Pyrolympix - durch die Pyrenäen auf den Olymp

28.08. 10:15 Disentis Muster, 1130m

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Als ich am romantischen Oberalppass auf den nächsten Zug ins Tal warte, lässt das Schneetreiben auf einmal etwas nach und geht in leichten Nieselregen über. Na dann, das muss ein Zeichen sein. Ab aufs Bike und selbst gerollt. Mit nem Zug bergab fahren wäre sowieso die Höchststrafe, das will niemand.

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Außerdem bin ich sowieso viel schneller als die Matterhorn-Gotthard-Bahn. Nässer vielleicht auch, aber in jedem Fall cooler.

Oberalppass: Sockendownhill.

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Disentis-Muster, neunhundert Tiefenmeter später: Feucht aber zufrieden. Jetzt aber wieder ab in den Zug, Regen und Verkehr werden stärker. An irgendwelche holprig matschigen Trails durch die Rheinschlucht oder gar Offroad-Experimente in den Bergen ist derzeit nicht zu denken. Bin schon froh, dass ich bei diesen Verhältnissen überhaupt ein bisserl zum radeln komme.
 

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Re: Pyrolympix - durch die Pyrenäen auf den Olymp
Das ist der Wahnsinn.
Bislang waren Ende August/Anfang September für mich immer die besten/stabilsten Wochen für einen AlpX.
Was macht ihr als Alternativprogramm?

Wir haben uns jetzt mal spontan in Le Châtelard Contamine am Fuße des Parpaillon eingemietet. So können wir morgen früh entscheiden, welche Route wir wählen:

  • Chickenexit im Ubaye-Tal nach Barcelonette
  • Richtung Parpaillon und mal weiter schauen. Alternativ kann man ja auch einfach die Piste nach Crevoux und zum Lac de Serre Poncon runterrollen.
Irgendwie wollte ich den Parpaillon schon immer mal beradeln. Auch wenn es „nur“ ein Pistenpass ist, der auch gerne von der motorisierten Offroad-Fraktion frequentiert wird…


Aber hier ist - neben den hohen Pässen Galibier, Izoard, Agnel und Bonette -
sogar der Col de Larche hinüber nach Italien auf Grund von Murenabgängen gesperrt. Es sind doch wohl etliche Straßen von Schlammlawinen und Unterspülungen betroffen. Bei der Regenmenge der letzten 48 Stunden aber auch nicht verwunderlich…


Gruß LUTZ


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Auf den AX Touren hatte ich zur Not für viel Regen immer Einmalhandschuhe (von der Tanke), natürlich über die langen Handschuhe, und Gefriertüten für die Füße dabei, damit Hände und Füße zumindest einigermaßen trocken bleiben. Wenn der Regen vorbei war konnten die nassen Schuhe beim Fahren noch trocknen.
 
Normalerweise hätte ich mich jetzt zwei bis drei Tage irgendwo in ein nettes Hostel zurückgezogen. Aber wir haben kürzlich und relativ spontan eine kleine Familienfeiern auf der Seiser Alm organisiert, nächsten Sonntag müssen wir in Südtirol angekommen. Da muss man sich dann halt durchbeißen... schön blöd... aber auch irgendwie geil :)
Da bin ich jetzt jetzt mal gespannt, wie die Tour so weiter geht... hab mal kurz beim google Routenplaner reingeschaut... Andermatt - Seiser Alm wird hier mit einem schönen Zick-Zack Kurs mit 23h angegeben....
 
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Da bin ich jetzt jetzt mal gespannt, wie die Tour so weiter geht... hab mal kurz beim google Routenplaner reingeschaut... Andermatt - Seiser Alm wird hier mit einem schönen Zick-Zack Kurs mit 23h angegeben....
Der Furkapass hat jetzt jedenfalls erst mal "Wintersperre". Hab's gestern wohl gerade noch geschafft :)
 
Gerade mal noch Glück gehabt. Interessanterweise bietet google sogar die Route über die Seen (Maggiore und Como) noch vor der Variante über den Furkapass für Radler von Visperterminen nach Seiser Alm an.... (30h 488km ~6000 Hm vs 32h 452km ~8500 Hm). Ausschlaggebend für die google Wahl ist wohl das Höhenprofil der beiden Routen.
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sogar der Col de Larche
Wahnsinn- die Bilder sind vom Col de Larche? Den kenne ich nur bei 30 gr.... Oben (jetzt im Schnee) liegen ja diese geilen Hochforts.
Chat-Condamine sind wir damals auch durch, von St. Paul kommend. Und da beginnt ja die 1.400 hm Pistenauffahrt zum Parpaillon. Ich glaube bei uns war es sogar dieselbe Woche!
Wir sind dann runter nach Pramouton (Skiort) und haben in dem an sich schrecklichen Ort nach längerer Suche über die TI ein Zimmer ergattert.
Von da haben wir dann die absolut geile Strecke "Cirque de Morgon" befahren. Das ist ein riesiger Talkessel durch den ein absolut geiler Höhentrail führt- dauert ein paar Stunden. Nur so falls da mal jemand in diese gottverlassene Gegend kommt. Du kommst dann in Lauzet/Ubaye raus. Ich weiß kann man einfacher haben. Aber die beiden Tage sind absolut geil. Na ja, waren es, denn jetzt gehts ja nicht.
Sorry für die "Themenverfehlung"- ist mir nur gerade so eingefallen. Passiert nimmer.
Gut Glück und wieder besseres bike Wetter!
 
Brr sehr coole Angelegenheit!
Für uns waren der Oberalp- und Furkapass immer der Weg zum größten Abenteuer des Jahres dem ersten Marathonrennen Grand Raid Cristalp, heute https://grand-raid-bcvs.ch/de/
Daher kenn ich im Wallis nur diese eine Strecke, bin die dafür glaub ich 5x bei dem Rennen gefahren.
Die Strecke geht von Verbier nach Grimentz mit etwas über 120km und ca. 5.000hm.
Es war glaub ich das erste so lange MTB Rennen weltweit. Erstmals 1990 durchgeführt. Die Schweizer dachten einfach was im Winter mit dem Skitourenrennen über die Haute-Route geht, sollte doch im Sommer mit einem Bike ganz einfach sein :)
Wir fuhren bei der 3. Ausgabe 93 das erste mal mit. Unser örtlicher Bikeshop des Vertrauens kommentierte das Vorhaben gleich mit völligem Unverständnis, der damaligen Meinung nach konnte man so eine Distanz+Höhenmeter nur auf der Straße mit einem Rennrad bewältigen, ein MTB wäre doch VÖLLIG ungeeignet für ein so langes Rennen.
Tja inzwischen ist das fast eine normale Distanz für ein MTB-Marathon Race.
Der Sieger der ersten 2x war übrigens ein gewisser Siegenthaler Nicolas, der den XC Fans als Trainer von Nino Schurter sicher ein Begriff ist.
Viel Spass noch bei eurer Reise zum Olypm!!
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Wahnsinn- die Bilder sind vom Col de Larche?

Nein, das war gestern am Col de Vars. Wir haben weiter unten bei der Abzweigung zum Col de Larche gesehen (Route Info), dass dieser offenbar gesperrt ist.

Den kenne ich nur bei 30 gr.... Oben (jetzt im Schnee) liegen ja diese geilen Hochforts.
Chat-Condamine sind wir damals auch durch, von St. Paul kommend. Und da beginnt ja die 1.400 hm Pistenauffahrt zum Parpaillon.

Wir haben uns entschieden nun doch hoch zum Parpaillon zu kurbeln. Im schlimmsten Fall drehen wir eben wieder um.

Wir sind dann runter nach Pramouton (Skiort) und haben in dem an sich schrecklichen Ort nach längerer Suche über die TI ein Zimmer ergattert.
Von da haben wir dann die absolut geile Strecke "Cirque de Morgon" befahren. Das ist ein riesiger Talkessel durch den ein absolut geiler Höhentrail führt- dauert ein paar Stunden. Nur so falls da mal jemand in diese gottverlassene Gegend kommt. Du kommst dann in Lauzet/Ubaye raus.

Ok, hört sich interessant an und bleibt im Hinterkopf gespeichert. Wir rollen dann heute hoffentlich noch runter zum Lac de Serre Poncon, denn da ist es ein paar Grad wärmer.

Happy wife, happy life…

;-)


Gruß LUTZ
 
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28.08. 12:30 Versam-Safien in der Rheinschlucht, 640m

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Der junge Rhein in seiner imposanten Schlucht bei Versam-Safien...

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... kommt nach den intensiven Regenfällen seit gestern auch eher etwas hochwässrig und schlammbrühig daher.

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Ein einzelner und reichlich unerschrockener Paddler findet die Verhältnisse augenscheinlich gerade richtig.

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Ein feuchter Radler findet selbige Verhältnisse eher nicht so toll. Bin hier in der Schlucht mal aus dem Bähnli ausgestiegen, um mir den Flusswanderweg anzuschauen. Aber das funktioniert heute eher nicht so. Macht nix, ...

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... denn wir haben die Strecke durch die Rheinschlucht schon beim Compostix 2017 durchstrampelt, bei bestem Wetter übrigens: https://www.mtb-news.de/forum/t/com...n-muenchen-nach-santiago.851231/post-14673128

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Heute dagegen, bei einstelligen Temperaturen und Dauerregen, koche ich mir hier bloß einen heißen Cappu im beheizten Selbstbedienungszimmer an der Bahnstation...

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... und fahre dann mit dem nächsten Zug weiter. Ist eben so, mit dem Wetter kann man nicht diskutieren. Immerhin hab ich's probiert.
 
28.08. 14:30 Via Mala bei Thusis, 730m

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Mein nächster Radlversuch in der Via Mala Schlucht bei Thusis...

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... wird relativ abrupt beendet, als sich ein paar unfreundliche Steinderl von relativ weit oben etwas plötzlich vor meinem Vorderrad platzieren. Ich lass es jetzt einfach bleiben, heute ist eben kein Radltag. Immerhin hatte ich ne feuchtfröhliche Abfahrt vom Oberalppass, das passt schon.

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Im Supermarkt ist man derzeit besser aufgehoben. Die Schweizer sind augenscheinlich eine Yoghurt-Nation?! Dabei ist der Migros in Thusis noch nicht mal besonders groß...

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... aber Yoghurte(?) gibt's in allen Formen und Farben (und Preislagen). Mahlzeit.
 
28.08. 17:45 Ospizio Bernina am Berninapass, 2300m

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In Thusis treffe ich Urlaubskettle wieder und wir lassen uns von der räthischen Bahn hinauf ins Engadin und über Sankt Moritz gleich mal bis zum Berninapass fahren. Wenn schon warmduschen, dann richtig. Die fünfzig verbleibenden Höhenmeter von der Bahnstation...

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... hinauf zum Ospizio Bernina an der Straße sind schon widerlich genug.

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Bei dem Wetter denkt auch gerade niemand an Bikepacking. Das alte Hotel mit seiner einmeterdicken Mauer kommt heute Abend gerade richtig. Und mit etwas Glück wird's ab morgen langsam besser, im Schneesturm weiter radeln will hier jedenfalls niemand.
 
Gerne. Aber heißt es dann DIE tittli oder DER tittli? Und wie war's im Oman?
Der.
Da bist du wieder mal in meiner alten Heimat und radelst einfach vorbei. Wobei: Bei dem Wetter absolut nachvollziehbar🙈

Der Oman war toll, gibt ein Fazit von mir in deinem Thread.

Gutes Vorankommen und (uns allen) bald wieder besseres Wetter!
 
Eisen-Kettle! Respekt!!
Ich hätte mich auf Home-Office in Züri rausgeredet und wäre dann pünktlich mit der Sonne an der kroatischen Grenze wieder dazugestoßen ("Überstunden") :awesome:

Btw: Stuntzi ist kaputt. Er fährt jetzt auch bei Regen. Freiwillig.
 
29.08. 12:00 Fuorcla di Livigno in Italien, 2306m

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Vorfrühstücklicher Gutenmorgenspaziergang am Berninapass bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.

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Das freut vielleicht die Gletscher am Piz Cambrena, ...

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... aber zwei Radler hätten's gerne ein bisserl wärmer. Immerhin scheinen Regen und Schneefall jetzt langsam ausgespielt zu haben, geblieben ist lediglich ein eiskalter Wind.

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Die Schweiz hat's uns auf dieser Tour nicht einfach gemacht. Eineinhalb halbwegs gute Tage, danach ist alles im Wettersturz abgesoffen, wie sonst auch überall in den Alpen. Frevelnderweise haben wir das Land der Eidgenossen daher größtenteils per Halbtax durchquert, Singletrack-Experimente im Wallis und anderswo sind beinahe allesamt ausgefallen. Dauert wohl auch noch ein paar Tage, bis das interessante und alpine Graffl in großen Höhen wieder befahrbar ist. So viel Geduld haben wir nicht, zudem einen Familientermin in ein paar Tagen auf der Seiser Alm. Was soll's, die Schweiz und ihre Gletscherberge laufen ja nicht weg. Dafür haben wir das Schnupper-Halbtax-Swisspass-Dingsbums wenigstens mal richtig ausgenutzt.

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Und wem heute das Panoramabild vom Berninapass fehlt, der möge sich mit der Papierunterlage vom Frühstückstisch informieren.

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Wir waren hier vor einigen Jahren auch schon bei Kaiserwetter, drum ist's heute eigentlich eher cool als schade. Immerhin bleibt's von oben trocken, das ist schon mal die halbe Miete. Gibt so wenigstens mal ein paar andere Bilder als immer nur Blauerhimmelsonnenscheinradler, auf dem Weg vom Berninapass nach Livigno. Allerdings nicht ohne meinen Sockenhandschuh... Merino hilft!

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Berninapass - Fuorcla Minor - Fuorcla Livigno: Winterbefahrung.

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Berninapass - Fuorcla Minor - Fuorcla Livigno: Winterbefahrung.

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Berninapass - Fuorcla Minor - Fuorcla Livigno: Winterbefahrung.

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Berninapass - Fuorcla Minor - Fuorcla Livigno: Winterbefahrung.

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Berninapass - Fuorcla Minor - Fuorcla Livigno: Winterbefahrung.

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Berninapass - Fuorcla Minor - Fuorcla Livigno: Winterbefahrung.

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Berninapass - Fuorcla Minor - Fuorcla Livigno: Winterbefahrung.

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An der Fuorcla di Livigno verlassen wir die Schweiz nach gerade mal vier Tagen: Buongiorno Italia... hier bleiben wir jetzt erst mal!
 
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