Hallo,
bin glücklich wieder gelandet. War ne schöne Tour bei herrlichem Wetter. Bin erst am Marktplatz noch etwas rumgestreetet, und habe Drops vom Brunnen geübt. Dabei sind auch 2 Downhiller vorbeigekommen, aber sie wollten wohl nicht mit mir mitkommen.
Nach dem Spreetunnel war ich erstmal ganz erschrocken, weil trotz Sonne und tollem Wetter doch alles ganz klitschenass war im Wald. Da sind ja die Wurzeln immer besonders böse. So habe ich erstmal vorsichtig verschiedene Trails Richtung Müggelberg erkundet. Aber spätestens bei der ersten Steigung war alle Vorsicht vergessen. Kanonenberge heisst das da, hat mir der Downhiller mit dem 20Kilo Bomber aus der SBahn verraten.
Also Kanonenberge hoch und runter und kreuz und quer, irgendwann beginnt alles zu fliessen und die Landschaft strömt an einem vorbei, hab ganz vergessen wie schön surfen ist. Breite Wanderwege bis hin zu Trails die schmaler sind als mein Lenker. Die Anzahl der Trails dort ist mit Sicherheit größer N.
Irgendwann bin ich dann die quasi überbevölkerte Downhillstrecke hochgekurbelt, natürlich ordnungsgemäß neben(!) der Strecke und es hat auch niemand mit mir geschimpft. Ein kleiner nett aussehender Weg erwies sich jedoch als Falle, unvermutet war da eine Sprungschanze vor mir aufgebaut. Sowas würde ich nicht mal runter-, geschweige denn hochspringen. Also flugs einen anderen Weg nach oben gesucht.
Auf dem Müggelberg verliere ich immer hoffnlungslos die Orientierung, dann halte ich mich an Douglas Adams und versuche Fliehkraft aufzubauen, in dem ich im Kreis fahre, immer schneller und schneller werde, bis ich schliesslich Fluchtgeschwindigkeit erreiche, und über irgendeine Abfahrt den Berg hinuntergeschleudert werde.
Dieses Mal landete ich an einer wenig hilfreichen Stelle mitten im Wald, auch hier gingen Wege in alle Richtungen. N ist doch größer hier als bisher vermutet. Ich wollte den Weg vom letzten WE wiederfinden, da mir alles sehr unbekannt vorkam, vermutete ich, in südlicher Richtung vom Berg ausgespuckt worden zu sein. Also genau wo ich hin wollte. Und tatsächlich stiess ich kurz darauf auf die Dahme, und damit bekanntes Gebiet. Zwischendurch wurde mir noch bewusst, daß Pferde und Fahrradfahrer doch eine relativ unterschiedliche Art der Fortbewegung haben, und ihren zurückgelegten Weg auf sehr inkompatible Art und Weise prägen.
Den Weg kannte ich ja nun, und so konnte ich Gas geben. Die Wurzeln waren sehr nett zu mir, und sind nicht unter mir weggerutscht oder haben andere alberne Spielchen gemacht (wie Verstecken unter einer Laubdecke und Fangen meines Vorderrades). So war ich bald in Gosen, und eigentlich wollte ich ja noch weiter Richtung Erkner, aber mich hat die Aussicht auf einen Tasse Kaffee und ein Croissant zu sehr gelockt. Da ein Kumpel von mir hier arbeitet (er hat auch ein Mountainbike, aber ab und zu arbeitet er lieber am So.) habe ich ihm also einen Besuch abgestattet, und bin doch tatsächlich dort hängengeblieben.
Stunden später und inzwischen stockfinster wollte ich den Heimweg antreten. Dank der vor Ort vorhandenen Technik wusste ich inzwischen, daß rkersten irgendwo rumgeistert, vielleicht trifft man sich ja im dunklen Wald, ausserdem ist ja Halloween, wie aufregend.
Leider verließ mich hier dann die Technik. Mein frisch(!) aufgeladener Akku gab nach 10min den Geist auf. So stand ich also nun wirklich im dunklen Wald, und vor der Aufgabe, mich nur mit einem LED Cateye (das für mich einen rein ideellen Wert darstellt und über keinerlei Funktion verfügt), sowie dem Blitz meiner Digitalkamera wieder in die Zivilisation durchzuschlagen. Und sowas ausgerechnet zu Halloween, wie aufregend.
Wer schon mal im Dunkeln aufgewacht ist, dann grelles Licht anmacht und panisch wieder abstellt, kennt den Effekt vielleicht. Das Gesehene brennt sich quasi in die Netzhaut ein, man sieht immer dasselbe Bild, man kann sich das so vorstellen wie die Standbildfunktion beim Videorekorder. Sowas führt dann dazu, daß man fröhlich noch geradeaus fährt, wenn der Weg schon längst links rum geht.
Diese Art der Fortbewegung verringerte meinen Schnitt und die geplante Kilometerzahl dramatisch, als ich in Wilhelmshagen ankam, war ich bei 38km und 16km/h. Hier war dafür richtige Halloweenstimmung, hinter jeder Strassenecke lauerten Horden von Kindern mit spitzen Hüten und schrecklichen Masken, die ich erschrecken musste. *ein dunkler Schatten.. buuuuuuh... das kreischende Quietschen meiner vorderen Marta zerreißt die Stille.... blitz.. hämisches Gelächter... ein wild strampelndes Wesen verschwindet mit Kettengerassel in der Dunkelheit...*
War ein schöner Tag und sollte wiederholt werden. Wie siehts denn nächstes WE aus? Roadrunner Hausrunde, oder Renes Löcknitz-Idyll (wie romantisch) und Kranischberge? Bin ich für alles offen.
Bis dann, eure
* Flocke *