Ok, um das Biegen kümmere ich mich dann, sobald ich weiß, was für Rohre ich brauche.
Den Bremstest habe ich schon mal gemacht, weiß allerdings nicht so wirklich, was ich von den Resultaten halten soll.
Ich habe 4 Bremsungen aus 30km/h und jeweils eine aus 40 und 45km/h gemacht. Dafür bin ich einem Auto mit eingestelltem Tempomat hinterher gefahren, über ein Flacheisen, das den Start des Bremswegs markiert und habe dann die Strecke abgemessen.
1: 4.14m (-8.40m/s²)
2: 4.16m (-8.36m/s²)
3: 3.51m (-9.89m/s²)
4: 4.22m (-8.23m/s²)
5: 3.54m (-17.44m/s²)
6: 5.01m (-15.59m/s²)
Es ist gar nicht so leicht eine möglichst kurze Bremsstrecke zu erreichen. Mit der fixen Sattelstütze konnte ich den Schwerpunkt nicht besonders gut nach hinten verlagern und hab dann bei Bremsung 2 und 4 zu fest gepackt und musste wieder etwas lösen, da ich ansonsten einen Abgang über den Lenker gemacht hätte. Das hat den Bremsweg dann unnötig verlängert. Bei 1 hab ich nicht ausreichend fest gebremst. Besonders 3 hat sich sehr gut angefühlt, ich bin tatsächlich auch recht nah am Limit vor dem Überschlag stehen geblieben.
5 und 6 sind die beiden, die ich nicht so wirklich einschätzen kann. 5 war auf jeden Fall eine sehr gute Bremsung, mindestens gleich gut wie 3. Aber fast doppelt so gut? naja. Laut Wikipedia kann die Beschleunigung von 10m/s² beim
Bremsen nicht überschritten werden - ich bin aber sicher, dass ich richtig gebremst und gemessen habe.
Der Koenigsegg One:1 hat einen angegebenen Bremsweg von 28m aus 100km/h, was dann 13.78m/s² entspräche. (Was bei seinen ~1400kg einer Bremskraft von knapp 20.000N entspräche. Nur weils mich gerade selbst interessiert hat

)
Wie dem auch sei, ich rechne einfach mal mit 20m/s² und 100kg, was dann 2000N Bremskraft ergäbe, was wohl schon ziemlich deutlich nach oben abgeschätzt wäre, da es über das Doppelte meiner besten Bremsung aus 30km/h ist. Und meine Omi fährt wahrscheinlich maximal 15-20km/h schnell.
Die Beschleunigung bei einem Auffahrunfall von zwei Volvo 240 mit Delta-v von 7.5-10km/h bei 43 bis 69m/s² (Quelle wieder Wikipedia). Das ergibt bei dem Gewicht von ca 1.5T eine Kraft von gut 100kN. Darauf kann ich den Rahmen aber auch nicht auslegen

aber ich könnte mal 70m/s² als Beschleunigung bei einem Fahrradunfall annehmen - ob das hinkommt oder nicht sei jetzt mal dahingestellt. Bei 100kg Systemgewicht würde das in stattlichen 7000N resultieren.
Da muss ich aber ganz klar sagen, ich bezweifle stark, dass sie (oder die meisten anderen genauso?) eine unvorhergesehene Entschleunigung von über 20m/s² ohne Sturz überstehen. Die von mir erreichten 17.44m/s² (wenn sie denn so stimmen sollten) waren schon sehr nahe an der Grenze zum Abgang über den Lenker. Läuft mir überraschend ein Kind direkt vor das Rad packe ich an der Bremse zu - ohne mich vorzubereiten und den Schwerpunkt möglichst weit nach hinten zu legen etc. Ich würde sagen, das resultiert in einem Sturz. Nachdem nun also Entschleunigungen über 20m/s² ohnehin nicht "ohne Un(m)fall" zu bewältigen sind, würde ich sagen, dass es für mich in Ordnung ist, wenn der Rahmen sich ab 30-40m/s² plastisch verformt. Der Rahmen wäre damit zwar gegangen, die Knautschzone im Falle eines Unfalles allerdings größer und damit die Belastung auf den Körper vielleicht geringer - das ist mir mehr wert, als ein Rahmen.
@Müs Lee danke, das hätte ich jetzt fast übersehen! Werde ich mir auch gleich anschauen.
Zum Bremsmoment: Sicherheitsfaktor 1 bei 3-4000N? Was meinst du?