OneUp Chainline 49mm!?

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Hi Radlfreunde,

ich habe zur Umrüstung eines Giant ToughRoad (BSA68, 135er Nabe) von 2x10 auf 1x11, XT-SLX-mix, ein ovales Kettenblatt von OneUp angeschafft und bin auf eine geometrische Angabe gestoßen, der ich sonst keine Aufmerksamkeit geschenkt hätte, die Kettenlinie.
Laut OneUp soll diese, für eine mögl. perfekte Funktion, auf 49mm eingestellt werden. https://www.oneupcomponents.com/pag...or-optimal-1x-conversions-boost-and-non-boost
Beim umgerüsteten Rad sind nun am Tretlager rechts, kettenblattseitig, 5mm Distanzscheiben (2x2,5) verbaut und gegenüberliegend 2,5mm.
Zur ersten Frage - was ist überhaupt der Grund, dass Giant Distanzscheiben verbaut, also ganz generell, der Grund um Distanzscheiben am Tretlager zu verbauen?
Einer halbwegs genauen Messung zufolge misst die Kettenlinie mit dem OneUp-Kettenblatt und der 5mm Distanzscheibe 50,9mm.
Nun frage ich mich ob es sinnvoll wäre die Kettenlinie über die Distanzscheiben am Tretlager auf möglichst genau 49mm einzustellen? 48,4mm könnte ich durch entfernen einer Distanzscheibe erreichen.

Ist schon klar, dass es hier um Nuancen geht, die höchstwahrscheinlich nicht den allergrößten Effekt erzielen. Mich interessiert auch eher das technische Prinzip und die Hintergründe.

Besten Dank im Voraus!


Gruß Felix
 
mtbs haben bei bsa in der regel 73mm und shimano hat rechts noch platz für einen e-type-umwerfer eingerechnet. deswegen werden mtb-kurbeln und 68mm bsa bei den meisten kurbeln links und rechts jeweils 2,5mm zum aufstocken auf 73mm und rechts nochmal 2,5mm anstatt der e-type-platte gespacert.

die kettenlinie über das seitliche verschieben der kurbel aus der mittellage heraus zu verändern ist meiner meinung nach murks, aber ich bin empfindlich bzgl. kurbelposition, q-faktor etc..

du könntest das kettenblatt mit den spacern von rohloff 2mm nach innen spacern wenn nötig.
 
Hi, vielen Dank für deine Erklärung!

Dann ist die Symmetrieebene der Tretlageraufnahme im Rahmen gar nicht symmetrisch zu den Laufrädern, sondern um 1,25mm nach links versetzt? Anbei ein Bild zur Veranschaulichung.
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Und du bist dir sicher, dass dein Rahmen auf 1.25mm genau gefertigt ist?

Die Kettenlinie bezieht sich im Grunde auf Mitte Ritzelpaket, um möglichst wenig Schräglauf zu bekommen. Dem steht der notwendige Abstand der Kettenblätter zur Strebe entgegen - daraus entwickeln sich alle geometrischen Probleme, die durch Boost etwas vereinfacht wurden. Die Tretlager basieren aber immer noch auf dem für dreifach Kurbeln mit Umwerfer entwickelten Kompromiss.
 
Ich habe offen gestanden keinen Schimmer innerhalb welcher Toleranz mein Rahmen gefertigt wurde. Aber um die Fertigungsgenauigkeit geht es mir ja auch gar nicht.

Es ging mir um crazyeddies Einwand zum Gemurkse. Ist die zweite Distanzscheibe Antriebsseitig das eigentliche Gemurkse, weil die Kurbel eigentlich um (theoretisch!) 2,5mm nach rechts versetzt ist und dadurch auch die Mittelebene der Kurbeln 1,25mm nach rechts versetzt ist!?
 
Du musst aus der Geschichte heraus denken.
Bei neuzeitlichen Tretlagern (also nach den BMX-Bauweisen) gab es zunächst Lagerschalen mit Achse, nach div Standards. dann gab es Patroneninnenlager für Vierkant und Octalink. Bei allen gab es IMMER unterschiedliche Achslängen zwecks Anpassung der Kettenlinie. Dazu kommt der BSA 68 vs 73mm Standard - also war bei 68mm eine U-scheibe rechts erforderlich.

Mit HT2 kamen wieder Lagerschalen mit Achse, die Achse aber an der Kurbel. Also Kettenlinie nur über die U-Scheiben einstellbar, vorbehaltlich 68mm und ggfs. E-Type (kam ja ungefähr zur selben Zeit wie HT2).
Es gibt im Internet zig Seiten wiki zu dem Kram, wenn dich das so interessiert und du es nicht selbst erlebt hast.
 
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