MountainBike Test: dicke Reifen mit wenig Druck rollen im Gelände besser! Alle Daten.

Hab ich. Und ich halte ihn ebenfalls für falsch. Nach Deiner Formel müßte man, wenn ich das richtig sehe, um eine Sache doppelt so schnell zu beschleunigen, doppelt so viel Leistung aufbringen. Wenn ich mit meinem 50-PS-Daihatsu in 16 Sekunden auf Hundert kommen kann, bräuchte ich doppelt so viel Leistung (100 PS), um doppelt so schnell zu beschleunigen, viermal so viel (200 PS), um in 4 Sekunden auf Hundert zu kommen und wäre schon mit 400 PS in 2 Sekunden auf Hundert, oder wie?

Du darfst Dreharbeit und Beschleunigungsarbeit nicht durcheinander würfeln.
 
Du darfst Dreharbeit und Beschleunigungsarbeit nicht durcheinander würfeln.

Habs nur überflogen. Aber ich rede davon, Reifen nicht nur in einer gewissen Art und Weise zu drehen, sondern von der Energie, die es kostet, nach jedem Abbremsen wieder in der dieselben Zeit auf dieselbe Geschwindigkeit zu kommen. Da sind Deine Formeln glaube ich nicht so richtig hilfreich, oder?
 
reden wir hier alle über einen Problembehafteten Reifentest?

Ja, das tun wir ohnehin. Denn erstens wurde nur der reine Abrollwiderstand gemessen. Leider muß man das Rad nicht nur rollen lassen, sondern auch Antreiben. Wenn ich mit meinen 75 Kilo in die Pedale trete, dann zieht diese Kraft an den paar Profilstollen, die sich gerade auf dem Boden befinden. Wenn ein breiterer Reifen wie dargestellt mehr in der Breite und damit auch mehr auf den labileren Seitenstollen aufliegt, ein schmalerer mehr auf den stabileren Mittelstollen, dann drängt sich mir die Frage auf: Macht das überhaupt keinen Unterschied???

Zweitens kann dieser Reifentest kein Stück erklären, wieso im Anrolltest in der Bike 5/2007 der bekanntermaßen schmale, schwere und zudem auf Asphalt höllisch schwer (43,2 Watt) laufende Maxxis Highroller als schnellster aller 24 Kandidaten durchs Ziel kam...
 
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bekanntermaßen schmale, schwere und zudem auf Asphalt höllisch schwer (43,2 Watt) laufende Maxxis Highroller als schnellster aller 24 Kandidaten durchs Ziel kam...

auf Asphalt hoppelt (Hubarbeit von Stollen zu Stollen) das hohe offene Profil, Reifen mit niederigem Profil und nahe an einanderstehenden Mittelstollen laufen hier wie "slicks".

er ist schmal aber hoch! damit schmiegt (keine Hubarbeit) er sich über den unregelmäßigen Untergrund.
Das ist auch der Grund warum der voluminöse RK im Gelände gut läuft, im vergleich zu einem Reifen mit ebenfalls geringer Profilhöhe und geringerem! Volumen.

Rand: der Luftdruck ist dem Volumen angepasst, praxisrelevant ist "gleicher" Durchschlagschutz.
 
Zuletzt bearbeitet:
nochmal: wie garbel es so schön darstellt, ist der quantitative einfluss der beschleunigungsarbeit bei unterscheidlichen reifen verschwindend gering. in seinem link kannst du dir das anschauen.

Ich habe mal die Rechnung vom Link übertragen und einen 400 Gramm schwereren, einen Zentimeter dickeren Reifen als LRS 2 berechnet. Macht im Ergebnis also schonmal 4,5 Watt mehr (s.u.). Die Laufräder müssen aber eben nicht nur in Drehrichtung beschleunigt werden, sondern zusätzlich auch in Fahrtrichtung. Wenn es stimmt, was hier gesagt wurde, daß die Beschleunigungsenergie dazu genau gleich hoch ist, dann haben wir also bemerkenswerte 9 Watt. Zwar bremse ich meistens nicht auf Null runter (in Tragepassagen natürlich schon), aber selbst wenn ich nur auf die halbe Geschwindigkeit abbremse, brauche ich bei jedem kräftigeren Abbremsen drei Viertel (6,75 Watt) dieser Energie zusätzlich. Wenn das "verschwindend gering" ist, wie gering ist Deiner Meinung nach dann die Energieersparnis durch breitere Reifen?
Nochmal zum Vergleich: Ein 2,4er spart im Vergleich zu einem 2,1er auf Schotter bei 19 km/h weniger als 2,8 Watt.

Die Berechnung:

Kommen wir zur rotierenden Masse (Laufräder). Annahmen:

- Reifen u. Schlauch: 600 Gr. (Radius für J: 30 cm)
- Speichen 200 Gr. (Radius für J: 15 cm)
- Nabe aufgrund des sehr geringen Radius vernachlässigbar.

Laufradsatz 1 mit 500 Gramm schwerer Felge:

J=m*r²
J1=1,1kg*(0,3m)²+0,2kg*(0,15m)²=0,1035 kg*m² (pro Laufrad) -> 0,2070 kg*m² pro LRS

Laufradsatz 2 mit 400 Gramm schwererem, einem Zentimeter dickeren Reifen:

J2=1,5kg*(0,305m)²+0,2kg*(0,15m)²=0,144 kg*m² (pro Laufrad) -> 0,2888*m² pro LRS

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Rotationsenergie Wr=1/2*J*(Winkelgeschwindigkeit)²

Winkelgeschw. w bei v=10m/s und einem Radius von 30cm:

Umfang U=d*Pi=0,6m*3,14=1,88m

Umdrehungsgeschwindigkeit des Laufrades: (10m/s)/1,88m=5,3 U/s

Winkelgeschwindigkeit w=2*pi*5,3=33 rad/s

Wr1=1/2*0,207*33²=112 Nm (Laufradsatz 1)

Wr2=1/2*0,2888*33²=157 Nm (Laufradsatz 2)



Was heißt das nun?



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Gehen wir mal auf die Leistung ein (=Arbeit/Zeit)

Nehmen wir an, ich möchte m eine Laufräder in 10 sek. auf 10m/s beschleunigen. Folgende Leistung muß er aufbringen:

LRS1: 112 Nm/10s=11,2 Watt

LRS2: 157 Nm/10s= 15,7 Watt
 
Ganz gleich, was wir hier behaupten oder zusammenrechnen, breite Reifen sind eher zu bevorzugen:

- die Testergebnisse stehen, die neue Ausgabe der Bike (2/2009) ist deutlich
- auf der Homepage von Conti steht ausdrücklich, dass bei bauartgleichen Reifen der breitere einfach besser rollt
- Anrufe in den Labor- bzw. Technikabteilungen bei Conti und bei Schwalbe (sehr, sehr nette Leute bei beiden) bestätigen es ebenfalls.
Mir hat man dort ausdrücklich geraten, im Marathonrennen nie unter 2,25 zu gehen.

Als ich von den schmalen auf breitere Modelle umstieg, war ich in jeder Hinsicht entzückt. Ich werde im Frühling einmal für´s ruppige Gelände am Hardtail (unter 10kg) für Racezwecke testweise vorne 2,4er aufziehen, hinten mindestens 2,2er. Mal sehen. Im Training fahre ich derzeit vorne und hinten sowieso schon 2,3er - sehr schön.
 
Ganz gleich, was wir hier behaupten oder zusammenrechnen, breite Reifen sind eher zu bevorzugen:

- die Testergebnisse stehen, die neue Ausgabe der Bike (2/2009) ist deutlich
- auf der Homepage von Conti steht ausdrücklich, dass bei bauartgleichen Reifen der breitere einfach besser rollt
- Anrufe in den Labor- bzw. Technikabteilungen bei Conti und bei Schwalbe (sehr, sehr nette Leute bei beiden) bestätigen es ebenfalls.
Mir hat man dort ausdrücklich geraten, im Marathonrennen nie unter 2,25 zu gehen.

Als ich von den schmalen auf breitere Modelle umstieg, war ich in jeder Hinsicht entzückt. Ich werde im Frühling einmal für´s ruppige Gelände am Hardtail (unter 10kg) für Racezwecke testweise vorne 2,4er aufziehen, hinten mindestens 2,2er. Mal sehen. Im Training fahre ich derzeit vorne und hinten sowieso schon 2,3er - sehr schön.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich habe nichts anderes behauptet. Daß unter dem Strich ein Dicker im Gelände im Widerstand etwas besser ist (und in der übrigen Performance meistens viel besser, je nach Einsatzgebiet), läßt sich wohl festhalten. Ich habe nur mal klarstellen wollen, daß die immer wieder hochgejubelten "riesigen" Krafteinsparungen einer sachlichen Betrachtung nicht standhalten.
 
@ tombrider

Ist schon recht. Es wäre ohnehin schade, sich wegen Gummireifen die Haare auszureißen. Mich interessiert das Thema, für Tipps bin ich immer dankbar. Vieles hier war hilfreich.

@sipaq oder alle
Wer hat Erfahrungen mit 2,4er Reifen im Renneinsatz bzw. Tempotraining? Eher rennorientierte Reifen wie NN oder Mk. Es gibt sogar den Racing Ralph in 2,4. Wer hat den probiert?
 
@ tombrider

Ist schon recht. Es wäre ohnehin schade, sich wegen Gummireifen die Haare auszureißen. Mich interessiert das Thema, für Tipps bin ich immer dankbar. Vieles hier war hilfreich.

@sipaq oder alle
Wer hat Erfahrungen mit 2,4er Reifen im Renneinsatz bzw. Tempotraining? Eher rennorientierte Reifen wie NN oder Mk. Es gibt sogar den Racing Ralph in 2,4. Wer hat den probiert?


Ich fahre den Ritchey Z-Max nicht nur in 2,1, sondern auch in 2,35 (=58mm, 750 Gramm). Auf Felge mit 17er Maulweite läuft der bei Drücken ab ca. 2 Bar abwärts etwas wabbelig, vor allem in der Kurve arg unpräzise. Im Moment fahre ich ihn auf einer 21er, das ist schon viel besser. Mehr wäre vermutlich noch besser. Bei gleicher Geschwindigkeit erzeugt ein deutlich breiterer Reifen eine deutlich größere Schräglage, das ist im Gelände gut, auf der Straße eher schlecht. In tiefem Schlamm ist ein breiter Reifen deutlich schlechter als ein schmaler.
 
Hallo Zusammen,

hab ne sehr brisante Situation und hoffe auf nen geniale Erklärung:

-fahre seit 1 Jahr erfolgreich mit VR: Nobby Nic/ HR: Racing Ralph (beide Gr. 2,25")
-hab jetzt zur Optimierung diese gewogen :
667g / 602g - irgendwie viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel zu hoch (für Tri. Comp. Evo, oder ?)
-wiege gesammt 54 Kg (normal bei meiner Größe und Erfolgstgarantie zugleich)
-nach langer Informierung : Breite Reifen sind zwar im Gelände besser
-aber: was is bei kleinen Fahrern? Sind da nich schmalere dem Verhältniss angepasster?
-z.B. 2,1" Reifen, spart Gewicht und is nicht sonderlich kleiner

(suche auch im Net nach passendem Angebot- Set 2,1" NN,RR)

________________________
 
Hallo Zusammen,

hab ne sehr brisante Situation und hoffe auf nen geniale Erklärung:

-fahre seit 1 Jahr erfolgreich mit VR: Nobby Nic/ HR: Racing Ralph (beide Gr. 2,25")
-hab jetzt zur Optimierung diese gewogen :
667g / 602g - irgendwie viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel zu hoch (für Tri. Comp. Evo, oder ?)
-wiege gesammt 54 Kg (normal bei meiner Größe und Erfolgstgarantie zugleich)
-nach langer Informierung : Breite Reifen sind zwar im Gelände besser
-aber: was is bei kleinen Fahrern? Sind da nich schmalere dem Verhältniss angepasster?
-z.B. 2,1" Reifen, spart Gewicht und is nicht sonderlich kleiner

(suche auch im Net nach passendem Angebot- Set 2,1" NN,RR)

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Auch wenn es den Leichtbaufetischisten weh tut: Was im Gelände vor allem zählt, ist der Rollwiderstand. Der wirkt sich nach zwei Stunden im Bereich von gesparten Minuten aus, wo es bei 100 Gramm mehr oder weniger am Reifen nur um verlorene Sekunden geht. Das heißt, daß Du prinzipiell mit einem 2,4er Ralph deutlich schneller bist als mit einem vielleicht leichteren und griffigeren 1,8er NN, der aber dafür auch mehr Rollwiderstand hat. Das heißt bei der Auswahl: immer so breit wie möglich, aber nur so viel Grip wie nötig.
 
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-hab jetzt zur Optimierung diese gewogen :
667g / 602g - irgendwie viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel zu hoch (für Tri. Comp. Evo, oder ?)
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Ui, die sind aber wirklich schwer! Hast du vielleicht die OEM Drahtreifen und nicht die original Faltreifen. Oder die DoubleDefense Variante. Also meine 2,25 RaRa/NoNi Kombi mit Snakeskin wiegt 1150g. Das wären ja 120g mehr:eek:.

Ich wiege auch nur 59 kg und fahre auch die 2,25er und auf'm AM die 2,4er. Nie im Leben würde ich wieder auf 2,1er umrüsten. Selbst auf meinem "Rennrad"-MTB habe ich 26x2,0 mit Federgabel montiert.

Grüße
kleinbiker
 
kann schon sein mit den OEM-Reifen. Was auch komisch is - die Breite :
es steht zwar 57-559 drauf, aber gemessen hab ich ca. 54 -> das wären doch schon 2,1" (Breite der Karkasse gemessen)?
Wie is das dann bei den 2,1" ?
 
Wenn Du meine Auswertung gelesen hast, wirst Du feststellen, daß die Unterschiede ohnehin nicht so riesig sind, wie oft behauptet. Im Rennen, wo es um Sekunden geht, aber auf jeden Fall beachtlich. Für den Normalfahrer sind die objektiven Zeiten relativ egal. Oder auch nicht, denn: Ein Reifen mit mehr Druck, obwohl objektiv minimal langsamer, fühlt sich härter, straffer, schneller an. Ebenso beim Rollwiderstand: Die konstanten Unterschiede sind so gut wie nicht fühlbar, die Unterschiede während der Sekunden der Beschleunigung aber sehr wohl! Gleiches gilt für die Wendigkeit usw.
Fazit: Ein breiter Reifen ist schneller, obwohl er schwerer ist. Ein schmaler, leichterer Reifen fühlt sich aber schneller an! Also wenn es nicht um schnelle Zeiten, sondern um ein gutes Feeling geht, kann ein schmalerer Reifen somit durchaus die bessere Wahl sein.
 
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