Radverbot in Essener Wald

Die Schilder sind wieder weg..
Die Schilder sind noch nicht weg - Stand 10.03.17 18:00 - es sind nun auch welche an den oberen Einstiegen, was vor zwei Wochen noch nicht der Fall war.
Es ist aber auch rechtlich unerheblich, wie viele Schilder aufgestellt sind, da sie ja nicht gelten. Sie geben nur mehr Potential mit Spaziergängern diskutieren zu müssen, die den letzten Artikel in der WAZ (paper oder online) nicht gelesen haben oder ignorieren, daß die Sperrung nicht rechtens ist...weil es ihnen besser passt.
 
Ein Schild unter das Schild pappen, das auf die Unrechtmäßigkeit des Schildes hinweist ;)

Die Diskussionen mit Spaziergängern können nerven, das stimmt. Für viele hat ein entsprechend aussehendes Schild leider einfach einen gewissen Charakter, frei nach dem Motto, das wird dann wohl so seine Richtigkeit haben.
 
Hier mal die Antwort von TK, angeschieben war der im Artikel genannte Herr Tim Proll-Gerwe.
Die Antwort kann schon am Donnerstag, ich hatte aber nur mein Handy als Internet Verbindung, da ist mir das einfügen zu mühselig, ich werde auch noch darauf antworten, da er null auf meine Fragen eingegengen ist


"Sehr geehrter Herr .....,

vielen Dank für Ihre Email, mit der Sie Ihre Verärgerung über die Sperrung des Kruppwaldes in Essen zum Ausdruck gebracht haben. Ihre Enttäuschung kann ich gut nachvollziehen, denn auch ich schätze den Kruppwald als Naherholungsgebiet.


Ich möchte Ihnen gern erläutern, warum der zuständige Kollege die Verbotsschilder kurz vor seinem Urlaub aufgestellt hat: Bei uns sind in letzter Zeit sehr viele Anrufe von Fußgängern eingegangen, die sich darüber beschwert haben, dass Radfahrer zu schnell und oftmals rücksichtlos durch den Wald gefahren sind. Dass deckt sich grundsätzlich mit der Tatsache, dass im Internet die Schnellsten Spitzengeschwindigkeiten von 43 km/h angeben (hier). Parallel dazu gab es schriftliche Beschwerden seitens der Anwohner. Zudem ist uns aufgefallen, dass abseits der Wege Sprungschanzen aufgebaut wurden, die natürlich auch benutzt werden.


Wir können das Bedürfnis der Radsportler zwar verstehen, fühlen uns als Privateigentümer allerdings auch für die Verkehrssicherheitspflicht verantwortlich. Darum haben wir einzelne Fahrradfahrer vor Ort angesprochen. Als wir jedoch gemerkt haben, dass dies nicht ernstgenommen wurde, haben wir uns dazu entschlossen, vorerst die Verbotsschilder aufzustellen. Für uns stand bei dieser Maßnahme die Sicherheit der Fußgänger im Vordergrund, die sich bei uns beschwert haben. Wir verstehen jedoch, dass das Aufstellen der Schilder bei Ihnen und vielen anderen Fahrradfahrern für Irritationen und Unmut gesorgt hat.

thyssenkrupp ist zwar Eigentümer des Waldstücks, das Aufstellen von Verkehrszeichen obliegt jedoch der örtlich zuständigen Behörde. Die Verbotsschilder sind für uns keine dauerhafte Lösung. Wir sind dazu bereits im Kontakt mit der Stadt. Eine Lösung könnte sein, mit Hilfe von Schildern zur gegenseitigen Rücksichtnahme von Fahrradfahrern und Fußgängern aufzurufen.


Mit freundlichen Grüßen


Tim Proll-Gerwe
Pressesprecher Recht & Compliance

Rechtsanwalt (Syndikusrechtsanwalt)

Communications/Media Relations

CO/COM-MR
"

MfG pseudosportler
 
Also jetzt mal im Ernst: es gibt genau vier Einträge bei Strava auf diesem Segment, die oberhalb von 40 km/h liegen.

Scheint bei 1222 Versuchen insgesamt (!) offenbar nicht die Regel zu sein. Der Langsamste hat übrigens 31 Minuten 54 Sekunden gebraucht.
Schon gut, wenn man ein wenig Statistik bemüht.

Man sollte die Zahlen nicht überbewerten.
 
Man sollte die Zahlen nicht überbewerten.
Das ist richtig. Aber man erkennt auch, welche Früchte es tragen kann. Äußert man Kritik an derartigen Portalen wird man belächelt und mitunter beleidigt, aber soweit weg von der Realität ist man mit seinen Befürchtungen unterm Strich dann eben doch nicht.

Es bleibt jedenfalls abzuwarten, wie die zuständigen Behörden auf TK reagieren.
 
Also jetzt mal im Ernst: es gibt genau vier Einträge bei Strava auf diesem Segment, die oberhalb von 40 km/h liegen.
Das ist doch garnicht der Punkt. Wen ich das richtig verstehe kann irgendein Sesselpuper in nirgendeiner Behörde sich da einloggen und zumindest von Stravanutzern Daten auslesen. Wenn da illegale Strecken hinterlegt sind muß der Überwachungsbeamte sich nicht mal in den Wald bemühen um sie zu finden. Die Geschwindigkeiten auf legalen Wegen zu publizieren bringt unter Umständen auch Ärger. Für die meisten Nichtbiker ist wahrscheinlich alles über 20 schon zu schnell.
 
...

Eine Lösung könnte sein, mit Hilfe von Schildern zur gegenseitigen Rücksichtnahme von Fahrradfahrern und Fußgängern aufzurufen.

...

Das hört sich doch ganz vernünftig an und so kommen doch alle Beteiligten gut aus der Sache raus, ohne ihr Gesicht zu verlieren.
Und "unsere" Heißsporne kann man ja auch noch mal ansprechen, oder ihnen nahelegen ihre Rekordfahrten während des nächsten Länderspiels der Nationalmannschaft zu veranstalten;)

M.
 
Wer sagt, dass zu dem Zeitpunkt als da >40km/h gefahren wurde auch Fußgänger unterwegs waren?
Soviel ich weiß, ist da "angepasste Geschwindigkeit" angesagt. Wenn man allein ist, kann auch 40km/h angepasst sein. Ich möchte nicht wissen, mit welcher Geschwindigkeit da zB Forstangestelle oder Jäger mit dem Pkw unterwegs sind. Die fahren aber bestimmt nicht mit 20km/h da rum, wenn sie allein auf dem Weg sind.
 
sagen wir mal so :o im Kruppwald gehen viele ältere Herren wandern manche mit Altersstarrsinn die kannst du nur mit Freundlichkeit strafen;) in diesem Sinne S P
 
Hier ein Tipp zum Runterballern :p
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Soviel ich weiß, ist da "angepasste Geschwindigkeit" angesagt. Wenn man allein ist, kann auch 40km/h angepasst sein. Ich möchte nicht wissen, mit welcher Geschwindigkeit da zB Forstangestelle oder Jäger mit dem Pkw unterwegs sind. Die fahren aber bestimmt nicht mit 20km/h da rum, wenn sie allein auf dem Weg sind.
PKW und Geländewagen zählen nicht - die tun doch nix. Da glänzen Kinderaugen, da freut sich die Umwelt und man ist endlich frei - ihr müsst mal öfter in die Werbung schaun.
Nur Radfahrer sind gefährlich - eine der Idioligien wo sich die Deutschen wieder einig sind.
 
Wer sagt, dass zu dem Zeitpunkt als da >40km/h gefahren wurde auch Fußgänger unterwegs waren?
Soviel ich weiß, ist da "angepasste Geschwindigkeit" angesagt. Wenn man allein ist, kann auch 40km/h angepasst sein. Ich möchte nicht wissen, mit welcher Geschwindigkeit da zB Forstangestelle oder Jäger mit dem Pkw unterwegs sind. Die fahren aber bestimmt nicht mit 20km/h da rum, wenn sie allein auf dem Weg sind.

Das ist kein Argument, wer da mit einen 40er Schnitt runter fährt kann nicht innerhalb der Sichtweite anhalten, es kreuzen mehrfach breite Forstpisten, diese kann man nicht früh genug einsehen um diese ungebremst zu queren. Selbst um diese Jahreszeit wo noch kein Laub die Sicht behindert.
Ich fahre auch schon mal gerne zügig bergab, aber wenn es um so ein geballer geht dann auf reinen MTB Strecken die für Fußgänger gesperrt sind.

MfG pseudosportler
 
Wenn man über den Stadt- oder den Kruppwald spricht, die je nach Wochentag, Tageszeit oder Wetter sehr stark von unterschiedlichsten Besuchergruppen frequentiert werden, sollte man beim Thema "angepasste Geschwindigkeit" in der Tat die Kirche im Dorf lassen und nur bescheidene Erwartungen haben, denn wir sind nicht alleine im Wald. Aber was wäre denn eine angepasste Geschwindigkeit für ein Fahrrad/Mountainbike? Die Rechtsprechung zu Unfällen mit Beteiligung von Radfahrern gibt da durchaus praktikable Leitlinien vor:

1. Es ist (grundsätzlich) so zu fahren, dass man auf halbe Sichtweite anhalten kann. Als Radfahrer muss man nicht nur vor plötzlich auftauchenden Hindernissen oder Kreuzungen rechtzeitig anhalten können, sondern muss auch mit Begegnungsverkehr (Radfahrer - auf auch auf Pedelecs, Fußgänger (langsame Spaziergänger, schon etwas flottere Wanderer, schnelle Läufer, etc.) Reiter, ggf. Forstwirtschaftsverkehr, etc. etc.) rechnen. So zu fahren, dass man nur innerhalb der Sichtweite anhalten kann, kann und wird also in sehr vielen Situationen schon deutlich zu schnell sein.

2. Im Begegnungsverkehr (entgegenkommende Fußgänger oder Fußgänger, die man überholen will) hat man als Radfahrer/Mountainbiker besondere Sorgfaltspflichten, muss sich rechtzeitig bemerkbar machen und ggf. (z. B. durch Blickkontakt und Gespräch) verständigen und muss sich insbesondere auch auf überraschende Reaktionen einstellen. Anders ausgedrückt: Man darf nicht davon ausgehen, dass sich andere Besucher so verhalten bzw. so reagieren, wie man es selbst erwartet. Selbst wenn man glaubt, die Situation sei klar oder geklärt und man könne z. B. Fußgänger problemlos passieren, muss man mit Überraschungen (z. B. einer plötzlichen Bewegung in die falsche Richtung) rechnen. Wenn man also alles richtig machen will, dann sollte man auf Schrittgeschwindigkeit abbremsen und selbst auf breiten Wegen im Zweifel lieber anhalten und Fußgänger vorbeilassen. vgl. dazu auch https://www.dimb.de/images/stories/..._LG_Lubeck_vom_24.06.2011_-_Az._6_O_49710.pdf
 
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Wenn man also alles richtig machen will, dann sollte man auf Schrittgeschwindigkeit abbremsen und selbst auf breiten Wegen im Zweifel lieber anhalten und Fußgänger vorbeilassen.

Absolut korrekt. Das machen allerdings nur sehr wenige.

Auf kombinierten Essener Rad/Fußgängerwegen wird offenbar ganz regelmäßig ein 40er Schnitt gefahren.

z.B am südlichen Ufer des Baldeneysees...:
https://www.strava.com/segments/5602612

oder auch auf diesem Essener Radweg:
https://www.strava.com/segments/9259824

Seltsam, da hört man nichts von Beschwerden durch Fußgänger, "Verkehrsunfälle" und rüpelhaftes Benehmen von Radfahrern.
Alles bestens.
Anscheinend ist schnelles Fahren nur im Wald kritisch zu sehen?
 
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Heute noch mal eine Antwort von Herrn Proll-Grewe

"Sehr geehrter Herr ....,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Sperrung des Kruppwaldes. thyssenkrupp ist Eigentümer des sog. Kruppwaldes in Essen. In dieser Eigenschaft haben uns in letzter Zeit vermehrt Beschwerden von Fußgängern und Anwohnern erreicht, dass Radfahrer zu schnell und oftmals rücksichtlos durch den Wald gefahren sind. Auch wurden wir über Sprungschanzen informiert, die sich abseits der Wege befinden. Dies deckt sich grundsätzlich mit Angaben aus dem Internet, aus denen hervorgeht, dass Teile des Kruppwaldes als Rennstrecke genutzt werden.

Wenngleich wir das Bedürfnis der Radsportler verstehen können, fühlen wir uns als Privateigentümer auch für die Verkehrssicherheitspflicht der Fußgänger verantwortlich – auch, wenn rein juristisch gesehen die Benutzung des Waldes auf eigene Gefahr geschieht und thyssenkrupp für Schäden der Waldbenutzer untereinander nicht verantwortlich ist.
Darum haben wir einzelne Fahrradfahrer vor Ort angesprochen. Als wir jedoch gemerkt haben, dass dies nicht ernstgenommen wurde, haben wir uns dazu entschlossen, vorerst die Verbotsschilder aufzustellen. Für uns stand bei dieser Maßnahme die Sicherheit der Fußgänger auf den Waldwegen im Vordergrund.

thyssenkrupp ist zwar Eigentümer des Waldstücks, eine Einschränkung oder Verbote der Nutzung obliegen jedoch der örtlich zuständigen Behörde. Die Verbotsschilder waren für uns nie eine dauerhafte Lösung. Sie sollten daher lediglich als vorübergehende Maßnahme dienen und wurden mittlerweile wieder vollständig entfernt.

thyssenkrupp hat die zuständigen Behörden über die entsprechende Nutzung auf und neben den Wegen des Waldes informiert und bittet diese, eine einvernehmliche Lösung herbeizuführen, die allen Interessen der Waldnutzer gerecht wird.


Ich hoffe, Ihnen damit geholfen zu haben.

Viele Grüße

Tim Proll-Gerwe"

Hoffe das es sich jetzt damit erledigt hat.
Ob die Schilder tazächlich ab montiert sind weiß ich nicht.

MfG pseudosportler
 
Die Sache wird sich wohl erst erledigen, wenn die Trailbauerei und Rücksichtslosigkeit ein Ende hat.

Ich denke, dass gegen Fahren auf Trails die wenigsten Fußgänger einen Einwand hätten, wenn wir mal bei Begegnungen bremsen und freundlich Grüßen würden. Wer ungebremst ballern will, der sollte in einen Bikepark gehen. In einem gemeinsam genutzten Raum gilt: die Freiheit endet dort, wo ich jemand anderen einschränke...
 
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