.

Wenn sie dir nicht helfen wollen/können, dann kannst ja immer noch die Bereiche auf Basis IANS runterbrechen oder nochmal einen FTP-Test fahren
 
Vielen Dank für eure Antworten.

Ganz einfach, der Puls ist zur Leistungsbeurteilung nicht geeignet.
...
Kaufe Dir einen Leistungsmesser am Bike wenn Du noch keinen hast und trainiere gezielt danach. Den Puls würde ich nur noch mitlaufen lassen um Infekte / Überlastungen, ... schnell zu erkennen.

Die Unsicherheiten beim Puls sind mir bekannt. Allerdings erklärt das ja auch nicht die hohen Leistungsbereiche, da die ja weniger tagesformabhängig sein sollten...

Die Überlegung mir einen Powermeter zuzulegen läuft aktuell grad auch wieder.
Sinnvoller wäre der Powermeter wahrscheinlich am Rennrad, bei ungefährer Gleichverteilung der Trainingszeit zwischen Rennrad und MTB, da man dort gezielter trainieren kann? Wobei die Wettkämpfe nur auf dem MTB stattfinden.

.... vielleicht sind Daten vertauscht worden?

Das glaube ich nicht, da die Tabelle unter "Trainingsbereiche" automatisiert direkt nach der LD erstellt wurde. Dort sind ja auch die höheren Trainingsbereiche verglichen mit der später erstellten "Beurteilung und Trainingsempfehlung". Außerdem lagen die Trainingsbereichen aus der LD von 2018 ähnlich hoch, wenn man die insgesamt niedrigere Leistung berücksichtigt: : GA1 260 bis 290W.
 
Wenn Du es Dir leisten kannst würde ich an beiden Bikes den gleichen Powermeter fahren. Nur so bekommst Du vergleichbare Ergebnisse. Ich fahre am Rennrad und am Crosser einen QUARQ Powermeter, am MTB einen Stages. Stand heute würde ich mir keinen Stages mehr kaufen.

Gerade im Rennen neigt man dazu zu überpacen, da hilft so ein Powermeter ungemein. Beim Rennrad muss man manchmal mit reinhalten um die Gruppe zu halten. Bei MTB Rennen ist es meistens nicht so schlimm, hier kommt man besser wenn man seine Wattbereiche fährt.

Gezielter kann man natürlich auf dem Rennrad trainieren, da hast Du Recht.
 
Die angegeben Werte passen hinten und vorne nicht, sie widersprechen sich sogar zwischen den Fotos der Beurteilung und der Trainingsbereiche.
Leider komme ich gerade nicht an meine ganzen alten Leisungstests (Spireo und Laktat) und Bewertungen der Trainer ran, da mein NAS spinnt. Nach meinem letzten Spireo hatte ich absichtlich eine Woche später einen FTP Test auf der Rolle gemacht. Mit fast genau dem gleichen Ergebnis (zu der Zeit hat TrainerRoad auch noch die Herzfrequenz an der Schwelle errechnet, die konnte ich dann immer für Laufeinheiten verwendet).
Ich hatte danach keine Diagnostik mehr gemacht, da ich meine Schwächen kannte und ich zu „Standard“ war, dass die FTP und die errechneten Werte zu mir passten, bzw. ich meine Trainigspläne etwas an meine Schwächen anpassen konnte.

Du hast ja deine Schwellwerte aus der Diagnostik und auch noch die Empfehlung für dein Optimierungspotential.
Mit diesen Werten kannst du gut arbeiten. Ein eigener Trainer kann sicherlich noch einige mehr aus der Diagnostik herauslesen.

Anbei zwei Links, die eine Berechnung der Trainingsbereiche zeigen
https://roadcycling.de/ratgeber/training-und-ernaehrung/laktat-schwellenwert-tipps/3
https://www.trainingmitsystem.de/training-tips/allgemein-training/trainingsbereiche

Lieber ein strukturiertes Training nach Herzfrequenz, als ein unstrukturiertes nach Watt. ;)
 
Eine Leistungsdiagnostik bzw. Laktatdiagnostig steht und fällt mit der Erfahrung von dem der das Blut abnimmt und das ganze auswertet.
Da kann man sehr falsch machen.

Warum fragst du nicht dort nach wo du zur Diagnostik warst?
 
Die Überlegung mir einen Powermeter zuzulegen läuft aktuell grad auch wieder.
Sinnvoller wäre der Powermeter wahrscheinlich am Rennrad, bei ungefährer Gleichverteilung der Trainingszeit zwischen Rennrad und MTB, da man dort gezielter trainieren kann? Wobei die Wettkämpfe nur auf dem MTB stattfinden.

Man kann jede Rennradfahrt auch mit dem MTB absolvieren, aber keine MTB-Fahrt mit dem Rennrad. Da fiele mir die Entscheidung leicht. Dass man mit dem Renner gezielter trainieren kann, seh ich nicht, wenn das Ziel MTB-Rennen sind. Du willst ja nicht trainieren zu trainieren, sondern um MTB-Rennen zu fahren. Bei mir in der Region ist das MTB sogar besser geeignet, da es keine langen Anstiege gibt und ich froh bin über jede Möglichkeit der Verlangsamung auf schnurgeraden Straßen.
 
Im letzten Monat hat sich hier ein bisschen was getan.
Zu Weihnachten gab es unvorhersehbar einen Tacx Vortex Trainer geschenkt, der dann nach Weihnachten zu einem Wahoo Kickr Core wurde. Im Anschluss bin ich dann über die Zwifttestversion ein paar Workouts gefahren und habe mir kurz darauf auch einen P2M-Powermeter ins Rennrad geschraubt. Jetzt werde ich mir nach und nach zum zweiten mal das Buch von Allen und Coggan zur Wattmessung zu Gemüte führen und dann schauen wir mal wie sich das weiter entwickelt.
 
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