Kaufentscheidung: Stevens, Merida oder Trek???

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11. September 2009
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Hallo!
Da ich gerade auf der Suche nach einem neuen Rad bin (meinem ersten MTB:) ), möchte ich euch um Hilfe bitten: nach viel Lesen im Netz und Abklappern etlicher Läden, bleiben nun drei Räder (von zwei Radhändlern in meiner Umgebung) in der engeren Auswahl:

Ach ja, ich bin 1,60 m groß, 59 kg schwer und möchte einfach ein Rad haben, mit dem ich Steigungen gut bewältigen kann und auch im (leichteren) Gelände fahren kann – Extremtouren sind nicht geplant, auch werde ich höchsten 1000 km im Jahr fahren.

Stevens S6 (2009)
Würde ich um € 630,- bekommen (brauche allerdings einen anderen Vorbau und Sattel - eventuell noch Aufpreis)
http://www.stevensbikes.de/2009/index.php?bik_id=553&lang=de_DE§=equipment#inhalt


Matts 80-V (2010), die Version mit V-brakes
http://www.meridabikes.com.au/de_AT/Bikes.Detail.63
um 630,- (Listenpreis 699,-)


Trek 6300 Disc WSD (2009)
Preis beim Händler 700,- (Listenpreis 799,-)

Rahmen​
Grössen Women's 14.5, 15.5, 16.5, 17.5"
Rahmen Alpha Black Aluminum w/externally relieved head tube, hydroformed bi-axial down tube and top tube, monostay seatstays, forged disc ready dropouts
Federgabel RockShox Dart 3 w/preload, lockout (14.5" size: custom light spring), alloy steerer, 100mm
Laufräder Shimano M475 disc hubs; Bontrager Ranger, 32-hole rims w/eyelets
Reifen Bontrager Jones XR, 26x2.2/2.25"; 27 tpi
Schalthebel Shimano Deore, 9 speed
Umwerfer Shimano Deore
Schaltwerk Shimano Deore
Kurbelgarnitur Shimano M442 Octalink 44/32/22
Kassette SRAM PG950 11-34, 9 speedPedaleAlloy platform
Komponenten
Sattel Bontrager Race FIT Lux
Sattelstütze Bontrager SSR, 20mm offset
Lenker Bontrager Race Riser, 25mm rise, 630mm width
Vorbau Bontrager SSR, 10 degree, 31.8mm
Steuersatz VP-A76C-TK, 1 1/8" semi-cartridge, sealed
Bremsen Avid Juicy 3, hydraulic disc; 160mm rotors

Der Händler meinte, das Trek hätte gegenüber Stevens die besseren Bremsen und die bessere Gabel. Was sagt ihr dazu?
Liebe Grüsse
Sissi
 
Bei Merida würd ich erst ab der TFS Serie einsteigen. Alles drunter ist in meinen Augen eher was für den Schulhof und nicht für Sport gebaut.

Stevens kenn ich nicht so genau, das Trek 6700 macht aber einen grundvernünftigen Eindruck in der Preisklasse.
 
@Hadees: Danke für Deine Antwort. Warum bei Merida erst ab TFS - wo ist der Unterschied? Laut homepage und Preisliste (http://www.radstudio.at/service/dow...celists/2010/10_meride_bikes_vk_rs_090818.pdf) sind die TFS Räder (2010) m.E. von Preis und Ausstattung ähnlich wie das neue (2010) Matts 80.
Das Trek, das ich im Auge habe, wäre übrigens das 6300 (nicht 6700). Das Exemplar beim Händler, das einzige noch verfügbare, hatte allerdings mit der Schaltung Probleme, die der Mechaniker trotz einigen Versuchen, nicht wirklich wegbekam.
Bin also nach wie vor untentschlossen.
Grüsse Sissi
 
@Hadees: Danke für Deine Antwort. Warum bei Merida erst ab TFS - wo ist der Unterschied?

Shimano ist es mit genialem Marketing gelungen, die Bedeutung der Schaltgruppe an einem Bike vollkommen zu überhöhen. Und drum schauen alle auf die paar Parts (Schaltung, Kurbel, Schalter usw.) und glauben daran die Qualität eines Bikes zu erkennen.

In Wahrheit gibt es praktisch keinen qualitativen Unterschied zwischen einer SLX und einer XT.

Viel wichtiger ist der Rahmen: Sind da bloß Alurohre zusammengesteckt / geschweißt oder wird hier mit hohem technischen Aufwand versucht, eine optimale Balance aus Leichtigkeit und Steifigkeit zu erzielen... Ein gutes, für sportlichen Einsatz angenehm zu fahrendes MTB würd ich derzeit bei einem Gewicht von 12 kg abwärts beim Hardtail sehen. Ich vermute, dass die normalen Matts da doch ein Eck drüber liegen.

Die Sitzposition kann vollkommen unterschiedlichen Charakter haben usw., und auch die weniger beachteten Teile (Vorbau, Sattelstütze, Lenker, vor aber allem Laufräder und Reifen!) spielen eine Rolle wie sich ein Bike fährt und wozu es brauchbar ist.

Weil alle Hersteller nach ziemlich denselben (wirtschaftlichen) Regeln produzieren und zukaufen, und weil der Markt derselbe ist, haben sich "Klassen" herausgebildet.

Beim Hardtail MTB so ungefähr:
- Stadt- und Schulhofbikes (bei Merida eben die Matts-Serie) - ca. 500-800 €
- Sport-Hardtails (Merida Matts TFS, Trek 6...er Serie) - ca. 800 € aufwärts
- Race-Hardtails in Alu (Merida Matts HFS, Trek 8...er Serie) ca. 1300 € aufwärts, Gewicht 11,5 kg abwärts
- Carbon-Hardtails (Merida FLX, Trek Elite 9.. Serie) - ab ca. 1700 € nach oben offen, Gewicht 10,5 kg abwärts

Ich persönlich fahr ein rel. "günstiges" Carbonbike, und an dem gibt es eine ganze Reihe Teile aus der SLX-Gruppe. Was müsste ich doch für ein Vollidiot sein, wenn es nach der Logik so manchen Sportartikelverkäufers ginge :lol:
 
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Der Händler meinte, das Trek hätte gegenüber Stevens die besseren Bremsen und die bessere Gabel. Was sagt ihr dazu?
Liebe Grüsse
Sissi

Einen Vergleich der beiden Bremsen Shim 486 oder Avid Juicy 3 müsste man problemlos im Netz oder hier in den Foren finden, ähnliches gilt für die Gabeln.

Einen Unterschied würd ich aber eindeutig sehen: das Stevens hat vorne 180er Bremsscheiben, und das ergibt normalerweise schon einen Vorteil an Standfestigkeit, vor allem bei längeren Abfahrten und abhängig vom Fahrer(innen)gewicht. Große Scheiben können mehr Bremsenergie (= Hitze!) verdauen.

Zu den Gabeln noch: auch hier gibt es sehr große Unterschiede in der Qualität, im Gewicht, im Charakter und in der Anpassbarkeit an das Fahrer(innen)gewicht. Rockshox ist ein Top-Hersteller, während SR, RST und andere Marken eher im Billigsegment zuhause sind. Die Epicon hat allerdings ziemlich gute Bewertungen eingeheimst. Und die Tora von Rockshox ist auch eher ein Einstiegsmodell wie die Dart, eher kein technisches Highlight aber Millionenfach verbaut an Mittelklasse Bikes.
 
Ich persönlich fahr ein rel. "günstiges" Carbonbike, und an dem gibt es eine ganze Reihe Teile aus der SLX-Gruppe. Was müsste ich doch für ein Vollidiot sein, wenn es nach der Logik so manchen Sportartikelverkäufers ginge :lol:[/QUOTE]

Die Auswahl der in den Raum gestellten Bikes würde ich ausschließlich danach richten, wie die Geometrie zu der entsprechenden Person paßt.
Von der Ausstattung her liegen alle am unteren Ende und sind für sportliche Einsätze nur eingeschränkt tauglich. Da kommt es auf das eine oder andrere Gramm mehr nicht an.

Was die Shimano-Gruppen anbelangt bin ich schon der Meinung, daß viele Teile einer XT-Gruppe spürbar besser funktionieren als die der SLX-Gruppe (z. B. Shifter, Bremsen, Umwerfer). Kaum schlecher dürfte die SLX-Kurbel oder das SLX-Schaltwerk sein.
Gar keinen Sinn sehe ich allerdings in einem günstigen Carbon-Rahmen (da im Regelfall nicht oder nur unwesentlich leichter als ein guter ALU-Rahmen, dafür deutlich teuerer) gepaart mit verhältnismäßig schweren Anbauteilen.
Carbon macht in meinen Augen nur dann Sinn, wenn es um jedes Gramm geht und Geld keine Rolle spielt. Bei günstigen bis mittelpreisigen Carbon-Rahmen wird das Potential des Materials in meinen Augen nicht ausgenutzt.

Gruß
 
Meine Frau (und kurze Zeit auch ich) fährt das Trek 6300. Sie hat fast die gleiche Größe und Gewicht wie du und ist von ihrem Rad begeistert. Das Trek ist ein super Einsteigerrad. Der Rahmen ist super, die verbauten Komponenten funktionieren und wenn du Teile der Schaltung verschlissen hast kannste immer noch höherwertige Parts kaufen oder wieder identische. Wichtig ist halt die Basis stimmt bei Trek.
Ein MTB mit v-Bremsen ist nicht mehr Zeitgemäß und sollte nur noch an Schulhofräder und Schönwetterabundzuräder.
 
Alle Bikes sind für den angestrebten Zweck: "Steigungen gut bewältigen" und "leichtes Gelände" völlig ausreichend.

Bei 1000km im Jahr reicht ein "Schulhof-Bike", wie das hier benannt wurde, völlig aus und hält locker mind. 10 Jahre. Ich würde nicht zu sehr auf ein Quäntchen mehr an Ausstattung achten, sondern am besten alle 3 Bike probefühlen. Kleine Runde, mal Hochheben, Schaltung probieren... Und wenn du dir dann immer noch nicht sicher bist, nimmste das mit dem günstigsten Preis oder gar das mit der schönsten Farbe, je nach persönlichen Präferenzen.

V-Brake sind nur für Schönwetterfahrer, so wie mich. Allerdings ist bei mir auch 365Tage im Jahr ideales Radfahrwetter... Scheiben haben im Schlamm und Schnee eindeutig Vorteile gegenüber der V-Brake, keine Frage. Da setzen die V's sich zu, es schleift grausam und überhaupt. Ich bezweifel aber das die Threaderstellerin in solchen Situationen fahren möchte. 'Ne vernünftige V-Brake bremst normal auch super, ist kinderleicht zu warten und einzustellen, viel leichter als Scheiben und außerdem konkurrenzlos billig.

Für das Meriada spricht die SLX-Kurbel in Verbindung mit V-Brakes, da beides ordentlich Gewicht spart. Bei den anderen Bikes sind bessere hydraulische Scheibenbremsen dran, dafür ne nur relativ billige Alivio-Kurbel. Mir wär ersteres sympathischer, aber das ist Geschmackssache.
Ob die Gabeln sich qualitativ unterscheiden, kann ich leider nicht beurteilen. Sie dürften alle reichlich schwer sein, was sich leider in der Preisklasse nicht vermeiden lässt.

Ich denke alle drei Räder sind vergleichbar gut und ihr Geld auf jeden Fall wert. Was für dich das bessere ist musste erfühlen.



 
Die Auswahl der in den Raum gestellten Bikes würde ich ausschließlich danach richten, wie die Geometrie zu der entsprechenden Person paßt.
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Gar keinen Sinn sehe ich allerdings in einem günstigen Carbon-Rahmen (da im Regelfall nicht oder nur unwesentlich leichter als ein guter ALU-Rahmen, dafür deutlich teuerer) gepaart mit verhältnismäßig schweren Anbauteilen.
Gruß

Dass die Sitzposition passt ist natürlich oberstes Gebot, da stimme ich zu. Allerdings kann man mit Vorbau, Lenker, Sattelstütze, Sattel usw. doch sehr gut an die persönlichen Bedürfnisse anpassen, wenn man die einmal genauer kennt. Voraussetzung ist aber, dass Größe und Grundausrichtung des Bikes zu einem passen.

Ich hab übrigens nicht geschrieben, dass ich einen günstigen Carbonrahmen fahre - sondern dass das Bike insgesamt vergleichsweise günstig war, weil ein SLX/XT Mix verbaut wurde und keine Systemlaufräder verbaut sind. Das Gewicht liegt derzeit knapp über 10 kg, wird mit der Zeit aber noch weniger.

Ich hab das Thema Carbon auch nur angesprochen um zu zeigen, dass selbst mittel- bis hochpreisige Bikes durchaus nicht nur aus XT-Teilen aufgebaut werden, und dass das vergleichsweise unerheblich ist.
 
Danke an alle für eure Hinweise und Tipps!!!
Da ich das MTB nicht für harten sportlichen Einsatz benötige, sondern für Wochenend- und Freizeitfahrten bei gutem Wetter in meiner doch recht hügeligen Umgebung, wollte ich etwas in dieser Preisklasse (mir ist schon klar, dass es bei Rädern nach oben hin fast keine Grenze gibt).
Nach neuerlichen Probefahrten (beim ersten Mal war vom Merida nur ein Exemplar mit zu großem Rahmen da) mit allen drei Bikes habe ich mich nun für das Merida entschieden, weil mir dessen Geometrie einfach am allerbesten gepasst hat. Ich bin aufgestiegen und fühlte mich sofort total wohl auf dem Rad!! Auch sonst ist die Ausstattung für mich ok – mit den V-Brakes habe ich für meinen Einsatz (90% Schönwetterfahrten vom Frühling bis Herbst) kein Problem, die XT/SLX Ausstattung ist super und das Gewicht von ca. 12,9 kg ist zwar nicht wirklich wenig, aber gegenüber meinem alten Trekkingbike von 17 kg ein Quantensprung! Ein Schwachpunkt ist die Federgabel (RST Gila tlm) - der Händler meinte aber, für meinen Einsatzzweck müsste sie reichen, wenn ich nach einer Woche Probefahren absolut unzufrieden damit wäre, würde er sie mir gegen etwas Besseres umtauschen und ich müsste nur die Differenz aufzahlen.
So, und jetzt freue ich mich über mein neues MTB und auf die erste richtige Ausfahrt.
Liebe Grüsse, Sissi
 
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