Weil ein Erfahrungsbericht mehr zumindest nicht schaden kann (hoffe ich), hier meiner: Vor 10 Tagen mit Netzeinlage (TAPP) einseitig rechts operiert, nicht Privat/Chefarzt/etc.
Bin auch ziemlich schmal (Herren Konfektionsgröße 44/46, hatte daher etwas Sorge, ob sie das Standard 10x15 Netz problemlos verstaut bekommen.
Keine nennenswerten Schmerzen direkt nach der OP, jedenfalls in Schonhaltung und bei Ruhestellung, Schmerzmittel nur am Tag nach der OP noch, danach nicht mehr nötig. Bei Bewegung, auch nur moderaten, kurzen Spaziergängen, aber auch derzeit noch schnell Zwicken/Stechen/Brennen an unterschiedlichen Stellen im Bauchraum und Leiste, und es gibt gute und schlechte Tage, scheinbar unabhängig davon, ob man eher mehr oder weniger getan hat oder vermeintlich irgendwas falsch gemacht hat.
Worauf ich sehr geachtet habe: Kein Druck/Pressen anwenden auf Toilette, das kann nicht gut sein, aufstehen/hinlegen nur über die Seite und mit Abstützen, weil der Oberkörper devinitiv viel schwerer ist als die 5 Kilo, die man nur heben darf. Hustenreiz schnell mit ein paar Schluck Wasser ausschalten.
Am meisten stört derzeit ein kommender und gehender starker Schmerz in der Wade, nur OP-Seite, wie bei Wadenkrampf. Und ein sporadischer brennender Schmerz oben am Hüftknochen OP - Seite.
Ich vermute als Ursache für beides Nerven-Reizungen, die hoffentlich nur vorübergehend sind.
Kann mir jetzt noch nicht wirklich vorstellen, wann ich wieder wie früher Gas geben kann auf Rad oder Skates, es fühlt sich alles doch noch sehr fragil und empfindlich und schonungsbedürftig an. Ich frage mich auch, nach welcher Zeit das Netz sicher und "unverrutschbar" eingewachsen sein wird. Dass das Netz bei zu großer oder falscher/voreiliger Belastung verrutschen könnte, wäre meine größte (unnötige?) Sorge, will den Op-Erfolg nicht verspielen.
Die blumigen Versprechungen auf allen Klinik-Seiten, wie schnell man angeblich wieder uneingeschränkt fit sei, würde ich aber eher als Marketing-Sprech werten - Diese OPs scheinen mir eine Art Brot-und Butter-Geschäft zu sein, da wird man sich, mit einer realistischeren Darstellung, nicht die Kundschaft verschrecken wollen.
Und was das TAPP-Verfahren/Netz angeht: Habe bei mehreren Kliniken nach Alternativen gefragt: Eigentlich wollen sie grundsätzlich nichts anderes machen, da "Goldstandard", und vermutlich können sie das auch einfach am besten..