Pyrolympix - durch die Pyrenäen auf den Olymp

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Re: Pyrolympix - durch die Pyrenäen auf den Olymp
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Ziemlich wüstig in Griechenlands Pampa o_O


Countdown beginnt bald - ich drück mal die Daumen für gutes Wetter und angenehme Temperaturen für´n Olymp :daumen:
 
hoppala so schnell gehts und ihr seit schon kurz vor dem Olymp!
Wie schon ganz am Anfang geschrieben, wir waren schon 2x mit dem Bike da oben und es war jedesmal ein super Erlebnis.
Aber ein Flowtrail ist das nicht, egal wie ihr es angeht.
Wir haben es immer sehr effizent gemacht, vom Olympos Beach Camping mit dem Taxi bis Prinoia. Von hier beim ersten Mal Tragen/Schieben aufs Refugio A. Dort übernachten und dann am nächsten Tag auf den Gipfel Skolio. Der Skolio ist der einzige der mit Bike Sinn macht und eh der 2. höchste des Massives. Da gehts nur um etwas mehr als 10m oder so.
Beim 2. Mal sind wir auf das Plateau der Musen und haben im Giosos Apostolidis Refuge übernachtet, das Kakkalos war ein unglaublicher Chaotenhaufen, kann ich nicht empfehlen... dann über den "Gürtel-Trail" rüber zum Skala, Abstecher ohne Bike auf den Mytikas (weil einfach ein superschöner Gipfel!!) Abfahrt wieder über Refuge A.
Beim 2. Mal sind wir nicht mehr die ganze Schlucht raus nach Litohoro. Wie du selber schon festgestellt hast ist die nur mäßig Lustig und brutal anstrengend.
Daher besser beim Kloster Agios Dionysios abzweigen und seeeeehr genüsslich die Straße runter bis zum Meer am Camping Olympos Beach. Dort gibt es ein Mega Resti beim Camping "White Shark Beach Bar" wo man die Tour noch mal gut abfeiern kann.
Es haben eh schon einige oben zusammengefasst:
Aufstieg für euch, da ihr ja auch aus der Ostrichtung kommt über das Militärskigebiet nach der "Smolik-Route" (https://christiansmolik.wordpress.com/2010/08/15/hans-christian-smolik-erster-radler-auf-dem-olymp/) dann über Refuge A runter, dabei wenn das Wetter gut ist den Mytikas mitnehmen ist es echt wert.
Der Gürtel-Trail rüber zum Musen Plateau ist nicht zu empfehlen da er bergauf geht und die Abfahrt von dort auch nicht leichter ist als über Refuge A.
Zur Abfahrt: ist schon eher schwer, vor allem weil sie so lange ist. Ausserdem unfassbar viele Stufen in allen Kategorien. Da braucht man ganz gute "Federarme".
Bei der Tour 2018 war der Weg auch noch sehr schlecht in Schuß, wahrscheinlich einige Starkregenereignisse die extreme Erossionsspuren hinterlassen haben. Aber vielleicht wurde der wieder renoviert und ihr habt ganz gute Bedingungen.
Die Idee eine Shuttel Möglichkeit zu finden ist super, Kollegen von mir haben sich mal mit den Ski von einem Einheimischen mit einem Pickup recht weit raufbringen lassen.
Wenn möglich wär super wenn ihr euer Campingzeug wo deponieren könntet, das ist auf den Stufen runter sicher kein Spass...
Drück euch die Daumen dass es klappt, die Gegend am Olymp ist sowas von schön, einfach toll!!
Übrigens wieder mal einfach die Mega Tour von euch!
Hier noch ein paar Fotos vom Kollegen Beni mit den Ski am Olymp und von meiner ersten Olymp Tour noch ohne Bike 1988
Und eines noch vom zachen Trail in der Schlucht da waren wir einfach nur noch fertig...
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Zu eurer Antibärenbeschallung hätte ich noch ne kleine Anekdote:
Nach langem hadern habe ich mich dieses Jahr doch mal zur Anschaffung von In Ear Nouce Cancelling Pods durch gerungen.
Man(n) könnte natürlich eine Bedienungsanleitung lesen, oder aber davon ausgehen, dass man die diversen Modi intuitiv beherrscht (meine Variante).
Zur Erprobung einen Strassenpass mit dem Dackelschneider auserkoren.
Verkehrsgeräusche kamen wunderbar durch die Musik, daher überzeugt davon, das dies auch für Stimmen gilt.
Dynamisch den Pass hochgeradelt, tiefenentspannter Zustand, daher leise mitgeträllert. Irgendwann kam in einiger Entfernung eine Bar in Sichtweite, im peripheren Blickfeld zur Kenntnis genommen, das die Terassengäste sich ziemlich für das einzige Rad auf dem fast leeren Pass interessieren. Nichts weiter dabei gedacht, fröhlich trällernd die Bar passiert, sehr aufmerksame Blicke folgten mir.
Geträllert wurde:


Irgendwann habe ich dann festgestellt, dass ich die Kopfhörer so eingestellt waren, das Verkehrsgeräusche durchkommen, Stimmen aber nicht.
Dies hatte zur Folge, dass mein leises Trällern wohl eher einem verhaltensauffälligen Grölen geglichen haben muss, was die diversen fragenden Gesichter erklärt.
 
Die oben dargestellte Olymp-Abfahrt scheint ja wirklich hart zu sein. Sicher auch für neuzeitliches Gerät. Bin gespannt zu sehen, wie das wird.
Meine Vermutung ist sowieso, dass Specki nach diesem Trip reif ist fürs Altenteil...
 
Geil formuliert :). Bei den wilden Offroad-Müllkippen vor Struga kommt dann allerdings kein normales Auto mehr hin. Aber die Locals sammeln ihren Müll wohl ne Woche lang irgendwo auf nem alten Anhänger. Dann kommt der Traktor dran und das Ding wird irgendwo hinterm Feld in die Pampa gekippt... oder so ähnlich. Wenn ein "guter Platz" voll ist, fährt er zwanzig Meter weiter. Da liegen ja auch nicht nur Plastikflaschen... Kühlschränke sind üblich, Sofas, Röhrenfernseher, alte Möbel, lustiges großes Zeugs halt.
In meiner Kindheit hier in Süddeutschland in den 70ern hatte jeder Ort seine Müllkippe. Da sah es nicht viel anders aus, viel Müll, Dreck, Schrott und teilweise brannten Feuer.
Ich kann hier von allen Nachbardörfern benennen wo deren Müllkippe war. Die wurden dann mit Erde bedeckt und Wald gepflanzt.
Stichwort Altlastenkataster.
 
23.10. 14:00 Burgerbar in Kozani, 720m

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Sonnenaufgang in Panteleimonas über dem Limni Vegoridita. Kann man so lassen.

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Das Frühstückspicknick aus dem Supermarkt wird in der Bar uns Eck mit Cappuccino angereichert. Aber was hab ich für ne seltsame Vanillepaste gekauft? Die wiegt mehr als Blei und der Löffel kommt kaum durch. Andere Länder, andere Geschmäcker?!

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Der See.

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Der Weg am See.

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Der Weg am Fels.

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Der Weg am Müll.

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Der Weg im Dorf.

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Der Weg... und so weiter und so fort. Heute radeln wir durch eine halbwegs depperte Ebene mit einem Dutzend riesiger Kohlekraftwerke, inklusive Tagebau nebendran. Autoverkehr lässt sich vermeiden, aber romantischer wird die Gegend dadurch auch nicht.

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Kann man machen, ...

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... muss man aber nicht. Kettle bleibt unten, ...

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... aber ich flüchte auf steiler Piste etwa vierhundert extrawurstige Höhenmeter auf einen kleinen Berg...

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... wo oben dahinter ohne Abfahrt gleich die nächste Hochebene wartet. Seltsame Gegend hier... und kein einziger Baum weit und breit. Glaube die Griechen haben schon vor tausend Jahren ihr ganzes Land abgeholzt, alles für den Schiffsbau. Immerhin stehen hier oben dann Solarfelder statt Kohlemeiler, besser ist das.

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In der Stadt Kozani treffe ich Kettle wieder...

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... und wir pfeifen uns ein paar Nachmittagsburger rein. Vorsicht bei den Bierpreisen in Bars ist in Griechenland übrigens durchaus angesagt, das Zwergerlradler von Mythos kostet hier stolze 4 Euro. Die Quattrominiburgerplatte ist dagegen für 7E ein Schnäppchen. Mahlzeit jedenfalls, hab Hunger wie ein griechischer Bär. So ne Etappe ohne richtige Berge hat schon auch Höhemmeter.
 
gradaus runter nach süden dem Aliakmonas Fluss entlang und dann erst nach osten rüberqueren hätte vermutlich mehr landschaftliche und weniger energiewirtschaftliche höhepunkte geboten. das bacherl ist auch recht super zum ufercampen.
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23.10. 16:00 Hotel Elimeia in Aiani, 400m

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Beim nachmittäglichen Straßenrollen von Kozani nach Aiani hauen wir dann direkt mal die Panorama-Bremse rein.

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Was zeigt sich da schemenhaft am Horizont, nach 98 Tagen und über 6000 Kilometern Anfahrt? Ein Olymp!

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Wenn man ein bisserl reinzoomed, werden sogar die beiden Gipfel Skolio für Biker und Mytikas für Wanderer aufgelöst. Irgendwie schade, dass es beim griechischen Götterthron nicht ganz zum Dreitausender gereicht hat. Naja, trotzdem geil, das Ding nun endlich mal zu sehen. Wird verdammt Zeit.

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Sind keine fünfzig Kilometer Luftlinie mehr. Morgen braucht's noch einen blöden Bergkamm zwischendrin, dann erst mal wieder runter. Aber am Mittwoch wird der Olymp dann endgültig eingetütet, so schaut's nämlich aus :).

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Darauf eine Olymp-Katze. Und wenn's sein muss, meinetwegen auch einen Olymp-Hund.
 
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... wo oben dahinter ohne Abfahrt gleich die nächste Hochebene wartet. Seltsame Gegend hier... und kein einziger Baum weit und breit. Glaube die Griechen haben schon vor tausend Jahren ihr ganzes Land abgeholzt, alles für den Schiffsbau. Immerhin stehen hier oben dann Solarfelder statt Kohlemeiler, besser ist das.
o_O Stuntzi vermißt Bäume 😅 so ne kahle Gegend ist dann doch nicht so der Bringer.
 
Kann nur noch mal sagen: Wie geil dass ihr den Olymp mitnehmt, ist jede Mühe wert, auch wenn er nit ganz 3000 hat. Überhaupt solche Zahlen... woanders is 3.000 grad mal die Wiese im Wald (Colorado z.B.) ....
 
Wahrscheinlich wurde das irgendwann in den vielen Jahren schonmal thematisiert, aber ich kann mich nicht erinnern: Werdet ihr eigentlich irgendwann mal reisemüde auf so einer langen Tour?
Reisemüde? Nicht wirklich. Klar, ich freue mich auf Familie und Freunde, aber wir planen am Ende einer Tour schon immer die nächsten Ziele.
 
23.10. 14:00 Burgerbar in Kozani, 720m

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Das Frühstückspicknick aus dem Supermarkt wird in der Bar uns Eck mit Cappuccino angereichert. Aber was hab ich für ne seltsame Vanillepaste gekauft? Die wiegt mehr als Blei und der Löffel kommt kaum durch. Andere Länder, andere Geschmäcker?!
For info: die Vanillepaste wird auch nicht wie ein Joghurt gegessen ;-) : U-Boot (ypowrichio) wird diese zähe und sehr süße Paste genannt. Sie wird auf einem Löffel in ein Glas eiskaltes Wasser getaucht und so serviert. Man schleckt sie langsam vom Löffel, wie bei einem Lolli. Wer möchte, kann das Wasser auch trinken. Ypowrichio besteht aus viel Zucker und verschiedenen Aromen. Besonders typisch ist Vanille oder Mastix, das Baumharz aus Chios, oder auch Rosenwasser (Quelle: https://zitronenundolivenoel.com/2015/03/15/vanilia-ypowrichio-ein-zuckersuses-u-boot/ )
 
Morgen braucht's noch einen blöden Bergkamm zwischendrin, dann erst mal wieder runter. Aber am Mittwoch wird der Olymp dann endgültig eingetütet
Ausgerechnet Mittwoch gibt's dort Bewölkung. Donnerstag sonnig und deutlich bessere Sicht. Vielleicht zahlt sich, nach einer so langen Anfahrt, ein Extra-Ruhetag aus.
 

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24.10. 11:30 Namenloser Pass in den Vorbergen des Olymp, 920m

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Mit den ersten Sonnenstrahlen rollen wir von Aiani runter...

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... zum großen Aliakmonas-Stausee und überqueren selbigen auf einer langen Brücke.

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Ein paar kurze Schiebeeinlagen...

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... und ein einsames kleines Tal mit verkehrsfreiem Straßerl...

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... führen bergauf...

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... auf den allerletzten Pass vor dem finalen Berg.

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Nur neunundneunzig Tage geradelt, da steht er auch schon vor der Nase: DER OLYMP.
 
Geil, da drücke ich euch die Daumen, dass es mit dem Olymp alles gut klappt am 100. Tag!
Oder malt ihr eines der Schafe mit Punkten an für die 101. D... Days :)

Und Specki hat doch grade erst eine große Generalüberholung aller Dämpfer, Gabeln und Lager bekommen.
Kein Wunder, dass es dem gut genug für die nächste Millionen Höhmes geht 🙃
 
24.10. 16:30 Tankstellenappartement in Kalyvia, 580m

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Zum Olymp hinfahren.

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Zum Olymp hingrinsen.

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Zum Olymp hinfuttern.

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Zum Olymp hinschlürfen.

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Zum Olymp hinschlafen: Im Zwergerlort "Kalyvia" direkt am Fuß des Olymp aber fast zweieinhalbtausend Meter unter dem Gipfel beziehen wir ein romantisches Zimmer hinter der Tankstelle. Gibt auch sonst keine Optionen, Tourismus ist in den Agrardörfern auf der Westseite des Olymps noch nicht angekommen.

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So oder so, Entfernung zum Gipfel: Zwölf Kilometer und halt ein paar Höhenmeter.

πάμε! πάνω στο βουνό! Aber erst morgen.
 
war da wer auf Krawall gebürstet?
Ich hoffe mal nicht...
ich? nö. Is einfach so dort großteils. Liegt an Erziehung, Geschichte und auch der Korruption. Manchmal wird ein Projekt gestarted, der Container steht da, und dann nimmt sich wer eben das Geld und tja, so sieht es dann aus, wenn Menschen nicht an eine lohnenswerte, sichere Zukunft glauben. Keine Angst, ich tu auch was dafür, dass das besser wird dort ;)

Zur Ehrenrettung Mazedoniens: Tag zwei und drei waren wesentlich sauberer, fast schon mitteleuropäisch. Offensichtlich haben wir vorgestern zwischen Debar und Struga nur ne besonders üble Gegend erwischt.

@stuntzi : bis Struga die Ecke ist fast durchgehend Albanisches Terrain. Mazedonisches Mazedonien ist bisschen besser. (qed)
 
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