Rahmenkunde?
- Ersteller Idefix
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Rahmenkunde? .
Eigentlich hab' ich ja nicht so viel Ahnung
was das angeht, aber soviel kann ich sagen
Die "Zahl auf dem Rahmen" steht fuer die
Legierung, in der das Alu verarbeitet wird.
Viele Firmen haben ihr eigenes Rezept, der neueste
Schrei ist hier das Scandium, aber auch Magnesium
statt Alu ist wohl im Kommen.
Ueber die einzelnen Legierungen wie 7000er,
7004er koennen Dir andere Spezialisten hier sicher
mehr sagen.
Kinesis ist ein Hersteller aus Taiwan, der in Massenproduktion Rahmen und Teile herstellt, die
als No Name Produkte oder unter anderem Namen oft
auch von grossen Herstellern vertrieben werden.
Die Qualitaet muss darunter nicht unbedingt leiden, das Preis/Leistungs Verhaeltniss ist hier
sehr gut.
soviel kann ich sagen, mich wuerden die Legierungen auch mal interessieren, vielleicht mache ich mich mal schlau
tschuess
alex
Nachtrag :
http://www.oliverhensche.de/bikelexikonrahmen.htm
http://www.mtb-biking.de/rahmen.htm
was das angeht, aber soviel kann ich sagen
Die "Zahl auf dem Rahmen" steht fuer die
Legierung, in der das Alu verarbeitet wird.
Viele Firmen haben ihr eigenes Rezept, der neueste
Schrei ist hier das Scandium, aber auch Magnesium
statt Alu ist wohl im Kommen.
Ueber die einzelnen Legierungen wie 7000er,
7004er koennen Dir andere Spezialisten hier sicher
mehr sagen.
Kinesis ist ein Hersteller aus Taiwan, der in Massenproduktion Rahmen und Teile herstellt, die
als No Name Produkte oder unter anderem Namen oft
auch von grossen Herstellern vertrieben werden.
Die Qualitaet muss darunter nicht unbedingt leiden, das Preis/Leistungs Verhaeltniss ist hier
sehr gut.
soviel kann ich sagen, mich wuerden die Legierungen auch mal interessieren, vielleicht mache ich mich mal schlau
tschuess
alex
Nachtrag :
http://www.oliverhensche.de/bikelexikonrahmen.htm
http://www.mtb-biking.de/rahmen.htm
rotwilderer
Beiker
...stehen tatsächlich für die Legierung, und zwar ist das die international übliche Angabe (die DIN sieht wieder anders aus).
Die in der Bikebranche üblichsten Legierungen sind die aus der 6000er- und 7000er Alu-Serie. Und zwar deswegen, weil sich diese relativ leicht schweißen lassen (Ausnahme: die "hohen" 7000er Legierungen, z.B. 7075 sind extrem Fest und lassen sich nur sehr unbefriedigend schweißen) und weil es sich um aushärtbare Legierungen handelt (will heißen, daß diese nachträglich durch geeignete Wärmebehandlung in der Festigkeit gesteigert werden können).
Die gebräuchlichsten Legierungen für Rahmen sind 7005, 7020 bzw. 6061.
Zusammensetzungen: 7005=AlZn5Mg, d.h. 5% Zink, weniger als 1% Magnesium, Rest Aluminium; 7020=AlZn4,5Mg1, d.h. 4,5% Zink, 1% Magnesium, Rest Aluminium; 6061=AlMg1SiCu, d.h. 1% Magnesium, weniger 1% Sillicium, weniger 1% Kupfer, Rest Aluminium.
Die Aluminiumlegierungen der 7000er Serie weisen eine etwas höhere Festigkeit gegenüber den 6000ern auf, allerdings bei einer geringen Bruchdehnung (das E-Modul ist ja für alle Alus plus/minus gleich).
Bei Komponenten, die nicht geschweißt werden müssen (z.B. gegossene, geschmiedete, gefräste Kurbeln, Vorbauten, etc.), kommen teilweise auch noch 2014er und 7075er Alu im Einsatz.
2014=AlCu4SiMg; 7075=AlZn5,5MgCu;
Noch ein paar Worte zu den "alternativen" Werkstoffen:
1.) "Scandium" wie es z.B. von Easton angeboten wird, ist kein eigenständiges Material in diesem Sinne. Vielmehr handelt es sich dabei auch um eine Aluminium-Legierung, der Scandium in relativ geringen Mengen beigemischt ist. Der Einsatz von Aluminium-Scandium-Legierungen wurde ursprünglich von den sowjetischen Militärs erforscht, nach Zusammenbruch der SU gelang das Know-How dann auch in den Westen, erst spät wurde es allerdings der "Zivil-Bevölkerung" zugänglich.
Dem Alu beigegebenes Scandium soll das Alu leichter, und gleichzeitig die Festigkeit steigern. Allerdings leidet auch die Bruchdehnung darunter, und es ist relativ schlagempfindlich. Insgesamt ist allerdings das Wissen relativ spärlich verbreitet, weswegen der Einsatz von Alu-Scandium recht umstritten ist.
2.) Magnesium wurde vor allem von der taiwanesischen Firma Merida "salonfähig gemacht"
Magnesium bringt einige Vorteile (mit 1,7 g/cm³ spezifischen Gewicht, das leichteste der Leichtmetalle), aber auch Nachteile mit sich (schlechte Bruchdehnung und Kalt-Umformbarkeit durch hexagonales Gitter und schlechte Korrosionsbeständigkeit). Auch das Schweißen von Magnesium war lange Zeit nicht möglich, da das Know-How dazu einfach fehlte.
Merida setzt zum Rahmenbau AZ61 ein, d.h. es handelt sich um eine Mg-6Al-1Zn-Legierung, die ein guten Kompromiß zwischen Festigkeit und Duktilität darstellt.
Das Problem der Korrosion wird durch eine Plastik-Schutzschicht gelindert, und spezielle Schweißroboter bringen annehmbare Schweißqualität.
Wen´s interessiert, mehr Infos gibts in folgenden Büchern: Tabellenbuch bzw. Fachkunde Metall; Werkstofftechnik I bzw. II von Wolfgang Bergmann; sowie Taschenbuch der Werkstoffe von Manfred Merkel.
Die in der Bikebranche üblichsten Legierungen sind die aus der 6000er- und 7000er Alu-Serie. Und zwar deswegen, weil sich diese relativ leicht schweißen lassen (Ausnahme: die "hohen" 7000er Legierungen, z.B. 7075 sind extrem Fest und lassen sich nur sehr unbefriedigend schweißen) und weil es sich um aushärtbare Legierungen handelt (will heißen, daß diese nachträglich durch geeignete Wärmebehandlung in der Festigkeit gesteigert werden können).
Die gebräuchlichsten Legierungen für Rahmen sind 7005, 7020 bzw. 6061.
Zusammensetzungen: 7005=AlZn5Mg, d.h. 5% Zink, weniger als 1% Magnesium, Rest Aluminium; 7020=AlZn4,5Mg1, d.h. 4,5% Zink, 1% Magnesium, Rest Aluminium; 6061=AlMg1SiCu, d.h. 1% Magnesium, weniger 1% Sillicium, weniger 1% Kupfer, Rest Aluminium.
Die Aluminiumlegierungen der 7000er Serie weisen eine etwas höhere Festigkeit gegenüber den 6000ern auf, allerdings bei einer geringen Bruchdehnung (das E-Modul ist ja für alle Alus plus/minus gleich).
Bei Komponenten, die nicht geschweißt werden müssen (z.B. gegossene, geschmiedete, gefräste Kurbeln, Vorbauten, etc.), kommen teilweise auch noch 2014er und 7075er Alu im Einsatz.
2014=AlCu4SiMg; 7075=AlZn5,5MgCu;
Noch ein paar Worte zu den "alternativen" Werkstoffen:
1.) "Scandium" wie es z.B. von Easton angeboten wird, ist kein eigenständiges Material in diesem Sinne. Vielmehr handelt es sich dabei auch um eine Aluminium-Legierung, der Scandium in relativ geringen Mengen beigemischt ist. Der Einsatz von Aluminium-Scandium-Legierungen wurde ursprünglich von den sowjetischen Militärs erforscht, nach Zusammenbruch der SU gelang das Know-How dann auch in den Westen, erst spät wurde es allerdings der "Zivil-Bevölkerung" zugänglich.
Dem Alu beigegebenes Scandium soll das Alu leichter, und gleichzeitig die Festigkeit steigern. Allerdings leidet auch die Bruchdehnung darunter, und es ist relativ schlagempfindlich. Insgesamt ist allerdings das Wissen relativ spärlich verbreitet, weswegen der Einsatz von Alu-Scandium recht umstritten ist.
2.) Magnesium wurde vor allem von der taiwanesischen Firma Merida "salonfähig gemacht"
Magnesium bringt einige Vorteile (mit 1,7 g/cm³ spezifischen Gewicht, das leichteste der Leichtmetalle), aber auch Nachteile mit sich (schlechte Bruchdehnung und Kalt-Umformbarkeit durch hexagonales Gitter und schlechte Korrosionsbeständigkeit). Auch das Schweißen von Magnesium war lange Zeit nicht möglich, da das Know-How dazu einfach fehlte.
Merida setzt zum Rahmenbau AZ61 ein, d.h. es handelt sich um eine Mg-6Al-1Zn-Legierung, die ein guten Kompromiß zwischen Festigkeit und Duktilität darstellt.
Das Problem der Korrosion wird durch eine Plastik-Schutzschicht gelindert, und spezielle Schweißroboter bringen annehmbare Schweißqualität.
Wen´s interessiert, mehr Infos gibts in folgenden Büchern: Tabellenbuch bzw. Fachkunde Metall; Werkstofftechnik I bzw. II von Wolfgang Bergmann; sowie Taschenbuch der Werkstoffe von Manfred Merkel.
rotwilderer
Beiker
@Idefix
Ja, auch wenn es ein "No-Name" ist; Alu ist inzwischen soweit verbreitet, auch das Schweißen geht mit den modernen Geräten "relativ" leicht, also da kann man eigentlich nicht so viel falsch machen. Wobei 7005 noch bein bißchen billiger ist als z.B. 7020er...
@Brain
Ja, Natrium und Lithium ist vermutlich tatsächlich leichter (hab gerade mein PSE verschmissen...), aber mit "leichteste Leichtmetall" meinte ich eigentlich nur die Metalle, die tatsächlich einen maschinen- bzw. rahmenbau-technischen Verwendungszweck haben.
Natrium hat übrigens einen Schmelzpunkt von 98°C, und ist relativ leicht entzündlich, was insgesamt dann doch nicht so lässig kommt
Beryllium ist übrigens auch ein "beliebtes" *g* Leichtmetall, es ist nur geringfügig schwerer als Mg, hat dafür enorm gute Werkstoffkennwerte. D.h. man kann die Rohre noch dünner ziehen... Mercedes hat das Zeuch übrigens in seinen Formel1-Motoren verwendet, da es gleichzeitig noch sehr hitzebeständig ist (Schmelzpunkt liegt bei 1300°C). Allerdings nur solange, bis es von der FIA verboten wurde, weil es inzwischen als hochgiftig eingestuft wurde.
Nette Geschichte am Rande: genau aus diesem Material gabs in den frühen 90er Jahren einen MTB-Rahmen *graus* "Beyond BE401" nannte sich das Hardtail damals, Kostenpunkt: schlappe 6000 Mark.
---> möchte nicht wissen, was mit den Leuten passiert ist, die das damals besessen haben...
Ja, auch wenn es ein "No-Name" ist; Alu ist inzwischen soweit verbreitet, auch das Schweißen geht mit den modernen Geräten "relativ" leicht, also da kann man eigentlich nicht so viel falsch machen. Wobei 7005 noch bein bißchen billiger ist als z.B. 7020er...
@Brain
Ja, Natrium und Lithium ist vermutlich tatsächlich leichter (hab gerade mein PSE verschmissen...), aber mit "leichteste Leichtmetall" meinte ich eigentlich nur die Metalle, die tatsächlich einen maschinen- bzw. rahmenbau-technischen Verwendungszweck haben.
Natrium hat übrigens einen Schmelzpunkt von 98°C, und ist relativ leicht entzündlich, was insgesamt dann doch nicht so lässig kommt
Beryllium ist übrigens auch ein "beliebtes" *g* Leichtmetall, es ist nur geringfügig schwerer als Mg, hat dafür enorm gute Werkstoffkennwerte. D.h. man kann die Rohre noch dünner ziehen... Mercedes hat das Zeuch übrigens in seinen Formel1-Motoren verwendet, da es gleichzeitig noch sehr hitzebeständig ist (Schmelzpunkt liegt bei 1300°C). Allerdings nur solange, bis es von der FIA verboten wurde, weil es inzwischen als hochgiftig eingestuft wurde.
Nette Geschichte am Rande: genau aus diesem Material gabs in den frühen 90er Jahren einen MTB-Rahmen *graus* "Beyond BE401" nannte sich das Hardtail damals, Kostenpunkt: schlappe 6000 Mark.
---> möchte nicht wissen, was mit den Leuten passiert ist, die das damals besessen haben...
Haben letztens im Bikefanatischen Bekantenkreis über den Berilium Rahmen geredet. Das Metall soll wohl nur in eine Alu Legierung eingefügt worden sein. So wie Scandium halt. Dadurch ging von dem Rahmen angeblich keine Gefahr aus. Er wog übrigens unter 
1000g. Den will ich haben
Es gab auch mal Titanal Rahmen, welche aber alle nach kurzer Zeit brachen. War auch so eine komische Legierung.
1000g. Den will ich haben Es gab auch mal Titanal Rahmen, welche aber alle nach kurzer Zeit brachen. War auch so eine komische Legierung.
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mightyEx
Kienapfelvernichter
@rotwilderer: Gefährlich isses eigentlich nur, wenn Du es einatmest (Berylliose). Ist aber auch Krebsauslöser oder für Allergien verantwortlich.
Alu ist aber auch ab einer gew. Konzentration toxisch (allerdings nicht so sehr wie Beryllium).
@all: bei www.matweb.com findet man auch Angaben zu den Legierungen. Einfach mal z.B. 7005 eingeben und sehen was rauskommt .
Alu ist aber auch ab einer gew. Konzentration toxisch (allerdings nicht so sehr wie Beryllium).
@all: bei www.matweb.com findet man auch Angaben zu den Legierungen. Einfach mal z.B. 7005 eingeben und sehen was rauskommt
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