Rennbericht 24h MTB-Rennen Wittenborn

Registriert
24. August 2008
Reaktionspunkte
5
Ort
recht nördlich
In diesem Jahr hat Klaus Röhr http://s381021234.website-start.de/24-stunden-mtb-rennen/ zum zweiten Mal das 24h Rennen in Wittenborn ausgerichtet. Nachdem wir bereits im letzten Jahr mit einem 8er- und 2er-mix-Team teilgenommen hatten, war für uns schnell klar, dass auch in dieser Saison dieses Rennen den Abschluss bilden soll. In diesem Jahr meldeten wir uns als 4er-mix Team und unsere Solofahrerin zum Rennen an. Für sie war es ihr erstes 24h-Rennen überhaupt und daher wollte sie es eher ruhig angehen lassen. Doch dazu später mehr.
Ich selbst kam Donnerstag Nacht erst mit dem Flieger zurück aus Mallorca.
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Da ich dort ebenfalls einige Kilometer abgespult hatte, musste ich meine Sachen am Freitag früh schnell waschen und trocknen, da ich ja bereits am Nachmittag in Richtung Wittenborn aufbrechen wollte. Ich hätte zwar auch erst am Samstag mit den anderen zum Campingplatz fahren können, doch es war mir ein Anliegen den geeigneten Platz, Dicht an der Strecke, zu bekommen. Nach dem ganzen Packstress des Vormittages erreichte ich um 17.30 den Campingplatz. An der Stelle wo ich geplant hatte mich auszubreiten, stand jedoch schon das Wohnmobil von Michael und Karin W. Das direkt angrenzende Wiesenstück war ebenfalls durch Absperrband blockiert. Also blieb mir nichts anderes übrig die Zelte in der 3. Reihe aufzubauen. Pünktlich zur Dämmerungszeit und Dank einiger unterstützender Handgriff von Michael stand die Behausung.
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Michael war übrigens Teammitglied von "Biken ohne Berge" und da sein Teamkollegen Gaby und Lars für die Nacht abgesagt hatten und erst am nächsten Morgen angereist sind, wurde ich kurzer Hand zur Pastaparty am Wohnmobil eingeladen. Kurz vor dem Essen ist auch noch Matthias (auch aus ihrem Team) eingetroffen und so stellte sich erst beim Essen für einige heraus, dass wir direkte Konkurrenten sind. Ab diesem Moment wollte man nicht aufhören mir Alkohol anzubieten. ;-) Ich verzichtete danken und beobachtet wie Matthias sich das ein oder andere Glas gönnte. Kurzer Hand beschlossen wir die Runde nach dem Essen abzulaufen. Mit einer Taschenlampe und zwei Handyblitztaschenlampen machten wir uns auf den Weg. (Aus jetziger Sicht völliger Irrsinn - Es muss wohl doch$ etwas im Essen gewesen sein). Nach diesem doch etwas andauerndem Fußmarsch machte ich es mir im Caddy bequem. Schön ausgepolstert und mit einem elektr. Heizlüfter an Bord habe ich die Nacht gut geschlafen. Allein die Aufregung sorgte dafür, dass ich gegen 6.30 aufgestanden bin um die restliche Gegend ein wenig zu erkunden. Bei meiner Rückkehr wurde ich dann auch noch von Micheal zum Frühstück eingeladen. (Musste ich mir jetzt sorgen machen) Egal, leckeres war das Frühstück. VIELEN DANK NOCHMAL. Währenddessen kam unsere Einzelfahrerin Heide mit ihrem Mann und bauten ihr Schlafgemach auf. Gegen 10 Uhr traf dann der Rest unseres Teams ein. Nun war es hektisch. Wie vor jedem Rennen rannte die Zeit. Wir wollten doch unbedingt noch mindestens einmal die Strecke gemeinsam abfahren und Schlüsselstellen besprechen. Irgendwie haben wir das Ganze dann auch noch geschafft. :daumen: Jetzt hieß es für mich warmfahren da ich die ersten Runden übernehmen sollte-wollte (wie auch immer)...
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Der Startschuss viel und am ersten Anstieg hieß es bereits anhalten. Irgendwer musste dort Absteigen und so ereilte alle Dahinterfahrenden das gleiche Schicksaal. Nach der ersten steilen Abfahrt konnte ich eine enge Kurve fahren und somit an Lars (Biken ohne Berge) vorbeiziehen. Er bis sich jedoch an meinem Hinterrad fest und so beendeten wir die erste Runde an Position 8 oder 9 in Gesamtfeld. Zu Beginn der zweiten Runde viel mir plötzlich ein, dass wir ja noch etwas weniger als 24 h durchhalten müssen. Daher nahm ich das Tempo ein wenig heraus und lies Lars ziehen. In meiner dritten Runde stellten sich plötzlich stärke, krampfartige Schmerzen in meinen Händen ein. Zum Glück kam jetzt der geplante Wechsel auf Andreas. Doch woher kamen diese Schmerzen? Die Begründung war denkbar einfach. Ich bin die 3 Runden nur im Stehen und nur im schwersten Gang gefahren. Die Hände fest die Griffe umschlingend, erführen meine Sehnen in den Händen kaum eine Erholung. In meiner Pause hieß es nun wieder einsatzbereit werden. Dank einer halben Packung Frischkäse und einer Dosis Magnesium hat das auch super geklappt. Unsere Wechsel waren zügig und so langsam fanden wir ins Rennen. Bei meinem zweiten Durchgang entsinnte ich mich wieder der Gangschaltung die ich am Rad hatte und konnte kraftsparend und dennoch zügig das zweite Mal an Andreas übergeben. Beim ersten Blick auf die Zwischenstände war das Team von Kivelo bereits einige Runden vor uns. (Damit hatten wir auf Grund der erfahrenen Teambesetzung bereits gerechnet.) Auf Platz drei hatten wir aber bereits auch schon einen kleinen Vorsprung herausgefahren. Wir waren also auf Kurs. Heide (Solo) konnte bis zur Nacht einige Runden Vorsprung auf ihre Konkurrentin herausfahren und entschied sich dafür zu duschen und die Nacht in ihrem Zelt zu verbringen. (Das sei ihr bei ihrem Debüt gegönnt). Bei unseren direkten Verfolgern war Gaby mehrmals gestürzt und unterstütze das Team anschließend passiv. Hoch motiviert spulten die drei Jung von Biken ohne Berge ihre Runden ab und unser Vorsprung auf sie schmolz wie Butter in der Sonne. Ich predigte immer wieder, dass sie noch einbrechen werden. Doch sie hielten durch. Ab ein Uhr Nachts saßen sie uns im Nacken. Wenige Minuten trennten uns voneinander. Nach jedem Durchgang und wann immer ich in der Wechselzone war, wollte ich die aktuellen Zwischenergebnisse wissen. Sie wollten einfach nicht einbrechen. Das einzige was mich jetzt motivierte war der Gedanke an eine kleine Schlafpause. Doch wie sollten wir wechseln? Ich setzte mich vor unseren Heizstrahler und stellte einen Schlaf-und Wechselplan auf.
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Als der Plan stand ging ich in die Schlafpause in den Caddy. Als ich wieder auf die Strecke fuhr waren die Zeitverhältnisse unverändert. Die Pause tat gut. Doch ich brauchte einige Zeit, um mich an die veränderte Strecke zu gewöhnen. Uns so verging Stunde um Stunde - Wechsel für Wechsel. Plötzlich hieß es, dass jeder nur noch zwei Runden fahren müsste. Wir hatten also die Aufgabe jeweils noch zwei schnelle Runden zu fahren. Kurz vor meinem Wechsel (3-4 Runden vor Schluss) kam das Gerücht auf, das wir auf Platz 3 abgerutscht sind und ca. 3 Minuten hinterher hängen. Leicht panisch rannte ich zu Klaus und fragte nach. Es bestand Rundengleichheit und wir waren knapp 6-7 Minuten vorn. Ich musste also zwei schnelle Runden fahren, damit Andreas auch noch auf seine zweite Runde vor 13 Uhr fahren kann. Meine erste Runde fuhr ich in 10:38 und konnte den Schwung mit in die zweite Runde mit rüber nehmen. Als ich dann am Betonstück angekommen bin, sah ich Mitte der Strecke Lars fahren. Jetzt schüttete mein Körper alles an Adrenalinaus was er noch hatte. Zwei Meter vor der Verengung zur Abbiegung in den Trail schoss ich mit 40 Sachen an Lars vorbei. Nun noch schnell abbremsen um nicht aus der Kurse zufliegen und dann alles geben was noch geht. Es ging nur noch darum vor Lars zu wechseln. Lars, der sich wiedermal an meinem Hinterrad festgebissen hatte (im wahrsten Sinne des Wortes) bemängelte anschließend mein unsaubere Fahrweise im Trail und äußerte das ich alles zum Anliegen genutzt hätte was die Strecke her gab ;)). Beim Wechsel an Andreas lagen wir also wieder genau eine Runde vorn. Er musste jetzt nur noch sicher und nicht ganz so langsam seine beiden letzten Runden beenden. Dies gelang ihm auch. Als er aber dann aber im Ziel ankam, sagte ich zu ihm, dass er das gut gemacht hätte und wir nun auf Platz 3 gelandet wären. Hier der Fotobeweis:
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Heide am Sonntag leichtes Spiel, da ihre Konkurrentin das Rennen vorzeitig beendet hatte.

Unser Fazit: Geiles Rennen - richtig gut organisiert - Preis/Leistung stimmt - Glückwunsch an Kivelo für eine hammerharte Leistung - Biken ohne Berge haben super gekämpft, Respekt dafür - Heide hat ihre 30 Runden vollgemacht - kleiner Pokal für 2. und 3. Palzierte wären schön gewesen - nächstes Jahr wieder - vielen Dank an alle Helfer und natürlich an Klaus :daumen:
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Gruß an Alle.
Weiter Infos unter:
https://www.facebook.com/pages/Bodymed-Cycle-Team/337522146349355
Sabo
 
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