Melibokus Trails gesperrt

Ich war am Sonntag mit dem Rennrad in der Gegend (Hutzelstrasse und Burg Frankenstein) unterwegs. Da war es recht entspannt. Denke, dass sich die Situation schon wieder etwas entspannt hat. Ab dem Herbst fallen die "Schönwetter-Fahrer" eh weg :lol:
 

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Re: Melibokus Trails gesperrt
Auf den Herbst und schlechteres Wetter warten ist auch meine Devise. Dann und mit der vergangenen Zeit wird sich auch die Situation am Meli wie gewohnt auch mal wieder entspannen.

Aus dem RTC (Fuchstrail Betreiberverein) haben wir im Sommer 2019 mal eine Gesprächsrunde mit Forst, Geo-Naturpark und der Stadt Bensheim bezgl. techniklastigen Ergänzungsstrecken zu den Geo-Naturparkstrecken im Bereich Bergstraße gehabt. Der Forst hat leider (aus teilweise aber schon nachvollziehbaren Gründen) gemauert, insbesondere der Tibia-Trail am Rande der FFH-Kernzone war da ein sehr sehr rotes Tuch. Gescheitert ist die Initiative aber letztlich an der Kostenfrage, nach damaliger (und wohl immer noch aktueller) Strategie von Hessenforst, sollen neue Wegenutzungen mit der Übernahme der Wegsicherungspflichten bzw. der Kostenübernahme dafür verbunden werden. Das konnte unser Verein finanziell (Fäll- und Rückearbeiten dürfen nur durch Profis ausgeführt werden) aber nicht leisten, Geo-Naturpark und Stadt wollten nicht mit Zusage von Kostenübernahme einsteigen.

Oben kam von jemand die Argumentation, dass man in Hessen abseits von Forststraßen nicht fahren darf, da sei die Definition "fester Weg" (zur Nutzung durch Fahrräder) davor. Das kann man so nicht stehen lassen, prinzipiell bedeutet "fester Weg" einen durch den Grundbesitzer und die UNB eingerichteten bzw. genehmigten Weg/Pfad. Das sind in der Regel alle, die in der offiziellen Geodatenbank des Landesvermessungsamts (GIS) eingezeichnet sind (Achtung, OSM ist hier nicht hilfreich!), solange sie nicht durch offizielle Verbotsschilder gesperrt sind. Ein solches offizielles Streckenverbot muss dann übrigens von den Behörden begründet sein und ist anfechtbar. Nur am Rand: die gesperrten Strecken am Meli finden sich nicht im GIS und wären durch die UNB auch nicht NEU genehmigungsfähig wegen Verlauf in der FFH-Kernzone.
 
Auf den Herbst und schlechteres Wetter warten ist auch meine Devise. Dann und mit der vergangenen Zeit wird sich auch die Situation am Meli wie gewohnt auch mal wieder entspannen.

Aus dem RTC (Fuchstrail Betreiberverein) haben wir im Sommer 2019 mal eine Gesprächsrunde mit Forst, Geo-Naturpark und der Stadt Bensheim bezgl. techniklastigen Ergänzungsstrecken zu den Geo-Naturparkstrecken im Bereich Bergstraße gehabt. Der Forst hat leider (aus teilweise aber schon nachvollziehbaren Gründen) gemauert, insbesondere der Tibia-Trail am Rande der FFH-Kernzone war da ein sehr sehr rotes Tuch. Gescheitert ist die Initiative aber letztlich an der Kostenfrage, nach damaliger (und wohl immer noch aktueller) Strategie von Hessenforst, sollen neue Wegenutzungen mit der Übernahme der Wegsicherungspflichten bzw. der Kostenübernahme dafür verbunden werden. Das konnte unser Verein finanziell (Fäll- und Rückearbeiten dürfen nur durch Profis ausgeführt werden) aber nicht leisten, Geo-Naturpark und Stadt wollten nicht mit Zusage von Kostenübernahme einsteigen.

Oben kam von jemand die Argumentation, dass man in Hessen abseits von Forststraßen nicht fahren darf, da sei die Definition "fester Weg" (zur Nutzung durch Fahrräder) davor. Das kann man so nicht stehen lassen, prinzipiell bedeutet "fester Weg" einen durch den Grundbesitzer und die UNB eingerichteten bzw. genehmigten Weg/Pfad. Das sind in der Regel alle, die in der offiziellen Geodatenbank des Landesvermessungsamts (GIS) eingezeichnet sind (Achtung, OSM ist hier nicht hilfreich!), solange sie nicht durch offizielle Verbotsschilder gesperrt sind. Ein solches offizielles Streckenverbot muss dann übrigens von den Behörden begründet sein und ist anfechtbar. Nur am Rand: die gesperrten Strecken am Meli finden sich nicht im GIS und wären durch die UNB auch nicht NEU genehmigungsfähig wegen Verlauf in der FFH-Kernzone.

Danke, dass du hier ein wenig Licht ins Dunkel bringst, auch wenn es keine wirklich erfreulichen Nachrichten sind. Baden-Württemberg, ick hör dir trapsen...
Ein Trail, der FFH-Kernzonen tangiert bzw. in deren unmittelbarer Nähe verläuft, wird wohl kaum legalisierbar sein, schätze ich. Sind denn in eurer Gesprächsrunde damals auch alternative Korridore thematisiert worden?
In einem FFH-Gebiet bekäme man ja auch keinen neuen Wanderweg durch, aber die bestehenden illegalen Trails öffentlichkeitswirksam zu "opfern" (bei der Renaturierung zu helfen...) könnte durchaus hilfreich sein, wenn man mit Forst, UNB und Kommunen über Trails an anderer Stelle verhandelt. Und nicht nur das, Beteiligung an Naturschutzmaßnahmen kann durchaus helfen. Ich weiß von Vereinen hier unten in BaWü, die gerade nach einem Naturschutzreferenten suchen. Teilweise wurde Beteiligung an solchen Maßnahmen auch zur Auflage für die Genehmigung legaler Trails gemacht. Wenn es Wildwuchs, Fallen und ständigen Ärger eindämmt, warum nicht?
 
Danke, dass du hier ein wenig Licht ins Dunkel bringst, auch wenn es keine wirklich erfreulichen Nachrichten sind. Baden-Württemberg, ick hör dir trapsen...
Ein Trail, der FFH-Kernzonen tangiert bzw. in deren unmittelbarer Nähe verläuft, wird wohl kaum legalisierbar sein, schätze ich. Sind denn in eurer Gesprächsrunde damals auch alternative Korridore thematisiert worden?
In einem FFH-Gebiet bekäme man ja auch keinen neuen Wanderweg durch, aber die bestehenden illegalen Trails öffentlichkeitswirksam zu "opfern" (bei der Renaturierung zu helfen...) könnte durchaus hilfreich sein, wenn man mit Forst, UNB und Kommunen über Trails an anderer Stelle verhandelt. Und nicht nur das, Beteiligung an Naturschutzmaßnahmen kann durchaus helfen. Ich weiß von Vereinen hier unten in BaWü, die gerade nach einem Naturschutzreferenten suchen. Teilweise wurde Beteiligung an solchen Maßnahmen auch zur Auflage für die Genehmigung legaler Trails gemacht. Wenn es Wildwuchs, Fallen und ständigen Ärger eindämmt, warum nicht?
Wir haben damals ein größeres Netz von Trails an der Bergstraße in die Diskussion gebracht, im ersten Wurf mit 6 Streckenvorschlägen, davon 4 abseits vom Meli und außerhalb von FFH-Zonen. Bei letzteren hätte der Forst weiterdiskutiert, wir konnten als Verein aber wegen der von Hessen-Forst vorausgesetzten Übernahme der Sicherungspflichten (Totholz und Baumgefahren beseitigen, etc.) nicht einsteigen (unkalkulierbares Kostenrisiko). Eine Übereinkunft in der Form "Streckeneinrichtung/Pflege macht der Verein, für das finanzielle Risiko der Sicherungspflichten steht der Geo-Naturpark ein", wurde vom Geo-Naturpark etwas nun ja verschleppt. Die Stadt Bensheim hat derartiges direkt abgelehnt.

Versprochen, der RTC bleibt an dem Thema dran, aber solche Dinge entwickeln sich sehr langsam.
 
Im hessischen Wald ist das Befahren von "festen Wegen" erlaubt. Ein Trail mit Naturboden und frei liegenden Wurzeln ist kein fester Weg mehr. Auch da bist Du im Bereich der Illegalität.
Oben kam von jemand die Argumentation, dass man in Hessen abseits von Forststraßen nicht fahren darf, da sei die Definition "fester Weg" (zur Nutzung durch Fahrräder) davor.

...das war ich. Ja, wenn die Wege kartografiert sind, wäre das ok. Doch gerade die Strecken am Melibokus, und auch bei mir (20 Km südlich) sind es nicht. Mit "Trail" meinte ich damit eigentlich nicht die üblichen unbeschotterten Waldwege, sondern die Trails, um die es hier im Beitrag geht. Also wenn der "Weg" kein Wanderzeichen hat, dafür Drops und Anlieger, und zudem kaum begehbar ist, dann ist er mit Sicherheit illegal. Da habe ich mich wohl etwas unvollständig/missverständlich ausgedrückt.

Interessant finde ich zudem Deine - für mich absolut glaubhafte - Darlegung über die Gespräche mit dem Forst zum Thema Melibokus. Die Stellungnahme des Forst, der in der Lokalpresse verbreitet wurde, kennst Du ja bestimmt.
 
Wir haben damals ein größeres Netz von Trails an der Bergstraße in die Diskussion gebracht, im ersten Wurf mit 6 Streckenvorschlägen, davon 4 abseits vom Meli und außerhalb von FFH-Zonen. Bei letzteren hätte der Forst weiterdiskutiert, wir konnten als Verein aber wegen der von Hessen-Forst vorausgesetzten Übernahme der Sicherungspflichten (Totholz und Baumgefahren beseitigen, etc.) nicht einsteigen (unkalkulierbares Kostenrisiko). Eine Übereinkunft in der Form "Streckeneinrichtung/Pflege macht der Verein, für das finanzielle Risiko der Sicherungspflichten steht der Geo-Naturpark ein", wurde vom Geo-Naturpark etwas nun ja verschleppt. Die Stadt Bensheim hat derartiges direkt abgelehnt.

Versprochen, der RTC bleibt an dem Thema dran, aber solche Dinge entwickeln sich sehr langsam.
Langsam zweifel ich an der Glaugwürdigkeit des Hessen-Forst. Gerade bieten sie medienwirksam Gespräche zur Legalisierung von Trails an und dann schwingen sie die "Kostenkeule" (Wegesicherungspflicht). Die wissen doch genau, dass gerade diese Kosten kein Verein tragen kann. Zumal sie als Monopolist die Kosten beliebig hoch setzten können.
Der Witz ist ja, dass (zumindest bei uns im Taunus) die Wegesicheungspflicht vom Hessenforst vielerorts überhaupt nicht (mehr) wahrgenommen wird. Da hängen abgebrochene Baumkronen monatelang über ausgewiesenen Kurwegen und es läßt sich kein Förster blicken.
Bei der Trail-Leganisierung ist das plötzlich das entscheidende Thema.
 
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