Kaufberatung Laufradsatz Tour Divide (29er, VR Nabendyn.)

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Hallo Forum, ich plane am Tour Divide Rennen teilzunehmen, hoffentlich schon 2014. Sehe mich gerade nach einen 29er Laufradsatz um, bzw. nach einer Kombi aus einem Nabendynamo VR und passendem (hinsichtlich Qualität, Preis und Gewicht) Hinterrad. Die Laufräder sollten mir auch danach und vorher Freude bereiten. Habe den Fragenkatalog ausgefüllt. Lücken werde ich so schnell wie möglich nachtragen. Vielen Dank für eure Hilfe.

1) Laufradgröße? Welche Einbaubreite/welches Achssystem wird benötigt? (vorne/hinten) Umbaumöglichkeiten auf andere Standards erwünscht?

Wahrscheinlich passend für einen Scott Scale 29er Alurahmen (2013). Bin noch etwas im Achssystemdickicht verloren, wahrscheinlich eher keine Steckachsen, Bedeutung des Offenhaltens für späterer Optionen (Hinterradnabe) ist mir noch unklar. Als Gabel im Rennen wahrscheinlich eine Ritchey WCS Vollcarbon, vorher und später mit Federgabel 100mm.

2) Welche Reifenbreite soll gefahren werden?

Im Rennen ein Conti RaceKing 2.0 oder 2.2. Davor und danach natürlich auch etwas breiter.

3) Welches Reifensystem soll genutzt werden? "Normaler" Reifen mit Schlauch? Tubeless mit Latexmilch? Geklebte Schlauchreifen? UST

Im Rennen den Conti "Ghetto tubless" mit Milch, mit Option für „normalen Schlauchbetrieb“.

4) Bitte den Einsatzbereich und Fahrstil so genau wie möglich beschreiben. Die Singletrail-Skala bietet ein paar Anhaltspunkte

Das Rennen ist wenig Singletrail lastig. Ab S3 nehme ich das Gas definitiv raus und schiebe auch gerne mal.

5) Körpergewicht des Fahrers/der Fahrerin? (Adams-/Evakostüm, falls mit schwerem Rucksack unterwegs bitte mit angeben)

Körpergewicht 75-80kg, Gepäck ca. 6kg (am Bike transportiert)

6) Bisher hatte ich folgende Laufräder: Mit denen hatte ich folgende Probleme: Im Übrigen hat mich gestört...

Bisher meist Standard/ Systemlaufräder, am Rennrad Mavic (Probleme mit Freilauf und Speichen), am MTB Shimano und DT Swiss (keine Probleme)

7) Budget - was darf's kosten?

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

8) Wo soll gekauft werden? Händler vor Ort? Laufradbauer? Discounter? Eigenbau?

Kein Eigenbau. Wenn es Fertiges gibt wäre mir das recht, evtl. auch VR und HR getrennt, auch online, ein Custom-Neuaufbau beider Räder recht teuer, nicht unbedingt nötig...

9) Klar sollte sein, dass nicht alle Wünsche zu jedem günstigen Preis realisiert werden können. Die Frage ist dann, an welchem Punkt man am ehesten bereit ist, Kompromisse einzugehen. Dies wird oft umschrieben mit einem Zitat von Keith Bontrager: "Strong, light, cheap - choose two." Daher: Bitte gewichten, was dem Käufer am wichtigsten ist (mit dem wichtigsten anfangen):

Zuverlässigkeit, Gewicht. So stabil/ zuverlässig wie nötig, so leicht wie möglich.


10) Sonstige Wünsche: Etwa Farbwünsche, lauter/leiser Freilauf, bestimmte Zielvorstellung des Laufradgewichts …

schwarz

11) Bisher im Rennen sind bei mir folgende Laufradsätze (mit Link), über die ich mich bereits über die Suchfunktion informiert habe:

Die Vorderradnabe ist für mich derzeit noch die geringste Unbekannte, es soll wahrscheinlich ein SON werden (bin nur noch etwas mit den Versionen verloren), evtl. ein Shutter Precision.

Bei den Felgen (völliges Neuland für mich) hatte ich erst eine DT Swiss XR400 ins Auge gefasst, da sie mir als leicht und preislich noch im Rahmen erschien. Das ist allerdings scheinbar eine reine Leichtbaufelge, und damit ungeeignet, richtig? Was würde sich bei DT Swiss eher empfehlen?

Habe im Zusammenhang mit dem Rennen viel Gutes von ZTR gehört, wahrscheinlich auch weil das Rennen sehr US-lastig ist. Für eine ZTR Crest gilt wohl das gleiche wie für die DT Swiss XR400, richtig? Von diesem Hersteller empfiehlt sich wohl eher die ZTR Arch EX? Generell, ist die Stabilität/ Zuverlässigkeit der Arch notwenig/gegeben, oder ist das zu viel des Guten? Gibt es Vergleichbares bzw. Passenderes bezüglich Gewicht und Preis auch günstiger?

Hinterradnabe, auch hier kenne ich mich nicht wirklich aus. Evtl. DT Swiss 350?

Speichen Sapim D-Light oder Race ec...?
 
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Mir ist der Einsatzbereich noch nicht klar. Kenne das Rennen nicht.
Fahrweise verstehe ich eher defensiv - also eher bremsen statt draufhalten?
Ohne bisschen mehr Infos ist es schwierig die Kompromissfelge zwischen kurzlebigen Leichtbau und ewiger Haltbarkeit zu finden.
Ist zwischen ZTR Crest und Spank Subrosa Evo alles möglich. :)
 
Hi Wurzelpedaleur (Martin?), vielen Dank für deine Antwort (und deinen sehr hilfreichen Artikel "Laufradmythologie")!

Zum Rennen: Das Tour Divide Race (tourdivide.org, wiki/Tour_Divide) ist ca. 4.500km lang, geht von Canada bis zur mexikanischen Grenze, entlang der Continental Divide (Wasserscheide, Rocky Mountains) ca. 55.000hm. Wird als "self-supported" Rennen (also keine Begleitung, keine Orga ec., die Uhr läuft non-stop) ausgetragen. Teilnehmer führen Biwakausrüstung mit sich. Ich möchte es in um 20 Tagen absolvieren.

Zur Fahrweise: Ich "halte schon gerne mal drauf", bei +200km und +2000hm täglich geht es aber eher ums Durchhalten (körperlich und was das Material betrifft), als ums Draufhalten. Also lieber viele Stunden täglich im Sattel verbringen, als halsbrecherische Manöver wagen. Durch einen folgenreichen Sturz oder Defekt würde man viel mehr Zeit verlieren als durchs Absteigen. Es sind viele Höhenmeter, Gewicht spielt eine Rolle, echte All-Mountain Fähigkeiten eher nicht. Aber: Es ist ein MTB Rennen, es sind die Rockies, es geht auf über 3500m und ich will ziemlich Gas geben.

Ich weiß, es sind ein wenig komplexere Anforderungen, aber dafür bin ich ja hier.

Vielen Dank,

Beste Grüße, Klaus
 
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Hi

meine Referent für solche Veranstaltungen ist Gunnar Fehlau - begeisterter Radsportler und Journalist beim Pressedienst Fahhrad und dem Fahrstil Radmagazin.
Er hat etwas mehr auf den Rippen, was ihn zum idealem Tester macht. Was bei ihm auf der Grenzsteintrophy oder ähnlichen Veranstaltungen hält, ist für die Tour Divide tauglich.

Er startete dieses jahr mit folgendem LRS:

Nabe VR: SON 28Disc
Nabe HR: White Ind. Mi6 mit Titanfreilauf
Felgen: ZTR Arch EX 29"
Speichen: Sapim CX-Ray/CX-Sprint.
Nippel: Sapim Polyax Alu.

Natürlich gibt es leichtere Komponenten, aber hier geht es darum, sich über die gesamte Renndauer auf sein Material verlassen zu können, da man mit sich genug zu tun haben wird.

Einen solchen Aufbau würde ich auch dir empfehlen. Günstiger wirds mit einer Hope pro 2 EVO hinten und Sapim Rundspeichen (laser/D-Light).
Bei der Stromquelle würde ich hinsichtlich Energieausbeute, Laufwiderstand und Zuverlässigkeit keine Kompromisse eingehen und beim SON 28 bleiben - speziell, wenn neben dem Licht auch noch weitere Geräte mit Strom versorgt werden müssen.

Felix
 
Hi Felix, vielen Dank für deine Antwort!

Die Hope und die White Ind. HR Naben finde ich nicht so häufig, wäre die DT Swiss 350 eine vergleichbare Alternative? Worin unterscheiden sich diese 3 Naben, welche Unterschiede sind ausschlaggebend und wie zu bewerten? Worin unterscheiden sich HR Naben generell, wodurch ergeben sich signifikante Qualitäts/ Haltbarkeitsunterschiede (Lagerart? ec.)?

Vielen Dank!

P.S.: Gunnar wollte ich in diesem Stadium nicht mit meinen "fundamentalen" Technikfragen belästigen, ich werde ihn später wohl noch genügend Löcher in den Bauch fragen, dann viel Konkretes zum Rennen selber und zur Logistik. Auf der Eurobike habe ich ihn leider nicht getroffen, nur seine Eierfeile im Foyer gesehen ;-).
 
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Ich habe noch ziemlichen Informationsbedarf bezüglich der Achssysteme. Sowohl beim HR als auch am Vorderrad. Wie ist das Thema Steckachse zu bewerten? Ist ja ein ziemlicher Rattenschwanz bezüglich Rahmen, Gabel, Dynamo. Würde mich über eine kompetente Einschätzung sehr freuen.

Vielen Dank für eure Hilfe!
 
Der Stuntzi fährt bei seinem Touren einen Shimano NaDy und war wohl auch immer zufrieden. Hält und macht Strom. Die Unterschiede zwischen einem Shimano XT/Alfine und den SONs ist doch, wenn überhaupt vorhanden, eher vernachlässigbar.

Aber wenn es auf 100 Euro nicht ankommt, dann eben SON
 
Hi

die DT350s ist eine günstige Alternative und sicherlich auch nicht verkehrt in diesem Bereich. Leicht ist sie nicht, aber sicher auch entsprechend robust.
Das Thema Steckachsen wird für dich ja nur interessant, wenn dein Rahmen oder deine Gabel eine solch verlangen.

Felix
 
Ich würde eine bisschen stabilere Felge nehmen als Felix. Das ist persönlicher Geschmack und ich tendiere immer mehr Richtung Haltbarkeit als Leichtbau. Erst recht, wenn's wie hier nicht auf das letzte Gramm ankommt und die Zuverlässigkeit in der Einöde eine große Rolle spielt. Ich weiß, wie sehr es nervt, wenn man sich im Urlaub ne Felge krumm fährt und die Ersatzlaufräder unten auf dem Parkplatz im Kofferraum liegen. Du hättest es noch weiter. ;)
Ich denke deshalb an sowas wie die Spank Oozy Evo. Für mich würde ich noch was breiteres nehmen, auch wenn's 50 g mehr wiegt. Mit einer steifen Felge hält der ganze Spaß einfach viel länger und sorgloser.

Speichenmix wie Felix geschrieben hat. Ob Messerspeichen oder Rundspeichen ist dabei überwiegend ein Preisunterschied und weniger die Funktion. Also vom Budget abhängig.

Die Hinterradnabe sollte große Lager haben und einen zuverlässigen Freilauf. Bewährt haben sich da die Hope Pro 2 und die DT 240s. Beide kannst du auch unterwegs werkzeuglos auseinander ziehen und reinschauen, falls doch was hakelt. Erfahrung mit teuren Nischenprodukten habe ich nicht. Gibt aber sicher auch noch viele andere taugliche Naben. Und selbst ne Novatec mit Stahlfreilauf hält locker mehr als 4000 km.
Bei den Achsstandards musst du einfach das nehmen, was dein Rahmen und deine Gabel hat. Über Naben mit Wechselmöglichkeit musst du nur nachdenken, wenn du die Laufräder auch an einem anderen Rad verwenden willst.
Wichtig ist, dass du dir die Laufräder ordentlich bauen lässt. Nur so kannst du verhindern, dass nach paar hundert km nachzentriert werden muss oder nach 3000 km Speichen brechen.

Mit Nabendynamos kenn ich mich nicht aus. Fahre am Stadt-&Trekkingrad den XT, meine Freundin den 3N80 - Licht geht und er hält. Lagerspiel einstellen ist nervig. Aber für 65 € super :)
 
Ein Kollege von mir ist die Tour Divide schon Gefahren, wenn ich mich nich täusche hatte er Material vom Felix.
Da du aber im Ami Land bist würde ich mehr auf mögliche Versorgbarkeit mit Teilen da drüben achten falls etwas sein sollte.

Hier noch ein Link dazu http://www.dhbw-mosbach.de/service-pages/meldung-im-detail/article/vortrag-von-prof-dr-klaus-georg-deck-sleep-eat-ride-tour-divide.html

Wenn du Kontakt willst melde dich bei mir. Außer ihr kennt euch schon.

Grüße

Danke, auf das Angebot komme ich sehr gerne zu einem späteren Zeitpunkt zurück. Habe ihn schon einmal auf Facebook kontaktiert, wegen seinem Vortrag. Auch ihn wollte ich erst einmal nicht mit Technikkram belästigen.

Bezüglich seines Laufradsatzes ist hier auch schon fast alles erklärt. Er hatte wohl ZTR Crest, Rohloff und Tune King. Ihm ist dann leider während des Rennens sein MiTech Rahmen gebrochen und er brauchte dann unterwegs mehr oder weniger ein komplett neues Fahrrad.
 
Hallo, das Thema Laufradsatz soll bei mir in den nächsten Tagen abgeschlossen werden. Das Rad ist nun ein 2013er Scott Scale 920.

Bei den Felgen bin ich mir klar, ZTR Arch Ex. Beim Dynamo schwanke ich noch immer, aber das muss ich selbst wissen (Oder gibt es mittlerweile mehr Meinungen zum SP Hub?). Noch ein paar abschließende Fragen bei denen ihr mir evtl. weiterhelfen könnt/ möchtet:

1. Zur Hinterradnabe: Mein Budget ist knapp, es wird daher keine DT 240er sondern die DT 350er oder die Hope Evo Pro 2. Die beiden letzten wiegen etwa gleiche viel/ wenig. Im Punkt "Umrüstbarkeit" und "Service-Einfachheit" ergeben sich auch keine Unterschiede, richtig? Die 350er ist eine schwere und taiwanesische Variante der 240er, mit schwererem Body, ist das richtig? Wie unterscheiden sich die 350er und die Hope (Qualität der Lager ec.), ist der Aufpreis (ca. 50€) für die Hope gerechtfertigt, wodurch? (Btw: Ich möchte eine 10mm Thru Bolt Variante um meine Ausfallenden zu schonen, ein Scale spezifisches Problem...)

2. Zu den Speichen: Würde mich aus Kostengründen eigentlich für DT Competition entscheiden, allerdings liebäugle ich noch mit ein wenig Gewichtsersparnis. Grundsätzlich: Die Sapim CX Ray ist zwar deutlich leichter, aber dennoch widerstandsfähiger und langlebiger (konstruktionsbedingt?), habe ich das richtig verstanden? Hatte Gunnar vorne komplett CX Ray, und nur hinten den CX Ray/ Sprint-Mix (Antriebsseite)? Wenns nicht ganz für die CX reicht, wäre auch ein Competition/ Revolution Mix zu empfehlen, wie ist dieser Mix zu bewerten?

3. Zu den Nippeln: Die Polyax Nippel aufgrund der Abrundung? Was hat es mit dem Komposit im DT Prolock auf sich? Kann man dann noch genauso gut unterwegs selber Hand anlegen? Gibt es Nippel/ Speichenkombis, die man vermeiden sollte, die sich empfehlen?

Vielen Dank.
 
Hi

einer der wichtigsten Unterschiede zwischen Hope und der DT350 ist die Freilaufverzahnung. DT hat 18 Rastpunkte, Hope hat 40.
Zwar kann man die DT mit neuen Zahnscheiben auch auf 36Zähne bringen (VK 79€), aber dann kann man ja auch gleich die Hope aus englischer Fertigung nehmen.
Wenn Messerspeichen zu teuer sind, tuts natürlich auch eine Belastungsgerechte Kombination aus Rundspeichen.
Hier kannst du auf VR D-Light/Laser und HR Laser/Race setzen. CX-Ray/CX-Sprint wäre hier nur die Nobelalternative mit ca. 30gr weniger Gewicht.
Die Sapim Polyax richten sich durch den runden Kopf schön aus. Eine Nippelsicherung gegen selbstsändige Losdrehen brauchst du bei einem sauberem Aufbau und geeignetem Material nicht. Wir das Rad nicht wirklich sauber aufgebaut, kann der Prolocknippel aber ein wichtiger Strohhalm werden.
Umrüstung bei DT bedeutet bei der DT350 eine neue Achse und neue Endkappen (VK 99€)
Bei Kopf reichen neue Kappen (VK 20€)

Felix
 
2. Zu den Speichen: Würde mich aus Kostengründen eigentlich für DT Competition entscheiden,
Weil Felix das nur implizit schreibt: Das wäre am falschen Ende gespart. D-Light/Laser nimmt sich gegen CX-Ray/CX-Sprint fast nichts (ausser im Preis), Competition (oder Race) sind dicker, und belasten damit sowohl Felge als auch Nabenflansch eher mehr, bringen preislich aber gegenüber den dünnen Rundspeichen lange nicht so viel, wie deren Abstand zu den Messern.
Und lass es von jemand gutem aufbauen. Gerade, wenn Du selber die Aufbauqualität der Räder nicht beurteilen (und evtl. verbessern) kannst (und dann könntest Du es auch selbst machen), kein Sonderangebot, bei dem nur die Komponenten stimmen, der Aufbau aber Glückssache ist.
 
Wie ist das bei der DT 240s, 135mm x 10mm thru bolt als Ausgangsvariante, wenn ich die später mal auf 142x12 umrüsten will, nur andere Endkappen oder wie von Felix oben für die 350 beschrieben? Danke.
 
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