Nach langer Abstinenz bau ich mir was mit Federweg

Ich habe ein Rad mit "Boost-Boost" aufgebaut. Das hier die Kettenlinie nicht optimal ist sieht man auch mit dem bloßen Auge ohne zu messen.
@Dani Allerdings ist das eher von Interesse, wenn man überwiegend die leichten Gänge fährt. Wenn man eher Kette rechts wählt und das Terrain es einem auch erlaubt, kann man es vernachlässigen, oder?
Passt m.M. aber nicht so ganz für ein Bergradl...
Wenn man eher Kette rechts wählt, würde ich von Beginn weg grössere Kettenblätter wählen, damit man die kleinen Kränze hinten nicht zu schnell verschleisst...
 
Vorsicht, es wird technisch
Ich habe viel über die Federung geschrieben, aber noch nicht, welche Federgabel ans Fugitive geschraubt wird.
Am Liebsten hätte ich eine Manitou Mattoc Pro mit 150mm Federweg gehabt, leider gibt es die Mattoc 29-er nur bis 140mm Federweg und in der Schweiz sind die Händlerpreise sehr uninteressant.
Die Manitou Mezzer wäre die zweite Wahl gewesen, die gibt es mit 150mm Federweg und sie baut auch etwas weniger hoch als die Mattoc. Zwar ist der Verstellbereich der Lowspeed Druckstufe in Richtung hart viel kleiner als bei der Mattoc, mit dem hätte ich leben können. Aber der Händlerpreis in der Schweiz ist für uns absolut uninteressant, um die Gabel interessierten Kunden anbieten zu können, ich weiss nicht, ob ein Kunde bereit wären, mehr als für eine Fox 36 Factory Grip 2 auszugeben.
Immer im Hinterkopf, was für unsere Kunden interessant sein könnte, habe ich mich schlussendlich für eine Pike Ultimate mit Charger 2.1 Dämpfer entschieden.
Die Federkennlinie des Debon Air Systems ist meiner Meinung nach besser als bei der Fox, auch wenn der mittlere Federwegsbereich noch etwas besser stützen könnte.
Die Charger 2.1 Dämpfung ist wieder mal ein typisches Beispiel von Unfähigkeit in der Bikeindustrie. Die Gabel besitzt einstellbare Low Speed- und High Speed Druckstufe. Über die Unnötigkeit einer High Speed Druckstufe habe ich ja schon gelästert, aber wenn ein Hersteller Low- und Highspeed Druckstufe parallel schaltet und nicht in Serie, dann ist das nur dumm. Wenn dann die Knöpfe auch noch verkehrt angeschrieben sind, dann kann ich mich nur am Kopf kratzen. Das Verstellrad, das die Federvorspannung auf das Ventil regelt, welches die grossen Druckstufendurchlassöffnungen verschliesst, ist mit High Speed angeschrieben. Tatsache ist aber, dass bei schnellen Schlägen dieses Ventil so oder so aufgedrückt wird, ob die Vorspannung gross ist oder nicht. Das ist eigentlich die Funktion der LOW speed Druckstufe, denn bei kleinen Geschwindigkeiten macht es einen Unterschied, ob die Vorspannung auf dieses Ventil gross ist oder nicht. Die Nadel, die eine kleinere Durchlassöffnung verschliesst, ist mit Low Speed angeschrieben. Dabei ist genau das eigentlich für die High Speed Druckstufe typisch, eine eher kleinere Durchlassöffnung bremst den Ölfluss bei langsamen Bewegungen nicht, bremst aber die Gabel bei schnellen Bewegungen stark ab. Und diese zwei verkehrt rum angeschriebenen Regelungen sind in der Gabel parallel zueinander angeordnet. Das heisst, die Stellung des einen Einstellknopfs beeinflusst die Funktion der anderen Druckstufe und umgekehrt.
Von der geschlossenen Low Speed Druckstufe (die mit High Speed angeschrieben ist) erwarte ich, dass sie im Steilhang, bei Stufen etc das stärkere Abtauchen der Gabel verhindert. Wenn man nun die High Speed Druckstufe (die mit Lowspeed angeschrieben ist) geöffnet hat, dann kann alles Öl fast ohne Widerstand durch diese Öffnung fliessen und das federvorgespannte Ventil, das ein Wegtauchen der Gabel verhindern sollte, bleibt ohne Wirkung.

Wegen der Parallelschaltung sind auch die Knöpfe verkehrt angeschrieben, weil sie sich gegenseitig beeinflussen.

Ein Hersteller, der seine Hausaufgaben gemacht hat, schaltet Highspeed (wer die denn überhaupt benötigt) und Lowspeed Druckstufe in Serie und macht die maximale Durchlassöffnung der Highspeed sehr gross und die maximale mögliche Vorspannung der Lowspeed Druckstufe auch. So kann man beides unabhängig voneinander einstellen und die Knöpfe können korrekt beschriftet werden.

Okay, was mache ich also? High Speed Druckstufe brauche ich nicht, Low Speed dafür mit grossem Verstellbereich.
Um die Lowspeed Druckstufe effektiv regelbar zu bekommen, muss das Nadelventil, das die kleine Durchlassöffnung verschliesst, komplett geschlossen werden. Der mit Low Speed beschriftete Knopf also ganz zu.
Sämtliche Shims, die unter dem mit Feder vorgespannten Ventil liegen, ausser dem untersten grossen, werden entfernt, damit das Ventil bei schnellen Schlägen sofort viel Ölfluss freigibt. Wenn das noch zu wenig ist, drehe ich mir einen Ventilkolben, der die Durchlassöffnungen komplett verschliesst und entferne den eigentlich dafür vorgesehenen Shim, der sich aufbiegen muss, um den Ölfluss freizugeben. Ferner habe ich die Vorspannung auf das Ventil erhöht, so dass bei komplett geschlossener Druckstufe (maximale Federvorspannung) mehr Kraft notwendig ist, um das Ventil zu öffnen und viel Ölfluss zu ermöglichen. Besser wäre natürlich eine härtere, aber gleich lange Feder, das würde den Verstellbereich vergrössern, nicht nur verschieben. Momentan kann ich die Druckstufe nicht komplett öffnen, die Feder drückt in der offenen Stellung immer noch leicht auf das Ventil, was bei schnellen Schlägen nicht spürbar sein dürfte. Feineinstellung mache ich dann nach den ersten Fahrten, wenn nötig.
Dann weiss ich auch, ob die Zugstufe für mein Gewicht passend ist oder evt durch mehr oder weniger Shims angepasst werden muss.

Nach wie vor ist es für mich unverständlich, dass in vielen Tests diese Federgabel am besten abschneidet und das, nachdem es seit über 20 Jahren Federgabeln fürs Fahrrad gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke erstmal für Deine detaillierte technische Betrachtung. Lese ich sehr gerne :)
Ohne über Deine Erfahrung sowohl was das fahren als auch das warten der unterschiedlichen Gabel angeht zu verfügen frage ich mich was mit anderen „Exoten“ wie z.B. Öhlins, Formula, DVO usw. ist? Kommen die aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht in Frage?
RS ist an so einem Rad ja fast schon wieder gewöhnlich und zudem musst Du wie Du schreibst die Gabel ja auch wieder auf Dich anpassen.
Die Formula 35 bzw. Selva gibt’s z.B. mit dem von Dir gewünschten Federweg. Ich fahre inzwischen an 3 Bikes Formula Gabeln (33 und 35) und finde die deutlich besser als alles was ich in den letzten 20 Jahren von RS gefahren habe.
 
Danke erstmal für Deine detaillierte technische Betrachtung. Lese ich sehr gerne :)
Ohne über Deine Erfahrung sowohl was das fahren als auch das warten der unterschiedlichen Gabel angeht zu verfügen frage ich mich was mit anderen „Exoten“ wie z.B. Öhlins, Formula, DVO usw. ist? Kommen die aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht in Frage?
RS ist an so einem Rad ja fast schon wieder gewöhnlich und zudem musst Du wie Du schreibst die Gabel ja auch wieder auf Dich anpassen.
Die Formula 35 bzw. Selva gibt’s z.B. mit dem von Dir gewünschten Federweg. Ich fahre inzwischen an 3 Bikes Formula Gabeln (33 und 35) und finde die deutlich besser als alles was ich in den letzten 20 Jahren von RS gefahren habe.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen Exoten, das sieht man ja an der Rahmenwahl. Ich habe diverse Exoten in Betracht gezogen, bin dann schlussendlich nach vielem Lesen von Beiträgen und Testberichten doch bei der Rock Shox gelandet, weil sie
a) für uns recht preiswert zu bekommen ist
b) von Werk her schon eine brauchbare Federkennlinie besitzt
c) die Ersatzteilversorgung gewährleistet ist
d) die Dämpfung mit relativ kleinem Aufwand modifiziert werden kann

Die Formula Selva wäre sicher als High End Gabel interessant, kostet uns aber etwa 250 Franken mehr als die Pike und wäre noch teurer, wenn man die ganz softe Druckstufenabstimmung dazukaufen müsste, die ja standardmässig nicht inbegriffen ist.
Zudem ist sie momemtan bei unserem Lieferanten nicht an Lager. Vielleicht kann ich dort mal eine Testgabel fahren, der schweizer Importeur ist gleich um die Ecke.
Öhlins wäre auch spannend, scheint aber eine weniger gute Federkennlinie als die Debon Air Gabeln zu haben und die coil ist wegen dem Umbau auf verschiedene Testfahrer etwas mühsam. Auch Öhlins ist viel teurer als die Pike.
Für uns als Federungsspezialisten ist es zudem auch interessant, an gängigen Standardgabeln Tuning anbieten zu können und das funktioniert nur, wenn man die Gabel auch selbst fährt.
Es braucht auch weniger Überzeugungsarbeit, eine Pike zu verkaufen als eine deutlich teurere Formula oder Öhlins.
 
Ich hätte gerne mal ein Bild einer „guten“ Federkennlinie und im Vergleich einer „weniger guten“ gesehen, um besser zu verstehen, was gemeint ist.
Soll die Gabel plüschig(er) sein?
 
Dan
Ich habe grundsätzlich nichts gegen Exoten, das sieht man ja an der Rahmenwahl. Ich habe diverse Exoten in Betracht gezogen, bin dann schlussendlich nach vielem Lesen von Beiträgen und Testberichten doch bei der Rock Shox gelandet, weil sie
a) für uns recht preiswert zu bekommen ist
b) von Werk her schon eine brauchbare Federkennlinie besitzt
c) die Ersatzteilversorgung gewährleistet ist
d) die Dämpfung mit relativ kleinem Aufwand modifiziert werden kann

Die Formula Selva wäre sicher als High End Gabel interessant, kostet uns aber etwa 250 Franken mehr als die Pike und wäre noch teurer, wenn man die ganz softe Druckstufenabstimmung dazukaufen müsste, die ja standardmässig nicht inbegriffen ist.
Zudem ist sie momemtan bei unserem Lieferanten nicht an Lager. Vielleicht kann ich dort mal eine Testgabel fahren, der schweizer Importeur ist gleich um die Ecke.
Öhlins wäre auch spannend, scheint aber eine weniger gute Federkennlinie als die Debon Air Gabeln zu haben und die coil ist wegen dem Umbau auf verschiedene Testfahrer etwas mühsam. Auch Öhlins ist viel teurer als die Pike.
Für uns als Federungsspezialisten ist es zudem auch interessant, an gängigen Standardgabeln Tuning anbieten zu können und das funktioniert nur, wenn man die Gabel auch selbst fährt.
Es braucht auch weniger Überzeugungsarbeit, eine Pike zu verkaufen als eine deutlich teurere Formula oder Öhlins.
Danke das beantwortet meine Frage. Es sind also nachvollziehbare wirtschaftliche Erwägungen und keine grundsätzliche Skepsis gegenüber den Exoten Gabeln. Ich kann das natürlich für mich, der ausschließlich für sich selber baut, anders betrachten. Zumal man speziell die 35er teilweise sehr günstig neu bekommt (klar, da kein Boost).
Wenn der Formula Lieferant gleich bei Dir um die Ecke ist, kann ich Dir nur empfehlen mal eine zu testen. Mich würde Deine Einschätzung interessieren. Wobei angeblich die Selva deutlich straffer sein soll als es die 35er war (im Grundsetup). Selber erfahren konnte ich das leider nicht, da ich kein Boost fahre.
 
Ich hätte gerne mal ein Bild einer „guten“ Federkennlinie und im Vergleich einer „weniger guten“ gesehen, um besser zu verstehen, was gemeint ist.
Soll die Gabel plüschig(er) sein?

Für verschiedene Einsatzgebiete sind verschiedene Federkennlinien optimal. Für das steile Gelände, welches wir hier in der Nordwestschweiz und in den Alpen haben, sollte die Federkennlinie im mittleren Federwegsbereich nicht zu stark "durchhängen", sonst taucht die Gabel beim Runterfahren im Steilhang schon nur durch das Fahrergewicht stark in den federweg ein und es steht nur noch wenig Restfederweg für Schläge zur Verfügung. Unten ist die durchhängende Federkennlinie eines älteren Fox Luftdämpfers zu sehen. Zu Beginn des Federwegs ist die recht hohe Anlaufschwelle (es braucht relativ viel Kraft, bis der Dämpfer das erste Zehntel an Federweg einfedert.) Danach wird die Kurve recht flach, das heisst, dass in diesem Bereich schon wenig mehr Kraft ausreicht, um den Dämpfer recht viel einfedern zu lassen. Das führt zwar zu einem komfortablen Verhalten (Fluffig) in genau disesm Bereich, sobald es aber ein wenig hörter zur Sache geht oder das Gelände steiler, steht nur noch wenig Restfederweg zur Verfügung und das Bike fühlt sich unkomfortabel an. Noch mehr Nachteile kommen durch die Dämpfung mit zu weichem mittleren Federwegsbereich: Wenn die Rückstellkräfte klein sind (das ist immer so bei flacher Kennlinie), dann federt i diesem Bereich die Gabel zu langsam aus und die Gabel ist noch zu weit eingetaucht, wenn der nächste Schlag kommt - sie verhärtet im Gelände mit vielen kurz aufeinanderfolgenden mittleren Schlägen.
Will man bei einer solchen Kennlinie einen etwas strafferen mittleren federwegsbereich, muss man ihn härter pumpen, was nur bedingt hilft, die Folge ist, dass man den federweg nicht mehr ausnutzen kann, da die Gabel zu schnell hart wird.
Fox Kennlinie.jpeg


Die Debon Air Technologie hat eine viel längere Negativluftkammer bzw führt dazu, dass bei ausgefederter Gabel (Dämpfer) der Druck in der Negativluftkammer höher ist als in der Positivkammer. Das glättet vor allem die Anlaufschwelle zu Beginn des Federwegs und führt zu einem Dämpfer, der im mittleren Federwegsbereich besser stützt, siehe Graphik unten:

Debonair.jpeg


Noch besser macht das das Manitou IRT System, wie man an der unteren Graphik sehen kann:

IRT Kennlinien.jpg


Durch die 2 in Serie geschalteten Luftkammern, deren Druck unabhängig voneinander eingestellt werden kann, hat man sehr viele Möglichkeiten, die Kennlinie auf die persönlichen Vorlieben einzustellen.
Bei gewissen Druckwerten in den 2 Luftkammern ist ein sehr grosser Federwegsbereich der Gabel sehr linear, was in meinen Augen für viele Einsatzgebiete (ausser wenn man nur in sehr flachem Gelände fährt) optimal ist und über eine sehr grosse Breite eine sehr komfortable, sehr gut einschätzbare (vorhersehbar) Federung mit einem Maximum an Kontrolle ermöglicht.
 
Danke für deine Ausführung. Da kann die Grip 2/EVOL-Kennlinie aber locker mithalten, behaupte ich jetzt mal. ;)

Die Grip2 / Evol Kennlinie wird früher progressiv als die Rock Shox oder Manitou IRT Kennlinie, der Anfangsbereich bis etwa zur Mitte des Federwegs ist recht ähnlich wie die Debon Air Kennlinie. Das führt dazu, dass man die Gabel weicher fahren muss, um den Federweg nutzen zu können, was die Kennlinie im mittleren Federwegsbereich flacher macht : Schlechtere effektive Ausnutzung des Federwegs, die mit höherer Low Speed Compression teilweise kompensiert werden kann / muss.
 
Ja, die eigenen Vorlieben...für den einen besser, für den anderen schlechter.
Deine Einlassung ist eben nur auf deine persönlichen Bedürfnisse bezogen und hat keine Allgemeingültigkeit.
Insofern gilt sie aber auch nicht für alle eure Kunden...außer man versucht, es ihnen so als das „Beste“ zu verkaufen ;) (was es so nicht ist).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte in meiner Pike die AWK, die Dämpfung war getuned...und trotzdem stinkt sie gegen die Formula 35 komplett ab.
Die Formula 35 hat eine Stahlfeder als Negativfeder, das ist denke ich die Ursache.
 
Ja, die eigenen Vorlieben...für den einen besser, für den anderen schlechter.
Deine Einlassung ist eben nur auf deine persönlichen Bedürfnisse bezogen und hat keine Allgemeingültigkeit.
Insofern gilt sie aber auch nicht für alle eure Kunden...außer man versucht, es ihnen so als das „Beste“ zu verkaufen ;) (was es so nicht ist).
Du hast absolut recht, keine Gabel, kein Bike kann für jeden das Beste sein, aber je grösser die Bandbreite der möglichen Einstellungen, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass es für viele passend gemacht werden kann. Bei einer Kennlinie wie der der Fox Evol, die früher progressiv wird, besteht keine einfache Möglichkeit, sie linearer zu machen, eine linearere Kennlinie wie bei der Debon Air kann man ohne viel Aufwand mit Tokens progressiver machen.
Als Fox noch andere Luftsysteme hatte mit Negativfeder, haben wir für extrem viele unserer Kunden die Luftkammer grösser (länger) gemacht, also quasi (nicht vorhandene) Tokens entfernt. Die Gabeln konnten mir mehr Druck gefahren werden und nutzten den Federweg trotzdem besser aus, sie standen im Hang höher in der Federung und hatten mehr effektiv nutzbaren Federweg. Jeder, bei dem das gemacht wurde, war extrem zufrieden damit, nur sehr wenige wollten das gar nicht erst machen lassen.
 
Du hast absolut recht, keine Gabel, kein Bike kann für jeden das Beste sein, aber je grösser die Bandbreite der möglichen Einstellungen, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass es für viele passend gemacht werden kann. Bei einer Kennlinie wie der der Fox Evol, die früher progressiv wird, besteht keine einfache Möglichkeit, sie linearer zu machen, eine linearere Kennlinie wie bei der Debon Air kann man ohne viel Aufwand mit Tokens progressiver machen.
Als Fox noch andere Luftsysteme hatte mit Negativfeder, haben wir für extrem viele unserer Kunden die Luftkammer grösser (länger) gemacht, also quasi (nicht vorhandene) Tokens entfernt. Die Gabeln konnten mir mehr Druck gefahren werden und nutzten den Federweg trotzdem besser aus, sie standen im Hang höher in der Federung und hatten mehr effektiv nutzbaren Federweg. Jeder, bei dem das gemacht wurde, war extrem zufrieden damit, nur sehr wenige wollten das gar nicht erst machen lassen.
Das wird jetzt zwar etwas off topic, aber es dauert ja noch bis dein Rahmen das ist :)

Heisst das also, dass ich bei meiner Fox Evol dem einen Token rausnehmen kann, um mehr Support in der Mitte zu erreichen? Es geht mir vor allem darum, dass die Gabel in sehr steilen Passagen weniger einsinkt, und etwas besser das feine Gerüttel schluckt.

Das wäre eigentlich genau anders als ich bisher gedacht hatte, aber das will nichts heissen.

Der Rest ihres Verhaltens ist gut, harte Schläge nimmt sie super und ganz, ganz selten brauche ich alle 160mm. Mit zwei Token konnte ich keine zufriedenstellende Einstellung für mich finden.
 
@ Elhabash: Nimm mal den Token raus und erhöhe den Druck um wenige psi und vergleiche das Verhalten. Ich würde die Gabel auch nicht nach einem bestimmten Prozentsatz Sag einstellen, denn der Sag an der Gabel ist extrem von Deiner Sitzposition abhängig und die ändert ja im Steilhang massiv, so dass nur vom Sag in der Horizontalen nicht auf das Federverhalten im Steilhang geschlossen werden kann.

Du kannst ja Deine Erfahrungen danach hier reinschreiben.
 
Kommen wir zur Bremse.
Eigentlich habe ich noch das da rumliegen:
IMG_20190921_195125.jpg
IMG_20190921_165548.jpg

Dummerweise passt die Farbe nicht wirklich zur Rahmenfarbe, da wären schwarze Bremssättel und - hebel passender.

Was mache ich jetzt? Als ich die Bremse vor fast 8 Monaten bestellte, wusste ich noch nicht, dass ich mir einen hellblau - orangen Rahmen kaufen werde....

Variante 1) Bremse trotzdem montieren und mich jedesmal ärgern, wenn ich die Farbkombination anschaue
Variante 2) Bremse trotzdem montieren und den Blick auf die Bremse bewusst vermeiden
Variante 3) andere Bremse montieren und mich ärgern, dass ich die Trickstuff noch immer nicht testen kann
Variante 4) Jemanden suchen, der eine neue Trickstuff Direttissima mit schwarzen Sätteln und Hebeln hat und lieber eine goldene hätte
Variante 5) goldene Trickstuff Bremse montieren und allen erzählen, wie cool die Farbkombination ist und mich freuen, dass ich eine leichte, kräftige Bremse am Bike habe.

Was meint ihr?

Falls es Variante 3) wird, würde ich eine Shimano MT520 4-Kolbenbremse mit dem BL-MT501 Hebel montieren, die ist supergünstig und funktioniert sensationell gut, keine Druckpunktänderung, kein Aufpumpen der Bremse, sehr standfest, sehr hohe Bremsleistung, wunderbar gut dosierbar und Bremsbeläge dafür gibt es auch in sehr grosser Auswahl.
 
Zu 1.: Ich glaube eher, dass du da drüber stehst und dich nicht ärgern wirst.
zu 2.: Siehe 1.
Zu 3.: Ja, du wirst dich richtig ärgern, sie nicht montiert zu haben.
Zu 4.: Wenn du meine persönliche Meinung hören willst: War schon eine Schnapsidee, die Bremse in goldener Farbe zu kaufen...:lol:
Zu 5: Besser nichts anmerken lassen und das Dingens ordentlich an die Grenze fahren und hier berichten, was sie kann!
Wenn alles gut geht hast du ein breites Grinsen im Gesicht und die Farbe ist dir schlussendlich egal. Deine Kundschaft freut sich dann über die schwarze Direttissima (und nicht über die gruppenlose, aber wohl doch gute Shimano), die du an dem neuen Testbike mit gutem Gewissen remontiert hast => mit dem Rahmenpreis und dem Carbonlaufradsatz wird man sich preislich eh Richtung "Premiumbike" annähern und da passt die gruppenlose Shimano nicht dazu.

Zu deiner genannten Alternative: siehe 3.

@Trail Surfer: Raw wäre ganz klar auch mein Favorit, aber mit ner schwarzen Bremse :D

PS: Goldene Direttissima nio => ebay, goldene Direttissima io=> sofort an den Siebesiech (hoffe das ist richtig geschrieben) montieren :bier:
 
Deine Kundschaft freut sich dann über die schwarze Direttissima (und nicht über die gruppenlose, aber wohl doch gute Shimano), die du an dem neuen Testbike mit gutem Gewissen remontiert hast => mit dem Rahmenpreis und dem Carbonlaufradsatz wird man sich preislich eh Richtung "Premiumbike" annähern und da passt die gruppenlose Shimano nicht dazu.
:bier:

Tatsache ist, dass noch jeder, der meinen Kumpel (=29+ Starrgabel Hardtail für jegliche Untergründe und Gelegenheiten, mit oder ohne Zuladung) gefahren ist, von der gruppenlosen Shimano 4 Kolbenbremse absolut begeistert war. Schlussendlich würde ja sowieso jedes verkaufte Bike custommässig und individuell aufgebaut, dann kann der Kunde immer noch entscheiden, ob er für wenig Geld eine zwar namenlose, aber top funktionierende Bremse fahren möchte oder lieber mehr Geld in die Finger nehmen, damit ein besser klingender Name auf der Bremse steht, ohne effektiv sehr grosse Vorteile davon zu haben.
Ich habe keine Hemmungen, günstige, aber gut funktionierende Komponenten mit High End Komponenten zu paaren, die nicht nur mehr Geld kosten, sondern auch einen effektiven Vorteil bieten.

Die Carbonlaufräder zum Beispiel bieten meines Erachtens ganz klare Vorteile gegenüber Alulaufrädern, die rotierende Masse weit aussen wird spürbar reduziert, das Bike beschleunigt spürbar besser und das Rad wird erstens deutlich robuster und auch spürbar steifer. Dafür 350 Franken (oder ähnlich) mehr auszugeben, finde ich sehr sinnvoll und klar spürbar im Performancegewinn. Für eine etwas leichtere und zugegebenermassen etwas kräftigere Bremse 750 Franken mehr auszugeben, ist für mich weniger offensichtlich.

Ich rechne damit, dass die Trickstuff Bremse auch sehr problemlos funktionieren wird, bei Shimano ist es aber so, dass wir mit preiswerten Scheibenbremsen (Deore) deutlich weniger Probleme haben als mit XT oder gar XTR Bremsen.

Ich bin immer noch unschlüssig.
 
Mir gefällt die orange-blaue Farbkombi des Rahmens. Raw habe ich am Siebesiech schon, zwar in Titan, aber auch unbehandelt.
Es muss etwas mehr Farbe ans Bike!
Eloxieren: Ich weiss, wir haben zum Beispiel die BWB Altenrhein, die masshaltig in vielen Eloxalfarben eloxiert, da käme ich mir dann aber auch etwas doof vor, wenn ich die Bremse in gold bestelle und sie dann unbenutzt umeloxieren lasse...
 
Tatsache ist, dass noch jeder, der meinen Kumpel (=29+ Starrgabel Hardtail für jegliche Untergründe und Gelegenheiten, mit oder ohne Zuladung) gefahren ist, von der gruppenlosen Shimano 4 Kolbenbremse absolut begeistert war. Schlussendlich würde ja sowieso jedes verkaufte Bike custommässig und individuell aufgebaut, dann kann der Kunde immer noch entscheiden, ob er für wenig Geld eine zwar namenlose, aber top funktionierende Bremse fahren möchte oder lieber mehr Geld in die Finger nehmen, damit ein besser klingender Name auf der Bremse steht, ohne effektiv sehr grosse Vorteile davon zu haben.
Ich habe keine Hemmungen, günstige, aber gut funktionierende Komponenten mit High End Komponenten zu paaren, die nicht nur mehr Geld kosten, sondern auch einen effektiven Vorteil bieten.

Die Carbonlaufräder zum Beispiel bieten meines Erachtens ganz klare Vorteile gegenüber Alulaufrädern, die rotierende Masse weit aussen wird spürbar reduziert, das Bike beschleunigt spürbar besser und das Rad wird erstens deutlich robuster und auch spürbar steifer. Dafür 350 Franken (oder ähnlich) mehr auszugeben, finde ich sehr sinnvoll und klar spürbar im Performancegewinn. Für eine etwas leichtere und zugegebenermassen etwas kräftigere Bremse 750 Franken mehr auszugeben, ist für mich weniger offensichtlich.

Ich rechne damit, dass die Trickstuff Bremse auch sehr problemlos funktionieren wird, bei Shimano ist es aber so, dass wir mit preiswerten Scheibenbremsen (Deore) deutlich weniger Probleme haben als mit XT oder gar XTR Bremsen.

Ich bin immer noch unschlüssig.
Ich finde deinen Ansatz hier richtig gut, fähige höherpreisige Komponenten mit genauso fähigen Teilen aus dem preislichen Einstiegsbereich zu kombinieren um den maximalen Benefit darzustellen.
Bei einem neuen Rad, was ja auch zu Werbezwecken dient, darf doch auch ein bisschen Markensichtbarkeit vorhanden sein.
Und jeder Kunde kann ja später selbst entscheiden, in welcher Range er sein Geld investieren möchte.
 
Zurück