Rollwiderstand nur hinten relevant?!

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DerUnbeugsame

Guest
Hallo zusammen,

... ich mein, ich hätte o. g. hier irgendwo mal gelesen, ich finds nicht mehr ...

Das bedeutet doch, dass man für das Antriebsrad, also hinten, einen möglichst leicht rollenden Reifen wählen sollte, wenn man Tempo machen möchte und vorne einen Reifen draufmachen sollte, wenn man neben dem Tempo auch noch guten Grip haben möchte, oder!?

Dann könnte ich ja z. B. vorne den MK RS 2.2 und hinten den RK SS 2.0 draufmachen, damit ich für möglichst viele Situationen ausgestattet bin, oder!? Wäre ja z. B. für mich eine exzellente Wahl bei hauptsächlich schnellen Asphaltruns und den ein oder anderen Ausritt auf leichten bis mittleren Schotter.

Ist demnach die Reifenwahl bzgl. des Rollwiderstands vorne total egal?

Gruß
 
Hinten hast du mehr Last auf dem Rad daher ist der Rollwiderstand an dieser Stelle wichtiger. Am Vorderrad ist er jedoch keinesfalls egal. Im Zweifelsfall ist man jedoch schneller wenn man vorn mehr Grip und damit etwas mehr Rollwiderstand hat. Da man Kurven schneller nehmen kann. Am Hinterrad nur auf leichten Lauf zu setzen hat jedoch auch keinen Sinn, wenn das Hinterrad seitlich wegschmiert/ausbricht oder im Schlamm kein vortrieb mehr liefern kann ist auch nix gewonnen.

Ansonsten MountainKing + Race King geht, würde den X-King aber hinten wählen damit noch etwas mehr Grib vorhanden ist.
 
Der Rollwiderstand des Reifens ist vorallem auf haten Untergründen von Bedeutung, d.h. Teer und trockene Forststraßen. Zudem ist er proportional zur Gewichtskraft, die auf das Rad wirkt und zur gefahrenen Geschwindigkeit. Dies bedeutet, daß der Rollwiderstand nur im Flachen oder bergab eine Rolle spielt. Bergauf ist man langsam und die Hubarbeit spielt die dominierende Rolle.

Jetzt kommt es halt auf die Gewichtsverteilung in der Ebene an. Beim Rennrad ist sie 40/60 im Unterlenkerhaltung und somit ist der Rollwiderstand des Vorderrades fast genauso wichtig, wie der des Hinterrades. Beim MTB mit der aufrechteren Sitzposition dürfte die Gewichtsverteilung eher im Bereich 25/75 liegen.

Bezüglich der Breite solltest Du folgendes bedenken: auf weichen Untergründen rollt der breitere Reifen erheblich leichter, als der schmalere - bei angepaßtem Druck natürlich. Der Rollwiderstand kommt da nicht vom Reifen, sondern vom Einsinken in den Untergrund. Und der Effekt ist dramatisch. Auf Teer sind die Unterschied zwischen den Reifen im 10W-Bereich, aber fahr mal in der Wiese. Das bremst wie Hölle!

Auf weichem Untergrund muß man das Einsinken möglichst gering halten, d.h. die Gewichtskraft auf eine möglichst große Fläche verteilen. Die Aufstandsfläche ist proportional zum Reifendruck, aber unabhängig von der Reifenbreite. Es bringt also auch nichts, einen breiten Reifen hart aufzupumpen. Der Vorteil ist, daß man den Druck weiter runtersetzen kann, als bei einem schmalen. Weiterer Vorteil ist dann, daß kleine Unebenheiten ("Kieselsteine") vom Reifen geschluckt werden und man nicht darüberholpert. Daher ist der breite Reifen abseits von Teerstraßen oder superglatt gewalzten Forststraßen i.d.R. der leichter rollende.

Die Reifentests werden auf dem Rollprüfstand durchgeführt. Das ist für Rennradreifen oder PKW-Reifen angemessen, aber sagt nichts über den Offroad-Einsatz aus. Da müßte man z.B. mit einer SRM-Kurbel Messungen machen.
 
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