Na dann schreib ich auch mal was (wo die Schmerzen langsam nachlassen).
Ich war auf der Langstrecke unterwegs. Obwohl ich das letzte Mal vor zwei Jahren eine 120er-Distanz gefahren bin, hatte ich ein gutes Gefühl - Wetter war prima - Stimmung gut und die Form würde sich zeigen...
Vorgenommen hatte ich mir 1. unter 7h zu bleiben und 2. so nah wie geht an 6:30 zu kommen.
Ich bin so ziemlich in der Mitte des Feldes bei der Startaufstellung gewesen. Als es los ging die übliche Hektik: Viele drängten an den Seiten nach vorne, als wenn es ein Sprintrennen wäre. Zum Glück ging es dann anschliessend erstmal breit bergauf und das Feld konnte sich auseinanderziehen.
In der ersten Runde war auf alle Fälle Körner sparen angesagt, was mir auch einigermassen gut gelang. Die Strecke in Frammersbach ist nie besonders steil, sodass es immer möglich ist, einen Gang zurückzuschalten, wenn der Puls zu hoch geht. Die Abfahrten waren auch nicht zu anspruchsvoll, wenngleich auf dem Hardtail schon ein ziemliches Geschüttel stattfand. Ich habe hier ungelogen viermal eine Trinkflasche verloren - wie gut, dass es an den Verpflegungsstellen immer neue gab. Überhaupt habe ich noch nie so gute Verpflegung auf einem Marathon erlebt. Sowohl von der Orga (Flaschentausch, reichlich Helfer, sortiert nach Getränk- und Verpflegungsart) als auch vom Umfang (3 verschiedene Getränke, Bananen, Riegel, Kuchen, etc.) für mich bisher unübertroffen.
Der Grabig-Anstieg war der absolute Hammer. So ein Gebrüll und die Zuschauer dicht an dicht - der absolute Wahnsinn, das muss man al erlebt haben.
Die erste Runde beendete ich dann in 2:58, was ich unwahrscheinlich gut fand. - Jetzt nochmal so ein Ründchen und ich hätte alle meine Ziele weit übertroffen. Aber ganz so gut ging es dann doch nicht.....
Mit der guten Zeit im Kopf und sich gut anfühlenden Beinen begann ich meine Position im Rennen gegenüber der ersten Runde mitzuzählen. Für jeden Überholten +1, für jedesmal, wo ich selbst überholt wurde -1.
Als ich bei +12 angekommen war, so etwa bei km 95, begannen dann aber die Probleme. Einerseits bekam ich Krämpfe, andererseits wollte die Kurbel nicht mehr richtig rum...
Gegen die Krämpfe gab mir ein Mitstreiter noch eine Tablette (Nochmal danke

- falls Du hier mitliest!), meine Kraft kam aber nicht wieder.
Als wir das zweite Mal am Grabig waren, lag ich in meiner Statistik schon bei -3 und auf dem folgenden 6km-Anstieg hatte ich keine Lust mehr zu zählen, aber da kamen noch ein paar an mir "vorbeigeflogen".
Dann endlich die letzte Abfahrt und glücklich im Ziel im 6:19h. Nach meinen Vorgaben für mich klasse, nach der ersten Runde ein wenig schade, dass ich auf den letzten 25km so eingebrochen bin.
Fazit: Schnelle Strecke, super organisiert, tolles Publikum - hat riesig Spass gemacht.