Pferde - Wer haftet bei erschrecken?

Pevloc

Velo Solingen e.V.
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Solingen
Abend zusammen,

hatte heute eine mal richtig unerfreuliche Zusammenkunft mit Pferden, und daher meine Frage: Wer haftet eigentlich, wenn ein Pferd durchgeht, weil es sich erschreckt hat? Wie sieht es aus wenn die Reiter so um die 14 Jahre alt , also minderjährig, sind?

Hier die Geschichte:
Fahre mit meinem Bruder eine 3m Waldautobahn mit ca 30km/h runter. Sehe schon vom weitem (50m) das drei Pferde inkl. Reiter rumstehen. Anscheinend sind die drei ein wenig nervös und die eine brüllt schon anhalten und hält die Hand hoch. Ok, wir rollen an bis auf ca 10-20m und bremsen leise bis zum Stop. Als wir dann so ein paar Sekunden stehen, drehen sich auf einmal alle drei Pferde wie auf Kommando um und laufen inkl. Reiter die Waldautobahn im Galopp weiter runter.
Naja, wir uns nix dabei gedacht und in Sichtweite hinterhergefahren bis zu einer Kuppe wo die Reiter wieder stehen. Eine Reiterein fing dann schon uns anzuschreien das wir total bescheuert seien und man uns in die "Fresse treten sollte". Pferde sind Fluchttiere, blablabla. Ich sagte ihr nur, das sie ihr Pferd unter Kontrolle bringen sollte.

Anscheinend hatten Wir die Pferde erschreckt, hatte das weglaufen nicht als solches interpretiert.
 
Die Haftung des Halters dürfte in vielen Fällen eingreifen.
Wenn irgendwelche Aufsichtspersonen dabei sind, deren Aufgabe es gerade ist, auf die Kinder und Pferde aufzupassen, sind die möglicherweise auch dran.
In bestimmten Fällen trifft es wohl auch den Biker nach § 823 BGB, wenn man ihm ein Verschulden nachweisen kann.
Bezüglich einzelner Entscheidungen müsste man mal die einschlägigen Datenbanken durchsuchen. Dürfte - wie üblich - jeweils stark vom Einzelfall abhängen.
 
Moin !

So wie Du es schilderst und ohne große Faktenabklärung:

Schadenersatzpflicht besteht nach § 823 BGB nicht, weil es hier offenbar an der widerrechtlichen Handlung der Biker fehlt.

Geh mal der Einfachheit halber davon aus, daß alle Pferde eher dumm sind. Auch wenn sie einen größeren Kopf als wir haben. Pferde erschrecken sich auch, wenn plötzlich neben dem Reitweg ein großer Stein liegt, obwohl das Pferd den täglich erlebt hat. Wenn sie sich erschrecken, besteht die Gefahr, daß sie durchgehen und wenn ein Pferd durchgeht, laufen andere Pferde gern mit.
Das Reiter nach einem solchen Ereignis teilweise emotional reagiert, ist bekannt und kommt immer wieder vor, hat aber keine rechtlichen Auswirkungen, soweit der Reiter in seinem Zorn keine Rechtsbrüche begeht.

Wenn man aber davon ausgeht, daß Pferde dumm sind und grundlos erschrecken und durchgehen können, dann handelt man etwas vorsichtiger im Zusammentreffen mit Pferd und Reiter, nähert sich nicht unnötig schnell an, macht ggf. durch geeignete, akustische Signale, wie zB mündliche Ansprache, auf sich aufmerksam, hält den möglichen seitlichen Abstand. Dann steht man auch in moralischen Aspekten eher auf der sichereren Seite.

Gruß
Sam
 
Anscheinend hatten Wir die Pferde erschreckt, hatte das weglaufen nicht als solches interpretiert.
Die Frage, die ich mir gerade Stelle:
Wie habt ihr das denn interpretiert?
Selbst wenn man das vom menschlichen Verhalten ableitet (was man in vielen Fällen bei Pferden nicht kann)kommt man nur auf ein Ergebnis.
Aber wie dirty sam schon meinte: Rechtlich wahrscheinlich nicht relevant.

Aber als Tipp: Bei Pferden lieber ruhig machen. Wenn ein Pferd keine Chance zur Flucht findet liegst du wahrscheinlich hinterher zumindest im Krankenhaus.
 
Naja, mit solch schreckhaften Pferden sollte man ev. garnicht erst von der Koppel, wenn es wirklich so gelaufen ist, wie beschrieben, also ohne blockierte Reifen, o.ä. ...
Die Reiter haben die Fahrer ja schon gesehen, die Pferde anscheinend auch!?

Ist wie mit Hunden, die man nicht durch seine reine Existenz erschrecken darf, da sie sonst zubeißen:rolleyes:

Der Nikolauzi
 
Wie habt ihr das denn interpretiert?
Für mich sah es so aus, als hätten die Reiter sich entschieden loszureiten. Wir standen ja bereits einige Sekunden, ca 10 bis 20, bis die losgingen. Also die standen nicht alle in unsere Richtung. Mehr so kreuz und quer. Es war halt nicht ersichtlich aus welcher Richtung die kamen bzw. wollten.

Naja, mit solch schreckhaften Pferden sollte man ev. garnicht erst von der Koppel, wenn es wirklich so gelaufen ist, wie beschrieben, also ohne blockierte Reifen, o.ä. ...
Die Reiter haben die Fahrer ja schon gesehen, die Pferde anscheinend auch!?
Ja, wir wurden von allen dreien gesehen. Nein, wir haben extra leise und behutsam gebremst. Habe sogar extra meine Scheibe erstmal trockengebremst, da sie sonst erstmal wahrscheinlich laut gequietscht hätte.

by the way: Fahre ja nicht erst seit gestern im Wald, aber so übelst beschimpft gerade von Mädchen im Alter von 14 wurde ich noch nicht. Bin bei Pferden immer vorsichtig. Schon klar das man da körperlich den kürzeren zieht. Mich hat halt nur mal die Haftungsfrage interessiert, besonders wenn eins der Mädels abgworfen worden wäre. Wir waren ja nicht direkt gefährdet hatten schon einigen Abstand.
 
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gegenseitige Rücksichtnähme, egal wer dir begegnet.

ich kenne beide Seiten und ich muss sagen das ein Pferd das im Gelände (das bedeutet draussen in der Papa) eigentlich nicht so reagieren sollte. zumindest dann nicht wenn man ordentlich ran fährt.
ich würde als Biker schon meiner eigenen Gesundheit zu Liebe sehr vorsichtig an Pferde ran und oder vorbei fahren.
ich kenne genügend von den langnasen die das garnicht interessiert, wenige die im Gelände bei Radfahrern erschrecken und ein paar die machen dich schneller weg wie du "Scheibenkleister" sagen kannst.
also lieber übervorsichtig sein, mit den haltern kommunizieren (auch immer gut bei wanderern, hundebesitzern und Spaziergängern)
 
"Fresse treten sollte"
Also wenn jemand so kommt, dann geige ich der mal meine Meinung.
1. Wenn sie die Tier nicht im Griff haben, sollen sie in der Reithalle bleiben.
2. Scheinbar haben sie euch frühzeitig gesehen, warum sind sie z.B. nicht abgestiegen, wenn sie schon wussten, dass ihre Pferde empfindlich reagieren.

Das ihr angehalten habt, finde ich schon zuviel desguten an Rücksicht die ihr genommen habt. Ich wäre langsam mit max möglichen Abstand vorbeigefahren, da die Reiter euch schon wahrgenommen hatten.
Wenn ich von hinten an Pferde ranfahre, mache ich mich immer bemerkbar und frage den Reiter, wie empfindlich das Pferd ist.
 
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Das ihr angehalten habt, finde ich schon zuviel desguten an Rücksicht die ihr genommen habt. Ich wäre langsam mit max möglichen Abstand vorbeigefahren, da die Reiter euch schon wahrgenommen hatten.
Vorbeifahrgen ging leider nicht. Außer man mag Pferdeslalom. Da die Situation unklar war, sind wir ja angehalten.
 
Dito, ich kann bei den Radlern kein Fehlverhalten erkennen.
Und die Reiterinnen können nicht davon ausgehen dass sich alle Welt mit Zossen auskennt.
Und wenn sie die Tiere nicht im Griff haben sollen sie auf der Koppel bleiben.
Ihr habt ja wirklich größtmögliche Rücksicht genommen und werdet noch dafür beschimpft.
 
Für mich sah es so aus, als hätten die Reiter sich entschieden loszureiten. Wir standen ja bereits einige Sekunden, ca 10 bis 20, bis die losgingen. Also die standen nicht alle in unsere Richtung. Mehr so kreuz und quer. Es war halt nicht ersichtlich aus welcher Richtung die kamen bzw. wollten.
Ok, das klingt dann eher kontrolliert.
 
Wenn die Pferde und deren Reiter nicht mit waldüblichen Gegebenheiten (dazu gehören Radlfahrer) klar kommen, dann sollen sie daheim bleiben. Warum soll ich als Radfahrer voll die Rücksicht nehmen und ewig warten bis die sich sortiert haben. Ist das Rücksicht gegenüber Fahrradfahrer? Am besten noch im Wassergraben vorbeikriechen oder wie? Ich fahr da auch immer langsam vorbei, aber zu mehr bin ich net bereit. Was wär überhaupt passiert wenn da nen Auto oder sowas kommt ;).

Ich denke das Pferde immer eher weg rennen wenn genug Platz ist und eher nicht den "Feind" = Radfahrer angreifen.


So nebenbei hab ich eh was gegen diese überall hin*******nden teils wegzerstörenden Viecher.
 
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Merkwürdige Geschichte.

Wir haben seit > 20 Jahren ein Pferd, kennen viele andere Pferdehalter und hatten unzählige Begegnungen mit allem, was so kreucht und fleucht. Probleme mit Radlern gab es nie, egal wie schnell die gefahren sind. Das gehört zur Grundausbildung des Pferdes, dass sie an Alltagssituationen gewöhnt werden, insbesondere auch an andere Verkehrsteilnehmer, weil man ja oft Straßen überquert und in Wald und Flur die furchterregendsten Maschinen trifft.

Ich tippe mal, hier war's die seltene Kombination aus jungen, schlecht ausgebildeten Pferden und hysterischen Reiterinnen ohne jede Erfahrung.

Sehr selten. Sehr dumm.
 
@TE: Da habt Ihr noch mal Glück gehabt. Jetzt stellt Euch vor, das wären berittene Jägerstöchter gewesen, die auch noch Hunde mitgeführt hätten , welche zusätzlich vegan ernährt wurden...
 
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03228_Der_elektrische_Reiter.jpg
 
Merkwürdige Geschichte.

Wir haben seit > 20 Jahren ein Pferd, kennen viele andere Pferdehalter und hatten unzählige Begegnungen mit allem, was so kreucht und fleucht. Probleme mit Radlern gab es nie, egal wie schnell die gefahren sind. Das gehört zur Grundausbildung des Pferdes, dass sie an Alltagssituationen gewöhnt werden, insbesondere auch an andere Verkehrsteilnehmer, weil man ja oft Straßen überquert und in Wald und Flur die furchterregendsten Maschinen trifft.

Ich tippe mal, hier war's die seltene Kombination aus jungen, schlecht ausgebildeten Pferden und hysterischen Reiterinnen ohne jede Erfahrung.

Sehr selten. Sehr dumm.

Ein Post - alles drin:daumen:
 
Pommes sind nicht das Problem. Hier in AUS koennte es die herrlichsten Pferdesteaks und -Grillwuerstchen geben, aber wahrscheinlich haben alle store keeper Angst vor den militanten Tier"schuetzern". Ich habe keine Ahnung, was mit den tausenden wilden "Brumbies" passiert, die regelmaessig abgeschossen werden (bei einer Population von ca. one million). Werden wohl heimlich zu Hundefutter verarbeitet, keine Ahnung.

Edit: Bei Lufttemperaturen um 40 Grad verschafft ein Abend am Barbecue-Grill angenehme Kuehlung.
 
Pommes sind nicht das Problem. Hier in AUS koennte es die herrlichsten Pferdesteaks und -Grillwuerstchen geben, aber wahrscheinlich haben alle store keeper Angst vor den militanten Tier"schuetzern". Ich habe keine Ahnung, was mit den tausenden wilden "Brumbies" passiert, die regelmaessig abgeschossen werden (bei einer Population von ca. one million). Werden wohl heimlich zu Hundefutter verarbeitet, keine Ahnung.

Edit: Bei Lufttemperaturen um 40 Grad verschafft ein Abend am Barbecue-Grill angenehme Kuehlung.
Was will er uns damit sagen?

Das er gerade in AUS ist?
Das er verantwortlich für die Brände in AUS ist, weil er es kühler haben wollte?
 
Pferde sind Fluchttiere. Trotzdem haben die meisten Pferde kein Problem damit, wenn sich ein Biker angemessen nähert. Wenn doch, bin ich der Meinung, ein Pferd, dass am öffentlichen Straßenverkehr teilnimmt, sollte nicht schreckhaft sein. Wenn doch, eignet es sich nicht als Reit- oder Zugpferd im öffentlichen Straßenverkehr. Wer mit so einem Tier auf öffentlichen Wegen reitet, handelt für meinen Geschmack mindestens fahrlässig. Man sollte sich als Biker aber immer so einem Pferd nähern, dass (mir als Biker) keine grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen werden kann. Sonst zahlt nämlich die Haftpflicht, die ja jeder haben sollte nicht, wenn man aus welchen Gründen auch immer belangt werden sollte.
 
Ich fahre auf meiner Hausrunde regelmäßig an einem Reiterhof vorbei und bin dementsprechend oft Pferden begegnet. Hat nie Probleme gegeben. Wenn ich von hinten an eine Gruppe herranfahre, rufe ich schon frühzeitig und werde langsamer. Die Klingel benutze ich bewusst nicht. Hat immer gut geklappt und nach dem langsamen überholen wird sich bedankt und wieder Gas gegeben...
 
also Fazit: Pferde sind anatomisch seltsam, denn bei Pferden sitzt das A-Loch meistens darauf.
Ist halt wie bei Hunden, es solche und solche Besitzer.
Jedenfalls mehr als anständig vorbei fahren kann man ja nicht. Wenn es dann trotzdem zu einem Problem kommt, ist das letztlich dem Halter/Besitzer sein Problem.
 
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