Probleme mit Schalthebeln beim Gebrauchtkauf

LVM

eduardwille
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4. Januar 2010
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Hallo,
ich habe in der Bucht ein MTB aus der guten alten Zeit ergattert. In der Anzeige stand nichts von Defekten.

Leider hatten jedoch die Schalthebel beider Brems-/Schalteinheiten (DX-Serie, STM071) keine bzw. kaum Funktion. Beim linken lässt sich der untere Drücker ohne Widerstand/Einrasten über den normalen Hebelweg deutlich hinaus drücken. Beim rechten war eine ganz schlechte Funktion vorhanden: Schwergängig, kein Schalten auf allen Ritzeln etc. Dies hatte nichts mit der Einstellung des Schaltwerks, rostiger Züge o.ä. zu tun.

Habe die Hebel geölt, aber vorne keine Besserung erzielen können, hinten keine 100%ige. Also demontiert, geöffnet, Ölbad etc. (ohne Zerlegen), wieder montiert. Der Rechte funzt wieder, bin mir aber nicht sicher, ob einwandfrei. Der Linke geht ganz ganz selten mal so, dass die Kette auf dem mittleren Blatt läuft, der Hebel also fürs mittlere Blatt einrastet, auf dem großen rastet er jedoch nie ein. So weit, so gut.

Nun stehe ich mit dem VK in Verhandlung, eigentlich ein nicht unangenehmer Mensch. Nur behauptet dieser, das Rad wäre lange nicht gefahren worden, er hätte es aber vor dem Verkauf noch Probe gefahren, und da hätte die Schaltung vorne und hinten funktioniert. Wir brauchen hier keine Ferndiagnose anzustrengen (im rechten Hebel war wohl Fett verharzt, im Linken könnte was gebrochen sein oder wie auch immer). Nur, dass die Hebel vor rd. 3 Wochen noch funktioniert haben sollen, dafür gibt’s doch keine nachvollziehbare Erklärung, oder?
 
Das ist ganz normal bei diesen STI Schalthebeln. Die geben mit der Zeit einfach den Geist auf.

Ich würd da nicht lang herumfackeln und einfach eine andere funktionierende Schalteinheit dranschrauben.

Fällt für mich unter normale Gebrauchsspuren.
 
Ich würde deswegen auch kein Fass aufmachen, immerhin ist die Schaltung bestimmt scho 20 Jahre oder noch mehr alt.
Da sollte man schon mit kleinen Defekten, die ein Laie evtl. garnicht erkennt, rechnen.
 
Unter "Gebrauchsspuren" würde ich das nicht einordnen, sondern das ist ein Defekt, der wenn bekannt beim Verkauf erwähnt gehört!
Aber dem Verkäufer böse Absicht nachzusagen muss nicht sein. Oft liegts an der Außentemperatur - was beim Verkäufer bei 40° noch gefunzt hat, muss bei Dir bei 20° nicht auch noch funktionieren. Je kälter umso härter wird das Fett...
 
Typischer Standschaden.
Spüle die mehrmals ordentlich mit WD40 durch und du wirst sehen, wie gut die wieder funktionieren :)

Wie schon erwähnt, verharztes Fett. Bei 40 Grad fonktionieren die, und am Tag nachher im Keller nicht mehr.
Würde die Hebel nicht als defekt bezeichnen.
Defekt sind die erst, wenn man sie zerlegt und man nicht mehr weis, wie der Kram zusammen war:D
 
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Ich denke auch, dass die nicht defekt sind. Hatte exakt das selbe Problem. Mit dem Unterschied, dass ich den Hebel komplett zerlegt habe :eek:
Ich würde ihn in WD40 einlegen, bzw. öfter mal fluten. Das Ding wird funktionieren wie am ersten Tag ;)

Vom weiteren zerlegen würde ich abraten. Auch wenn meiner wieder funktioniert - nie mehr mach ich sowas!
 
Kann als Mittel der Wahl billiges Silikonöl empfehlen. Hatte hier zwei paar STI bei denen WD40 kaum, oder nur kurz, half. Mit dem billigen Silikonzeuch vom Norma funktionieren die Dinger seit Wochen.

... ist auch technisch die richtige Lösung, wenn Kunststoffteile beteiligt sind.

Bei mir hat immer geholfen: Schalthebel auf den Kopf drehen, wenn möglich den Bodendeckel abbschrauben (aber niemals den Schaltmechanismus zerlegen :eek:!!!), ggfs. mit Pinsel und etwas Bremsenreiniger den Schmodder entfernen und dann sehr reichlich mit Balistol einweichen und einfach mal warten ...

Wirklich defekte Hebel aus den wertigen Gruppen ab LX aufwärts kenne ich eigentlich nicht.

Gruß
Markus
 
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