Knacken im Tretlager - Erst Neuron 6, jetzt Neuron 7

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Hallo zusammen,

ich weiß leider an gerade nicht mehr weiter und dachte, ich frag mal die Experten und Expertinnen hier.
Folgende Situation:

Ich habe mir im Frühjahr ein Neuron 6 AL gekauft (wollte eigentlich das 7er, das war aber zu der Zeit nicht in schwarz verfügbar). Anfangs war alles in Ordnung, nach und nach bekam ich das Problem, dass es aus dem Bereich vom Tretlager oder Hinterbau angefangen hat zu knacken. Zum Glück habe ich hier einen Servicepartner direkt vor Ort. Dort bin ich hingefahren, die haben eine Testfahrt gemacht, sofort das Hinterrad und Schaltauge ausgebaut, das Schaltauge neu gefettet und das Problem war weg. Mich hat das etwas gewundert, da ich schwören konnte, es käme von den Tretlagern, Kurbeln oder Pedalen. Nach einiger Zeit ging das Problem wieder los und wurde immer schlimmer. Bike in die Werkstatt, die haben hinten alles zerlegt, gefettet und geprüft, ich hol das Bike ab, alles top, fahre 5 km, wieder dasselbe Problem. Daraufhin hab ich es wieder hingebracht, die Jungs haben den gesamten Hinterbau zerlegt, ich hole es wieder ab, wieder alles top. Fahre eine 25 km Tour, das Bike ist komplett leise und fährt sich wie ne Eins. Am nächsten Tag hole ich es raus, fahre wieder los, nach ein paar km geht es wieder los.

Man konnte es immer sehr gut reproduzieren, wenn man im Stand beide Bremsen gezogen und auf die Pedale getreten hat (auf beiden Seiten). Hier mal ein Video davon:


Das Knacken trat immer beim kräftigen Pedalieren auf, war auf beiden Seiten, unabhängig vom Stehen oder Sitzen.

Nach einigem Hin und Her habe ich es dann letztendlich an Canyon zurückgeben können und mir dafür das 7er (AL) gekauft, weil das von Anfang an mein Traumbike war und ist. Ich hatte es auch mit auf die Komponenten des 6ers geschoben, weil darin eine Miranda-Kurbel und ein unbenanntes Race Face-Innenlager verbaut waren.

Jetzt war ich ein paar Mal unterwegs, hier und da quietscht und knackte es mal leicht, aber das fand ich normal, weil es nunmal ein komplett neues Bike ist. Gestern hab ich eine 45 km Runde gemacht und im gegen Ende ging es plötzlich wieder los. Ich wollte es erst nicht wahr haben, leider ist es aber nun wieder da. Nicht ganz so konstant und irgendwie "anders", es klingt mehr wie ein Spannungsknacken, die Symptome sind aber komplett gleich. Ich bin auch weder beim alten, noch beim neuen irgendwelche Trails oder ähnliches gefahren, einfach nur normale Strecken auf der Straße, ein bißchen Schotter etc.

Langsam weiß ich keinen Rat mehr, auch die Jungs vom Service haben am Ende beim 6er schon gesagt, sie wüssten nicht, was sie noch anderes machen können.

Die einzige Gemeinsamkeit zwischen dem alten und dem neuen sind, dass das Kettenblatt vom 30er auf ein 32er gewechselt wurde (beim 6er hab ichs selbst gemacht, beim 7er jetzt beim Servicepartner machen lassen) und die Fidlock-Halterung am Rahmen. Ansonsten ein komplett anderes Bike mit komplett anderen Komponenten. Ich habe das Rad auch diesmal (wegen des Kettenblattwechsels) direkt am Anfang zum Service gebracht, die haben alle Schrauben getestet und nachgezogen - oder gelockert, da sie mir beispielsweise auch gesagt haben, dass die Schraube vom Vorbau viel zu extrem angezogen war...von Canyon selbst.

Langsam weiß ich nicht mehr weiter, vielleicht habt ihr ja einen Rat oder Tip, was man / ich noch prüfen oder machen kann. Ich stelle ja nun echt mittlerweile alles in Frage, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass das bei diesem Rahmen ein "Standardproblem" sein soll, was regelmäßig bzw. immer bei allen Varianten davon auftaucht.

Danke schonmal!
 

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Re: Knacken im Tretlager - Erst Neuron 6, jetzt Neuron 7
So ein Knacken kann die verschiedensten Ursachen haben, schwierig zu finden sein und damit für Frust sorgen.

Pedale sind mit Fett am Gewinde montiert? Danach hört es sich für mich zwar erstmal nicht an, kann aber eine Ursache sein.
Ansonsten mal das Tretlager rausschrauben und mit Fett montieren. Was an der Stelle gegen Knacken auch hilft, ist PTFE-Band auf dem Gewinde.
 
Hab das mit meinem 2022er Neuron ähnlich gehabt. Lag im Endeffekt an der Sattelstütze. Diese hat beim pedalieren sporadisch geknackt. Beim stehendfahren und pedalieren kamen keine Geräusche raus. Habe auch vorher das Tertlager gecheckt, ausgebaut, neu gefettet und wieder eingebaut. Genauso auch alle Schrauben am Hinterbau mit dem angegebenen Drehmoment festgezogen. Daranlags aber nicht.
Meiner Meinung hilft da nur Ausschlussverfahren, heißt versuchen Belastung auf einzelne Komponenten aufbringen und prüfen ob es eine Geräuschentwickling gibt.
 
Bei mir kam es oft vom Hinterrad, da hat sich der Spanner nach bisschen Polterei minimal gelockert und das hat man bei starken Tritten gehört.
 
Danke erstmal für eure Rückmeldungen! Ich bin da am Wochenende auf etwas gestoßen, was mir ziemlich zu denken gibt. Mehr dazu nach den Antworten.

Pedale sind mit Fett am Gewinde montiert? Danach hört es sich für mich zwar erstmal nicht an, kann aber eine Ursache sein.
Ansonsten mal das Tretlager rausschrauben und mit Fett montieren. Was an der Stelle gegen Knacken auch hilft, ist PTFE-Band auf dem Gewinde.
Ja, die Pedale habe ich sowohl am 6er, als auch am 7er mit MucOff Bio Grease gefettet. Hab den Jungs beim Service allerdings gesagt, sie sollen die Pedale bitte nochmal komplett abnehmen, fetten und entsprechend mit nem Drehmo anziehen, da ich zu der Zeit keinen zu Hause hatte. Aber die Pedale würde ich ausschließen.

Hab das mit meinem 2022er Neuron ähnlich gehabt. Lag im Endeffekt an der Sattelstütze. [...] Beim stehendfahren und pedalieren kamen keine Geräusche raus.
Wie gesagt, bei mir ist das unabhängig vom Stehen oder Sitzen, das hatte ich vorher schon ausgeschlossen.

Wenn es knackt mit einer Sprühflasche Wasser sanft der Reihe nach an verschiedene Stellen sprühen und schauen ob es verschwindet.
In den seltensten Fällen ist es das Tretlager. Der Rahmen ist ein guter Resonanzkörper. Das knacken kann von überall kommen.
Das find ich interessant. Normales Leitungswasser? Und das hilft (vorübergehend), wenn etwas knackt und knarzt?
Das Tretlager wurde von den Jungs im Laden auch ausgeschlossen. Bei 6er war das ein undefiniertes von Race Face, das wurde aber im Zuge der Großreparatur / -fehlersuche auch alles gecheckt. Am 7er waren sie an dem Lager auch schon dran, als das Kettenblatt gewechselt wurde.

Bei mir kam es oft vom Hinterrad, da hat sich der Spanner nach bisschen Polterei minimal gelockert und das hat man bei starken Tritten gehört.
So, und da sind wir jetzt an dem Punkt, an dem ich gerade eine böse Vermutung habe.

Folgendes ist in der Zwischenzeit geschehen:

Ich habe das Bike zum Umbau auf eine Fox Factory in den Fahrradladen gebracht. Das Knacken war ja zu der Zeit wieder da, wenn auch nicht allzu schlimm. Bei der Abholung wurde mir gesagt, es kam eindeutig wieder vom Hinterbau, hat also nix mit den Pedalen, Tretlager etc. zu tun. Ich hatte zusätzlich noch gesagt, dass ich beim Bremsen mit der Vorderbremse jedesmal einen Knacks oder Schlag höre, daraufhin wurde mir gesagt, das sei normal, weil die Bremsbeläge bzw. Bremsbacken an die Halter anschlagen und man da nix machen kann. Da ich hier allerdings gelesen habe, dass es helfen kann, die Spange etwas auseinander zu biegen, wollte ich das zu Hause probieren.

So, nun zum eigentlichen Punkt:

Beim Ausbauen des Vorderrads habe ich mich etwas erschrocken, weil es ein extremes Spannungsknarzen gab, als ich die Achse gelöst habe (was nicht unbedingt einfach ging). Demnach habe ich sofort gemerkt, dass die Steckachse mit DEUTLICH mehr als den angegebenen 9 nm Drehmoment angezogen war.
Daraufhin ist mir eingefallen, dass mir von Seiten des Fahrradladens immer wieder gesagt wurde - jetzt und auch beim 6er - dass die Achse am Hinterbau mit "richtig viel Dampf" angezogen werden muss, "die kann das vertragen" und dass man die "wirklich richtig ranknallen" soll. Ich habe dann sofort ins Handbuch geschaut, weil hinten die Canyon Quixle Steckachse verbaut ist und die keine nm-Angabe hat und dort steht, dass die Achse mit 15 nm angezogen werden soll, was ja nun echt nicht viel ist.
Und direkt hat sich eine extreme Gedankenkette in Gang gesetzt:
  1. Es wurde bei beiden Bikes nie ein Fehler gefunden, alle Lager etc. waren in Ordnung und es war alles korrekt verschraubt

  2. Bei allen Reparaturen (von ganz klein wie z.B. Schaltauge schmieren bis hin zur ganz großen Zerlegung des Hinterbaus) wurde immer das Hinterrad ausgebaut und logischerweise hinterher wieder eingespannt

  3. Das Problem war immer erstmal weg und kam dann nach unterschiedlichen Fahrstrecken wieder, erst sporadisch, dann immer regelmäßiger bis es dauerhaft wurde

  4. Es wurde zumindest vom Laden immer gesagt, es kommt eindeutig vom Hinterbau, was auch diverse Tests relativ klar gezeigt haben

    UND VOR ALLEM

  5. Das Problem tauchte immer eine gewisse Zeit nach dem Besuch im Laden auf und

  6. Das Problem tauchte bei 2 verschiedenen Fahrrädern auf, die zwar einen gleichen Rahmen / Geomtrie haben, aber komplett unterschiedliche Komponenten
So...ich will ja niemandem etwas Böses und auch auf keinen Fall ein schlechtes Wort über die Jungs dort verlieren, deswegen auch keinen Namen des Ladens oder ähnliches, aber rein von der Logik her ist das für mich eigentlich relativ eindeutig:
Kann es sein, dass die dort einfach die Steckachse immer mit viel zu viel "Dampf ranknallen", das viel zu derb ist und genau das die Probleme verursacht? Aus meiner Sicht würde das zumindest zu allen Problemen passen.
 
Keine Schraube der Welt, erst recht nicht am Fahrrad, wird mit viel Dampf angezogen. So einen Radladen würde ich meiden. Die Steckachsen halten auch mit 6 oder 10 oder 12Nm. ein leichtes handfest reicht aus.

Mach die Steckachse lockerer und teste es aus ob es das war. Wo ist das Problem ? Die ganze Theorie bringt Dich nicht weiter. Du kommst nur mit testen weiter. Alles andere ist verschwendete Gedankenzeit.
 
Na ja klar ist Testen das logischste. :) Ich bin nur leider bisher nicht dazu gekommen und weiß auch nicht, ob ichs heute schaffe. Aber dass man sich Gedanken macht, vor allem nach der ganzen Tortur, die ich mit dem alten Bike durch habe, lässt sich einfach nicht vermeiden.
Momentan habe ich das Problem auch nicht, das heißt, ich würde jetzt sofort keinen Unterschied feststellen. Wenn dann erst im Laufe der Zeit dadurch, dass es nie wieder auftaucht. Aber ich denke mal, bevor ich die Woche losfahre, werd ich die Achse komplett lösen und neu anziehen.
 
Die komplexesten Lösungen haben meist die simpelsten Antworten.
Was ich in deinem Fall empfehlen würde, Hinterachse aufmachen, sauber machen, inkl. Gewinde und Gewinde am Rahmen, neu leicht fetten, gröber handfest ziehen.
Sollte das knacken wieder kommen, erstmal Hinterachse prüfen, ggf. Hintere Lager prüfen ob die fest sind (war bei mir auch mal locker, passiert besonders bei Steingärten). Sollte das alles nichts helfen, anderes Hinterrad wenn möglich.

Bei mir kma einmal genau solch ein Knacken durch einen kaputten Freilauf, durch die GX Schaltung, und einmal durch Dreck in der Steckachse.

Über längere Zeit habe ich den Sitz der Steckachse ausgeklammert, da ich das zuerst überprüft habe.

Probier das mal aus und wenn es sich nciht legt, schildere deinen Vorgang.
 
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