Legalisierung einer selbstgebauten DH-Strecke

michi220573

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Ob die Kollegen an der North Shore wohl auch so lange Geduld zeigen müssen, bis sie bauen dürfen? :lol:

Wo liegen denn eigentlich die Probleme der Behörden? Geht es darum, die eigene Wichtigkeit zu demonstrieren oder hat man wirklich Argumente, die mit nachfolgend aufgelisteten Auflagen nicht entkräftet werden können?

- Erbauer bringen Material mit
- Material nur Holz und Nägel/Schrauben/Krampen etc.
- Am Start und allen Quereinstiegen Hinweisschilder mit Haftungsausschluss und der Bitte an Wanderer, die Strecke nicht zu betreten
- Bau von Holzbrücken über kreuzende Wanderwege oder Bau der Kreuzungen so, dass die Strecke immer im spitzen Winkel auf die Wege trifft
- Hinweisschilder an den kreuzenden Wanderwegen vor den Holzbrücken, die vor quer"fliegenden" Bikern warnen
- Festlegung nur einer Fahrspur und der jeweiligen Chickenways an den Hindernissen
- Bäume werden nicht benagelt
- für die Behörden komplett kostenlose Ausführung
- Überwachung und Abnahme der Baumaßnahme durch den Förster
- Förster kontrolliert ab und zu die Einhaltung der Auflagen im Rahmen seiner eigentlichen Aufgaben
- Biker verpflichten sich zur Einhaltung der Sauberkeit und nehmen ggf. auch den Müll der Wanderer im Umfeld der Strecke mit
- Biker borgen dem Förster ein Bike und ermöglichen ihm die Selbsterfahrung

Mehr fällt mir momentan nicht ein, aber für Anregungen und Gegenargumente bin ich stets empfänglich.
 
Das beste ist, den ganzen Krempel am Runden Tisch zu besprechen. Neben Forst und Naturschutz und Kommune kommt, wo vorhanden, die Naturparkverwaltung dazu. Soweit eine Anfahrts-Logistik erforderlich ist, ist die Beteiligung einer Straßenverkehrsbehörde sinnvoll.

Und was behördliche Nebenbestimmungen (Auflagen, Bedingungen) angeht: Es ist zum Mäusemelken, daß Antragsteller sich ihre Projekte nie (oder fast nie) logistisch so durchstylen, daß Auflagen bzw. Nebenbestimmungen erst gar nicht nötig sind. Es ist zum Beispiel lächerlich, daß immer wieder Behörden Abfall-Auflagen machen, als ob Antragsteller nicht intelligent genug sein müßten, von selbst drauf zu kommen, daß ein taugliches Müllmanagement zu so einem Projekt dazugehört. Wenn mir so ein unvollständiger Antrag querkäme, würde ich ihn zurückweisen, bis solche Selbstverständlichkeiten drinstehen (dazu den Runden Tisch nutzen).

Denn der Sinn von Nebenbestimmungen wird sonst pervertiert. Nebenbestimmungen sind rechtlich nicht dafür vorgesehen, Antragslücken zu füllen, sondern die ordnungsgemäße Umsetzung einer Genehmigung sicherzustellen, nicht mehr und nicht weniger. Was da zum Teil in behördlichen Bescheiden an modifizierenen Nebenbestimmungen herumgeistert, ist rechtlich mehr als bedenklich.

Zusammengefaßt: Wenn Du einen Antrag schreibst, dann stell´ Dir vor, die Behörde wüßte aber auch gar nix von dem, was Du vorhast. Und dann lies´ Deinen Antrag durch und überlege, ob eine solch´ doofe Behörde das kapieren würde, was Du willst und beschrieben hast. Wenn nein, dann nochmal alles von vorne.....

Förster biken lassen und derlei Sachen sind ja niedlich, aber viel wichtiger ist es z.B., rechtlich die Frage zu klären, was verwaltungsrechtlich Sache wäre, wenn ein North-Shore Trail im Wald von Eigentümer A genehmigt würde und tagsdrauf käme jemand und sagt, er verlange Gleichbehandlung und wolle auch so etwas im Wald nebendran (Eigentümer B) haben usw.

Wenn man rechtlich zu Potte gekommen ist, dann kann man sich anderen mehr politischen Sachen widmen.
 
Müllmanagement und Logistik klingen so behördlich. Demnach reicht es nicht, dass sich die Biker verpflichten, Ihren Müll immer wieder mitzunehmen, sie müssen ein richtiges Konzept mit städtischer Müllabfuhr präsentieren oder wenigstens Müllkörbe aufstellen und diese z.B. einmal pro Woche leeren? Und Logistik - wie die Biker da hinkommen, ist doch deren Sache. Bauen die Strecke in eine Tour ein oder shutteln sich gegenseitig wieder hoch oder nehmen den Bus. Und wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Also werdet Ihr sicher nicht 10 Strecken genehmigen, sondern nur die erste. Irgendwann sind die ökologisch "minderwertigen" Ecken im Taunus ja auch verbraucht und es ist gar kein Platz mehr für weitere Strecken.

Mein Vorschlag wäre ja der, dass Du, Tilmann, mal eine stichpunktartige Liste einstellst, die alle von Euch betrachteten Kriterien enthält. Sicher wäre das für Dich Arbeit, aber Euch ist es sicher auch lieber, nur z.B. ein Jahr lang an einem gut vorbereiteten Antrag rumzuschrauben als 3 Jahre an einem schlechten. Schließlich wollt Ihr die Dinge ja auch vom Tisch haben.

Noch 'ne Frage an Tilman - Findet Ihr das prinzipiell eher gut oder schlecht, dass die Leute eine DH-Strecke wollen? Dabei kommt es mir nicht auf Deine Meinung an, Tilmann, sondern auf die Deiner Behörde, also aller an der Entscheidung beteiligten Leute.

Danke für die Mühe.
 
Original geschrieben von michi220573
Demnach reicht es nicht, dass sich die Biker verpflichten, Ihren Müll immer wieder mitzunehmen, sie müssen ein richtiges Konzept mit städtischer Müllabfuhr präsentieren oder wenigstens Müllkörbe aufstellen und diese z.B. einmal pro Woche leeren?

Genau das ist die Logistik, daß man sich bei dem "oder" "oder" "oder" für eins der "oder" oder einige "oder" konket verknüpft entscheidet.

Und Logistik - wie die Biker da hinkommen, ist doch deren Sache. Bauen die Strecke in eine Tour ein oder shutteln sich gegenseitig wieder hoch oder nehmen den Bus.

Das geht eben nicht, denn es kommen Sachen hinzu wie wer wo auf den Pott muß (und auch können muß), wo fährt ggf. ein Shuttle u.v.m.

Findet Ihr das prinzipiell eher gut oder schlecht, dass die Leute eine DH-Strecke wollen? Dabei kommt es mir nicht auf Deine Meinung an, Tilmann, sondern auf die Deiner Behörde, also aller an der Entscheidung beteiligten Leute.

Eine Behöde entscheidet nicht danach, ob sie etwas gut findet. Da kommen genau die Behördenwillkürakte ´raus, dei vermieden werden sollen. Wir entscheiden im Hochtaunuskreis "pro", wenn das Vorhaben mit den Gesetzen vereinbar ist, nicht mehr und nicht weniger. Wir könen uns gut vorstellen, daß es solch einen Zustand im Taunus gibt. Das sollte deutllich genug sein.

Und wenn es um Anträge geht, siehe Runder Tisch, meinetwegen bei mir im Büro im Landratsamt.

Gruß von der IFMA
 
Wo gehe ich denn auf's Klo, wenn ich auf Tour bin und z.B. gerade im Dattenbachtal am Limesweg, wo sich Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen? Muss ich dann an einer möglichen DH-Strecke ein Dixiklo hinstellen?

Für den Müll würde ich ein paar Müllkörbe favorisieren und sie höchstselbst einmal pro Woche leeren. Das hätte sich aber recht bald von selbst geklärt, denn beim Biken entsteht meiner Ansicht nach kein Müll, außer vielleicht durch Energiegel- oder -riegeltüten, die aber ein Downhiller kaum dabei haben dürfte.

Welche Ecken im Taunus kämen denn prinzipiell in Frage? Und welche sind von vorn herein aus dem Rennen?

Ist das Genehmigungsverfahren an sich für die Antragsteller kostenpflichtig und wenn ja wie sehr?
 
Original geschrieben von michi220573
Wo gehe ich denn auf's Klo, wenn ich auf Tour bin und z.B. gerade im Dattenbachtal am Limesweg, wo sich Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen? Muss ich dann an einer möglichen DH-Strecke ein Dixiklo hinstellen?

Irgendetwas wird es sein müssen, den in den Wald pinkeln und kacken* ist nicht drin.

Welche Ecken im Taunus kämen denn prinzipiell in Frage? Und welche sind von vorn herein aus dem Rennen?

Das erörtere ich doch nicht in aller Öffentlichkeit.

Oder was glaubst Du, wie sehr sich die Waldeigentümer freuen würden, wenn sie sähen, daß ich hier ihre Flächen ungefragt "zu Markte trage".

Ist das Genehmigungsverfahren an sich für die Antragsteller kostenpflichtig und wenn ja wie sehr?

JA, ist aber zu verkraften. Daran würde keine DH-Strecke scheitern.

*) Klopapier wohin?
 
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