Letztes Wochenende hab ich mir am Tag nach der Eröffnung mal den ganzen Neuland-Trail in Immenstadt angeschaut.
Großen Respekt dafür, was da geschaffen wurde.
Aber der Reihe nach:
Hochwärts bin ich auf der Nordseite, also über die Bergstation vom Alpsee-Coaster und dann Starkatsgund. Da hat man zwar nette Aussicht, aber die Steigung ist für Fahrer ohne Motor echt schmerzhaft. Kein wunder, dass oben am Naturfreundehaus dann mein Bike unter etwa 20 das einzige nicht-Ebike war.
Aus Erfahrung weiß ich, dass es über den Steigbachtobel auch nicht recht viel leichter ist, da hoch zu kommen. Hab ich was übersehen, oder gibt es einfach keine wirklich gut geeignete Variante um mit einem nicht E - Enduro bis ganz nach oben zu kommen?
Die letzten Meter zum Gipfel sind dann ziemlich wurzelig und steil - Respekt an alle, die das ohne Motor hochfahren, nachdem sie bis hier ja schon einiges in den Beinen haben.
Der erste Teil des Trails ist ganz nett in den Wald gebaut - eher leicht und nicht extrem spannend. Vielleicht fährt sich das noch besser ein.
Dann kommt eine Jumpline, die leider noch gesperrt war. Sieht aber so aus, als hätte man darauf geachtet, dass das für jeden was ist - man kann also relativ große Sprünge machen, aber auch kleine Hopser und auf den Tables landen.
Dass dann ein paar Höhenmeter auf dem Anfahrtsweg vernichtet werden ist nicht schön, aber das schmerzt mich als Mittelgebirgsradler vermutlich mehr als andere. (Wenn man bei uns so viele Höhenmeter "verschenkt" ist man fast schon wieder unten ;-)
Die Ausschilderung in dem Teil könnte man noch verbessern - ich war erstmal ziemlich unsicher, und wollte natürlich auf keinen Fall sinnlos die Höhenmeter vernichten.
Das folgende Stück bis zur Alpe Gschwendnerberg ist für mich ein perfektes Beispiel dafür, wie man so eine Stelle perfekt lösen kann.
Ich kenne das von früher vom Wandern und hatte seinerzeit immer mal überlegt, wie fahrbar das wäre und war zu dem Schluss gekommen, dass das meiste geht, aber doch etliche Stellen sehr grenzwertig wären.
Da wurde jetzt mit relativ sanften Eingriffen sehr sinnvoll modifiziert, so dass der Abschnitt anspruchsvoll, aber nicht großartig gefährlich ist und sich extrem gut fahren lässt.
Sehr genial, finde ich! Hat jetzt mit einem flowtrail nicht viel zu tun und ist schon etwas ruppig und stufig, aber macht großen Spaß. (Zumindest bei Trockenheit - wenn es nass ist, dürfte das ganze nur noch für Leute, die ihr Bike richtig gut beherrschen sinnvoll machbar sein)
Bei der Einkehr in der Alpe Gschwendnerberg war ich irritiert, warum an einem Brückentags - Freitag-nachmittag bei bestem Wetter (und voll besetzen Außenbereich der Alpe) auf die Dauer von einem Weizen kein einziger Biker von oben aus dem Trail kam und nach unten nur einer in den Trail fuhr.
Der untere Bereich ist dann ein wirklich schön gebauter Wald-Trail mit vielen Wurzeln, ein paar Steinen und vielen engen Kurven. Insgesamt ziemlich steil, aber macht großen Spaß. Auch hier bin ich froh, dass alles trocken war, weil bei Nässe sicher einige Stellen ganz schön kritisch werden können.
Insgesamt absolut einen Besuch wert.
- Der Uphill ist echt kein Spaß
- Ob das oberste Teilstück den Rest des Uphills wert ist, muss jeder selbst entscheiden - ich werde meine müden Knochen beim nächsten mal vermutlich nur noch bis zu dem Zwischenstück hochschinden.
- Bei Nässe würde ich den Trail nur für echt gute Fahrer empfehlen
Jedenfalls Vielen Dank an alle, die das möglich gemacht haben. Ich denke das ist eine absolute Bereicherung für die Region und würde mir definitiv mehr davon wünschen.