Rennrad oder Hardtail

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Hallo

Ich (62 Jahre, 88 Kg) bin in einer verzwickten Situation. Ich habe ein Canyon Spectral Fully mit dem ich durch die Wälder und Alpen Touren fahre. Nun habe ich entdeckt, dass es auch auf der Strasse schöne Touren gibt. Mit dem Fully ist dies nicht lustig. Nun will ich mit etwas für die Strasse posten. Rennrad oder Hardtail. Rennrad kenne ich nicht.

Meine Gedanken:
Sitze nicht gerne gesteckt
RR: Wenn dann noch das Bremsen kommt wo man noch gestreckter sitzt

MTB: Übersetzung v. 24 / h. 36 waren für die Alpenpässe in der Schweiz OK.
Habe schon v. 32 / h. 32 ausprobiert mit 11% Steigung. Kam hoch, aber es war ein Murcks.
RR v. 34 / h. 28 ich weiss nicht ob ich dann die Pässe schaffe

Meine Überlegung ist ein Hardtail CUBE Reaction mit Strassenreifen oder
Ein CUBE Agree. Diese gibt es aus Zweiter Hand auf dem Markt.

Was ist der grosse Vorteil des Rennrades gegenüber einem Hardteil mit Strassenreifen. Ausser dem Gewicht.

emcolt
 
Was ist der grosse Vorteil des Rennrades gegenüber einem Hardteil mit Strassenreifen.
Das kannst du so nicht vergleichen.
Bei RR hast du 23/25mm Reifen mit ~8bar, das sind ganz andere Rollwiderstände als mit einem MTB-Reifen.
Ich fahre mit dem RR mit 34-32 ganz easy Steigungen hoch, wo ich mit dem MTB schon lange auf 22-36 kotzen würde.

Es gibt zwischen RR und MTB auch noch Zwischenschritte, schau dir z.B. mal Gravelbikes an ;)

Einfach mal zu nem Händler gehen, und ein paar RR probefahren. Dem VK sagen, dass du ein Endurance-RR willst, also kein Race-RR.
 
Klare Antwort: Rennrad, aber wie von Bench angemerkt mit passender, langstreckentauglicher Geometrie. Bei meinen beiden Rädern mit Rennlenkern habe ich die Hände eigentlich immer auf den Bremsen, nur bei Gegenwind oder wenn ich es eiliger habe, greife ich tiefer. Oben, neben dem Vorbau greife ich nie. Daher habe ich den Sinn von Zusatzbremshebeln nie verstanden.
Auf beiden Rädern (Specialized Diverge und Canyon Endurace) habe ich nicht das Gefühl, extrem gestreckt zu sitzen. Die Sattelüberhöhung ist moderat, und bei meinem Hardtail (Cannondale F29) je nach Vorbau auch nicht weniger.
Wenn man die Reifen eines Rennrads mit 25-30mm Breite nicht völlig tot pumpt, kann man auch komfortabel fahren.
 
Wenn Du noch nie Rennrad gefahren bist, dann leih Dir doch mal das ein oder andere (natürlich passende) aus und teste.
Für mich gibt es für drn Asphalt nichts anderes, als das Rennrad (auch kein Anyroad o.ä. als Kompromiss), wobei hier die wirklich passende Sitzposition noch wichtiger, als beim MTB ist.
Im Gegensatz zu Bench empfinde ich allerdings das RR am Pass als durchaus anstrengender (bei gleichzeitig höherer Geschwindigkeit) und zudem fahre ich mit dem MTB (ist ja aufgrund der unterschiedlichen Übersetzungen nicht verwunderlich) auch noch deutlich steilere Rampen halbwegs entspannt, während ich da beim RR schon längst im Wiegetritt unterwegs bin.
 
Der Sinn von diesen komischen Fitness-Bikes hat sich mir nie erschlossen. Meiner Meinung nach ist ein komfortabler Rennlenker einfach wesentlich ergonomischer und angenehmer als so ein kurzer Besenstiel. Da hilft aber nur probieren, und zwar länger als eine Runde auf dem Parkplatz, denn zuerst wird sich ein Rennrad einfach nur komisch und ungewohnt anfühlen.
 
Danke für die Antworten. Wie man mit einem Hardtail mit Strassenreifen vorwärts kommt hat keiner beschrieben. Eventuell ein noGo.
Ich schaue mich nun mal nach einem gebrauchten Rennrad mit einer dreifach Kurbel um. Da dies meistens ältere Räder sind, sind Sie in der Regel nicht teuer. Könnte es ja mit einem kleinen Verlust wieder verkaufen und dann ein mir passendes Rad zulegen. Canyon Endurance oder Cube Agree / Attaint oder Trek Domane.
Könnte mir dann natürlich auch eines selber zusammen bauen. Hätte den Vorteil, dass ich verbauen kann was mir gefällt. Kurbel, Kasette. Mein Spectral habe ich selber aufgebaut.

emcolt
 
Ich stand letztes Jahr vor der selben Frage. Es ist ein Rennrad mit entspannter Geometrie geworden ... das war die richtige Entscheidung...
 
Hi,
ich habe das selbe Thema gerade durch. Ausgangssituation war u.a. und ein Bulls Copperhead3.
Da noch ein Endoro für die Trails vorhanden ist, hatte ich das CH3 in den letzten Jahren durch Minimalprofilreifen zum Strassenfahrzeug mutiert. Trotzdem ist der erzielbare Vortrieb einfach nicht mit einem Rennrad vergleichbar. Fahr sowas mal (Freund etc) über 10min, dann weisst Du sofort warum. Gestreckte Haltung fand ich früher auch nicht so gut, hängt aber von der Passform ab.
Ich habe dann zwischen Cyclocrosser/Gravelracer und Rennrad geschwankt. Es wurde ein "normales" Rennrad, auf dass im Fall der Fälle auch 28-30mm Reifen passen, da ich von den Kieswegen vermutlich nicht so ganz lassen kann, aber sicher nicht richtig in den Dreck damit fahren werde.
Ich fahre mit dem RR einen um 5km/h höhren Schnitt als auf dem MTB mit Glatzenreifen. Das Thema Übersetzung ist in der Tat zu beachten. Ich habe 34-28 als kleinstes. 14% geht über eine beschränkte Wegstrecke im Wiegetritt, da wäre ich am MTB schon lange vorne aufs 22er Kettenblatt. Mir hilft da der "runden Tritt", den ich mangels Klickpedalen auf dem MTB nicht so effektiv einsetze wie am RR. Aber ich werde trotzdem auf 34-32 wechseln, da ich schon lieber kurble als quetsche und auch mal in die Alpen will (wohne grad 20km davon weg). Die ganz kleinen MTB Übersetzungen braucht man (ich) aber nicht wirklich am RR, da die Fahrwiederstände auf Asphalt dann doch kleiner sind als im Dreck und die Strassen in der Regel nicht so steil wie Trailrampen.

Von meiner Seite: lass das mit dem Hardtail und den Strassenreifen (das mag für z.B. den Arbeitsweg ein guter Kompromis ais Robustheit, Pannensicherheit, Übersicht im Verkehr, Anbringbarkeit StVO Ausrüstung, etc.). Entscheide nach Wegeauswahl (viel,wenig, kein Kiesweg) ob Gravelracer/cyclocrosser oder rennrad und suche dir eins, dass dir gut passt.

Viel Spass beim ausprobieren.
 
So. Ich sass gestern zum ersten Mal auf einem RR. Trek Madone 5.2 von 2011 RH56. Top Rad, aber wie kann man sich da wohl fühlen.o_O Eventuell war es eine Nummer zu gross und ich alter Mann sollte einen Tiefeinsteiger nehmen mit Motor. Nein, Spass beiseite, ich werde noch einen kleineren Rahmen testen. Eines mit Endurance Geo. Domane oder Canyon Endurance.

emcolt
 
Das Specialized Roubaix (SL4) kann ich als komfortables Rennrad sehr empfehlen. Sitzposition ist ziemlich aufrecht und die Dämfungseinsätze wirken Wunder bei Schlägen von unten. Da kürzlich eine neue Version herausgekommen ist gibt es vielleicht auch noch gute Angebote...
 
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