Riss in Kettenstrebe - (Wie) kann man das reparieren?

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Guten Abend,

Ich interessiere mich schon eine Weile für alte Rennräder und MTBs und denke, dass eine Anmeldung hier im Forum längst überfällig war. Das hier ist mein erster Beitrag. Ich lese hier in dem tollen Forum jedoch schon eine Weile mit und habe schon oft Lösungen für meine Radprobleme gefunden.

Bei dem Rad, um das es hier im thread geht, handelt es sich zwar nicht um ein klassisches Mountainbike, sondern um ein Stahl-Rennrad aus den frühen 80ern. Ich habe allerdings den Eindruck, dass es hier eine enorme Hilfsbereitschaft und Expertise gibt, was Reparaturen von alten Stahlrahmen angeht und beschreibe mein Problem daher hier. Falls das gegen die Forenregeln verstäßt, bitte ich das zu entschuldigen.

Mein 80er Jahre Benotto Modelo 3000 hat einen Riss an der rechten Kettenstrebe, von dem mehrere kleine Risse abgehen. Gerne wüsste ich, ob oder wie man soetwas reparieren kann und habe einen ein paar Fragen zu dem Thema.

Ich vermute, die besten Optionen, derartige Risse zu reparieren, wären Hartlöten oder WIG-Schweissen?

Falls das denn überhaupt auf diese Weise reparabel ist, würde mich vorrangig interessieren, wo man soetwas machen lassen kann...

Außerdem interessiere ich mich eh schon eine Weile fürs Thema schweissen und spiele auch mit dem Gedanken, an dem Rahmen das Hartlöten zu lernen. Da wäre meine Frage, ob man denn beim Hartlöten, wie beim Elektrodenschweißen, eine Schweissnaht über einen Riss ziehen könnte, oder ob das Lot dann einfach in den Riss hineinlaufen würde....

Anbei ein Bild vom Riss.

Screenshot 2022-01-19 202134.jpg


Vielen Dank schon mal und viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Willkommen!
Schönes Rennrad.
Ich würde sagen, reparieren ist eher schwierig.
Besser wäre es die Kettenstrebe komplett auszutauschen.

Auch wenn es hier im
Classic MTB Forum bestimmt auch Rennradfahrer gibt, hier ist auch der Link zum Classic Bereich im Nachbarforum. Da gibt es auch die Rahmenbauer https://www.rennrad-news.de/forum/forums/rennmaschinen-bis-1990.69/
 
Willkommen!
Schönes Rennrad.
Ich würde sagen, reparieren ist eher schwierig.
Besser wäre es die Kettenstrebe komplett auszutauschen.

Auch wenn es hier im
Classic MTB Forum bestimmt auch Rennradfahrer gibt, hier ist auch der Link zum Classic Bereich im Nachbarforum. Da gibt es auch die Rahmenbauer https://www.rennrad-news.de/forum/forums/rennmaschinen-bis-1990.69/

Danke für den netten Willkommensgruß und die Antwort! Die Option mit der getauschten Kettenstrebe habe ich auch schon überdacht, aber das rentiert sich bei dem Rahmen wohl leider nicht, weil man um das Geld schon einen "neuen" bekommen könnte...
 
Guten Abend Julius,
ein herzliches Willkommen im Forum.

Ich bin kein Schweißfachmann, dennoch schwebt mir da eine Idee im Kopf vor, die ich mitteilen möchte. Gleich vorab, schließe ich natürlich eine Garantie auf Funktion und Stabilität und somit ableitende Sicherheit natürlich aus, da ich den Schaden nur anhand von Foto und Beschreibung beurteilen kann.

Mir erscheint ein evtl. direktes zuschweißen der Stelle als eher riskant, da möglicherweise bereits weitere leichte Risse (ggf. gar auf der Innenseite des Rohres) in der Nähe vorhanden sein könnten, weil das Material an der Stelle bereits geschwächt sein könnte. Meine Überlegung ist deshalb die, an der Stelle einen Verstärkungsring (zweigeteiltes Distanzring, breiter und etwas dickwandiger) zu setzen und rundum fachmännisch verschweißen zu lassen.

Ich erwähne bewusst eine fachmännische Unterstützung, da beim Schweißen einiges falsch gemacht werden kann, durch z.B. zu viel Hitze an Material. Vielleicht findest Du in Deiner Nähe eine Firma, die es für überschaubare Kosten reparieren kann.

In jedem Fall viel Erfolg!

Viele Grüße,
Viktor
 
Danke für Deinen Beitrag, @KUBIKUS! Das lasse ich mir mal durch den Kopf gehen! Es darf halt an der Stelle wegen den Kettenblättern auch nicht zu dick werden...
 
Wenn der Rahmenbauer 200 Euro haben möchte

Dann noch 200 Euro für den Lackierer und die Decals

Ob sich das lohnt?
 
Moin. Also wenn dann löten: Geringere Wärmebelastung und kraftschlüssige Verbindung. Die Risse sollten an den Enden angebohrt werden damit es nicht weiter geht. Aber wenn das Rad nicht im Wettkampf eingesetzt wird sehe ich da kein Problem.
 
Moin. Also wenn dann löten: Geringere Wärmebelastung und kraftschlüssige Verbindung. Die Risse sollten an den Enden angebohrt werden damit es nicht weiter geht. Aber wenn das Rad nicht im Wettkampf eingesetzt wird sehe ich da kein Problem.

Vielen Dank für den Beitrag.

Könnte man beim Löten einfach eine Naht auf den Riss setzen, oder sollte man ein Blech zur Verstärkung auf den Riss löten? Und an wen wendet man sich am besten, wenn man es nicht selber wagen will?

Danke nochmal!
 
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Erstmal Hallo hier :D

Guck mal bei Reset Racing / Koehn in die Preisliste für Rahmenbauteile. Du wirst feststellen dass es Kettenstreben für etwa 30€ das Paar gibt ... Der Rest ist einiges an Arbeit und jemanden der dir das wieder einlötet ... zzgl. Lackierung.

Drüberlöten würde ich nicht ... evtl. Wig-Schweißen !? Aber das Rohr / bzw. beide tauschen wäre meine Wahl...

Viele Grüße
Mike
 
Erstmal Hallo hier :D

Guck mal bei Reset Racing / Koehn in die Preisliste für Rahmenbauteile. Du wirst feststellen dass es Kettenstreben für etwa 30€ das Paar gibt ... Der Rest ist einiges an Arbeit und jemanden der dir das wieder einlötet ... zzgl. Lackierung.

Drüberlöten würde ich nicht ... evtl. Wig-Schweißen !? Aber das Rohr / bzw. beide tauschen wäre meine Wahl...

Viele Grüße
Mike

Vielen Dank für den netten Willkommensgruß und den Rat zur gerissenen Kettenstrebe! Ich werds mir durch den Kopf gehen lassen!

Auf jeden Fall werde ich hier berichten, wie es es weitergeht und eventuelle Ergebnisse präsentieren.
 
bei einem Wert von 300 Euro würde ich keine professionelle Reparatur vornehmen lassen. Du kommst ja ganz schnell auf Kosten von 300 Euro

Vielleicht macht es eine Einmann KFZ Werkstatt mal schnell für 50 Euro in der Mittagspause
 
bei einem Wert von 300 Euro würde ich keine professionelle Reparatur vornehmen lassen. Du kommst ja ganz schnell auf Kosten von 300 Euro

Vielleicht macht es eine Einmann KFZ Werkstatt mal schnell für 50 Euro in der Mittagspause

Ja, da muss ich abwägen... Einerseits hätte ich es schon gern gut gemacht, aber auf der anderen Seite ist natürlich die Frage der Wirtschaftlichkeit.... Und dazu kommt noch, dass es wohl nicht so einfach ist, wieder einen Rahmen in meiner Größe zu finden... o_O
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich habe beste Erfahrungen mit Bluecraft gemacht.

Schick mal ein paar Bilder an Mark und frag ich nach Möglichkeiten.

http://bluecraftbikes.de/kontakt/
Nimm eine etwas längere Tretlagerachse, dann hast Du mehr Platz für eine Reparatur.
😉


Danke für den Tipp! Werde ihn gleich mal anschreiben.

Hat er bei Dir einen Schaden geschweisst oder ein Rohr ausgetaucht?
 
Ich schlage Dir vor, den ganzen "kaputten" Bereich raus zu trennen (2 vertikale Schnitte ca. 15 [mm] vor und hinter neben der Eindrückung mit der etwa Rauten-förmigen Berandung und danach ein "Rohrstück" ein zu schweißen. Das Rohrstück muß für die Kettenblatt-Freiheit vorher eingedrückt werden: Da ist eine einseitige Quetschung nötig. Ein Schnitt durch die am tiefsten gequetschte Stelle würde zeigen, daß an dieser Stelle das Widerstands-Moment (Bezug auf die Hochachse !) reduziert wird mit dem Ergebnis, daß höhere Biegespannungen bei seitlicher Belastung auftreten. Zusätzliche seitliche Biegemomente treten auf, weil die Kettenstrebe in Längs-Richtung auf Zug (I.e. der Normal-Fall) belastet wird. Da die Schwerachse im Bereich der Eindrückung eine seitliche Ausbiegung macht, treten in diesem Bereich durch die Zugkräfte Biegemomente (Umlenk-Biegemomente !) auf. Die dadurch hergerufenen Biegespannungen waren mit hoher Wahrscheinlichkeit der Grund für die aufgetretenen Risse. Es empfiehlt sich daher, das "Ersatz"-Rohr mit größerer (als original) Wanddicke zu dimensionieren (20-30 % ?).
Erste Priorität wäre ein eingeschweißtes Stück. Evtl. wäre auch ein hart eingelötetes "Rohr"-Stück möglich, wenn man für die Überlappung das Stück nach hinten und anschließend vorwärts schieben kann (Dafür muß man den hinteren Teil der Kettenstrebe etwas seitlich biegen können (und zurück) , um die größere Länge des Ersatz-Stückes für Kettenstrebe ein zu passen.
Eine Quetschung macht man ähnlich wie in den folgenden Bildern (Den Rahmen braucht man in diesem Fall nicht, also es geht nur im Schraubstock mit den Formstücken aus Hartholz !).


Die Quetschung im Bild wurde am "fertigen Teil" einer Kettenstreben-Gabel eines Fullies durchgeführt. Die Geometrie mußte dabei erhalten bleiben (Ein Rad, das ständig in den Graben lenkt ist, unfahrbar (unmöglich !)).
Meine 7 Zent!

MfG EmilEmil
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mich ehrlich etwas wundert: Gibt es keine Aufnahme von der ganzen Strebe?
Das sieht doch nach Chainsuck aus, oder täusche ich mich?
Da haut es doch sonst nicht die Strebe so durch.
Erhelle uns!

Und ich würde die Strebe einfach bei einem Rahmenbauer austauschen lassen, wenn du so an dem Rahmen hängst. Bastellösungen sind kaum günstiger, wenn du nicht gerade einen Kumpel mit dem Equipment und den Fertigkeiten (!) für eine vernünftige Reparatur hast, der für die berühmte Kiste Bier seine Dienste anbietet.

Wirtschaftlich ist das eh nicht sinnvoll, aber darum geht´s bei uns ja eigentlich selten ;-)

Edit: Das ist Columbus SL, oder?
 
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Was mich ehrlich etwas wundert: Gibt es keine Aufnahme von der ganzen Strebe?
Das sieht doch nach Chainsuck aus, oder täusche ich mich?
Da haut es doch sonst nicht die Strebe so durch.
Erhelle uns!

Und ich würde die Strebe einfach bei einem Rahmenbauer austauschen lassen, wenn du so an dem Rahmen hängst. Bastellösungen sind kaum günstiger, wenn du nicht gerade einen Kumpel mit dem Equipment und den Fertigkeiten (!) für eine vernünftige Reparatur hast, der für die berühmte Kiste Bier seine Dienste anbietet.

Wirtschaftlich ist das eh nicht sinnvoll, aber darum geht´s bei und ja eigentlich selten ;-)

Danke für den Beitrag. Ich tendiere auch dazu, es auf jeden Fall professionell richten zu lassen.

Dass das ein Chainsuck war, glaube ich nicht. Meine Theorie ist mittlerweile, dass der Vorbesitzer, wegen Montage der falschen Kettenblätter selber an der Kettenstrebe herumgemurkst hat, um diese einzudrücken und dabei oder infolgedessen wird das wohl gerissen sein.

Ein Bild von der ganzen Strebe liefere ich gleich nach.
 
Danke für den Beitrag. Ich tendiere auch dazu, es auf jeden Fall professionell richten zu lassen.

Dass das ein Chainsuck war, glaube ich nicht. Meine Theorie ist mittlerweile, dass der Vorbesitzer, wegen Montage der falschen Kettenblätter selber an der Kettenstrebe herumgemurkst hat, um diese einzudrücken und dabei oder infolgedessen wird das wohl gerissen sein.

Ein Bild von der ganzen Strebe liefere ich gleich nach.
Ah, ist das innen oder außen?
 
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