Kaufberatung e-Gravel

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3. August 2020
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Servus liebe Sportler,

ich bin 45, habe vor 1 Jahr einen Schlaganfall glücklicherweise praktisch folgenlos überstanden und möchte mich nun nach einem neuen Bike umsehen. Derzeit fahre ich ein Trek eMTB mit Bosch CX Motor. Das Bike erfüllt meine Anforderungen aber nicht mehr wirklich. Zum e-Antrieb kam ich vor 5 Jahren, da das Trekkingrad mangels Kondition einfach keinen Spaß mehr machte.
Ich fahre geschätzte 50% auf Asphalt, 40% auf guten Feld-/Schotter-/Waldwegen, 10% auf grobem Felsgeröll. Ich plane meine Routen gern entlang von Flüssen, oder auch quer durch die Berge (Bodensee-Königssee, München-Brenner-Venedig). Rückreise nach 1-2 Übernachtungen gern per Zug.
Dazu passt das schwere eMTB mit gefühlten 30 kg nicht wirklich. Trotz 500W-Bosch-Antrieb komme ich die Berge zwar gut hoch, aber u.a. das hohe Gewicht des Fahrrads (und natürlich des Antriebsselbst) reduziert die Reichweite von 125km in der Ebene auf unter 60km (im Eco Modus). Tatsächlich möchte ich mich aber gern mit 100-140 km als Tagesetappen verausgaben.
Mir schwebt nun seit der letzten Brennerankunft ein offroad-taugliches Rennrad oder ein leichtes Speed-MTB vor – auf jeden Fall aber mit e-Unterstützung (sowohl wegen meiner Krankheit als auch aus Gewohnheit) – und so kam ich auf die jüngste Entwicklung Gravelbike.
Zu meinen Fragen:

Ist Fazua da eine echte Alternative – oder ist das nur für Leute, die sowieso schon sehr fit sind, um auch noch mit der Spitzengruppe mitzufahren? Quasi eine leistungsmäßige High-End-Spielerei?

Sollte ich beim Bosch-Motor bleiben, auch wenn ich dessen höhere Leistung mit seinem höheren Gewicht wieder teilweise aufreibe?

Ich möchte durchaus 5000€ ausgeben (Kauf als Dienstrad ?)

Federung und Schutzblech muss unbedingt sein, das Gepäck muss auch irgendwie mit aber Gepäckträger und die Ortliebs… passt optisch oft nicht…

Ich fahre derzeit mit den Nyon und finde das Navisystem perfekt für meine Zwecke. Welche Alternativen hätte ich z.B. bei Fazua? Wenn Navigation per Handy… wie komme ich an Stromnachschub für eine Tagestour? Gibt es da Lösungen?

Näher ins Auge gefasst habe ich:

Bulls Grinder Evo CX

Grail:ON CF 8 eTap

Specialized Turbo Creo SL Expert

Willier CENTO10 HYBRID

Wie ist Eure Meinung hierzu – sowohl zu meinen Vorstellungen als auch zu meinen Favoriten?



Danke,

charly
 
Lieber Charly,

Vielen Dank für die Eröffnung dieses Themas! ;-)
Ich hatte auch schon überlegt, hier etwas zu meinem neuen Spielzeug (Specialized Creo Comp Carbon Evo) zu schreiben, hab mich aber bisher nicht “getraut”, da E-Bikes hier bisher wenig gefragt sind, auch in der E-Bike Rubrik hier ist leider noch wenig los.

Ich hatte zum Glück noch keinen Schlaganfall, dafür ist der Bauch etwas größer geworden und die seit unserem Umzug letztes Jahr nähergekommenen Berge mit dem Bio Gravelbike tun weh/lassen die Touren entweder früh enden oder ich fahre nur flach&langweilig.
Ich hatte durch viele Jahre passende Entfernung zum Büro zwei S-Pedelecs, mit denen die Mittelgebirgstouren hier die letzten Monate besser liefen, niedrigste Unterstützung und nur/fast nur bergauf, dann passt auch die Reichweite und in der Ebene brauche ich bei einer Freizeittour keine Unterstützung. Aber das Gewicht um 25kg ein Graus, dazu beim S die rechtlichen Einschränkungen bzw. Grauzonen und dass man bei Teilen, schon bei Reifen so eingeschränkt ist.

Ich hatte mit ähnlichen Modellen bzw. Antrieben wie Du geliebäugelt, fand die üblichen Boschräder (also z.B. Grail und Grinder in Deiner Liste) aber auch alle zu schwer und den starken Motor für meine Zwecke unnötig und wollte da lieber weniger, dafür leichter, also ein sog. Assistantrieb wie Fazua oder Mahle Ebikemotion X35 oder SL beim Creo, die Du ja schon alle erwähnt hast.
So populär E-Bikes bei uns geworden sind, E-Rennräder (oder Gravel) sind (zu unrecht) noch wenig beliebt recht verpöhnt, in anderen Ländern ist man da schon weiter.
Nach dem was Du schreibst, passt ein Assistantrieb für Dich sehr gut denke ich und wird Dir mehr zusagen, als ein E-Bike wie das jetzige. Die Hilfe ist spürbar und reicht bereits für Mittelfitte bzw. alle die noch selber etwas treten und nur Radius und Streckenotionen erweitern wollen. Assistantriebe schieben einen nicht von allein überall hoch bzw. weniger als andere Antriebe, sondern motivieren einen eher, noch einen Umweg/ein paar km oder einen Berg mehr zu fahren und sich sogar mehr bzw. Länger anzustrengen, aber man ist nicht gleich am ersten oder zweiten Gipfel völlig platt und schadet Gesundheit und Laune viel weniger.

Gravelbike passt auch genau für Strecken wie Du sie beschreibst, viel universeller als ein reines Rennrad.
Rennlenker kennst Du/bist Du gewohnt? Wenn nicht, gewöhnt man sich schnell dran, ich hab auch erst mit 47 damit angefangen und Gravelbikes haben meist eine rel. sanfte Haltung, anders als reiner Renner oder Cyclocrosser.
Zu Gepäck kann ich wenig Sagen, da ich mit dem Rad nur Tagestouren mache/machen will und ich selbst auf einem leichten Gravelbike weder Zweitakku noch Ladegerät mitschleppen möchte.

X35/Ebikemotion habe ich vor zwei Jahren beim Orbea Gain probiert und war etwas enttäuscht und fand die Unterstützung etwas wenig (war aber vermutlich auch von meine starken S verdorben, heute würde es mir vermutlich reichen) und fand es durch den Heckmotor trotz des leichten Motors spürbar hecklastig, was mir als schwerer Fahrer und für querfeldein nicht gefiel. Andere und vor allem leichte Fahrer empfinden das aber evtl. anders, dazu gibt es rel. viele Varianten beim Gain und es geht schon recht günstig los, daher empfehle ich Dir, es mal zu probieren.

Fazua ist eher mein Fall und fährt sich (für meinen Geschmack) fein und besser. Akku/Reichweite sind recht knapp, da müsstest Du für Deine Strecken wohl einen zweiten Akku kaufen&mitnehmen, oder die Unterstützung sehr sehr stark reduzieren. Mein persönlicher Hauptkritikpunkt war der Zwang zur so häufigen Akkuentnahme und Laden außerhalb des Rades, da ich in der Garage am Rad laden kann&will und auch Sorge um die Haltbarkeit von Akku-Halter/-Verschluß hätte (was wohl auch ein bißchen ein Thema bei Fazua ist). Wer aber eh außerhalb des Rades laden muss, für den ist Fazua sicher eine gute Wahl. Auch hier die Empfehlung, probefahren!

Im Mai hab ich dann eher zufällig das Creo probiert und war vom ersten Meter an begeistert, so ein E-Bike, dass sich so wenig wie eines anfühlt und so unmerklich unterstützt und keinerlei “Wand” bei Tempo 25 hinterlässt, hatte ich noch nie gefahren, das war für mich nochmal ein andere Klasse als X35/Gain oder Fazua. Dazu beim Akku Laden und Größe genau wie ich es mir wünschte. Nachteile dafür der abstruse Preis und das unerwartet laute Motorgeräusch. Beim Preis kam mir die leichte Preissenkung bei zwei Creo Modellen und die reduzierte Mwst. entgegen und mit dem Motorgeräusch hab ich mich inzwischen arrangiert. In Stufe1 hört man ihn kaum und in Stufe 2-3 etwas nervig nur bei niedrigeren Tempi/unter 20km/h und auch nur auf Asphalt, querfeldein ist das Knirschen der Reifen meist lauter, das passt bei meinen Strecken und meist allein. Wer aber nur auf Asphalt heftige Anstiege mit geringem Tempo und noch in der Gruppe mit fitten Freunden ohne Motor fährt, den stört das Motorgeräusch sicher mehr…
Schutzblechösen sind vorhanden, Gepäckträgerösen nicht, aber ein leichter Gepäckträger geht über eine spezielle Sattelklemme. Licht kann man rel. einfach nachrüsten/direkt am Hauptakku anschließen.
Die Reichweite reicht für Deine gewünschten Streckenlängen, mit dem internen Akku schaffe ich bei derzeit ca. 120kg Gesamtgewicht rund 120km mit 1500 Hm bei Stufe1 immer an (wobei man damit in der Ebene und ohne viele Stops fast endlos fahren kann, da man eh immer oberhalb der Unterstützung fährt) und bei stärkeren längeren Steigungen Stufe2. Ein leichterer Fahrer oder immer nur in Stufe1 schafft auch deutlich mehr Hm, aber die Unterstützung in Stufe1 ist schon merklich weniger, wenn auch immer noch spürbar.
Besser aber vermutlich, die nimmst gleich den Extenderakku dazu, wenn es ein Creo werden soll.

Lange Rede kurze Sinn, meine Empfehlung: Orbea Gain, ein Fazuamodell und Creo probieren, dann entscheiden!
 
Wow, was für ein hilfreicher Beitrag...
Welche gemeingefährliche Gefahr geht von diesem thread aus, böse Motoren, die uns allen die Lust und Kraft selber zu Radeln aussaugen?
Es ist ja egal, wo der thread steht, aber der TE hat doch ganz viele Fragen speziell zu Gravelbikes gestellt, wie wäre es erstmal mit ein paar Antworten dazu? Gerade dazu gibt es in der E-Rubrik hier kaum Infos, da E-Gravel und Assistantriebe da praktisch kein Thama sind und die Rubrik auch wenig besucht ist. Vor allem sind Räder mit Assistsystemen nur noch zu einem kleinen Teil E-Bikes und wesentlich mehr normale Räder.

@Charly86
Noch zur Eingangsfrage zu Federung: Umso mehr die nötig ist, je weiter entfernst Du Dich halt von einem leichten flotten Bike bzw. Gravelbike. Es gibt zwar z.B. einige wenige Mischformen wie das Cannondale Topstone mit Lefty Federgabel, aber damit ist man dann halt auch wieder in deutliche schwereren Regionen Deinem alten Bosch. Für das was Du an Wegen beschreibst, braucht es eigentlich keine Federung. Das Creo hat aber mit Futureshock ein recht wirksame Minimalfederung vorne, die schon einiges bringt und praktisch ohne Zusatzgewicht. Nicht gerade für Hardcore Downhill, aber bezüglich Komfort und Ermüdung gerade bei langen Touren.
 
Danke für alle bisherigen Meinungen.
braucht es eigentlich keine Federung
Damit habe ich mich noch zuwenig befasst. Ich hatte in meiner Jugend mal ein "echtes" Rennrad, also schmale Reifen und wurde entsprechend durchgeschüttelt. Praktisch jede Unebenheit auf dem Asphalt landete spürbar an den Handgelenken... Das blieb entsprechend negativ in Erinnerung.
Neben der genannten Futureshock... gibt es noch Alternativen, die bei minimalem Mehrgewicht etwas Erschütterung abnehmen? Und: Welche Sattelstütze leistet ebenfalls ein bisschen Komfort? Ich plane, einen SQlab 611 darauf zu montieren.
 
Ich dachte, Du hast Gravelbikes schon gefahren und weißt was Dich da erwartet und willst das gezielt?
Wie gesagt, Gravelbikes sind bezüglich Komfort und noch gut fahrbaren Untergründen ein riesiger Unterschied zu Rennräder, mit den ich früher auch nicht viel anfangen konnte. Aber ob das das ist, was Du suchst, solltest Du erstmal durch Probieren eines normalen Gravelbikes (ohne Motor) probieren, wenn Du Dich auf dem rad bezüglich Komfort/Federung/Lenker nicht wohl fühlst, nützt der tollste E-Antrieb nichts.

Bei den leichten Gabelschaftfederungen gab es früher noch Headshok von Cannondale, jetzt nur noch ein paar simplerere schwerere Klone, Cannondale macht das scheinbar nicht weiter, warum auch immer. Sonst kenne ich aktuell nur das Futureshock von Specialized, bin da aber keine Experte. In der Cyclocross-Rubrik würde es dazu sicher schnell reichlich Posts geben, aber da wir ja trotz Deiner Gravelfragen in die tote E-Rubrik verbannt wurden...

Was mir noch einfiel: Leichte Assistantriebe lohnen sich für Normalfitte nur, wenn genügend Berge bzw. Höhenmeter dabei sind, was aber bei Deinen geplanten Strecken der Fall zu sein scheint.
Diese Räder sind zwar oberhalb der 25er Abriegelung deutlich angenehmer zu fahren und man spürt keine "Wand" mehr, aber man hat immer noch ein spürbar etwas schweres Bike, das man immer fährt/mitschleppt. Für mich ist die Grenze, wo es mir für Körper&Psyche und auch bei Zeit bzw. Schnitt etwas bringt so grob bei 2 Höhenmeter in der Minute. Z.B. meine Strecke ins Büro sind ca. 85min mit nur 170-180Hm gut verteilt/keine üblen Steigungen und gefühlt bringt mir der Motor beim Creo da zum Bio-Gravelbike praktisch nichts. Zurück sind es 220Hm mit zwei unangenehmeren Steigungen, da ist der Motor nice to have aber auch noch kein Muss. Bei meine Freizeittouren im Mittelgebirge sind es dann meist mind. doppelt so viele Hm pro Minute bzw. Stunde und ich will den Motor nicht mehr hergeben...
 
Ich hatte nun je eine 1/2 stündige Probefahrt mit einem Specialized Creo (SL1.1) und einem Bergamont E-Grandurance (Fazua m. aktuellem Update).
Mein Eindruck: Der SL ist gerade bei höheren Frequenzen deutlicher wahrnehmbar, wenn auch noch lange nicht störend, der Fazua ist bei der maximalen Unterstützung auf gleichem Niveau, auf der untersten Stufe aber deutlich schächer unterwegs. Das Aus- und Einkuppeln beim SL geht ultraharmonisch, sanft, kaum spürbar. Beim Fazua geschieht das, gerade bei hohen Trittfrequenzen, deutlich hörbar (ähnlich bei einem Auto wenn der Gang nicht richtig eingelegt wird) - aber ebenfalls kaum spürbar.
Zu den Reichweiten kann ich nach so kurzer Zeit nichts sagen, zumal die Akkus unterschiedlich geladen waren.

Nun aber ganz wichtig:
Das Bergamont (Alu-Rahmen), keinerlei Federung war einfach nur prügelhart. Jede Unebenheit auf der Straße wurde direkt an den Körper weitergegeben. Es war unangenehm.
Das Creo (Carbon) mit FutureShock am Vorbau und wohl auch irgendwas an der Carbon-Sattelstütze war sehr angenehm zu fahren.
Ist es tatsächlich so, dass Carbon mehr/besser federt als Alu? Oder liegt es an der Shock und Sattelstützentechnik des Creo, dass das fahrgefühl so viel besser war?

Ich habe weiter oben geschrieben, eine Federung hätte ich gern. So etwas wie beim Creo würde mir völlig genügen. Gesehen habe ich dabei auch noch das Trek Domane+ LT welches mit IsoSpeed offenbar eine ähnliche Technik wie das Creo hat. Kennt jemand Shock und IsoSpeed und wagt einen Vergleich?
 
Das ging aber schnell... ;-)

In der Regel sind Carbonrahmen komfortabler bzw. es ist mit einer guten Konstruktion einfacher/besser als mit Alu möglich, den Rahmen dort wo nötig (z.B. um den Antrieb herum) besonders steif zu machen und dort wo es für den Fahrer angenehmer ist etwas weicher/flexibler/komfortabler. Ist sicher nicht bei jedem Rahmen so, aber oft und bei den diversen Gravelbikes die ich probiert habe, habe ich es meist so empfunden, dass der Carbonrahmen nicht nur leichter und nice to have war, sondern auch komfortabler und trotzdem schneller, wohl auch weil um den Antrieb herum steifer.

Reichweite wie gesagt, bei Fazua wirst Du für Deine Strecken in jedem Fall einen zweiten Akku benötigen, beim Creo könnte einer reichen, da der Akku etwas größer ist UND der Antrieb etwas schwächer, sonst gibt es einen Extenderakku, der etwas eleganter als der Zwietakku bei Fazua in den hinteren Flaschenhalter passt.

Ich kannte zwar Trek Isopeed noch nicht, klingt für mich aber super, gerade in der Kombo hinten UND vorne. Das Domane+ mit Bosch hat das scheinbar nur hinten, ähnlich wie das neue Cannondale Topstone Neo 2 mit seiner Minimalfederung KingPin hinten, was mir etwas unlogisch bzw. ungeschickt erscheint, Federung ist vorne wichtiger/muss da zuerst sein, dann gerne noch zusätzlich hinten. Die Domane+ LT mit Fazua haben aber Isospeed scheinbar hinten UND vorne, das klingt ideal, ich kenne sonst weder ein E-Gravelbike noch ein Gravelbike dass vorne und hinten Minimalfederung bietet. Also, probieren!
 
Vielleicht schon ein wenig spät - wenn du das Creo mit Carbon-Sattelstütze gefahren bist war das die Strassenversion, die Gravelversionen (Evo) haben alle eine Dropper Sattelstütze die vermutlich nicht so komfortabel ist wie die Carbon-Stütze. Dafür haben die aber auch die deutlich breitere Gravel-Bereifung, die, wenn mit dem richtigen Luftdruck befüllt, natürlich auch einiges zum Komfort beitragen.
 
zusammen,

inzwischen bin ich das Willier und das Bergamont Grandurance (jeweils Fazua mit Update) kurz gefahren, sowie das Specialized Creo (SL1.1-Motor) ebenso ausgiebig wie das Trek Domane+ (Fazua ohne Update)
Mein Eindruck dazu:
  • Trek geht für mich gar nicht (28er Reifen, keinerlei spürbare Federung) - das empfinde ich nicht als Gravelbike, sondern als e-Rennrad.
  • Willier ähnlich hart, da habe ich wohl auch auf den Motor zu wenig gehört, beim Bergamont (für mich ebenfalls unangenehm hart) fiel mir aber ein lautes, mechanisches Rattern auf, wenn ich bei höherer Geschwindigkeit nach dem Freilauf wieder zu treten begonnen habe. Kann das jemand bestätigen?
  • Das Creo bringt im Bereich des Vorderbaus genügend Federweg mit (FutureShock nennen die das), das passt, aber am Sattel taugt mir die vorgesehene Gravel-Absenkung nicht. Wenn, dann müsste da eine Sattelstütze mit Federung her.
Zum Motor:
Sowohl der Specialized als auch Fazua leisten für mich und mein Fahrprofil genug. Reichweite beim Fazua... unsicher. Evtl. Müsste da für lange Touren ein Ersatzakku her (bei 1,3 kg Gewicht nicht unbedingt das Problem)
Fazua ist noch leiser als der SL-Motor, aus-/einkoppeln bei 25 lösen beide aus meiner Sicht perfekt. So richtig getestet habe ich ja nur den Fazua (ohne das aktuelle Leistungsupdate), mit Update waren nach dem Freilauf unangenehme Geräusche zu hören. Ich vermute hier aber einen technischen Defekt bei meinem Testrad - oder weiß hier jemand genaueres?

Ich tendiere zu einem Rad mit Fazua, habe aber mein „Traumrad“ noch nicht gesehen:
  • Möglichkeit, den Akku im Haus zu laden (gerade unterwegs ist bei einer B&B-Unterkunft nicht immer eine Steckdose parat)
  • erheblich größere Verbreitung bei zahlreichen Firmen - SL1.1 ist da doch eher das Nischprodukt
  • die elektrische XT Di2 hat mich beim Probefahren begeistert. haben wollen :)
Was ist Eure Meinung hierzu?
Ein Händler meinte, ich solle mir doch mal das Focus Paralane ansehen...
Da mir das Thema Komfort wichtig ist, werde ich mir nächste Woche ein Cannondale Lefty und ein Moustache Dimanche ansehen. Ich denke, spätestens dann weiß ich, was für ein Rad es wird.

Und weitere Meinungen bitte zu:
  • Beleuchtung: Geht das per Akku an den Fazua? Oder muss dafür immer etwas kleines mit Knopfzelle her?
  • passender Tacho? Aber bitte keinen Speichenmagneten! Gibt es da etwas mit Anschluss an den Motor (der sollte den Speed ja wissen)
  • Das Bosch Nyon war bisher beim Radl-Navi. Was könnt mir mir stattdessen empfehlen? Wie löst ihr die Stromversorgung? Oder doch nur die Komoot-App vom Handy mit einer kleinen Powerbank dazu?
Danke für konstruktive Beiträge.
 
Fazua mit Zweitakku passt für Dich denke ich und ist auch günstiger möglich als SL.
SL hat allerdings optional Tacho und auch Licht.
Licht geht grundsätzlich über den Fazuaakku, ich bin aber nicht sicher ob es immer geht oder vom Einbau des Radherstellers abhängt, am besten den Händler dazu fragen.
Tacho nimmt man heute ein leichten Rädern/Rennrädern eher was mit GPS wie Wahoo Elemnt Bolt o.ä. Sind zwar teure Spielzeuge, dafür aber gleich mit Navi drin bzw. mit Karte und der Möglichkeit Tracks vorher aufzuspielen oder den gefahrenene Strecke nachher als Track runterzuladen. In Verbidung mit Handy geht das wohl auch live bzw. unterwegs, hab ich bisher aber noch nicht benutzt...
 
Nun bin ich das Cannondale Topstone gefahren (zwar ohne Motor) aber einen Eindruck vom Rad hab ich bekommen. Puh... trotz Carbon und KinPin-"Federung" hart - lag aber sicherlich auch am "Billig-Sattel". Die Lefty macht einen guten Eindruck, aber auch nicht mehr. Dazu kommen eher negative Eindrücke: Das Lenkerband war eher "gschlampert" und mit 0815-Isolierband(!) an den Rändern befestigt und im Bereich der Sattelstütze waren immer mal wieder knarzende Geräusche zu hören, ohne dass ich die genauer zuordnen konnte.
Kurz: Mit Ausnahme des Show-Effekts der Lefty und einem beeindruckend niedrigen Gewicht (kein Motor!) war da nicht besonders viel.

Ganz anders das Dimanche. Der Händler hatte zwar nur die Road-Ausführung 28.5 da, offenbar hat die Gravelvariante 29.5 aber denselben Rahmen, nur etwas dickere Reifen. Verarbeitung einwandfrei, Komfort überraschend deutlich spürbar (trotz Alu-Rahmen!) und der Bosch-Motor spricht für sich.
Das Gewicht überrascht hier natürlich nicht unbedingt - wenn ich auch angesicht des Bosch und Alu tatsächlich noch ein wenig mehr erwartet hätte.
 

Hatte heute eine längere Autofahrt Zeit zum Nachdenken - und ich möchte meine Gedanken gerne teilen. Sollte sich jemand aufgerufen fühlen, dies zu kommentieren... gern!
Der Bosch als ursprünglicher eMTB-Motor ist von der Leistung her gemacht, um ein 30 kg-Rad samt Fahrer steilste Trails hochzupuschen. Ich fahre ihn ja auf meinem bisherigen eMTB fast nur im Eco-Modus und eine Akkuladung reicht mir in meiner Heimat über mehrere kleine Touren.
Als ich kürzlich den Bosch am Dimanche gefahren bin, bin ich im Eco-Modus einen kleinen Anstieg hochgefahren und es wird mir jetzt erst im Nachhinein bewusst, dass ich kaum kräftiger atmen musste - von einem Schwitzen ganz zu schweigen.
Das war bei allen anderen Antrieben anders. Klar, die haben auch spürbar unterstützt - aber es war auch deutlich die eigene Anstrengung nötig. Das waren rückblickend echte Sportgeräte.

Ich glaube jetzt verstehe ich, wenn in zahlreichen Testberichten von eGravelbikes immer steht, dass es ein Bike fürs Pendeln ins Büro sei: Hinweg mit hoher Unterstützung (im Tour oder sogar Sportmodus) um noch immer frisch geduscht im Büro anzukommen - Rückweg dann für den Sport.
So ähnlich ging es mir bei der Bosch-Probefahrt. Gerade auch wegen des leichten Bikes ist die Boschleistung selbst im ECO-Modus so stark, dass der Sportcharakter für meinen Geschnmack zu kurz kommt. Vermutlich gibt es deswegen so viel mehr Modelle mit Assist-Antrieben und nur 3(?) mit Bosch.

Gegenmeinungen? Holzweg?

Was mich in meiner grundlegeneden Entscheidungsfindung dann aber auch nicht wirklich weiterbringt, denn der gestrige Favorit Dimanche ist dann damit auch wieder raus. Welches Fazua-Bike bietet für meinen Body genügend Komfort? Demnächst schaue ich mir mal das Storck an.
 
Ja, Bosch und die meisten Pedelecmotoren haben viel Power, dabei braucht sie nicht unbedingt jeder. Wenn man da überwiegend mit schwächster Unterstützung untergwegs ist, lohnt es sich eigentlich nicht, den schweren Antrieb+großen Akku immer mitzuschleppen.
Nur wusstest Du das doch schon, darum hast Du doch diesen thread eröffnet, oder?

Mit dem Komfort eines Rades hat die Wahl von Motor/Antrieb aber eigentlich direkt nicht zu tun.

eGravelbikes gibt es generell noch nicht lange und nicht viele, egal mit welchem Antrieb. Auch (Bio-)Gravelbikes sind ja einen rel. neue Erscheinung und wenn es da ein paar mehr Assistantrieb gibt, dann auch weil es da besser passt und die Power reicht, während ein schweres Trekkingrad damit für manchen zu schwach wäre.
Wenn Bosch da bisher wirklich noch wenig vertreten ist, wird sich das angesichts Boschs Marktstellung (leider) sicher bald ändern.

Von daher versteh ich nicht ganz, worauf Du hinaus willst, was die Frage ist oder wofür Du evtl. in Deinem letzten Post Bestätigung suchst.
Generell sagt Dir doch scheinbar Assistantrieb zu und die meiste Auswahl gibt es wohl mit Fazua.
Aber auch Orbea Gain und noch andere mit Heckmotor.
Leider wirst Du hier im Forum/in der Rubrik nicht so viele Anregungen finden, schau auch mal hier:
https://www.pedelecforum.de/forum/index.php?forums/sonstige.28/oder hier, wenn es Mittelmotor sein soll: https://www.pedelecforum.de/forum/i...azua-oder-anderem-leichtem-mittelmotor.76884/
 
Light-eMTB ist definitiv vom Tisch. Von MTB wollte ich definitiv weg.
Bin inzwischen das Cannondale Neo Carbon Lefty gefahren. Wirklich tolles Rad, aber durch den Bosch wäre durchaus die Bezeichnung „Roller“ angebracht. Ein mittlerer Anstieg bewirkt in Stufe Sport, dass man bei bloßem Fallenlassen der Beine mit 25 nach oben gefahren wird. Was mag da erst bei Turbo sein? - das hat mit Sport nichts mehr zu tun und damit fällt Bosch endgültig raus.

Nun beschäftigt mich noch die Frage: Fazua oder Ebikemotion? Trifft es zu, dass der Nabenantrieb gerade im Anstieg (bei kleiner Geschwindigkeit, langsame Radumdrehung) weniger stark mithelfen kann und gerade in diesen Passagen ein Mittelantrieb um so viel wirksamer ist?
vielleicht kann mir da der eine oder andere hier noch ein bisschen Input geben.

gefahren bin ich sonst noch Ridley eKanzo: guter Eindruck, Focus Paralane2: ebenfalls gut.

Was für mich sonst feststeht:
  • Carbon, möglichst komplett
  • Di2 (Sram auch gut, aber auf jeden Fall elektrisch)
  • 42mm Reifen, zur Not auch 38er, aber nichts anderes
  • Sattelstütze mit maximalem Komfort (da suche ich noch, Empfehlungen?) und darauf ein SQlab für 12cm (das weiß ich inzwischen)
  • Schutzbleche auf jeden Fall, Gepäckträger... kommt drauf an - aber ich tendiere eher zu nein.

Und Thema Schuhe:
Was fahrt ihr da im Gravelbereich?
Ich hatte bisher Shimano-MTB (Turnschuhe mit Klick) und Pedale, die sich auf einer Seite mit Klick und auf der anderen normal fahren ließen.
Bitte gern eure Meinungen dazu.
 
Nun beschäftigt mich noch die Frage: Fazua oder Ebikemotion? Trifft es zu, dass der Nabenantrieb gerade im Anstieg (bei kleiner Geschwindigkeit, langsame Radumdrehung) weniger stark mithelfen kann und gerade in diesen Passagen ein Mittelantrieb um so viel wirksamer ist?
Generell ist das so, jeder E-Motor hat seinen optimalen Drehzahbereich, nur da der Mittelmotor ja wie der Mensch von der Schaltung profitiert, ist er (außer man fährt extrem langsame oder schnelle Kadenzen) fast immer im optimalen Drehzahbereich. Nabenmotor können das in der Regel nicht und sind eher auf ein optimales Tempo festgelegt. Bei einem 25er Pedelec ist das vom Hersteller vermutlich so grob auf 20km/h ausgelegt, aber ein paar km/h darüber oder darunter wird es nicht schlagartig völlig ineffizient, bei 15 oder 25 km/h dürfte man kaum einen Unterschied zwischen Mittel- und Nabenmotor merken. Das geht auch nicht schlagartig sondern mit der Zeit, je länger man in diesem Bereich fährt und je mehr der Motor überhitzt.
Bei 5km/h oder bei schnellen 45er Pedelecs auch schon bei 10 oder 15 km/h (da ist der Nabenmotor dann vielleicht auf 30km/h ausgelegt) sieht es dann schon schlechter aus für den Nabenmotor.
Sprich für ein MTB mit oft und länger im Fußgängertempo steile Berge hoch ist Nabenmotor in der Regel weniger geeignet, aber für normale Einsätze und Steigungen sagen wir unter 10% in der Regel kein Problem. Wie erwähnt, es gehen auch 15 oder 20%, aber eben nicht eine halbe Stunde lang...

Wie gesagt, frag das und welches Modell möglichst alle Deine Wünmsche erfüllt auch mal im oben erwähnten Forum, da kommt schneller was zurück und von mehr Leuten. Auch wenn da Gravel/Rennlenker nicht so verbeitet ist, sind da viele die viel Räder und Modelle kennen, mit diversen Assistantrieben.

Sattelstützen gibt es z.B. von einigen Herstellern leichte aus Carbon mit trotzdem etwas Komfort z.B. dank zwei dünnerer "Streben", die dann etwas flexen können.
Zu Schuhe und Pedalen: Da musst Du beim Gravelbike nichts anderes nehmen.
Generell würde ich aber solche Teilefragen hier eher in den normalen Rubriken stellen (bzw. erstmal da danach suchen), da ist mehr los und kommt mehr und schneller Feedback als in dieser Rubrik. Solange sie nichts direkt mit dem E-Antrieb zu tun haben, dann fällt manchmal leider schnell der Vorhang.
 
Topstone Neo Carbon Lefty LE

C21_TopstoneNeoCarbonLefty_3701.jpg


Zum Bosch, es gibt eine Kettenschaltung und Fahrstufen, ...kann man Händeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und der erste Eindruck, dass es Dir zu sher Rennrad und zu wenig Gravel erschien?
Hat das jetzt Federung vorne+hinten?
 
Hallo jodi,
stimmt, das waren meine Worte. Sehr aufmerksam :)
Mein Händler hat mir zugesichert, dass mindestens 38er Reifen montiert werden können und damit steigt natürlich der Gravelkomfort spürbar. Zusätzlich hab ich mit mehreren Sätteln probiert, auch damit lässt sich vieles verbessern.
IsoSpeed-Federung vorne und hinten schlagen die Konkurrenz (von Federgabel&Co wollte ich ja weg), außerdem lässt der Fazua-Akku ein Laden abseits des Fahrrads zu.
Qualität, Ausstattung und Optik ergaben für mich ein unschlagbares Gesamtpaket.
 
Nur kurz die Suchfunktion auf der thread-Seite angeworfen...
38er Reifen passt für Gravel. Iso Speed und vorne+hinten klingt super, da bin ich ein bißchen neidisch!
Preis ist schmerzhaft, wie bei mir auch... ;-)
 
Habe etwas Ähnliches für den täglichen Arbeitsweg gesucht und für Touren.
Bei mir ist es ein moustache Dimanche 29.3
Bin hellauf begeistert. Der Komfort ist überraschend gut.
 
Hallo Jodi2

falls du noch mitliest würde mich interessieren wie so deine Eindrücke mit dem Rad sind, ob es Deine Erwartungen erfüllt hat.
Als ich dein Anforderungsprofil gelesen habe war meine erste Reaktion ein Fazua Gravel ...never.
Ich hab das Cube Agree Hybrid und ein Focus Raven.
Das Cube ist mit das schnellste, was man so fahren kann da der Fazua tatsächlich oberhalb 25 KM/h nicht zu spüren ist und er Unterschied zu meinen Focus Paralane 105 mehr oder weniger nur darin besteht das ich bei Gegenwind und Bergauf mehr schnaufe was dann aber auch gewollt ist.

Solange man gerade bei den MTB´s nicht mit stärkeren Motorsystemen zusammenfährt reicht der Fazua als Hilfe auch aus, wobei er in den Alpen (bin ich nur mit dem Raven gewesen) schon ordentlich mithilfe verlangt.

Abgesehen vom Topspeed aufgrund der Übersetzung hätte ich das Raven mit ims Auge gefast vor allem wegen den 10% Felsanteil die du fährst. Aber eigentlich eher ein leichtes Hardtail mit Shimano oder Bosch empfohlen.

So irrt man.

Würde mich freuen von dir zu hören auch wie du mit Fazua im Alltag zurechtkommst da das Fahren zwar echt Klasse ist, aber einige Details was laden einschalten etc. betrifft besser gelöst sein könnten.
Fazua hat sich wohl gedacht das man für das, was man mag, auch ein wenig leiden muss.
 
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