Ein Bekannter meinte der Puls soll am Anfang unbedingt unter 130 max 140 bleiben aber ich finde diese Aussage äusserst sinnfrei darum wollte ich in die Runde Fragen was ihr meint wo man am Anfang sein sollte mit dem Puls.
SG und schönen Feiertag.
PS: irgendwie gibt es zwei Arten von Aussagen:
Einfach fahren und den Puls nicht überbewerten und ab 160 Durschnitt ist Herzinfarkt vorprogrammiert.
Ich bin kerngesund und hab eigentlich nur Angst mir irgendwas aufzuarbeiten was ich später mal bereue.
Ist nicht verkehrt vorher zu fragen.

Dann ist natürlich die richtige Adresse der Arzt, und nicht das Internetforum - da kriegste halt jede Menge Antworten, und musst Dir selbst ein Bild machen.

Früher ist man einfach losgezogen und ist gefahren. Beim Laufen oder Fussball holt man sich Verletzungen, wenn man durch Erschöpfung unkonzentriert wird. Da ist Radfahren auch so mit das harmloseste, was man machen kann. Wenn es nicht mehr geht, bleibt Dein Körper von alleine stehen.
Fitter wirst Du durch die
hohen Belastungen. Ausdauernder durch die niedrigen.
So und zu Deinen Touren:
Das klingt so als würdest Du einfach fahren, wie es sich nach "Sport" anfühlt. In der Regel wirst Du da im oberen aeroben Bereich unterwegs sein. 60km klingt für mich nach "relativ wenig Fett verbrannt, Kohlehydratspeicher leer, Körper erschöpft/kann nicht mehr/macht keinen Spaß/Wade zwickt". Da helfen 2 Dinge: a) langfristig Ausdauertraining, aber bei 2 Zacken weniger Intensität, und b) kurzfristig während der Tour ordentlich Kohlehydrate futtern.
a) solltest Du natürlich immer machen, kann nie zuviel sein, aber das wirkt eher langfristig.
b) hilft Dir erstmal doppelt, einmal kommst Du weiter, und weil das Fahren dann einfach mehr Spaß macht, und mehr Spaß bedeutet Du fährst öfter, was wiederum relativ schnell fitter macht.
Man macht sich immer nicht so recht klar, was für irre Mengen an Energie bei längeren Touren draufgehen. Wenn ich meine 100km Ausdauerrunde fahre, dann brenne ich da rund 3000kcal ab. Oder 300kcal pro 10km. Das bedeutet, mit einem belegten Brötchen kommst Du gute 11km weit. Ok mit dem Gravel vielleicht 15km. Man sieht immer mal die Sportler mit ner Banane in der Trikottasche - die bringt mich wahnsinnige 4km weit. Für die 100km Tour müsste ich 25 Bananen mitschleppen.
So, jetzt hast Du, wenn Du startest, in Deinem Körper (nur) um die 1500kcal Kohlehydrate gespeichert, die Du verballern kannst, und wenn Du langsam genug fährst, kommen noch ein paar kcal aus Körperfetten dazu. Daran kannst Du schön ablesen, warum es dann bei 60km ungemütlich wird.
Da es ein bisschen dauert, bis frischer Brennstoff im Bein ankommt, ist rechtzeitiges nachfuttern total sinnvoll. Wenn Du eine längere Tour machst, experimentiere mal damit herum, aber nicht geizen mit den Kohlehydraten*. Eine 250g Tüte Gummibärchen - igitt, böse schlechte Ernährung - hat 800kcal. Das könnte gerade so reichen, um Dich über die 100km zu bringen. Weiterer Vorteil: Hinterher weniger Hunger und Regeneration geht schneller.
*) Fette im Essen bringen Dir unterwegs nichts; Dein Körper hat mehr davon gespeichert, als Du in Wochen verradeln kannst, und mehr als Deine Muskulatur verarbeiten kann; mehr davon machen keinen Unterschied. Für KH gibt es sicher bessere Energieträger als Gummibärchen, das war jetzt nur ein Beispiel. Und es gibt Grenzen wie viel KH Du pro Stunde aufnehmen kannst - viel mehr als 60-80g KH/h wird das am Anfang nich sein. Also nicht die ganze Tüte auf einmal essen!
Aber Vorsicht - am Ende macht das Spaß und Du kommst nicht mehr davon los. Am Anfang fährt man noch, wenn man Lust hat und bei schönem Wetter. Im Endstadium wirst Du Dir sagen - "leichter Nieselregen bei 2 Grad, ach für 2 Stunden geht das schon"

. Du bist gewarnt.