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Was für ein Klagelied… falls Du mich meinst mit Deinen Zuweisungen, will ich Dir hier doch mal ein saubanales Beispiel nennen, von einer ziemlich dummen Ursache mit enormer Wirkung bei der MT7: ich habe kürzlich mein Bike mit Autoshampoo gewaschen, das auch Konservierungswachs enthält.Der Unfähige hat gestern wieder umgebaut auf Contec Scheiben und 8P Beläge. Die Kolben sind weiterhin mobil. Die Geräusche sind auf der Probefahrt sofort weg. Mal sehen, wie lange.
Der Gefrustete hat noch schnell sein Fatty geputzt und probegefahren. Die MT5 mit Hope Floating Scheiben ist seit zwei Jahren unaufällig. Die alte vorher montierte Formula Oval Bremse hatte eine leicht höhere Bremskraft, war aber nicht so konstant. Leider passen die Hope Scheiben nicht auf das Rad mit der MT7.
Der Bashende hat weiterhin an seiner MT8 am Hardtail ähnliche Probleme. Zuerst musste der an einer nagelneuen Bremse die Dichtungen am Banjo wechseln, siehe einige Beiträge zuvor. Dann hat er die Storm SL Scheiben getauscht, und sie da: es kehrt Ruhe ein.
Die Bremsleistung ist so...naja.
Immerhin höher wie die der alten aber super leichten Formula R1 Carbon des Marathonrads. Trotz ihres Alters noch in Betrieb.
Die MT5 der Schwester des Unfähigen ist unaufällig, aber auch kaum gefahren und wurde noch nicht ordentlich belastet.
Eine T1S völlig problemlos. In ca. 12 Jahren einmal die Membran gewechselt, zwei oder drei mal mobilisiert und alle 2 bis 3 Jahre mal neu befüllt. Ebenfalls mit Hope Floating Discs und diversen Belägen von Koolstop bis zu billigen China Belägen. Funktioniert immer zuverlässig und geräuschlos.
Das Selbe gilt für zwei RX und eine weitere ausgemusterte T1S. Ausser Service und Membran nie etwas dran gemacht. Ach nein: ein Geber war mal undicht und einen Geber hat einen Sturz nicht überlebt.
Der Abladende hat auf der Winterrad eine SLX mit zwei Kolben. Montiert, eingestellt, eingefahren. Das wars. Nix, aber auch gar nix dran gemacht.
Hope 4X2 vom Bruder: ein paar mal nur gefüllt, sonst keine Besonderen Massnahmen notwendig.
Eine Louise FR wurde seiner Zeit mal gekiillt, weil viel zu heiss. Ansonsten nie was dran gemacht.
Einfach Tektro kurz gefahren, keine Probleme. Aber demontiert wegen mangelnder Bremskraft.
Und so weiter. Irgendwo waren noch ein paar Guides oder Codes dazwischen.
Ich Bashe nicht, mein Lieber, ich vergleiche.
DIE Lösung gibt es nicht. Auch Du hast sie nicht, genausowenig wie der selbsternannte Meister wipeout267 eine hat.
Da komme ich natürlich sehr gelegen als Ausrede die banale Lösung nicht zu nennen oder keine Hilfe anzubieten. Für 517 Seiten über mehrere Jahre Lösungssuchende nur in diesem Thread, es gibt ja noch mehr Problemthreads auch ausserhalb des Forums. Und ihr zwei kennt natürlich die Losung, sagt sie aber nicht, wegen mir. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Ich schreibe es mal ganz offen: das ist alles heisse Luft. Es gibt nur eine Mögllichkeit festzustellen, ob es stimmt.
Tips gibt es haufenweise, von normalen bis zu, nunja, schon leicht abstrusen. Ich fasse mal zusammen, was mir so in Erinnerung geblieben ist:
- Aufnahme planen
- entlüften, mehrfach
- mobilisieren
- Sattel genau ausrichten
- Beläge wechseln
- Scheiben wechseln
- Scheiben entgraten
- Beläge anfasen
- mobilisieren alle 2 bis 4 Wochen ist ganz normal
- Sattel neu ausrichten alle paar Fahrten ist ganz normal
- keinen Beemsenreinger nehmen
- Scheibe mit Bürste und Spüli reinigen, dann abkochen
- Beläge in den Backofen
- Scheibe anschleifen
- Scheibe mit Viss reinigen
- die Beläge (vier wohlgemerkt) vor der Fahrt im Sattel auf die Kolben mit einem Schraubendreher ausrichten
Achtung, mit Absicht überspitzt:
vielleicht hätte ich auch in einer lauen wolkenlosen Nacht am 7.7. von zwei Jungfrauen bei 7 Kerzen Teebeutel aus dem Siebengebirge über jedem Sattel sieben mal schwingen lassen sollen, bei "Über sieben Brücken musst Du gehen."
Überspitzt zur Erheiterung Ende.
Ich bewundere die Ausdauer von Leuten, die schon vieles ausprobiert haben, immer noch ausprobieren. Vor allem auf der Suche nach passenden Reibpartnern, mit denen Magura offensichtlich arge Probleme mit Qualitätsschwankungen hat.
Magura weiss es. Vielleicht ruhen die Hoffnungen auf der MDR-S 2.0, die mit ihren neuen Design Schwingungen entgegen wirken soll, bei nie dagewesener Standfestigkeit?
Beim Unfähigen verhält es sich jedenfalls beispielsweise so:
nach der Arbeit freut er sich auf eine Runde, sucht sich eins seiner Räder aus. Schnell umziehen, Wasser auffüllen, Rucksack schnappen. Ab in den Keller Schuhe an, Rad schnappen, Garmin einschalten, los gehts: Spass haben.
Mit welchen Bremsen das zuverlässig, angenehme leise und performant möglich ist, ohne irgendwelche Besonderen Tricks direkt vor dem Start anwenden zu müssen, dürft ihr jetzt mal raten.
Und ja, ich weiss, dass nicht alle betroffen sind, siehe oben.
Es ist dennoch, wie schon oftmals festgestellt, erstaunlich wie unglaublich hoch die Anzahl an Beschwerden über die MT7 ist, teilweise auch MT5.
So, und jetzt geht es weiter, denn es gibt nur einen Weg: nach vorne.
Das Wachs konserviert sehr gut und geht daher praktisch nicht mehr weg.
Ich hatte dies, was mir dann passiert ist, auch mit MucOff Glanzspray erlebt, bei der MT5:
Die Bremse singt und johlt bergauf, weil die vordere 203 Storm HC sich an den Belägen aufschwingt. Das ist besonders dann nervig, wenn man eh schon bergauf treten muss wie ein Ochse.
Ich wusste also ob des Risikos, als ich am Sonntag das Fahrrad gewaschen habe, für die Mehrtagestour, die wir Sam Montag starteten, aber ich hatte keine Zeit mehr für präventive Abstellmassnahmen.
Es nervte die ganzen drei Tage über, die wir unterwegs waren. Am Mittwoch kamen wir dann ziemlich nass abends um 20:00 Uhr Zuhause an, und gestern habe ich dann alle Bikes mit klarem Wasser gewaschen und geprüft. Bei meinem habe ich das getan, was ich tun musste: die vordere Bremsscheibe mit Viss Scheuermilch gewaschen. Die Beläge geprüft und mit Bremsenreiniger den Staub entfernt.
Heute null Gejohle und null Gekreische, Bremsleistung wie immer hervorragend.
Wenn man in so einer Situation dann anfängt, zu entlüften oder Beläge und Scheiben zu wechseln, hätten neue Beläge und Scheiben natürlich einen positiven Effekt. Das Entlüften würde aber absolut nichts bringen, außer viel Arbeit und dann vielleicht auch noch Luft in der Bremse, wenn man eh schon nervös ist und dann unkonzentriert arbeitet.
Wenn dann die Ursache von Gejohle und Gekreische nicht das Wachs vom Autoshampoo ist, sondern vielleicht eine defekte Dichtung im Bremssattel oder an einem Banjo, dann bringt alles nichts, denn auch neue Scheiben und Beläge werden nach zwei Ausfahrten oder weniger, wieder verölt sein.
Ich würde daher an Deiner Stelle als allererstes den Klopapier Trick anwenden und dessen Ergebnis prüfen:
Bremssättel beide sauber reinigen, am besten mit Autowachs (keine! Politur, weil die Sand enthält).
Zwischen Belagrückseite und Bremskolben bei allen vier Kolben je Bremssattel sauberes Klopapier bringen und dan stark Bremsen.
Das erste Klopapier wegschmeißen, denn das wird immer mit Rückständen behaftet sein.
Ein neues zwischen Kolben und Belagrückseiten bringen und erneut bremsen.
Wenn jetzt in diesem Papier immer noch Ölrückstände sichtbar sind, auch nur Spuren, ist die Bremse undicht.
Ist Sie nicht undicht, würde ich die Scheibe mit Viss (nein, nicht mit Spüli, weil Viss viel extremer Fett beseitigt) und viel Wasser sauber waschen, die Beläge durch neue ersetzen, das Drehmoment aller Befestigungsschrauben an den Bremssätteln kontrollieren und fahren. Und richtig einfahren ist dabei wichtig.