Projekt Green Trails im Landkreis Waldeck-Frankenberg

Ich weiß nicht, wer alles an der Planung beteiligt ist. Aber vielleicht gibt es einen Weg, über Beteiligte wie MTB-Vereine, die DIMB oder andere Anregungen in dieser Hinsicht zu geben.

Vielleicht wäre das den beteiligten Entscheidungsträgern sogar recht, weil sie einsehen, daß Vielfalt mehr potentielle Interessenten anspricht. - Und weil der Bau naturnaher Wege evtl. auch deutlich günstiger wäre.
Vielleicht wären dann sogar die Naturschützer zufriedener. Die protestieren ja zur Zeit heftig.
 
Heute in der HNA

Darauf, den Schwierigkeitsgrad der Trails auszuweisen, wurde verzichtet, erklärt Thomas Schlecking vom Planungs-Team – denn sie seien alle sehr leicht bis leicht. „Wir haben hier eine Strecke gebaut, die wirklich für jedermann geeignet ist“, sagt der erfahrene Planer Diddie Schneider. 😏


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Ich habe jetzt ein paar Informationen zu dem weiteren Streckenausbau aus erster Hand bekommen. Betrifft die Green Trails in Willingen.

Konzept wird wohl ähnlich zu dem in Korbach fortgesetzt, mit leichter Anhebung des Schwierigkeitsgrades und etwas steilerem Gelände. Die Strecken werden wohl auch länger werden. Startpunkt wird wohl die "Große Grube" am Ettelsberg (wenn man an der K1 Bergstation am Start der Strecken vorbei fährt und dem Schotterweg weiter runter folgt (nicht links zum Hochheideturm).

Konzept wird aber weiterhin durchgezogen, dass die Strecken für jeden befahrbar bleiben. Also bitte kein Hoffnungen :D Baubeginn noch dieses Jahr. Vermute, dass diese zum Bikefestival dann frei gegeben werden.

Ich werde die Tage mal in Korbach vorbeischauen und meine fünfjährige vorfahren lassen und um dann ihr Feedback zu hören. Die beiden Flowtrails hier in Willingen fährt sie schon relativ sicher in ihrem Tempo, mal schauen was sie dazu sagt im Vergleich zu Willingen. Hier meckert sie nur wegen Bremswellen (in ihren Worten "Humpel" :lol:). Diese Gold-Route könnte ihr Spass machen, solange Papa sie ohne E den Berg auch hoch zieht.
 
Also die Green Trails sind bei meiner Tochter ganz gut weggekommen, aber erst nach dem zweiten Fahren der Goldroute. Die lange Route hab ich ausgelassen und nur zwischendrin mal rübergeschaut. Ich war froh, dass sich meine Tochter gegen die Abschleppleine entschieden hat und selbst die paar Höhenmeter hochtrampeln wollte.

Von meinem Empfinden her hätte das ganze eher als Trailpark angekündigt werden sollen, beim Landkreis und der offiziellen Seite steht etwas von "Bikeparks" 😜

Interessant war aber definitiv, dass mehr Bio-Biker unterwegs gewesen sind als E-Biker. Hab ich nicht erwartet.

Ich werde da definitiv nochmals fahren mit Kind und auch mal alleine schauen, wie sich das ganze mit mehr Tempo fährt. Ein wenig Airtime wird sich an den Wellen in den Trails schon generieren lassen und die ein oder andere Möglichkeit mal abzuziehen an einer Kante bietet sich schon. Stammkunde werde ich aber nicht.

Den Vorteil welchen ich sehe ist, dass das Angebot sich nicht an Bike Park Cracks richtet, sondern an Otto-Normal Radler und Einsteiger, denen die Tracks in den umliegenden Bikeparks dann doch zu heftig oder zerbombt sind. Und der/die erfahrenere MTB'ler*in kann auch mal runter cruisen (sei es mit Kind und Familie, nach 'ner Verletzungspause oder zum Saisoneinstieg).

Empfehlenswert ist definitiv die Hütte mit Gastro dort. Selten so freundliche Betreiber/Personal mitbekommen.

Eventuell sollte man auch davon wegkommen überall wo MTB draufsteht das nächste Rampage Gelände zu erwarten.

Vorbildlich ist definitiv die Ausschilderung. Verfahren nicht möglich (was z.b. am Trailground in Brilon, dem Trailpark in Winterberg oder den mir bekannten Flowtrails dann doch mal gerne passiert 🤣).

Fazit... wenn man seinen Anspruch runterschraubt kann man das Angebot auch nutzen, vor allem mit Kind oder unerfahreren Mitfahrern.
 
Bin beeindruckt vom Tempo bei der Umsetzung der Green Trails. Korbach-Eisenberg in Betrieb, Willingen soll im Mai folgen und Diemelsee dann im Juli.

Korbach-Eisenberg scheint laut Strava Heatmap auch sehr gut angenommen zu werden. Bin mir nach wie vor unsicher, ob es sich lohnt die Green Trails mal zu probieren. Im Kontext der Trails in Diemelsee hab ich schon wieder irgendwo gelesen, dass es nicht nur Mountainbiker, sondern auch Trekkingbiker ansprechen soll - Huch! :confused:

Trailbereich Diemelsee geht vom Aussichtberg (inkl. Turm) Dommel bis runter an den See, circa 350hm. In Willingen geht es vom Ettelsberg (Ausstieg K1) über die Große Grube bis zur Talstation des K1. An beiden Orten also deutlich mehr Höhenmeter als in Korbach.

Willingen werde ich dann sicherlich mal ausprobieren können, ist es doch eigentlich eine neue Line des Bikeparks... Start und Ende quasi identisch zu den Strecken des Bikeparks. Ein Geschenk an den Betreiber? Kann verstehen, dass man den Tourismus bündeln möchte, aber eigentlich gab es an diesem Berg ja schon genug Flowtrails.

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In Willigen kann man schon sehen, dass es nicht mehr lange bis zur Fertigstellung dauern wird.
Weiß jemand wo es eine Karte oder ähnliches zu den Trails Bereich Diemelsee / Diemelstadt gibt?
 
Willingens Eröffnung wird tatsächlich der 24. Mai sein, also der erste Tag des Bikefestivals.

Karte für den Bereich Diemelsee habe ich keine gefunden, nur die Beschreibung, dass es vom Dommel bis an den See gehen soll. Das wären dann aufgrund der Höhenmeter und Distanz vermutlich auch nur ein Trail oder maximal zwei. Ein bisschen Bildmaterial gibt es auf Instagram bei den Trailbauern. Joshua Forstreuter und kurtkoenigbaumaschinen.
 
Willingen wird am Freitag eröffnet, Diddie Schneider spricht im Video davon, dass es für das Projekt eher die sportliche Ausrichtung ist, sagt dann aber auch, dass es eher Radwege sind, die auch Mountainbikern Spaß machen.

Hat es das am Ettelsberg gebraucht? Naja, dafür gibt es jetzt einen Uphilltrail auf den Ettelsberg mit 4,1km Länge.

https://fb.watch/sbpsxLj7w_/
 
Finde es gut, dass der Diddie ausspricht, was ich mir schon lange denke.

Die Nutzergruppe Familien sind wahrscheinlich die, die vor Ort am meisten Geld ausgeben und am wenigsten Dreck hinterlassen. Dadurch für den Tourismus am attraktivsten.

Ein attraktives Angebot für Mountainbiker sollte es anscheinend nie werden.

Werbetechnisch hat man wahrscheinlich den nicht wirklich definierten Begriff "Trails" gerne genutzt.
Dafür dann auch wissentlich in Lauf genommen, dass man bei einigen Leuten falsche Hoffnungen weckt.
 
Seht das ganze doch nicht immer so negativ.

Ja... Es sind einfache Trails... Die Zielgruppe waren auch nie die Hardcore Trail Shredder oder Bikepark Cracks. Das ganze wurde von Anfang an ja auch so kommuniziert.

Und soll ich was sagen... Ich werde die Trails trotzdem austesten... wohl nicht mit dem Enduro aber mit dem Gravel... bei Regen und Matsch war da zumindest Korbach mit schmalen reifen fahrtechnisch interessant 😉
 
😵‍💫 oh my… dafür, dass es da eigentlich mal um ein trailnetz gehen sollte ganz schön schonmal gesehen… unterdessen wird alles seit jahren und jahrzehnten gewachsene und von locals gepflegte in diesem landkreis vom harvester und den hobby lumberjacks sowas von platt gemacht.
aber kohle verbrennen können die gut im waldeckschen frankenberg kreis. den „skatepark“ in wildungen hat in den letzten 6 wochen nach fertigstellung bestimmt auch schon einer mal besucht 😞
 
Sieht zwar ein Bisschen sehr "glattgeleckt" aus der Trail, aber die grundlegende Anlage wirkt recht flowig und garnicht mal so verkehrt in meinen Augen.

Das glattgeleckte wird sich aber vermutlich in den nächsten Jahren etwas verwachsen. Erosion, Wurzeln, Steine und Stöcke die durch Wind und Wetter auf den Weg rollen... Da wird ja wohl nicht alle Paar Wochen eine Putzkolonne durchmarschieren.

Btw, gibt es irgendwo eine Karte, auf der man alle bisher eröffneten Trails sehen kann? Vielleicht lohnt es sich ja mal ne Tour zu planen, auf der man die Trails alle nacheinander abklappert.

Edit: Hab die offizielle Karte gefunden, aber Willingen fehlt da noch: https://greentrails.de/de/map?view
 
Ich war vorletztes Wochenende mit einem Freund im Bikepark Willingen, der das erste Mal liftgestützt unterwegs war (und auch sonst nicht das Risiko auf dem MTB sucht). Also sind wir mit dem Green Trail gestartet, dann Flow, dann Flowcountry und dann Freeride.

Da recht viel los war und es auch Wartezeiten am Lift gab, war der Green Trail am Ende die von uns am häufigsten befahrene Strecke. Mich hat die Strecke positiv überrascht, nachdem die offizielle Kommunikation sogar von Trekkingbikern spricht. Ja, sicher geht das. Aber es bleibt trotzdem ein solider Flowtrail, wie er im MTB-Bereich oft vorkommt. Man ist eben eine Weile unterwegs um den Ettelsberg komplett herunterzufahren und im Vergleich zu den anderen Strecken fühlt es sich angenehm ruhig und naturverbunden an. Wir hatten eine gute Zeit und ich werde nächstes Jahr den Trail am Diemelsee nochmal probieren. Uphill-Willingen muss ich auch nachholen.

Weiß jemand, in welcher Gemeinde der vierte Green-Trails Spot dann eröffnen wird?

Exkurs Willingen: Auf der Website vom Bikepark ist es nicht so, aber auf den großen Karten an K1 Tal- sowie Bergstation ist der Green-Trail mit eingezeichnet. Auch meinem Freund fiel auf, dass die vier Murmelbahnen in Willingen sich nur durch Gefälle/Länge und die Steigung der Kicker/Länge der Tables unterscheiden. Zeit für den Bikepark den Flowtrail in einen blauen Natur-Trail umzubauen. Wenn meine Begleitung nicht die Endurostrecke mitfährt, dann ist Willingen zu eintönig.
 
So, ich bin jetzt mittlerweile alle vier Parks gefahren und will mal meine Meinung dazu loswerden. Zuerst gibt's ein Paar unstrukturierte Gedanken zum dem Projekt allgemein und dann sage ich noch etwas zu den einzelnen Locations.

Das Allererste, was mir aufgefallen ist, war die absolute Leere der Trails. Seit einem schweren Unfall im letzten Jahr, musste ich es langsamer angehen lassen und war daher öfter auf den Green Trails unterwegs. In Korbach, Waldeck und am Diemelsee hab ich in meinen üblichen zwei Runden bei gutem Wetter vielleicht mal fünf andere Biker gesehen. Davon waren alle auf Mofas unterwegs, definitiv nicht das, was man als "Mountainbiker" bezeichnen würde. Willingen war im Vergleich noch absurder. Dort war ich zum Bikepark Opening angereist und musste erstmal einen Parkplatz finden, weil es so voll war. Die Schlange am Lift war locker 200m lang. Als ich dann auf die Green Trails abgebogen bin, war alles menschenleer. Das Geschrei der rentalfahrenden Kinder aus dem Bikepark wurde immer leiser, die blockierenden Reifen auf den zerbombten Flowtrails rückten in den Hintergrund. Auf der ganzen Runde habe ich nur einen E-Biker getroffen, der sich offenbar verirrt hatte.
Jetzt kann man sich entweder aufregen, dass hunderttausende an Euros in diesem Freizeitangebot versenkt wurden, welches offensichtlich kaum genutzt wird, oder man freut sich über die Ruhe und Einsamkeit. Ich selber habe mich, besonders mit Blick auf die wirtschaftliche Situation hier, noch nicht ganz entschieden, ob ich mich aufregen oder freuen soll :ka:

Zur Zielgruppe wurde eigentlich schon alles in diesem Faden gesagt. Ich kann noch hinzufügen, dass mehrere MTB-Vereine Geld (und Publicity) gespendet haben als es noch "Grenztrail" hieß und nach dem Rebranding dementsprechend enttäuscht aus der Wäsche schauen. Das selbe trifft auch auf mich zu, da ich mich auf ein "richtiges" Trailnetzwerk in der Heimat gefreut hatte und eigentlich einen Bogen um Kiesautobahnen mache.
Übrigens gab es schon mehrere RTW-Einsätze, weil sich (vermutlich) Rentner mit dem falschen Material auf die "Trails für alle" gewagt hatten. Ja, die Strecken sind extrem einfach und auch mit dem Renner zu befahren, aber das hält Helmut (86) nicht davon ab in eine Drainage-Rinne zu fahren. Die Marketing-Kampagne hat leider dafür gesorgt, dass sich wirklich JEDER an die Trails traut. Mittlerweile dürfte das Verhältnis von Unfällen zu Benutzern höher als bei manchem Bikepark liegen.

Der letzte allgemeine Punkt bezieht sich auf den "grünen" Aspekt. Noch bevor das Pilotprojekt in Korbach gestartet wurde, haben sich NABU und Forst die Mäuler über mögliche Folgen für die Umwelt zerrissen. Wenn ihr mich fragt, fand ich die Proteste übertrieben, weil ja sowieso nur Wirtschaftswälder genutzt werden sollten.
Jedenfalls hat diese laute "grüne" Minderheit wichtige Stellen in der Planung und Umsetzung erhalten. Allgemein besteht die Projektleitung ohnehin nur aus Schlipsträgern, Rotstiften, Marketing-Studierten und Tourismus-Managern; da hat der Einfluss von radikalen "Naturschützern" gerade noch gefehlt. Sicher ist, dass kein einziger Mountainbiker (außer vielleicht der Herr Schneider) etwas zu sagen hatte. Das ständige dazwischengrätschen der NABU hat das Pilotprojekt in Korbach jedenfalls massiv behindert. Es ging soweit, dass Bäume mit einem Durchmesser >100mm, die gefällt wurden, einzeln dokumentiert werden mussten. Und falls das noch nicht gereicht hat, war die NABU am Eröffnungstag mit lautstarken Protesten gegen die Anlage vertreten. Im Endeffekt muss ich aber zugeben, dass wohl noch nie eine MTB-Geröllautobahn so umweltfreundlich gestaltet wurde. Man hätte zwar auch ein Paar naturbelassene Enduro-Trails für weniger Geld viel umweltfreundlicher gestalten können, aber das ist nur meine Meinung dazu...
Soweit, so gut, zumindest bis der Park in Waldeck gebaut wurde. Anscheinend hat die Projektleitung alle "grünen" rausgeworfen, denn die Anlage im Reiherbachtal (direkt an der Grenze zum Nationalpark) ist alles andere als "green". Dort wurden wahllos Bäume aller Art gefällt, zum Teil über 40 Jahre alt. Das Konzept, in der Nähe von Wirtschaftswegen zu bauen, um den Einfluss auf die Natur gering zu halten, wurde auch verworfen. Die Kollegen sind einfach munter mit dem Harvester durch den Wald gefahren und haben sich ihre eigenen Zugriffswege gebaut. Ein KOMPLETTER Jungwald wurde planiert um die Steigung beim Uphill möglichst gering zu halten. Das Totholz und die ausgegrabenen Wurzeln wurden einfach liegen gelassen.
Würde mich das jucken, wenn dort ein Bikepark nach meinen Vorlieben gebaut werden würde? Nein. Aber dort ist eine Anlage entstanden, bei der Umweltschutz ganz weit oben stehen sollte. Wenn man dann noch bedenkt, dass dort täglich nur ~30 Leute durchfahren ist das schon eine ziemliche Sauerei.


Habe ich nach dem ganzen Rant noch etwas positives zu sagen? Ja: Die Uphills sind tatsächlich sehr gelungen, da kann sich manches Trailcenter etwas von abschauen. Man kann je nach Tagesform entspannt nach oben juckeln oder die Kette auf Zug halten und durch die Anlieger fetzen. Die Uphills sind zwar extrem verschwenderisch angelegt (damit will ich sagen, dass man mehr Material in die Downhills investieren könnte), aber es macht tatsächlich spaß mit 20km/h sitzend durch Berms zu treten.

Die Gedanken zu den einzelnen Parks kommen später mal in den Faden, je nachdem wie das Interesse hier ist oder falls ich Zeit habe.
 
Ok, dann mal ein Paar Punkte zum Park in Korbach:

Zur Einordnung habe ich alle Parks mit meinem Spectral 125 befahren. Da es eher ein Gravity-Aufbau mit schweren Hope-Felgen und Supergravity Reifen ist, stehe ich natürlich sehr overbiked da. Als Referenz taugt es, aber ich würde eher ein DC-Fully oder ein leichtes Trail-HT empfehlen. Wenn mich mal eine Feierabendrunde auf die Green Trails trägt, nehme ich am liebsten mein 26er Restomod HT. Ich kann aber nicht abstreiten, dass mein Spectral sehr schnell bergab rollt und viel Speed behält (das wird später noch ein wichtiger Punkt sein).

Also, Korbach:
Am Eisenberg wurde die erste Anlage eröffnet und das merkt man auch. Alle Trails haben auf ihre eigene Weise eine Identitätskrise; der einzige Uphill Trail hat mehrere Bergab-Sektionen und auf den 3 "Downhills" fährt man öfter mal in Gegenanstiege. Alle Trails werden mehrfach durch Forststraßen unterbrochen, sodass man jedes Mal abbremsen und scharf abbiegen muss. Die Beschilderung ist eigentlich gut, aber man hätte auf ein genormtes System setzen sollen. Die zufällig ausgesuchten Farben und generischen Namen sorgen für Verwirrung, besonders wenn die Trails in anderen Parks trotz der selben Farbe einen anderen Charakter haben.
Die zwei kurzen Runden (Rosa und Gelb) haben eigentlich nichts Erwähnenswertes zu bieten. Die Infostationen sind ganz nett, aber irgendwie lieblos gestaltet.
Die Grüne Runde sollte man komplett vermeiden. Dort wurde wirklich alles für die "Im-sitzen-Fahrer" optimiert. Viel zu wenig Gefälle, komplett glatter Boden, flache Anlieger, die wirklich den Flow rauben und KEINE Features. Manchmal bekommt man etwas Speed, die man dann direkt wieder in der nächsten Bremszone abgibt. Absoluter Frust. Immerhin ist die Natur schön...
Die Orange Strecke ist eindeutig das Highlight. Hier hat man sich aus irgendeinem Grund den Brechsand erspart und rollt daher auf grobem Geröll. Die Anlieger fallen wesentlich höher aus, dazu gibt es stellenweise Pumptrack-Charakter. Wer es gerne BRAAAAPPEN lässt, kann hier tatsächlich Spaß haben. Außerdem kann man tatsächlich etwas Airtime generieren, wenn man einen guten Bhop drauf hat. Trotzdem muss man viel treten um Speed zu behalten, dafür gibt es Sektionen wo Höhenmeter großzügig verschwendet werden. Das Konzept ist ganz klar für den langsameren Fahrer gedacht, daher gibt es öfter Momente wo die Strecke bei doppelter Geschwindigkeit ungewollt Spaßig wird. An einer Ecke kann man sogar von Berm zu Berm springen :D


Fazit:
Einem geklauten Gaul schei*t man nicht ins Maul, oder so... Im Endeffekt ist es eine kostenlose Freizeitanlage, bei der zumindest guter Wille gegenüber der MTB-Community gezeigt wurde (wenn auch mit den falschen Motiven dahinter). Wenn man in der Gegend ist, kann man den Park mal besuchen. Der Eisenberg an sich ist recht sehenswert und die Naturtrails sind auch nicht schlecht. Green Trail hoch, Wanderweg runter wäre meine Empfehlung.

Da ich wegen meinen Verletzungen nichts Wildes fahren konnte, war ich erstaunlich oft dort unterwegs. Anfänger haben bestimmt auch ihren Spaß. Bei den nächsten Reviews geht es zum Glück noch etwas bergauf.
 
Ich war jetzt nochmal am Diemelsee um meine Erinnerung aufzufrischen. Wieder mit dem Spectral 125, wieder overbiked AF. Der Grund dafür ist, dass ich seit der ersten Runde wieder wesentlich schneller und aggressiver unterwegs bin. Leider habe ich nur knapp anderthalb Abfahrten geschafft, da die Druckstufe von meinem Float X geplatzt ist :wut:

Also, Diemelsee:
Man merkt, dass die Planer mittlerweile ein Konzept gefunden haben. Die Abfahrten sind alle flüssig, in einem Durchgang zu fahren. Die Beschilderung ist wieder ganz gut, aber die Farbgebung und die Namen ergeben absolut keinen Sinn. Im Endeffekt sind alle Trails wieder Grün bis (Hell-) Blau, also keine Angst. Einfach auf die Karte schauen und eine Farbe verfolgen.
Ich bin die größte Runde gefahren um alles einmal abzuklappern. Dazu ist zu sagen, dass man viel Zeit auf Transferwegen verbringt. Es geht außerdem vom Seeufer bis zum höchsten Punkt 250m bergauf, den E-Mofafahrer juckts nicht, der MTB Anfänger wird sich ziemlich quälen. Ja, es gibt wieder sehr angenehme Uphill-Trails, jedoch wird der Großteil der Steigung auf einer Waldautobahn zurückgelegt. Teilweise gibt es Rampen mit über 20%.
Das Gebiet teilt sich in zwei Abschnitte auf: Die Seeufer-Runden und die Berg-Runden. In Ufernähe gibt's meiner Meinung nach Nichts zu sehen. Die Trails am Wasser sind extrem flach, sodass man ohne zu treten an mehreren Stellen stehen bleibt. Sollte man einmal etwas Geschwindigkeit aufnehmen, kann man direkt vor dem nächsten Anlieger in die Eisen gehen. Alles ist extrem flach und langweilig gebaut, teils schlimmer als in Korbach. Der Bieber Trail (Uphill) ist angenehm zu fahren, jedoch sind die Infostationen extrem lieblos aufgebaut. Außerdem kann man am See nirgendwo kostenfrei Parken. Vermeidet einfach die Ufer-Trails.

Am Berg sieht es schon anders aus:
Ich habe am Wanderparkplatz "Dommelturm" geparkt und bin direkt den Uphill zum Aussichtsturm gefahren. Der Boden ist dieses Mal aus gröberen Steinen, wie man sie aus Winterberg kennt. Die Steigung hält sich in Grenzen und man kommt sehr entspannt oben an. Tatsächlich war ich froh, dass ich nicht den sehr steilen Forstweg fahren musste...
Dann hieß es "Eier suchen" und ab auf den Flowtrail. Vom letzten Mal wusste ich noch, dass es mehrere kleine Tables gab, die ich nicht clearen konnte. Gut, damals wurden einige meiner Knochen auch noch von Metallpaltten und gutem Willen zusammengehalten. Also sollte es heute aggressiver in die Berms gehen, damit ich genug Speed für die Sprünge hatte. Schon in den ersten Kurven hörte ich meine Reifen schruppen, viel mehr konnten sie echt nicht hergeben. Den ersten Table hatte ich gerade so geschafft, beim zweiten war der Speed schon raus. Vielleicht bin ich zu Lahm, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Anfänger dort Airtime generieren kann. Also gut, der Rest vom Trail war recht spaßig. Die Berms sind hoch genug und gibt genug Gefälle.
Dann ging es weiter den Berg hinab auf den Schlösschen-Trail. Das ist wirklich das Highlight vom Diemelsee. Man kann ordentlich Tempo aufbauen, viel pumpen und muss schauen, dass man über die Wellen die Kontrolle behält. Wer die Sau ordentlich fliegen lässt, muss sogar die ein oder andere Welle plattdrücken. Die Anlieger sind wieder sehr flach, aber das harte Bremsen über die Wellen macht mächtig Spaß. Airtime gibt's auch, wenn man will. Wenn man langsamer unterwegs ist, kann man auch den Ausblick ins Tal genießen. Zu beachten ist nur der lehmige Boden bei Nässe. Insgesamt ein schöner Anfäger-Trail. Der große Vorteil hier ist wieder die Einsamkeit. Hier findet man keine Bikepark-Kinder, super-breite Abschnitte oder zerbombte Bremszonen.


Fazit:
Parkt am Dommelturm, dort kommt man auch mit tiefergelegten Autos entspannt hin. Die Ufer-Trails könnt ihr euch ersparen, dann sind die Transfer-Strecken auch schön kurz. Leider ist mein Dämpfer nach der zweiten Abfahrt abgekratzt, sonst hätte ich noch ein paar Runden Schlösschen-Trail gepackt. Wahrscheinlich werde ich nicht nochmal hinfahren, aber ich kann mir vorstellen, dass ein Anfänger dort seinen Spaß hat.
 
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