Ich würd mir nicht zuviel Kopf machen. Als Anfänger ohne Erfahrung schaffst Du es heute kaum noch, das für Dich richtige Bike ausfindig zu machen. Das schaffen selbst erfahrene Biker nicht auf rein theoretischen Angaben (und selbst, wenn sie es finden würden, ist dann immer noch die Frage, ob sie das auch in ihrer Größe wirklich noch irgendwo kaufen können).
Deine Anforderungen sind gemütlich, einfache Touren im Allgäu (also vermutlich hauptsächlich überwiegend Asphalt und Schotter auf typischen Alggäuer Wirtschaftswegen). Die sind oft schon mal recht steil. Also wär ne gescheite Bergübersetzung und gute
Bremsen wichtiger als ne Superfederung.
Du bist nicht schwer, da reichen sogar Felgenbremsen mit guten Bremsgummis. Würde ich wahrscheinlich sogar eher nehmen als ne MECHANISCHE Scheibenbremse.
Wegen Allgäuer Wegen wären HYDRAULISCHE Scheibenbremsen sicher besser - auch wenn sie nerviger und schwerer zu warten sind. Aber im ersten Jahr sollte es keine Probleme geben außer vielleicht mal Bremsklötze vom Händler tauschen lassen.
Bei Deiner Größe wahrscheinlich eher 27,5 als 29 Zoll Laufräder.
Und ich würd auch aufs Gewicht des Bikes achten, vor allem, wenn Kraft und Kondition noch nicht ausreichen.
Die Federung wird bei Billig-Bikes nicht viel taugen, geht auf Deinen Strecken aber auch ganz gut ohne (gab auch lange nix anderes). Und mir wären bessere
Bremsen wichtiger als gute Federung.
Zu allen Deinen Fragen gibts hier im Forum Antworten. Man muß aber auch wissen, wie man fragt und wie man ne Antwort einordnen soll. Wenn einer, der MTB als ernsthaften Sport bezeichnet, schreibt, daß ein Bike Schrott ist, heißt das noch lange nicht, daß es das für Deine Ansprüche auch so gilt.
Was kann man also machen, wenn man im Allgäu wohnt und niemanden kennt (nicht mal ein paar Nachbarn?), der einem bei der Suche helfen kann?
1. Mach Dich schlau über die richtige Sitzposition. Was nutzt Dir das beste Bike, wenns beim Probefahren nicht richtig eingestellt ist und Du ein falsches Gefühl auf dem Bike kriegst. Wohlfühlen auf dem Bike schafft Sicherheit. Da würde ich mich nicht auf den Fachhändler allein verlassen. Besser man weiß, wie man richtig auf dem Bike sitzt, bevor man zum Händler geht. Dazu gibts hier auch einige Threads und YT bietet auch Einiges. Nutz die Suchfunktion.
2. Klapper mehrere Händler ab, schau nach Bikes in Deiner Preisklasse (möglichst herabgesetzte) und setz Dich auch mal auf teurere drauf (rein, damit Du ne Ahnung bekommst, was möglich ist und was in Deiner Preisklasse realistisch als "gut" bezeichnet werden kann).
3. Nerv die Leute mit Fragen. Und schreib Dir die Bikes und die Antworten anschliessend möglichst genau auf. Hilft beim Erkennen, wer Stuß erzählt und wer ehrlich berät. Und wenn Du unsicher bist bzgl. der Antworten, frag hier nach. So kriegst Du nach ner Weile durchaus ein Gefühl für die Bikes als auch die Antworten.
4. Fahr möglichst viel Probe (auf richtig eingestelltem Bike) und simulier das Gelände, wenn Du nur den Parkplatz hast. "Vorsichtige" Vollbremsung (nicht gleich als erste Übung

), Beschleunigen, enge Kurven, mal das Vorderrad lupfen.
5. Jeder Kauf in der Preisklasse - egal ob neu oder gebraucht - bedeutet, daß eher Du Dich an die Möglichkeiten des Bikes anpassen solltest, als das Dein Bike alles mitmachen muß, was Du gern fahren willst (Extrembeispiel: Springen im Bikepark). Da Dein Anforderungsprofil (noch) nicht nach sportlichen Ambitionen und wildem Downhill mit großen Sprüngen klingt, denke ich, daß auch ein Billigbike der übelsten Kategorie (schlechte Teile, schwer, etc.) das meiste problemlos mitmachen würde, solange bis Du merkst, wo die Bikezukunft bei Dir liegen wird. Und das Du die Beschränkungen des Bikes möglicherweise nur bei der Federung, ner mäßigen Bremse und ner unpassenden Kassette für berghoch merken wirst.
6. Das Serious ist allerdings m.M.n. wirklich unterste Schublade. Bei Deinem Gelände sollte hinten mindestens ein 34 Ritzel als Berggang vorhanden sein (gern mehr, vor allem wenn an der Kurbel das kleinste Kettenblatt größer als 24 Zähne ist.
Schaltung 3x9, 3x10, 2x10 oder 2x11 wären so die Mindeststandards bei billigen Bikes.
Das Cube ist auch nicht viel besser (bessere Schaltung aber mechanische Scheibenbremsen, Schaltung na ja, geht so. OK, wenn man ne gute Kraft und Ausdauer hat).
Ich würd mir an Deiner Stelle mal die Bikes von
Decathlon (
Rockrider) im Internet anschauen und die dort verbauten Teile als Referenz nehmen zum Vergleich mit den Rädern, die Du zu ähnlichen Preisen so zu sehen bekommst (oder auch mal zu
Decathlon fahren, falls Du die in Deiner Nähe hast. ).
Decathlon wird gern als Aldi der Sportartikelhändler "niedergemacht", sind m.E. aber deutlich besser als ihr Ruf und sehr preisgünstig.
Und während Du bis zum Frühherbst Dich intensiv bei Händlern und hier im Forum schlau machst, versuchen, noch wenigstens 150-250 Euro zusammenzusparen, um dann, wenn die Lager geräumt werden, ne Chance zu haben auf ein passables Bike zum Ausverkaufspreis (kann auch ruhig ein Vorjahresmodell oder ein Vorführbike beim Händler sein, wenn ers vor Verkauf nochmal durchgecheckt hat.).
Viel Glück. Ist definitiv schwerer für wenig Geld was Richtiges zu finden als mit nem dicken Portmonnaie.