Jaja, Höhen und Tiefen...
Dann will ich meinen Bericht mal nachliefern und meine Geheimtaktik offenbaren: Die Zeit bis zum Start hat Eispickel ja schon erledigt, erst danach trennten sich unsere Wege. Nach den Erfahrungen mit dem Grunewaldmarathon hatte ich mir eine gute Taktik ausgedacht: So lange wie möglich an renn.schnecke dranbleiben, das sollte für eine Top-Zeit reichen. Also ging es mit gefühltem 200er Puls gleich vom Start weg los. Renn.Schnecke und Vooodoo waren beim Vordrängeln in der Startphase erfolgreicher, so dass ich mich da erstmal wieder rankämpfen musste. Alle anderen hatte ich gleich zu Beginn komplett aus den Augen verloren und wusste nicht mal, ob sie vor oder hinter mir waren. Nach 14 km fiel mir wieder ein, dass ja noch 90 vor mir liegen und ich ließ renn.schnecke fahren und nahm einen Gang zurück. Dafür schloss dann runterrauf wieder auf, der gleich zu Beginn gestürzt war. Mehr oder weniger gemeinsam fuhren wir die nächsten 20 km (mal war ich vorne, mal runterrauf). So langsam sortierte sich auch das Feld und es war eine halbwegs homogene Geschwindigkeit möglich (der Tacho sagte was von einem Schnitt von 21 km/h - gut, die steileren Anstiege sollten erst noch kommen, aber eine Zeit von unter 6 Stunden erschien mir realistisch).
Kurz vor der zweiten Verpflegung wurde mir dann aber ein kleines Loch in der Wiese zum Verhängnis: Mein Vorderrad verkantete irgendwie in der Gabel und ich ging über den Lenker ab und schlug mit dem Knie schön gegen das Fahrrad. Nun gut, so schnell gibt man nicht auf, also Lenker wieder geradegebogen, Vorderrad wieder eingesetzt, an der Verpflegung kurz die blutende Wunde desinfizieren lassen und weiter. Leider hatte ich mir das Knie aber nicht nur aufgeschlagen, sondern auch gut geprellt. Locker kurbeln im
Sattel ging noch halbwegs, aber sobald ich etwas Druck aufs Pedal geben wollte, ging gar nichts mehr. Was aber das schlimmste war: Auch bergab ging nicht mehr - Wegfedern von Unebenheiten war nicht. Und mit nem Hardtail und steifem Knie kommt man keine der wunderschönen Abfahrten im Zittauer Gebirge vernünftig mehr runter.
So machte das alles keinen Sinn mehr, und da ich ja nächste Woche zum Radfahren in die Appenin fahre, wollte ich mein Knie auch nicht endgültig ruinieren. Also schob ich mehr oder weniger weiter - da ich keine Karte hatte, blieb ich auf der Strecke, in der Hoffnung, dass der Abzweig für die 61 km Strecke schon offen ist. An der letzten Verpflegung vor der Streckenteilung traf ich noch Eispickel und teilt ihm meinen Entschluss mit (Pirat und Vooodoo hatten mich schon vorher irgendwann überholt) und fuhr dann an der Teilung Richtung Malevil-Ranch ab. Im Ziel musste ich dann trotzdem durch den Zielbereich (über die Absperrungen klettern war mir dann doch zu blöd, und den Scheiß-Transponder, dessen Befestigung am Vorderrad-Schnellspanner ich mittlerweile die Schuld für meinen Sturz gab, musste ich da ja auch noch abgeben), so dass ich - Computer sind halt doof - kurzfristig als 8. Platz über die Anzeigetafel flimmerte.

Hat mich aber auch irgendwie nicht trösten können.
Wenigstens wartete zu Hause mein neuer RR-Rahmen auf mich, so dass es vielleicht nächsten Sonntag bei den Nove Colli mal klappt, ein Rennen dieses Jahr auch zu Ende zu fahren....
Glückwunsch aber renn.schnecke für eine Traum-Zeit und Top-Ten Platzierung in der Elite-Klasse.

Spaß gemacht hat's trotzdem, und ich freu mich schon auf das nächste Rennen in Polen.