Miró's Hausrunde

B

Bikehda

Guest
Es ist an der Zeit eine Hausrunde vorzustellen. Los geht's mit der Leib- und Magenrunde von Miró.

Das unten angefügte Höhenprofil charakterisiert die Runde recht treffend: Grundlagentraining auf hohem Niveau. Da aber Erzählungen und Beschreibungen nur die halbe Wahrheit sind, wurde die Runde heute von Pfadsucher und Kelme zusammen mit Miró unter die Stollen genommen. Kelme fängt mal an mit der Streckenkritik und die geneigten Leser mögen sich äußern.

Der erste "Absturz" im Höhenprofil direkt am Anfang hat etwas mit der Wohnlage von Miró in Frankeneck zu tun. Er wohnt halt mit hübscher Übersicht am Hang und weil man für die Tour den Talboden überqueren muss, geht's erst mal bergab. Der Anstieg am Ende des Profils erklärt sich dann eben so leicht, da mann ja wieder zu heimatlichen Hütte will. Am Ende bergauf ist aber fies! Vom Startort Frankeneck rollt es erst mal entspannt über den Radweg des Elmsteiner Tales nach Iptestal. Kurz vor Erreichen der kleine Ortschaft verlässt man den Weg und schlägt sich nach links in den Wald. Dort beginnt auch der lange Anstieg hinauf zum Kapuzinerberg. Dieser wird westlich umfahren und oberhalb des Höllisch-Tales zieht der Weg weiter bergan in Richtung Hellerhütte. Diese wird über eine etwas ruppige und steile Rampe erreicht. Die Fortsetzung in Richtung der Totenkopfhütte bringt dann nach breiten Forstwegen in unterschiedlicher Beschaffenheit den ersten richtigen Singletrailspaß. Man bedenke, dass bei "wanderfreudigem" Wetter hier einiger Betrieb herrscht. In bergauf Richtung gefahren ist das "Stresspotential" im Begegnungsverkehr allerdings gering.
Mit dem Hochpunkt kurz vor der Totenkopfhütte (warum hat dieser Berg auf der Karte keinen Namen??) beginnt der leichte und entspannte Teil der Tour. Kurzer Trail mit leichter Technikeinlage (Stufen, Spitzkehren) bergab und direkt an der Totenkopfstraße dann einbiegen auf den lässigen Weg in Richtung Kleyenbaum und Forsthaus Heldenstein. Grundlagentraining at it's best! Durschnitte von bis zu 30 km/h sollten hier möglich sein, ohne dass es richtig stressig wird. In etwas unübersichtlichen Kurven ist ein Finger am Bremshebel empfohlen, da sonst eine frühzeitige Entlastung der Rentenkasse droht .... .

Ab Heldenstein geht's über die Hochstraße (Splitt, Schotter, Waldweg) weiter bis zum Forsthaus Taubensuhl. Die Wege Kirschbaum und Fresswasen sind dem ortskundigen Biker natürlich ein Begriff und bedürfen keiner besonderen Erwähnung. Die im Kartenwerk mit vielen Kreuzungen gesegnete Hochstraße ist bei einer Befahrung nicht zu verfehlen: Immer dem breiten Weg nach.

Das Forsthaus Taubensuhl lässt man links liegen und stürtzt sich über eine lange Schotterabfahrt zu Tal. Dem ungeübteren Fahrer mag es seltsam vorkommen, wenn das Vorderrad ein wenig schwimmt, aber das kann man aushalten. Am Talgrund erreicht man einen asphaltierte Waldweg (Warum das denn??) entlang des Bachlaufs. Wenn man dieses Sträßchen (kein Autoverkehr) nicht erreicht und keinen Bachlauf sieht, hat man sich grottenmäßig verfahren. Viel Spaß dann! Grundregel: Immer bergab halten. Ab dem "Stillen Tal" (uriger Gasthof, der zur Rast einladen würde, wenn man nicht zwecks Singletrailbefahrung auf der anderen Talseite wäre) geht es über wurzelige, mal breitere mal schmale Waldwege bis zum Helmbachweiher. Hier bietet sich für den Northshore-Anfänger eine Stegbefahrung an. "Dramatische einzelne Bretter" über "gähnendem" Abgrund. Ein Sturz würde direkt ins Wasser führen. Keine Bange - das Teil ist 1,20 m breit. Kelme kann die Befahrung offiziell auch nicht gutheißen, da wohl verboten. Macht aber gute Laune ;-)

Vom Höhenprofil sind wir jetzt schon am "hinteren Auslauf" angekommen. Kleinere Wellen können zu einem finalen Bergsprint genutzt werden und ansonsten ist Ausrollen angesagt.

Die Tour insgesamt besticht durch mehrere Faktoren:
- Es gibt schöne Aussichten über das Pfälzer Bergland
- Die Strecke ist hochvariabel, da man je nach Laune den Anteil der Singletrails, die parallel zur Grundlagenstrecke verlaufen, erhöhen kann.
- Für ein Plauderstündchen ist sie optimal (4 Bikes nebeneinander)
- Nicht überlaufen
- Angenehme Rastmöglichkeiten, wenn man nicht auf max. Trainingseffekt Wert legt.
- Fast jederzeit durch eine Abfahrt "nach rechts" abkürzbar. Man landet automatisch im Elmsteiner Tal (früher oder Später)

Technische Daten der Strecke:
Länge: ca. 47 kilometer
Höhenmeter: 1.000 Meter
Fahrzeit: in ca. 2,5 Stunden gut zu knacken.


Kelme - der sich bei Miró für einen sehr erquicklichen Samstagnachmittag bedankt.
 

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sehr schöner Bericht, liegt teilweise alles vor meiner Haustüre (Neustadt)

Werd ich mir mal ansehen die Strecke, sobald mein neues Radl da is :)

Aber mal ne andere Frage, wie macht ihr diese Graphiken mit den Höhenmetern ?
 
... ist die CD DigTK25 des Landesvermessungsamtes Rheinland-Pfalz. Gibt es recht neu auch mit einem "3D-Flugsimulator" über die Höhen des Pfälzerwaldes. Erhältlich in fast allen Buchhandlungen. Rheinland-Pfalz und das Saarland sind da auf 5 CDs erhältlich. Kann man natürlich auch einzeln kaufen.

Das vorliegende Höhenprofil ist ein Orginalbild aus dem Programm und nur mit den Mitteln des Programms geglättet. Die Profile auf unserer HP basieren auf diesen Grafiken, sind aber weiter geglättet und dem echten Wegverlauf eher angepasst. Ist halt das Problem, wenn Du per Mausklick über die Wege fährst: Einmal am rechten Wegrand - einmal knapp links daneben und schon hast Du wieder 10 Höhenmeter mehr. Sieht dann im Diagramm sehr unruhig aus.


Kelme
 
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