Maximal erreichbares Bremsmoment mit Scheibenbremse

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Hi!

Könnt ihr mir Informationsquellen nennen, womit ich herausfinden kann, was für Momente mit einer Fahrrad-Schreibenbremse maximal erreichbar sind?

Sicherlich ist das von der Bremse (in diesem Fall nur eine kleine Magura Julie mit einer 160er Scheibe), der Handkraft (nehmen wir mal ein panisches Ziehen an) und vielen anderen Faktoren (Reibbeiwert Scheibe <> Belag..) ab. Ich suche Maximalwerte als Anhaltspunkt.

Gefunden hab ich, dass Sachs angibt, die Vorderradgabeln müssen 5000 Nm aushalten...ich denke ganz so viel ist dann doch nicht zu erwarten.


Danke und Gruß,

MK
 

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Re: Maximal erreichbares Bremsmoment mit Scheibenbremse
5000nm kommt sicher drauf an wo die angesetzt sind hier warscheinlich am gabelschaft

hab dazu die rechnung gefundenaufn magura forum. obs stimmt?


F beschl = F brems
=>
m * a = 2 * M brems / r rad (mal angenommen, dass beide Bremsen gleich stark wirken)

=>

M brems = m * 0,6 * g * r rad / 2

=>

M brems = 80 kg * 0,6 * 9,81 m/s^2 * 0,34 m / 2
M brems = 80 Nm

die 0,6g resultieren aus den Verhältnissen, die sich aus der Rahmengeometrie und der Sitzposition des Fahrers ergeben. Hier sind natürlich Abweichungen möglich, aber die Größenordnung stimmt.

Werden Bike und Fahrer nun mit 0,6 g abgebremst, dann sind dazu bei einem leichten Fahrer selbstverständlich geringere Kräfte (Momente) nötig als bei einem schwereren Fahrer (oder auch Bike).


http://www.support-german.magura.com/index.php?showtopic=4012

Auf der anderen Seite die Gustav ist mit 100N Handkraft angeben (ob das auch an den Kolben ansetzt?/ob das maximal ist?) dazu ne 190er bzw 210er scheibe

d=F*L => 100*0,21=21nm ????
 
Zuletzt bearbeitet:
und vielen anderen Faktoren (Reibbeiwert Scheibe <> Belag..) ab. Ich suche Maximalwerte als Anhaltspunkt.

Naja, mit den Reibpaarungswerten und Kolbenkräften könntest du die Normalkraft auf die Scheibenfläche ausrechnen, aber da du ja das Maximum suchst, ist die Scheibe dann sowieso blockiert, folglich ist es egal, ob die Scheibe bei 1000 oder 10000N Kolbenkraft blockieren wird...
 
Danke schonmal.

Die Bremse wird allerdings nicht an einem Fahrrad eingesetzte, sondern soll eine Trägheit ("Schwungmasse") abbremsen. Folglich gibt es keine Begrenzungen in der Verzögerung durch die begrenzte Haftreibung zwischen Reifen und Straße bzw. einem Überschlag des Fahrrades ;)

100N Handkraft halte ich für etwas wenig. Für den Normalgebrauch (dafür wird der Wert angegeben sein) ok, aber ich denke in der Not kann man mehr Kraft mit der Hand ausüben.

Weiß jemand, wie die groß Kolbenflächen an Griff und Bremssattel sind? Ich denke die sind nicht gleich und folglich ist dort nochmal eine ordentliche Übersetzung.
 
Ok, habs gefunden. :daumen:

Jetzt brauch ich nur noch realistische Handkräfte (wie gesagt..Notbremsung) und einen Reibungskoeffizienten.
 
Als grober Überschlag sollte es reichen, eine Wage mit einer Hand zusammen zudrücken und dann mit 9,81m/s² zu multiplizieren.

Reibungsbeiwert hab ich jetzt nicht im Kopf, aber bei Kupplungen ist es was bei 0,2, das sollte hier auch einigermassen hinhauen!
 
Hab wo anders bis zu 0.6 gefunden und bin jetzt auf ein Maximalmoment von 375Nm gekommen. Weniger als befürchtet ;)

Danke nochmal!


Gruß, MK
 
Hi,

hab aussm KFZ Bereich ein µ von 0,8 für Scheibenbremsen am KFZ im Kopf.
Mit welcher Übersetzung hast du gerechnet (ich meine mich zu erinnern in irgendeinem Topic wo es um Louise-Griffe an GustavM Sättel ging wurden auch mal die Übersetzungen in die Runde geworfen)? Dran gedacht, dass du zwei Reibflächen hast?
Was für eine Schwungmasse soll gebremst werden wenn man fragen darf? Wenns was größeres ist an die Kühlung der Bremse denken!

grüße,
Jan
 
Nun hat´s mich auch nicht in ruhe gelassen...
Habe mal nachgesehen, Organisch/Grauguß ergibt ein µ zwischen 0,3 und 0,5, also dürfte das hier auch ganz gut hinkommen.(hab mal 4 gewählt)

Kraft an der Bremszange habe ich 4762N, bei 100N handkraft und Julie HP Kolbenabmessungen.

Innendurchmesser Der Scheibe 124mm, ich meine bei Magura sind es immer standardmässig 18mm Reibringhöhe, demnach 160mm-2*18mm.

Somit komme ich auf rund 118Nm
Du musst aber drauf achten, dass die Bremse auch die abzubremsenden Massen einigermassen in Wärme umsetzen kann und nicht sofort überhitzt!!
 
oO, du hast Recht, da hat sich noch ein entscheidender Fehler eingeschlichen :rolleyes:

Dann wird es wohl 4mal so viel, also 1500Nm sein.

Übersetzung nun 1:6 durch den Bremshebel und 1:8 durch die Kolbenflächen, also 1:48.

Schwungmasse sind ca. 0,24 kg m².

EDIT: Oh, da ist ja noch ein neuer Beitrag. Ich bin von 350N Handkraft ausgegangen, aber das erklärt noch nicht die großen Unterschiede im Ergebnis.
 
Übersetzung nun 1:6 durch den Bremshebel und 1:8 durch die Kolbenflächen, also 1:48.

Wie meinen?!?

Edit: Habe mal meine Berechnung der Kolbenkraft angehängt, evtl. ein paar mm Abweichung in den Hebellängen etc, aber das sollte die Wurst auch nicht großartig ändern
 

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Soweit nachvollziehbar. (Kolbendurchmesser Geber ist aber nur 11mm)
Als Hebelübersetzung hab ich 6 und Handkraft wie gesagt 3.5mal so viel wie du. So komme ich auf ein F auf Disc von 16.8kN. Mit µ=0.6 macht das 10kN Bremskraft. Mal 2 wegen 2 Bremsflächen = 20kN.
Mal 75mm Hebelarm durch die Bremsscheibe (ok, mit den 18mm Riebringhöhe wären es 71mm) macht 1.5kNm.
 
Den Faktor 2 hast du doch in den Kolbenflächenverhältnissen schon mit drin! Daher ist bei dir zumindest einmal der Faktor 2 zu viel!

Wenn man dann die minimalen unterschiede bei den Hebelannahmen berücksichtigt (wieso auch immer ich 12mm Kolbendurchmesser gefunden habe und nicht 11) und den unterschiedlichen Reibungsbeiwert, sind die Ergebnisse ja in etwa gleich :daumen:
 
Den Faktor 2 hast du doch in den Kolbenflächenverhältnissen schon mit drin! Daher ist bei dir zumindest einmal der Faktor 2 zu viel!

Ich brauche die 2 einmal bei den Kolbenflächen, um die Übersetzung zu beachten.
Zusätzlich habe ich aber auch 2 Reibflächen, also nochmal mal 2.

Oda hab ich nen Denkfehler?
 
Zuletzt bearbeitet:
Du berechnest die kraft auf die Scheibe über beide Flächen der Kolben.
Du kannst natürlich für jeden Nehmerkolben einzeln mal µ rechnen und später das ganze mal 2, aber das macht ja keiner.
In den 2 Nehmerkolben ist ja 2 mal der Reibwert schon mit drin, also kein Faktor 2 zusätzlich!

:daumen:
 
Wenndes dir als eine Formel Mb= ... aufschreibst wird das mit der zwei schnell klar dass es egal ist wo die steht.
Und was dreht jetzt :D, Schwungmasse is ja recht handlich?

grüße
Jan
 
Weiß jemand zufällig wie groß Kolbenweg eines Kolben im Bremssattel ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Leute, ich arbeite gerade an meiner Studienarbeit und muss das Drehmoment einer Scheibenbremse eines Fahrrads berechnen. Ich kann der Rechnung folgen bis zu dem Zeitpunkt, bei der es um die Hebelübersetzung geht. Wie genau berechne ich die Hebelübersetzung ein und was kann ich mir darunter vorstellen ? könnte jemand freundlicherweise die ganze rechnung komplett reinstellen ? das würde mir wirklich sehr weiterhelfen. Vielen dank schon mal im voraus.
 
Du meinst Bremsmoment, oder? Du rexhnest von der Handkraft ausgehend einfach alle Hebel bis du aud den Anpressdruck auf der Scheibe kommst. Als Student solltest du das können.
 
oO, du hast Recht, da hat sich noch ein entscheidender Fehler eingeschlichen :rolleyes:

Dann wird es wohl 4mal so viel, also 1500Nm sein.

Übersetzung nun 1:6 durch den Bremshebel und 1:8 durch die Kolbenflächen, also 1:48.

Schwungmasse sind ca. 0,24 kg m².

EDIT: Oh, da ist ja noch ein neuer Beitrag. Ich bin von 350N Handkraft ausgegangen, aber das erklärt noch nicht die großen Unterschiede im Ergebnis.

Bei SRAM sind in einem PDF 7:1 am Hebel angegeben. Dazu kommt noch das sich mit Taperbore die Fläche vom Geberkolben ja reduziert je weiter man den Hebel drückt. Und bei Shimano hat man bei Servowave auch einen ähnlichen Effekt, da ändert sich der Drehpunkt.
 
Das Taperbore funktioniert anders. Die Fase (Taper) ist nur am Ende des Zylinders, damit der Kolben samt Dichtung herausfahren kann um Bremsflüssigkeit nachfließen zu lassen. Die Zylinderfläche selbst hat einen konstanten Durchmesser. Kann auch nicht anders sein, da die einfache O-Ring Dichtung nicht mit verschiedenen Durchmessern zurechtkommen würde.
 
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