So, möchte jetzt hier nun auch mal meine Erfahrungen zum Jurasteig mitteilen.
Zu meiner Person: Ich selbst fahre seit 2009 intensiv MTB, jährlich ca. 12-17k KM Fahrrad, hauptsächlich mit dem 100mm Hardtail oder mit maximal 120mm am Fully bzw. Rennrad. Bin eher der sportliche Tourenfahrer, der lieber KM und HM sammelt, bin fahrtechnisch eher schwach aufgestellt.
Den Jurasteig komplett (240km) bin ich das letzte Mal im September 2016 gefahren, an zwei Werktagen. Damals schon die große Runde über Kastl, im Vorjahr war der Jurasteig offiziell noch über Utzenhofen, einige Kilometer kürzer. Gestartet um 8 Uhr gegen den Uhrzeigersinn in Pielenhofen, zu Hause (bei Hermannsberg) genächtigt und am Folgetag zurück nach Pielenhofen. Die ganze Tour mit einem Carbon Hardtail 100mm Federweg und einer Übersetzung von 1x10, vorne 32 Zähne und hinten 36 Zähne. Somit war die ganze Sache ordentlich anspruchsvoll, technisch wie auch konditionell. Das Jammern des Threaderzeugers über zu wenig fahrtechnische Leckerbissen kann ich nicht nachvollziehen, soll er sich doch bitte an einen Bikepark wenden, denn diese Einrichtungen wurden für solche Zwecke ins Leben gerufen. Dem durchschnittlichen Tourenbiker dürfte der Anspruch zum Thema Fahrtechnik genügen. Der Rundwanderweg wurde ja ursprünglich für den Wanderer eingerichtet, dieses Klientel ist ja auch meist im reiferen Alter. Jedoch sind ein paar Passagen eher langweilig gestaltet, da muss ich ihm Recht geben. Die Strecke Unterbürg-Dietfurt verläuft meist flach entlang der Weißen Laber, hier könnte man durchaus einen Schwenk entlang der Hänge wagen. Leider auch trostlos, die Strecke von Unterwiesenacker in Richtung Oberbuchfeld.
Grundsätzlich finde ich den Weg sehr gut ausgeschildert und gepflegt. Die Streckenführung bis auf wenige kleine Ausnahmen sinnvoll und stimmig. Wie überall im Leben gehen die Meinungen auseinander, aber die überwiegend positive Resonanz aus sämtlichen Lagern bestätigen den Erfolg des Jurasteigs. Der Weg ist auf einem Niveau mit Altmühl Panoramaweg, Frankenweg oder Goldsteig.
Dass es keine Schutzhütten gibt, ist wohl dem Ursprung des Wegs geschuldet, denn er wurde ins Leben gerufen, um die Gegend Oberpfälzer Jura touristisch attraktiver zu gestalten, bestehende Wanderwege und Pfade wurden zusammengeführt, "neue Passagen" wurden wohl kaum geschaffen. Mit dem Verzicht auf Schutzhütten wurde damit auch sicherlich versucht, die Wanderer dazu zu bringen die örtlichen Pensionen aufzusuchen. Und das Gebiet ist keine wirkliche Wanderregion, anders als der Thüringer Wald mit seinem jahrzehntealten Rennsteig. Das Thema Verpflegung ist teils ein Problem beim Jurasteig, denn wer spontan Hunger verspürt, muss lange durchhalten bis er ein aktives Gasthaus findet, sich vorher darüber Gedanken zu machen wo man einkehren möchte, oder ein zwei Riegel zusätzlich einzupacken, wäre sicherlich von Vorteil.